Westalpen 2007

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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Stef@n
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Westalpen 2007

Beitrag von Stef@n »

Oder: "Same procedure as last year?" (2x)
Oder: "Vertragen sich Diesel- und Benzin-SANs?"
Oder: "Warum ich nochmal hin muss!"
Oder: "Gotthard: Pass der Pässe!"
Oder: "Braucht ein SAN wirklich ein Verdeck über dem Führerhaus?"
Und noch mehr bald in diesem Bericht... :wink:
Gruß

Stefan (der wieder gut zurück ist...)

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Christian
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Beitrag von Christian »

Ein wahrhaft malerisches Bild. :wink:

Schöne Grüsse
Christian
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

Wir wollen BBBBBIIILLLLDDDDEEEERRRRR !!!!!!!!!!

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

WolfgangK hat geschrieben:Wir wollen BBBBBIIILLLLDDDDEEEERRRRR !!!!!!!!!!

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Das wird noch dauern, will noch abwarten was von Peter (cappet) so per CD kommt, dann kann ich die besten für einen kleinen Bericht nehmen... :wink:
Also: Geduld, Geduld!
Seid ihr noch gut nach Hause gekommen? Wie ging denn die Aktion heut noch aus? Alles gesund und ganz? Habt ihr's geschafft? "Nur" der Hafi oder auch ein Pinzi?
Gruß

Stefan
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

Wir haben noch versucht, an die Huette zu kommen und sind laut Peter's GPS auch bis auf wenige 100m herangekommen. Allerdings sind wir in einem Tal 'haengengeblieben', in welchem es kein Weiterkommen gab. Bis dorthin war es aber sehr 'interessant' zu fahren :lol:

Einige haben die Gegend dann per pedes erkundet, engele's Vater ist zu Fuss zur Huette um nach dem Risotto zu schauen. Dabei hat er dann die Speicherkarte mit den Bildern vom Vortag mitgebracht (die der Huettenbesitzer von uns auf dem Berggipfel gemacht hatte).

Wir haben es uns derweil in der Sonne gemuetlich gemacht, einen Kanten Gotthardkaese und frisches Brot genossen und relaxed.

Wir haben dann nochmals einen Anlauf ueber den Stausee versucht, aber vergebens. An diese Huette mit einem (Zweispur-) Fahrzeug zu kommen scheint ziemlich aussichtslos. Ueberall Felsen, kein Durchkommen weder mit Pinz noch Haflinger. Aber lustig wars trotzdem....

:D
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burki
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Beitrag von burki »

Oha, das hört sich sehr gut an!
Denke der Kumpel vom Patrick hat sicherlich genau gewusst was er sagt...
Dann hat's ja doch noch was zum "wandern" gegeben... somit augeglichene Aktion :D

Gruss Burki
'A Soilwinda braucht's eh bloß für's Eiscafé...'
Drum glei' môl oine ännegschraubet
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

So, und nun der Bericht:

Westalpen 2007 mit Gotthard-Treffen

Die Einladung zum Gotthard-Treffen kam gerade richtig. Ich hatte noch keinen Sommerurlaub gehabt und auch noch nichts Konkretes geplant. Und ich wollte noch mal mit dem Pinzi auf einen Kurztrip losziehen, um den Innen-Rohbau meines SAN-Shelters zu testen…
Also kurzerhand ein Blick in die Alpenkarte und beschlossen: Es geht noch mal in die Westalpen! Noch war nicht sicher, ob ich mich vor oder nach dem Treffen dort erholen will, aber ganz schnell war mir diese Entscheidung abgenommen, da mir Peter (cappet) berichtete, dass er von der Cote ´d Azur zum Treffen anreist und unterwegs noch ein paar Schotterstrecken zwischen Italien und Frankreich unter die Räder nehmen will. Kurzerhand verabredeten wir uns für einige gemeinsame Tage in den Bergen.

Samstag, 1.9.07:
Letzte Arbeiten am Pinzi, die Koffer werden gepackt, der Garmin wird mit den richtigen Karten bestückt (nicht wie beim letzten Mal!) und es wird das ganze Werkzeug in die Werkzeugkiste verfrachtet. Inzwischen weiß ich, was ich unterwegs am Pinzi machen kann und welches Werkzeug dazu benötigt wird…

Sonntag, 2.9.07:
Gegen 10:00 Uhr öffne ich das Verdeck am Pinzi und starte in Richtung Osten. Osten? Ja, ich fahre über Bregenz und besuche noch kurz die Geburtstagsparty meines Onkels, auf der ich schon die ersten Kommentare zu meinem Vorhaben zu hören bekomme. Alles in allem aber sind die Schweizer, wie wir noch öfters feststellen werden, Pinzi-Fans!
Am späten Nachmittag geht’s von Rorschach am Bodensee aus weiter. Ich will heute bis zum Vierwaldstätter See kommen, da hab ich in „Brunnen“ meinen Lieblingscampingplatz direkt am See mit einer genialen Aussicht in die Berge! Also, den Pinzi durch Sankt Gallen gequält und Kurs Richtung Südwesten genommen. Schon in der Stadt bilde ich mir ein, dass er manchmal etwas ruckelt. Aber ich bin mir noch sicher, dass es sich um Einbildung handelt…
Hinter Sankt Gallen wird das nicht besser und ich beschließe, am Campingplatz, der noch ca. 100km entfernt ist, abends mal danach zu schauen…
Der Pinzi rollt gerade zügig einen Berg hinunter, ich will noch etwas Gas geben, da gibt’s zwei richtig heftige Explosionen. Der Motor ist aus! Leicht beunruhigt rolle ich an den Straßenrand und will den Motor noch mal starten. Nichts… Und es ist Sonntagnachmittag, irgendwo im Appenzeller Land… Die Sonne scheint…
Na ja, denke ich, das kenne ich ja vom letzten Jahr. Da tausch ich jetzt schnell den elektronischen Unterbrecher gegen einen mechanischen (den man ja immer dabei hat!) und dann geht’s weiter. Also, Sitze raus, Motorhaube ab, Klemmschraube am Verteilerfuß auf und das ganze rausgezogen. Danach Verteilerkappe ab und schon habe ich den Fehler. Es ist definitiv nicht die Zündung von Laubersheimer sondern der Verteilerläufer hat sich in viele kleine Stücke zerlegt! „Na so was!?!“ denke ich mir noch und ziehe die Reste von der Welle ab. Und dann merke ich erst, was die Ursache ist: Die Verteilerwelle hat ungefähr einen Millimeter radiales Spiel und der Läufer hat an den Kontakten der Verteilerkappe eingehakt und sich so atomisiert. Sauber. Und es ist Sonntagnachmittag, irgendwo im Appenzeller Land… Die Sonne scheint…
Dann ein Anruf bei Burki: „Schraub mal schnell deine Verteilerkappe ab und schau, wie viel Spiel bei dir ist!“. Leider deutlich weniger. Es ist also nicht normal. „Soll ich meinen ausbauen und dir bringen, dann kommst wieder bis nach Hause?“, „Nee nee, jetzt schau ich mal, was zu machen ist und dann meld’ ich mich noch mal…“. Kurz in die Sonne gesetzt und sich gesammelt, da kommt der Geistesblitz. So weit kann’s doch zur Firma GUT nicht sein! Genaue Auskunft gibt mir der Garmin: 44km! Hm. Das pack ’mer! Ein Pinzi bringt einen immer heim! Kurzerhand aus meiner Ersatzteilkiste einen neuen Läufer geholt und draufgesteckt. Verteilerkappe drauf, Verteiler wieder eingebaut. Läuft. Es werden lange 44km, aber wir schaffen das! Nachdem der Pinzi wieder zusammengebaut war, ging es mit maximal 2000/min in Richtung Oetwil am See, immer hoffend, irgendwo auf einen Campingplatz zu treffen, da ich nicht weiß, wie Schweizer auf wildes Übernachten reagieren.
Aber weit und breit nichts. Auch am Zürichsee nicht. Es scheint, dass die reichen Züricher alles aufgekauft und zu noblen Seegrundstücken gemacht haben. Also gut, letzte Möglichkeit in Richtung Oetwil abzubiegen, vielleicht kommt ja unterwegs noch was. Aber da ist nix!
In Oetwil angekommen, steht ein Schild an der Tür, dass ab Montagmorgen, 07:30 jemand zu erreichen sei. Prima, das passt, da komm’ ich zeitig wieder los!
Ich suche mir einen Übernachtungsplatz in der Nähe, versteckt hinter einer Baracke. Nicht gemütlich, aber einigermaßen ruhig und eben. Und mit fließendem Wasser! Es ist neben einem Wasserreservoir und die Schweizer gönnen sich einen Brunnen drüber…

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So richtig gut schlafe ich nicht. Die erste Nacht im Pinzi und immer den Verteiler im Kopf…

Montag, 3.9.07:
Um 07:00 ist Tagwacht und ich stehe auf, um mir einen Kaffee zu kochen. Trotz allem, das muss sein, sonst ist der Tag gleich gar nix mehr wert! Pünktlich um 07:30 Uhr stehe ich bei der Firma GUT im Hof und werde etwas verwundert angeschaut. Nachdem die Mitarbeiter ihre Aufgaben für den Tag bekommen haben, hat der Chef persönlich Zeit für mich. Ich schildere das Problem und entdecke im Regal im Showroom prompt einen überholten Verteiler! Für 300,- CHF wechselt das Ersatzteil im Tausch den Besitzer mit der Anmerkung, dass ich ihn leider selbst einbauen muss, da sie sehr viel Arbeit damit haben, ihr Event am nächsten Wochenend vorzubereiten. Aber mir wird Werkzeug angeboten, falls mir etwas fehlen würde. Etwas verwundert hat man mich schon angeschaut, als ich erklärt habe, dass ich sogar eine Stroboskoplampe im Bordwerkzeug mitführe.
Innerhalb einer Stunde war der Verteiler getauscht und wieder eingestellt, das Altteil abgegeben und bezahlt und ich mache mich wieder auf den Weg gen Südwesten. Der Kleine schnurrt, wie wenn nie etwas gewesen wäre…
Mein Weg führt mich über den Zürichsee und hoch in die Berge.

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Nach einer kurzen Pause geht’s weiter am Vierwaldstätter See entlang zum Susten- und Grimselpass. An der Auffahrt zum Grimselpass steht ein Schneepflug quer auf der Straße und ein Mensch in orange deutet, dass ich anhalten soll. Naja, wird halt irgendwas gebaut, denke ich und vertiefe mich in meine Karte. Plötzlich ein Donner, wie wenn direkt neben mir der Blitz eingeschlagen hätte und ringsrum prasselt Gestein zu Boden! Meine Herren, bin ich erschrocken! Die haben einen Hang gesprengt, an dem die letzten Tage augenscheinlich Geröll abgegangen ist. Da hätt' der Kerl aber auch was sagen können, denke ich mir! Aber der grinst mich nur an, wahrscheinlich schau' ich immer noch wie ein Eichhörnchen wenn's blitzt! Dann gehts irgendwann, als die das Gestein auf die Seite geschoben haben, weiter den Pass hinauf und hinten runter ins Rhonetal. Dort bläst mir ein Wind ins Gesicht, dass ich gelegentlich meine, gleich einen Gang zurückschalten zu müssen, damit der Pinzi dagegen ankommt! Entgegenfliegende Gegenstände, die man normalerweise eher am Boden findet, bestätigen meine Einschätzung über die Windstärke…
Und das Rhonetal zieht sich. Ziemlich ätzend, bis ich endlich in Martigny ankomme. Über den Col de Forclaz geht’s weiter und auf dem Weg nach Chamonix komme ich an einem netten Camping vorbei und beschliesse, dort meine Nacht zu verbringen, da es schon langsam dunkel wird und ich nach der erfolgreichen Reparatur meines Pinzis eine warme Dusche verdient habe. Kurz eingecheckt, den Platz bezogen, einen feinen Salat angerührt, ein paar Nudeln mit Soße dazu gemacht, das obligatorische Feierabend-Radler© getrunken und ich schlafe friedlich ein. Nachts regnet es heftig. Gut, dass ich abends doch immer noch schnell die Plane über’s Führerhaus ziehe, nachdem ich den ganzen Tag die Sonne genossen habe…

Dienstag, 4.9.07:
Um 08:00 klingelt der Wecker, heut wird’s ein Fahrtag, es muss Kilometer geben!
Der Blick hinten zu den Hecktüren raus ist gigantisch, ich habe zum Frühstück eine herrliche Sicht auf den schneebedeckten, riesigen Mont Blanc!

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Dann kommt von Peter eine SMS an, dass wir uns gegen 13:00 Uhr in Sestriere treffen können, um gemeinsam über die Assietta Richtung Gotthard zu fahren. Kurz überschlagen: Das wird eng, ich beschließe den Mont Blanc-Tunnel als Abkürzung zu nehmen. Um 09:00 Uhr ist Abfahrt, nach wenigen Kilometern erreiche ich das Portal zum Tunnel und reiche großzügig einen 50,-€-Schein rüber, da ich nirgends eine Preisangabe gesehen habe. Ich bekomme stolze 7,-€ zurück, bemerke das aber erst, als ich angefahren bin. Die haben mich schön über’s Ohr gehauen, denke ich mir! Bis ich den Kassenzettel lese. 43,-€ für 11km Tunnel scheint korrekt zu sein! Also ich wollt den Tunnel doch nicht kaufen! Leicht angefressen fahre ich die Strecke… Auf der anderen Seite wird dann erst mal das Verdeck aufgemacht. Sonne pur, keine Spur mehr vom Regen der Nacht!

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Über den Col ´d Iseran geht’s nach Lanslebourg und dort links weg auf den Pass an den Mont Cenis-See. Eine kurze Pause am See reicht für’s Mittagessen und um die Blicke ein wenig schweifen zu lassen.

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Mir fallen schon die ersten Fahrverbotsschilder auf, die letztes Jahr noch nicht gestanden sind.
Kurz überlege ich, ob ich noch schnell ans Fort della Turra hoch soll, aber ich bin spät dran und will Peter und Vroni in Sestriere nicht zu lange warten lassen.
Es geht den Pass hinunter nach Susa und ich wundere mich über den Anruf von Peter, der eben sagte, dass er in Sestriere im Stadtpark im Schatten sitzt. Oben am See war es so kalt, dass man es in der Sonne gerade mal so mit Weste aushalten konnte!
Dann kommt die Strecke von Susa bis Oulx. Nie wieder fahre ich hier die Landstraße! Dass sich 40km so ziehen können, hätte ich nie gedacht. Aber dann geht’s irgendwann links weg nach Sestriere und ich lass den Kleinen die Serpentinen hoch schnurren. Es ist inzwischen schon 15:30 Uhr und Peter und Vroni warten schon zweieinhalb Stunden!
Gleich am Ortseingang, gegenüber der Polizeikaserne, steht dann auch schon Peter’s 718 SAN. Ich freu’ mich riesig, Peter und Vroni wieder zu sehen, ist doch schon wieder ein paar Tage her seit dem Lechtal-Treffen.

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Das erste Mal in meinem Leben sehe ich einen 718er und muss natürlich das Auto nach einer ausführlichen Begrüßung der beiden erst mal gründlich inspizieren. Bin restlos begeistert! Bis ich einmal rum bin hat Vroni schon einen Kaffee gemacht und Schinkenbrote hergerichtet. Unglaublich!
Nach einer kurzen Absprache starten wir auf die Assietta. Den Einstieg finden wir gleich, obwohl ich die Assietta bisher immer nur von Norden nach Süden gefahren bin.

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Wir freuen uns, endlich mal den Pinzi von den Asphaltstraßen weg zu haben!

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Nach ein paar Kilometern auf Schotter machen wir den ersten Stopp und genießen Berge, Sonne und Natur.
Da es schon spät ist, beschließen wir, einen Schlafplatz auf der Assietta Grenzkammstraße zu suchen. Nach Osten ausgerichtet und windgeschützt, mit schöner Aussicht, damit wir morgen früh draußen in der Sonne frühstücken können. Hier oben wird es nachts schon empfindlich kalt, wie wir an den Eiszapfen an schattigen Stellen erkennen können!
Nach ein paar Kilometern kommt auch prompt eine riesige Ausweichbucht, wo wir es verantworten können, die Pinzis abzustellen, ohne jemanden zu behindern (bis zum nächsten Morgen kommt auch grad mal ein Fahrzeug vorbei) und schlagen unser Lager auf.

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Das Gefälle müssen wir eben ein wenig ausgleichen…
Wir kochen zusammen das Abendessen und lassen bei Kerzenlicht in Peter’s 718er den Abend ausklingen und besprechen den nächsten Tag. Wir haben zwei Möglichkeiten zur Auswahl: entweder den Someiller zu erklimmen oder ins Aosta-Tal zu fahren, um zum Bontadini-Lift, dem neuen höchsten anfahrbaren Punkt in den Alpen zu gelangen. Da wir zum Lift nur sehr vage Informationen haben und ich noch nicht auf dem Someiller war, beschließen wir, die Befahrung dort in Angriff zu nehmen.

Mittwoch, 5.9.07
Um 08:00 weckt uns die Sonne und wir können windgeschützt das Frühstück zu uns nehmen.
Weiter geht es zum Colle Finestre, eine der schönsten Pässe, die ich kenne.

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Mir fallen bei den letzten Kehren, die bis Susa reichen, schier die Arme aus, er ist sehr eng und auf dem unteren Teil asphaltiert, da muss man im 712er schon ganz ordentlich hinlangen!
Selbst als der Wald beginnt ist die Strecke, die durch Wälder aus Maronen-Bäumen (Esskastanien) führt, einfach nur schön und in kurzer Zeit sind wir unten in Susa und machen uns auf die Suche nach einem Supermarkt. Von weitem sehe ich ein Lidl-Schild blinken und da der Mensch eben ein Gewohnheitstier ist und wir alle der italienischen Sprache nicht sonderlich mächtig sind, bevorzugen wir das Supermarktsortiment, das sich aber doch stark von unserem unterscheidet. Wir bekommen alles, was wir wollen und verladen die Lebensmittel in die Autos. Peter erwähnt, dass irgendwas im Bereich der Vorderachse gelegentlich dumpf klopft, wir messen der Sache aber noch wenig Bedeutung bei…
Auf der Autobahn geht’s für ein paar Euro (Dreiachser kosten übrigens mehr als Zweiachser, haben wir gemerkt, als sich die gute Frau an der Mautstation zuerst vertippt hat) in Richtung Bardonecchia, um auf den Someiller zu fahren. Im letzten Jahr hatten wir ja aufgrund eines Alpenfestivals nicht hochfahren können und so hoffe ich, dieses Mal dort hoch zu kommen.
Der Einstieg war wieder gleich gefunden und wir ließen die Autos gemächlich den Berg hinauf rollen.
Also wir an die Abzweigung zum Someiller kommen trifft mich schier der Schlag!

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Gesperrt! Schon wieder! Himmelherrgott………..! Das gibt’s doch nicht!
Es rollt ein Pickup heran und wir versuchen, Infos zu bekommen. Leider sprechen die zwei Jungs so gut englisch wie wir italienisch und es ist nicht klar, ob wir die Chance haben, hoch zu fahren. Irgendwas mit „cinque“ ist dabei, aber wir werden uns nicht einig, ob ab fünf Uhr wieder frei ist oder ob sie die Straße auf fünf Meter verbreitern! Oben im Hang sehen wir einen Radlader und einen schweren Bagger bei der Arbeit. Die zwei fahren mit dem Pickup hoch und wir zum Refugio…
Zum Trost beschließen wir, unser Mittagessen dort einzunehmen. Wir bekommen eine hervorragende „Polenta mista“ serviert. Mit dreierlei Beilagen zum Maisbrei: Steinpilze in Öl, Würstchen in Tomatensoße und Gulasch. Mmmmmh, ein Gedicht, das tröstet ein wenig!
Auf dem Rückweg nach Bardonecchia machen wir noch kurz einen Stopp, um einen Kaffee zu trinken und ein wenig Kuchen zu essen. Wir lassen es uns gut gehen, schließlich haben wir ja Urlaub!
Ab Bardonecchia geht’s wieder auf die Autobahn zurück nach Susa. Das Klopfen an Peter’s Vorderachse wird lauter. Auf einer Autobahnraststätte machen wir dann einen Boxenstopp und stellen fest, dass am Vorderachsdiff etwas Öl fehlt. Ich hole mir bei Lorenz per Telefon ein paar Infos über den 718er ein, leider bringen uns die auch nicht weiter.
Von dort den Mont Cenis-Pass hinauf bis Bar Cenisio, um dort scharf links auf die Strecke zum Lac Roterel abzubiegen. Das will ich den beiden nicht vorenthalten!
Nach ein paar Metern kommen wir am Refugio an und treffen einen Landy-Fahrer mit Familie, die dort übernachten wollen. Er bestätigt mir, dass er über die Strecke westlich des Mont Cenis-Sees heruntergekommen ist und ich beschließe, dass Pinzis sicher da rauf kommen, wo ein Landy runter kommt!
Also starten wir durch und bewundern die geniale Landschaft um die kleinen Seen!

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Das ist schon ein wunderschönes Fleckchen Erde!

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Kurz überlegen wir, dort irgendwo zu übernachten, aber es fand sich wirklich kein Platz neben dem Weg, der so recht geschickt gewesen wäre. Wir beschlossen also, es laufen zu lassen und in Lanslebourg, am Fuße des Passes auf einen kleinen Camping der Gemeinde zu fahren, um dort zu nächtigen. Nicht einkalkuliert hatte ich, dass die Strecke wohl doch nicht so ohne sein würde. Sehr grobe Steinplatten, die den Pinzi und seine Besatzung ordentlich durchschütteln, waren auf ungefähr dreiviertel der Wegstrecke bis zum Mont Cenis-See unsere Begleiter und drückten das Durchschnittstempo gewaltig! Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, Peter und Vroni da durchgelotst zu haben!
Als wir das schlimmste hinter uns haben, lege ich einen kurzen Stopp an der Auffahrt zum Mont Malamot ein um Peter und Vroni von unseren letztjährigen Erlebnissen zu berichten.
Gerade als Peter aussteigt, höre ich einige Motorräder von oben herunter kommen. Ich erzähle ihm, dass dort gesperrt ist, was man in diesem Jahr auch an Schranke und Beschilderung deutlich erkennen kann! Die Endurofahrer sehen uns stehen, registrieren aber nur olivgrüne Autos und nicht, dass wir Zivilpersonen sind. Peter überreisst die Situation und holt seine Winkerkelle aus der Halterung, um noch glaubwürdiger zu wirken. Die Gesichter sind sehr schuldbewusst, als sie die Helme abnehmen! Bis wir uns da Lachen nicht mehr verkneifen können und die Jungs merken, dass was faul ist. Sie lachen auch herzlich und erleichtert und wir kommen schnell ins Gespräch über die Strecke. Kurz darauf kommen weitere Motorräder ums Eck und die erste Gruppe beschließt, das Spiel weiter zu spielen, sie schauen wieder betroffen und einige halten sogar ihre Papiere in den Händen. Entsprechend reagieren die Neuankömmlinge! Das Spiel treiben wir noch zweimal bis alle Gruppen unten sind und sich um die Pinzis versammelt haben und wir alle aus dem Lachen nimmer rauskommen…
Wir verabschieden uns und rollen über den Staudamm des Sees auf die Asphaltstraße, da es schon langsam beginnt, dunkel zu werden.
Unten am Pass rollen wir auf den kleinen Camping und richten uns ein. Vroni kocht wieder einmal ein perfektes Abendessen und wir lassen den Tag ausklingen…

Donnerstag, 6.09.07
Dieses Mal klappt es nicht so ganz mit dem Frühstück in der Sonne, da Lanslebourg in einem Nord-Süd-Tal liegt, es ist ein wenig frisch draussen, aber der Kaffee wärmt uns. Für heute haben wir uns das Offroad-Gelände in Val ´d Isere vorgenommen. Peter hat mir davon erzählt und ich war einfach nur neugierig, was uns erwartet. Also, hinauf auf den Col ´d Iseran, mit 2770m einer der höchsten asphaltierten Pässe.

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Auf der Passhöhe dann kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz mal flott scharf rechts in das Schotterfeld abgebogen und ordentlich Staub aufgewirbelt, um noch ein paar Bilder zu machen und dann mal ganz schnell blöd geguckt, weil uns schon die Gendarmerie im Auge hat! Die haben dann aber aufgrund des kalten Windes beschlossen, dass ein bisschen böse schauen reicht und haben sich dann bewusst langsam davon gemacht… Glück gehabt!

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Weiter geht’s nach Val ´d Isere, um für einen Tag Mitglied im dortigen Offroadclub zu werden und in den Genuss des Offroadgeländes zu kommen. Nachdem die Touristinfo geschlossen ist (ist eben doch noch keine Wintersportsaison), erkundigen wir uns ganz frech bei der Polizei und dort wird uns auch gleich die richtige Adresse gegeben und wir bezahlen 35,-€ für einen Tag im wohl höchstgelegenen Offroadgelände Europas!
Die Auffahrt an und für sich ist schon sehr interessant, da es sich um Skipisten handelt. Mein Pinzi quält sich streckenweise im untersetzten zweiten Gang dort hoch, im dritten wäre es nicht gegangen! Oben angekommen erwartet uns ein Gelände unglaublichen Ausmaßes! Und das bei einem Panorama, wir sind restlos begeistert und versuchen uns einen Überblick zu schaffen.
Die ersten Meter werden unter die Räder genommen und wir haben einfach nur unseren Spaß!

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Und da fahren hungrig macht, hat uns Vroni eine feine Brotzeit gemacht, während wir uns ausgetobt haben.

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Das Offroadgelände dort oben ist einfach unglaublich und ich kann es jedem nur empfehlen, dort vorbei zu fahren, wenn man in der Gegend ist! Für alle was dabei, einfache Strecken bis zu (für mich) unfahrbar! Das wär’ mal was für ein Pinzitreffen! Wenn die lange Anfahrt nicht wäre… Schade! Auf dem Weg nach Lac de Tignes kommen wir an einer Lift-Bergstation vorbei, von wo aus wir ein interessantes Flugmanöver eines Flugschülers beobachten können, der auf dem oberhalb von Lac de Tignes gelegenen Flugplatz Landungen übt. Die Piste ist erstaunlich kurz und ich halte es zuerst für einen Scherz von Peter, als er mir erklärt, dass gegen den Berg gelandet wird. Von weitem hat das eher wie ein Fußballfeld ausgesehen. Aber es funktioniert tatsächlich, er fliegt von unten die Piste an und durch die Steigung bremst das Flugzeug sehr schnell ab und beim Start geht das sehr fix, bis er wieder in der Luft ist!
Am späten Nachmittag fahren wir die Abfahrt in Richtung Lac de Tignes hinunter. Eine sehr anspruchsvolle Skipiste, die richtig Spaß macht! Mit unseren Aufklebern auf den Autos will auch keiner was, es scheint, dass der Offroadclub hier eine sehr gute Lobby hat. Allein schon die Auf- und Abfahrt waren die 35,-€ wert!
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg in Richtung Sankt Gotthard-Pass. Über das Aosta-Tal geht es auf den Kleinen Sankt Bernhard-Pass und wir finden einen Campingplatz im Wald, dessen Terrassen nach Süden ausgerichtet sind. So haben wir abends und am Morgen Sonne!
Während Vroni sich um unser Essen kümmert, schauen wir nach den Pinzgauern. Peter kontrolliert noch kurz alle Öle in den Achsantrieben, Differenzialen und Getrieben.

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Ich schmiere derweil die Kardanwelle ab und fülle mal einen Liter Motoröl nach. Den Autos soll es ja nicht schlechter gehen als uns!
Irgendwann holt uns der Duft von Vroni’s Kochkünsten unterm Auto hervor und wir bekommen Spaghetti mit einer feinen Tomatensoße serviert und lassen den Abend noch bei einer Flasche Rotwein ausklingen…

Freitag, 07.09.07
Zeitig aufgestanden, schnell unter die Dusche gesprungen und wir frühstücken in der Sonne mit einer grandiosen Aussicht ins Tal der Isere! So müssen Tage beginnen!

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Nachdem alles in den Autos verstaut ist, starten wir in Richtung Sankt Gotthard. So recht weit kommen wir allerdings nicht. Um genau zu sein, genau einen Meter, dann ist der Gaszug vom 718er genau am Gaspedal gerissen. Vroni beschließt, uns Männer wursteln zu lassen und geht derweil an die Rezeption, um die Rechnung für die Übernachtung zu begleichen.
Nachdem ein Ersatzteil nicht verfügbar ist, müssen wir improvisieren. Im Werkzeugsatz des 712ers findet sich eine kleine Rolle Draht und meine Idee ist, die Seele aus dem Bowdenzug zu ziehen und durch eben diesen Draht zu ersetzen. Das einzig kitzlige wird, den Draht durch die Hülle zu friemeln! Also, kaputte Seele raus, den Draht schön gerade gezogen und ein wenig eingefettet und ganz vorsichtig vom Motor durchgeschoben. Geht viel besser, als ich gedacht habe!

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Kurz ein Kabel-Öse aus dem Elektrosortiment an das eine Ende eingefädelt, um den Zug an der Drehscheibe der Einspritzpumpe zu befestigen und das andere Ende um das Gaspedal gewickelt und schon tut das ganze wieder. Einzig die Einstellung, dass der Gaspedalanschlag auch mit Volllast an der ESP übereinstimmt, gelingt mir nicht, es braucht jetzt eben einen sensiblen Gasfuß, damit der Draht nicht reißt. Den beweißt Peter aber, er wird damit das Gotthard-Wochenende bestreiten und sogar noch bis nach Innsbruck nach Hause fahren!
Mit einer halben Stunde Verspätung starten wir. Wenn man im Urlaub überhaupt von Verspätung reden kann!
Es geht über den Großen Sankt Bernhard-Pass ins Rhonetal. Wir sollten noch unsere Vorräte auffüllen. Nach einem Fehlversuch an einem kleinen COOP-Markt, der über Mittag geschlossen hat, finden wir in Martigny eine riesigen solchen und es scheint auch Betrieb zu sein. Also, Einkaufswagen gechartert und rein ins Vergnügen! Aber wieso haben die alle Bretter und Maschinen in ihren Einkaufswagen??? Als wir durch die Eingangstür durch sind, bemerken wir, dass wir in einen COOP-Baumarkt geraten sind! Tja, wir sprechen eben so gut französisch wie italienisch und wenn man die riesigen Schilder überm Eingang nicht übersetzen kann, dann ist das eben so eine Sache… Lachend schieben wir den Einkaufswagen wieder zurück und fahren weiter das Rhonetal hinauf.
Der nächste Versuch ist von ähnlichem Erfolg gekrönt. Zum einen ist der Parkplatz des Einkaufszentrums schon voll, zum anderen ist an der Einfahrt eine Höhenbegrenzung, die für uns zu niedrig ist! Im Stadtverkehr ist es eigentlich unmöglich, zusammen zu bleiben und wieder auf die Durchgangsstraße zu kommen. Aber die Schweizer beweisen mal wieder Herz für den Pinzi und es halten sogar Linienbusse an und lassen Peter hinter mir raus fahren!
Ein kleines Stück weiter finden wir dann eine Einkaufsmöglichkeit und wir füllen unsere Vorräte auf. Im Kreisverkehr der Ausfahrt geht es zu wie am Bienenhaus und prompt hält schon wieder einer an und winkt Peter heraus, damit er hinter mir bleiben kann!
Endlich wird auch dieses endlose Rhonetal schmäler und wir nähern uns dem Wallis, die Ortschilder sind wieder in deutsch und auch die Landschaft wird zunehmend reizvoller.
Wir legen am Straßenrand endlich eine kleine Pause ein. Noch ca. 50 Kilometer bis zum Sankt Gotthard-Pass.

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Über den Nufenen-Pass geht es dann nach Airolo und über die alte, gepflasterte Passstraße erklimmen wir den Sankt Gotthard-Pass von Süden her. An der Tremola, schwappen Nebelfetzen über die Passhöhe und wir wundern uns, dass es plötzlich sehr kalt wird! Ich für meinen Teil werde aber das Verdeck nicht schließen. Wär’ ja gelacht!
Die letzten Meter werden aber schon sehr zäh, es ist kalt, neblig und dunkel. Ich rufe Peter (Skiipy) an, der das Gotthard-Treffen organisiert und frage, wie wir ihn denn finden. „Es steht mein Pinzgauer auf einem großen Fels, ihr werdet ihn sehen!“ Ob er weiß, dass es draußen doch sehr neblig ist?!?
Wir rollen am See auf dem Gotthard vorbei und irgendwann können wir im Nebel einen Saurer 2DM ausmachen. Da kommt auch schon Peter aus dem Nebel und begrüßt uns! Anscheinend ist der Nebel eben erst aufgezogen!
Sein „Herein in die geheizte Stube!“ macht mich dann etwas stutzig. Stube? Wie? Wo?
Durch den Nebel führt er uns zu Patrick’s Hütte und dessen beheiztes Zelt. Wir sind froh, angekommen zu sein und setzen uns erst mal…
Wenig später kommt dann das Abendessen und wir genießen zum Tagesabschluss ein Candle-Light-Dinner auf dem Gotthard!

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Als letzte Gäste für den Abend hat sich Christian (Burki) angekündigt, der Heike mitbringt. Die zwei sind mit Burki’s SAN gegen 18:00 Uhr am Bodensee gestartet und wollen gegen 23:00 hier sein. Nachdem die beiden angekommen sind ist mein Beifahrerplatz endlich auch wieder belegt und wir fahren zu Patrick’s Kaserne und suchen uns einen ebenen Stellplatz für die Übernachtung. Es windet sehr und ich werfe das erste Mal die Standheizung an, bis wir es uns in unseren Schlafsäcken bequem gemacht haben…

Samstag, 8.9.07
Auf 08:00 ist Frühstück in einem Gasthaus angesagt. Wir starten gegen 07:45 zurück über die Passhöhe auf die nördliche Seite. Gemeinsam lassen wir es uns schmecken und bekommen das Tagesprogramm präsentiert.

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Es steht ein Besuch einer Käserei auf dem Plan, danach holen wir die letzten Ankömmlinge auf der Passhöhe ab und anschließend wird bei Patrick zum Apero angetreten. Am Nachmittag will uns Patrick dann einige schöne Aussichtspunkte um den Sankt Gotthard-Pass zeigen…
Nachdem wir alle gestärkt sind, starten wir zur ersten Ausfahrt. Wir werden über Schotterwege und Wiesenwege auf einen Sattel geführt, der Weg ist einfach schön und schon ein wenig anspruchsvoll zu fahren!

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Aber es kommen alle gut oben an und wir geniessen die Aussicht! Das ist eine artgerechte Haltung für die Pinzis!

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Patrick erklärt uns die Gegend und wir genießen Berge und Sonne!

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Da die Zeit etwas drängt, machen wir uns zügig auf den Weg zur Käserei.


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Dort wird uns erklärt, wie hier der Käse gemacht wird und auf was hier besonders geachtet wird. Nicht unerwähnt bleibt, dass es einen Verkaufswagen unten am See auf dem Sankt Gotthard-Pass gibt.
Und schon wieder müssen wir uns sputen, die Neuankömmlinge sammeln sich an Patrick’s Hütte und wir fahren zügig zurück auf die Passhöhe. Wir begrüßen die Neuen und Peter und Patrick servieren Getränke und Snacks.
Patrick macht noch ein kurzes Briefing für die Touren am Nachmittag. Er warnt vor nicht ungefährlichen Strecken und ungesicherten Wegen entlang der Hänge.

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Da ich seine Beschreibungen nicht werten kann, beschließe ich, den Pinzi stehen zu lassen. Heike sichert sich einen Platz im 712M von Patrick, nachdem sie sich überwunden hat, doch mitzufahren.
Ich bekomme den Beifahrerplatz in Stefan’s (Pinzlinger) Hafi und wir starten.
Wir folgen Patrick und er führt uns über sehr interessante Strecken zu herrlichen Aussichtsplätzen.

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Aus einem Kessel, den wir als Parkplatz nutzen, wird zu Fuß der Gipfel erklommen und die herrliche Aussicht genossen.

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Wir steuern anschließend eine kleine Schutzhütte an, an der uns das Mittagessen serviert wird.

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Wir bekommen von Patrick heiße Würste, Kartoffelsalat und frisches Brot. So was schmeckt an der frischen Bergluft in der Sonne besser, wie jedes Gourmet-Menü in einem sternegeschmückten Lokal!
So gestärkt und erholt, starten wir wieder die Motoren und fahren weiter.

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Wir nehmen eine Straße entlang eines Stausees, die eigentlich sehr gut zu fahren ist.

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Am Ende der Straße angekommen, erzählt uns Patrick von einem Unglück mit einem Pinzgauer, bei dem auf dem weiterführenden Weg mehrere Soldaten der Schweizer Armee ums Leben gekommen sind. Aber man merkt, dass irgendwas nicht stimmt.

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Er winkt Pinzlinger zu sich und die zwei starten kurzerhand mit Wolfram im Gepäck zu einer Erkundungstour, um den Zustand der Strecke zu inspizieren. Wir machen es uns derweil in der Sonne gemütlich und der Hafi mit dem Voraustrupp entschwindet unseren Blicken…
Irgendwann, sicher eine gute Stunde später sehen wir Wolfram und Patrick schräg über den Hang herunterrennen und befürchten schon dass irgendwas passiert ist! Aber die zwei grinsen über alle Backen und Patrick ist sich sicher, dass der Weg befahren werden kann. Also, nix wie hinauf! Wir steigen in Patrick’s 712M und werden einen sehr schmalen Weg hinaufgefahren. Nicht allen ist es dabei ganz wohl!
Oben wird der Weg breiter und verliert sich auf der Hochebene. Und ganz oben sehen wir den Hafi stehen! Dorthin will Patrick also mit uns!
Die Pinzis heulen nebeneinander im kleinen Gang mit allen Sperren den Hang hinauf, ein Bild wie beim Start einer Wüstenrallye. Nur eben langsamer, steiler und steiniger!
Oben angekommen werden die Fahrzeuge gesichert, es ergibt sich ein Bild, wie es nicht schöner sein könnte!

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Dann wird es plötzlich lebendig. Wolfram hat eine neue Spur gefunden und parkt seinen Pinzi einfach einige Meter höher auf einer kleinen Ebene! Also das kann ja so nicht sein, alle Fahrer werden nervös und plötzlich kommt das große Rückwärts-den-Berg-runterfahren, um auch dort hin zu kommen!
Heike und ich machen uns derweil zu Fuß auf den Weg zum Stausee und genießen die Abendsonne, die bald hinter den Bergen verschwinden wird. Am Wegrand gibt es viel zu sehen, das einem im Pinzi sitzend schon wieder nicht mehr so auffällt!

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Es dauert eine Weile, bis alle Pinzgauer wieder alle unten sind. Die engen Kehren zwingen die 712er, mindestens dreimal zurück zu stoßen, bevor man um’s Eck rum ist! Patrick ist heilfroh, als alle wieder gut ankommen. Stefan dreht mit dem Hafi und den Mädels noch einige Runden im Bach, „damit die Räder sauber werden!“.

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Wir fahren zurück auf den Pass, es gibt bald Abendessen und es wird auch ziemlich frisch. Die Mädels in Stefan’s offenem Hafi erfrieren schier!
Beim Abendessen erzählt uns Patrick von einem Anruf eines Bekannten, der Risotto für alle auf seiner Alm ausgibt, wenn ein Fahrzeug diese Alm am Sonntag erreicht. Also wenn das mal kein [zensiert] ist! Es kommt leichte Unruhe auf!
Wir fahren zurück zur Kaserne und beziehen wieder unsere Stellplätze. Nach so einem Tag schläft man doppelt gut. Und morgen dürfen wie ausschlafen, Frühstück ist erst um 09:00…

Sonntag, 9.9.07
Der Tag beginnt mit herrlichstem Sonnenschein! Wir treffen uns im Aufenthaltsraum der kleinen Kaserne, wo Peter, Monika und Patrick ein Frühstücksbuffet hergerichtet haben! Es wird kurz abgesprochen, wer noch mit fährt, um einen Weg auf die Alm zu finden und nach dem Frühstück verabschieden sich schon die ersten. Auch wir machen uns auf den Weg an den Bodensee. Auf dem Weg den Pass hinunter begegnet uns noch der Sankt Gotthard-Express.

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Wir rollen über die Landstraße in Richtung Chur und nachdem der Gedanke gefasst wurde, bald mal eine Kaffeepause einzulegen, sehen wir am Straßenrand bei einem Gasthof Peter’s 718er stehen und er springt auch schon hinter der Hecke hervor. Kurzerhand machen wir dort auch unsere Pause und lassen die letzten Tage noch mal Revue passieren.
Dann geht es weiter über Liechtenstein und Bregenz nach Hause…
Zum Schluss noch ein ganz ganz dickes Dankeschön an Vroni für ihre hervorragenden Kochkünste und an Peter, dass ich ein paar Kilometer mit dem 718er fahren durfte! Und dafür, dass die zwei so angenehme und unkoplizierte Reisepartner waren! Es hat unheimlich Spaß gemacht, ein paar Tage mit euch zu verbringen! Danke! :D
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von Stef@n am Fr Nov 30, 2007 10:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Andi
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Beitrag von Andi »

Supper Bericht,
da kann man ja echt neidisch werden. Ich will auch :D!
Vieleicht klappt es ja nächstes Jahr
Grüsse aus Schleitheim Andi
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Männer fahren PINZGAUER
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cappet
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Beitrag von cappet »

Hallo Stefan
Ein super Reisebericht. Wenn´s in deinem Jop einmal nicht so richtig läuft, kannst Du ohne weiters als Reise Jounalist arbeiten, und bekommst auch noch das Benzingeld bezahlt.

Danke für die Blumen, ich kann sie nur zurückgeben.
Es war auch für uns eine tolle Zeit und wir haben es sehr genossen.
Ohne Deine Hilfe beim Gaszug würde ich sicher noch immer auf dem Campingplatz sitzen.

Wenn es sich im nächsten Jahr ergibt, sind wir gerne wieder bei einer Tour mit Euch dabei
Gruß Peter
Pinzgauer Textilienfachhändler
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setrine
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Beitrag von setrine »

Gratuliere! schliesse mich cappet an, besser geht's nicht mehr! Bravo!
Nun, Du warst begeistert von Cappet's Dieselpinzi, den Du ja fahren
durftest, könntest Du mehr über die Unterschiede erzählen? Mir schwebt
der Umbau halt immer noch im Kopf rum!
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

setrine hat geschrieben:Nun, Du warst begeistert von Cappet's Dieselpinzi, den Du ja fahren durftest, könntest Du mehr über die Unterschiede erzählen? Mir schwebt
der Umbau halt immer noch im Kopf rum!
Ja, ich bin begeistert! Wobei, von der Wartungsfreundlichkeit ist der Benziner schon eine ganz andere Kategorie, denke ich.
Der Diesel an und für sich ist sehr viel komfortabler, besonders mit Servolenkung und Automatikgetriebe. Das ist für so Weicheier wie mich im Gelände sicher eine große Hilfe! Von der Kraft her haben sich die zwei nicht viel geschenkt. Es gab Steigungen, da bin ich davongezogen, es gab Steigungen, da hätt' mich der Peter locker noch schieben können. Die lärmpegeltechnisch wie wirtschaftlich ertträgliche Reisegeschwindigkeit liegt sicher um fast 20km/h höher als beim Benziner.
Umbau? Einen Benziner verdieseln? Das wiederum kann ich nicht empfehlen, wenn dann ein "Werksdiesel"!
cappet hat geschrieben:Wenn es sich im nächsten Jahr ergibt, sind wir gerne wieder bei einer Tour mit Euch dabei.
Oh, das ist ein Angebot! Lass uns da mal drüber nachdenken!...
Gruß

Stefan
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Pedro
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Beitrag von Pedro »

Gratuliere !!!
Einfach nur traumhaft !!
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Pinzlinger
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Toller Bericht

Beitrag von Pinzlinger »

Hallo,

ein echt toller Bericht, toll von Inhalt, Form und Länge.
Da muss ich mich mit meinem Spanien 2007 Bericht schon noch etwas Mühe geben..

Grüsse

Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
"Wenn ein Ingènieur zu träumen beginnt sticht er jeden Dichter aus"
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eniac
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Re: Toller Bericht

Beitrag von eniac »

Pinzlinger hat geschrieben:......
Da muss ich mich mit meinem Spanien 2007 Bericht schon noch etwas Mühe geben..
......
Dann gib mal Gas, da warte ich nämlich auch schon drauf ...... :wink:
Grüße

derStefan
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burki
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Beitrag von burki »

Großes Lob!
Wenn man das so ließt kommt es vor, das man grad erst gestern dort war.

LG Burki
'A Soilwinda braucht's eh bloß für's Eiscafé...'
Drum glei' môl oine ännegschraubet
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hegaupinz
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Beitrag von hegaupinz »

Hallo Stefan
Wirklich toller Bericht. Ich hoffe, daß ich nächstes etwas mehr Zeit habe und auch einmal bei so einer tollen Reise mitmachen kann. Der Diesel von meinem Vater steht zur Zeit auf der Richtbank.

Gruß Heinz
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Bluepinz
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Beitrag von Bluepinz »

super bericht stefan
dass ich den erst jetzt sehe!!! ist mir irgendwie durch die lappen :-)

die geschichte am sommelier kommt mir übrigens bekannt vor. wir hatten das glück erst am späten nachmittag dort angekommen zu sein. wir sind dann am darauf folgenden morgen um 5h losgefahren. die massnahme der zeitlichen begrenzung für die fahrt auf den sommelier kann ich irgendwie verstehen, da war schwer was los während den erlaubten zeiten...

grüsse und ein grosses schweizerisches merci für den bericht
fabian
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