Kipphebel und Zündung

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lralfi
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Kipphebel und Zündung

Beitrag von lralfi »

Moin,

bin seit gestern aus Island zurück. War insgesamt super, allerdings gab es zwei Probleme mit dem Pinzi, die zwar nervig waren, aber nicht kritisch, als sie gelöst waren.

Alles in allem hat sich das Auto bewährt Probleme sind mit etwas Phantasie lösbar :-)

Problem Nr. 1 war ein plötzlicher Leistungsverlust mit starken Fehlzündungen.
Nach dem Checken der Zündung, die ich zuerst in Verdacht hatte, habe ich Zyl 1 als Übeltäter ausmachen können. Der Leistungsverlust war jedoch für einen auf drei Töppen laufenden Motor zu stark. Also Ventildeckel runter, alles klar, ein Kipphebel (Auslass) war gebrochen. Nach einigen Schrecksekunden und einigen Grübelbieren, habe ich den Hebel ausgebaut und geschweisst. Einbau, Ventile eigestellt, Karre läuft. Wollte dann ein E-Teil nachschicken lassen, also Lorenz angerufen, die Fa. Gut war sehr hilfsbereit, auch der ADAC hat sich bemüht, leider letztendlich ohne Erfolg. Trotzdem vielen Dank für die Mühe !! Es scheiterte an einer Anschrift in Island. Ich habe dann beschlossen, es so zu probieren, da ich nicht tagelang irgendwo auf ein Teil warten wollte. Hat ja auch funktioniert.

Das zweite Thema war die Zündung, ich habe einen Feldversuch gestartet, zum Thema Militärzündkerze vs. Zivil. Also waren zwei Zylinder mit zivilen Kerzen und Kabeln ausgestattet, zwei mit Mil. Es hat sich herausgestellt, dass die zivile Lösung nicht wirklich wasserdicht ist, hat eine Weile gedauert, da die Zickerei immer erst rel. spät nach dem Wasserkontakt anfing und ein defektes Milzündkabel das Ergebnis verfälscht hat.
Fakt war, dass nach längeren tiefen Wasserdurchfahrten die Zivillösung versagt hat, meist erst Minuten später und nicht immer beide Zylinder. Es war auch kein Wasser zu sehen, aber es war am Ende offensichtlich, dass es mit Wasser zu tun hat. Habe alles Mögliche probiert, mit mässigem Erfolg. als ich die zivilen Kerzen durch Mil ersetzt habe, zum Glück hatte ich alte Kabel dabei, sodass ich mir aus ziviler also nicht abgeschirmter Zündleitung und zwei Mil Anschlüssen neue Kabel gemacht habe und damit war es erledigt. Das problem trat nur nach Wassertiefen über 1m auf, ist also für den "Normalbetrieb" völlig unrelevant.

Ich werde jetzt auf jeden Fall bei Mil bleiben, meiner wird halt schon mal richtig nass :-), aber meine Zündkabel komplett erneuern, sprich, ich mach mir neue aus nicht abgeschirmtem Zündkabel und den Originalen Schraubsteckern. Ist nicht so kompliziert und der Aufwand hält sich in Grenzen. Nebeneffekt ist, dass man die Zündung dann auch mit dem Strobo einstellen kann.
Man sollte sich auf jeden Fall seine Kabel genau ansehen, bei mir war ein abgeschirmtes im Stecker beschädigt.

Bei den Versuchen habe ich festgestellt, dass ein Funke deutlich schwächer war als die anderen drei. Hatte die Pertronix in Verdacht, mit verdrehen des Magnetgebers wanderte der schwache Funke zu einem anderen Zylinder.
Habe die Bohrungen der Grundplatte vrgrößert, sodass Magnetgeber und Sensor näher aneinander kommen, schon war es prima.
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Peter Lustig
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Beitrag von Peter Lustig »

Hallo Ralf, danke für deinen technischen Bericht. Ein Reisebericht wird wohl folgen, oder? Du schreibst vom Umbau auf normale Zündkabel aber mit den mil. Steckern. Die Litze muss ja irgendwie isoliert werden - reicht da ein Schrumpfschlauch oder wie hast du das bewerkstelligt? Habe Stecker mit Umbaukabel zerlegt - was ich vorgefunden habe hat mich irgendwie nicht so richtig überzeugt. Teilweise waren sie mit einer Masse geklebt, mal war ein dünner Schlauch (Aquaristik-Zubehör?) drübergestülpt. Was spricht der Fachmann? Dann schreibst du von "Tauchgängen" mit mehr als 100 cm Tiefe. Schwimmt die Fuhre dann nicht auf? Innen hast du danach zumindest ein Feuchtbiotop - jedenfalls ist es bei mir so. Eine Wassertiefe von 100 und mehr Zentimetern habe ich aber noch nicht probiert. Kenne das Aufschwimmen aber von meinem früheren TOYO - der war aber auch absolut wasserdicht. herzlichen Gruß vom Peter
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

Hallo Ralf,

und herzlich Willkommen zurück im Forum :D
Ohne Deine Beiträge hat schon was gefehlt :wink:

Und schön, dass Du alle Probleme so schnell beheben konntest.

Wie hast Du denn den Kipphebel geschweißt? mit der Batterie oder "richtig"?

Und was ich nicht so ganz verstanden habe ist die Sache mit dem Magnetgeber. Wie konntest Du den denn drehen? Ich hab in erinnerung, dass der bei mir per Kerbe fest sitzt und nicht drehbar ist. Oder verwechsle ich da was?
Wie groß war denn der Absteand zwischen Geber und Sensor bzw. wie groß ist er jetzt (ca.)? Ich hatte nämlich auch schon den Verdacht, dass da bei mir Optimierungsbedarf ist.
Viele Grüße

Christian
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Ich habe verschiedene Lösungen ausprobiert. Provisorisch tut es ein beliebiges Kabel, habe dann einen Pneumatikschlauch als Scheuerschutz und Zusatzisolation drübergeschoben, das ist nicht 100 % dicht, funzt aber als "Feldreparatur".
Es gibt viele verschiedene Zündkabel, die fertig konfektionierten sind unbrauchbar, in Island habe ich dann mit einem lokalen Schrauber etwas rumgekruschtelt und ein Kabel gefunden, das eine doppelte Isolierung hat und dzwischen ein Gewebe als Zugentlastung. Dieses eignet sich sehr gut, die äussere Isolierschicht wird gekürzt und wie die Abschirmung im Stecker geklemmt, die innere bleibt länger, damit dichtet der Stecker nach hinten ab und die Isolierung verhindert einen Überschlag gegen Masse. Wenn man das in einem warmen Raum macht geht das einigermassen. Mit etwas Übung klappt das. Ich werde das demnächst bei allen Kabeln machen, die Stecker von oben mit Silikonfett einfetten, das macht es dann komplett. Wenn es fertig ist, gebe ich bescheid, danach wird ein Testtauchgang fällig:-) So kann man übrigens auch ein ziviles Kabel machen, für den Notfall. Von Schrumpfschlauch halte ich nicht soviel, der ist nicht so flexibel wie ein Gummischlauch, werde es mal testen.


zum Thema Waten:

Der Pinz schwimmt bei einer Tiefe von 1,2 m nicht auf, er hat untenrum einfach viel Luft. Starke Strömungen sind beim 3 Achser deutlich zu merken, die seitliche Angriffsfläche speziell mit de 9.0ern ist einfach gross.

Dicht ist der Pinzi nicht, bei solchen Tiefen läuft schon etwas Wasser rein, meine Türdichtungen sind aber auch nix mehr. Man sollte halt hinten kein Parkett verlegen, wenn man den Pinz artgerecht halten will. Am nächsten Hang schräggestellt, läuft das meiste wieder raus.
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Der Geber sitzt schon fest auf dem Vierkant, aber man kann ihn abziehen um 90 ° drehen und wieder aufstecken. Abstand war schätzungsweise 5mm jetzt 3 ? Ich habe das nur feldschmiedemässig gemacht, daheim prüfe ich das nochmal und mache es richtig.

Geschweisst wurde "richtig", nach einem Telefonat mit einem absoluten Profi, das Ding ist aus Guss, was ja immer heikel ist. Man muss es recht genau machen, da im Innern eine Ölbohrung läuft, die sollte nicht verschlossen werden ! Man hat da eigentlich nur einen Versuch.
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