Island 2004

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

Moderatoren: eniac, Robi

Antworten
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Island 2004

Beitrag von Wolfram »

So, es ist geschafft: Nach der schwierigen Überlegung, welche Bilder die interessantesten sind, habe ich ein paar Dias gescannt und hier zusammengestellt. Mal sehen, ob das jetzt auch mit dem Hochladen funktioniert.

Aha, "bitte Einloggen" sagt die Forumssoftware, da muß ich dann wohl auf Robis Unterstützung warten. Hier dann erstmal nur der Reiesebericht, Robi wird die Bilder demnächst nachliefern.

Bild

Nach mehreren Monaten Aus- und Umbau geht es am 13. August endlich los. Um den günstigeren Nebensaisontarif für die Smyrnil-Line zu bekommen, sind wir über Norwegen angereist und in Bergen auf die Fähre. Das erspart auch die Zwangspause auf den Farör-Inseln.
Einchecken auf die Fähre nach Norwegen, klassifiziert als „Wohnmobil“

Bild

In Island dann erst mal Studium der Verkehrsregeln. Die Straßenschilder sind recht klar. Straßen sind nach normal - schlecht - sehr schlecht (nur mit Allrad) klassifiziert und meist stimmt das auch. Einige wenige Pisten kann man trotz Allradzeichen auch mit PKW fahren, aber grundsätzlich sollte man so Warnungen ernst nehmen, v.a. die vor Furten. Wobei es erst dann richtig interessant wird, wenn gar kein Schild mehr da steht.

Bild

Ganz klare Aussage am Beginn der F88 zur Askja, wobei die Tankstellenentfernung von 268 km die kürzest mögliche Strecke meint. Wenn man die F910 nach Westen weiterfährt, ist die Distanz deutlich größer.

Bild

Abwechselnd Sandflächen und Lavafelder sorgen für schöne Farbspiele auf dem Weg zur Askja (F88).

Bild

Die beliebteste Furt: So harmlos, daß man gerne noch mal durchfährt fürs Foto. Da wo es spannend wird, vergeht einem meist die Lust am Fotografieren.

Bild

Die F 910 hat deutlich an Schrecken verloren, seit gelbe Markierungspfosten und alle 200km ein Wegweiser die Orientierung ganz einfach machen. Die Klassifizierung im Reiseführer als eine der schwierigsten Strecken stimmt daher nicht mehr. Außer im Frühjahr, wenn einige der Furten viel Wasser haben: Die können dann ziemlich heftig sein. Wir sind nur fast trocken durchgefahren, so konnte man in Ruhe das Flußbett betrachten und da waren einige fiese Löcher und Querrillen zu sehen.

Bild

Die typischen Lavafelder, hier stellt sich die Frage nach dem Weg sowieso nicht.

Bild

Der große Sander kurz nach der Askja, einzige Wüstenstrecke in Island. Mit dem Pinzgauer gar nicht so angenehm, weil er 10cm weniger Spurbreite hat als die meisten Geländewagen und immer am Mittelwulst hängt.

Bild

Bild

Bild

Im zentralen Hochland nördlich des Langjökull-Gletschers. Auf der Karte als Piste F578 eingezeichnet, erweist sich diese Spur als kaum befahrbar. Daher steht auch kein Warnschild an der Abzweigung von der F35. Durchschnittstempo 5-10kmh auf die nächsten 100km, da lohnt die „Abkürzung“ nicht. Nach einem kurzen Abstecher drehen wir um und fahren außenrum.

Bild

Die einzige Alternative, die noch geländegängiger ist: Islandpferde werden zum Schafabtrieb immer noch eingesetzt, wenn auch mittlerweile unterstützt von Quads.

Bild

Wohl dem, der kein Dachzelt hat in Island. Statt Übernachtungsplätze in windgeschützten Mulden zu suchen kann man sich den Panoramablick auf der Kuppe gönnen: Aussicht auf die Küste bei Akureyri.

Bild

Zentrales Hochland auf der Sprengisandur-Piste, die mittlerweile fast PKW-tauglich ausgebaut ist.

Bild

Heiße Quellen bei Hveravellir. Der Campingplatz bietet außer des kleinen Geysir-Feldes natürlich auch ein Schwimmbecken mit heißem Wasser, das nur bei entsprechender innerer Kühlung mit Bier erträglich ist. Erfahrene Isländer haben immer einen Sixpack in Reichweite.

Bild

„Linurvegur“ stand am Wegweiser der Verbindungsstrecke vom Gulfoss nach Landmannalaugar, das heißt Wartungstrasse für die Stromleitung. Bis zu den ersten Wochenendhäuschen war er prima, aber dann erwies er sich schon wieder als so eine besonders effektive „Abkürzung“. Geschätzte Verkehrsdichte: 3 Fahrzeuge pro Jahr, Furten durchaus interessant. Da hilft nur sorgfältiges Abgehen vorher (kleiner blauer Fleck links), um die Löcher zu suchen.

Bild

Vulkanschlote in den Westfjorden, bei schönem Wetter ein genialer Aussichtspunkt, bei schlechtem von der Straße aus gar nicht zu sehen.

Bild

Piste nach Landmannajaugar

Bild

Ein alter Freund, der Volvo Lappländer. Begegnungen mit diesem Fahrzeug hatten mich erst auf den Pinzgauer gebracht, seitlich im Profil ist die Ähnlichkeit groß.

Bild

Von Vorne offenbart sich dann aber der technische Unterschied. Während beim Pinzgauer auch für Laien Bodenfreiheit und ein glatter Unterboden zu sehen sind, hängt beim Lappländer jede Menge Kram rum.

Bild

Flußmäander in der Nähe von Landmannalaugar

Bild

Bild

Bild

Wintereinbruch Anfang September

Bild

Wellblechpisten gibt es jede Menge (F910 Ostteil). Hier hätte sich ein weicherer Reifen als der Maloya und ein Kompressor ausgezahlt für die Bandscheiben. Bei 150km bis zur nächsten Tankstelle und noch mehreren Lavafeldern auf der Strecke war es mir aber doch zu riskant, die Luft abzulassen.

Bild

Erst bei genauerem Hinsehen, entdeckt man die „Straße“ (immer noch F910).

Bild

Herdubreid, der Sitz der Götter. Mit Schneekuppe besonders schön.

Bild

Eisblumen innen an der Scheibe, die letzte Nacht war frostig. Da freut man sich morgens über die Standheizung.
Benutzeravatar
gunnar
Beiträge: 491
Registriert: Mo Mär 06, 2006 16:51
Wohnort: Salzburg
Kontaktdaten:

Beitrag von gunnar »

super!

ich freue mich schon auf die Bilder da Island ja der Grund war mir einen Pinz zuzulegen.

gruss
gunnar
Benutzeravatar
lralfi
Beiträge: 1634
Registriert: Di Nov 15, 2005 10:38
Wohnort: Ilsfeld

Beitrag von lralfi »

Da ich ja im August nach Island gehe, kommt das gerade recht. Kannst Du mir Tips bezüglich Schwierigkeitsgrad einzelner Strecken geben, mich interessieren speziell, sehr schwer bis "tödlich" Touren :-) und warum, diese so eingestuft sind, das ist meist sehr subjektiv und wenn möglich, mit welchem Fahrzeug die "Unfahrbarkeit festgestellt wurde.

Ich habe erstmal nicht vor irgendwo umzukehren :-)

Gruss Ralf
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Unbefahrbar

Beitrag von Wolfram »

Hallo Ralf und Gunnar,

Tips gebe ich natürlich gerne, aber es ist leider ganz einfach: Was erlaubt ist, ist auch befahrbar mit dem Pinzgauer.

Einzig bei Furten kann es je nach Wasserstand kritisch werden. Und bei manchen Strecken dauert es eben etwas länger, wenn das "befahrbar" eher ein begehbar ist, dann wäre man manchmal zu Fuß schneller.

Die Signaturen auf der Straßenkarte sind leider nicht richtig exakt, die unterste Stufe ist Piste, aber da gibt es dann noch erhebliche Unterschiede. Die Tendenz zeigt die Nummer, dreistellig ist schlechter als zweistellig. Und es gibt jede Menge Pisten, die zwar in der Karte erkennbar sind, aber nicht im Führer beschrieben werden. Das sind dann meist sehr schlechte Strecken.

Abseits der Pisten ist in Island streng verboten und auch verständlich, weil sich die sehr spärliche Vegetation nur extrem langsam erholt, Fahrspuren sind auch nach 10 Jahren noch zu sehen.

Warte mal auf die Bilder, da bekommt Ihr einen besseren Eindruck.

Wolfram
Benutzeravatar
lralfi
Beiträge: 1634
Registriert: Di Nov 15, 2005 10:38
Wohnort: Ilsfeld

Beitrag von lralfi »

gibt es eigentlich eine Hot Pot liste möglichst mit Koordinaten ? Die natürlichen interessieren mich besonders. Darf man wild campen ?
Ich mache gern größere Bögen um Touristenattraktionen. Ist gerade ein Vulkan aktiv ?
Karten ..... kann alles brauchen !
Benutzeravatar
Robi
Beiträge: 1776
Registriert: Sa Jun 12, 2004 15:21
Wohnort: Rhein-Sieg-Kreis
Kontaktdaten:

Beitrag von Robi »

Hallo Wolfram,

ein toller Bericht mit schönen Impressionen. Wenn ich sowas sehe bekomme ich immer Fernweh :)

Viele Grüße
Robi
Benutzeravatar
drugtrooper
Beiträge: 344
Registriert: Fr Dez 02, 2005 17:00
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von drugtrooper »

Super!!! :D

Island hat mich schon immer fasziniert!!
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Island

Beitrag von Wolfram »

Hallo Robi,

vielen Dank für Deine schnelle technische Unterstützung! Mit Bildern sieht es doch etwas besser aus :wink: .

Campen kann man in Island wo man will, einzige Ausnahme sind Nationalparks und Naturschutzgebiete. Und Privatland natürlich, aber das ist weniger das Problem. Und selbst wenn irgendeine Weide privat ist, das dazugehörige Bauernhaus ist dann meist so weit weg, daß man es gar nicht merkt.

Die heißen Quellen sind in einigen Karten eingezeichnet, schau vor dem Kartenkauf auf die Legende! Auch ist es hilfreich, wenn Tankstellen eingezeichnet sind, die fehlen z.B. in der Karte vom isländischen Verlag. U.U. auch zwei Karten mitnehmen, die isländische zeigt nämlich die Topografie sehr gut, dafür die eher touristischen Hinweise schlecht.

Und für alle Fernwehgeplagten noch ein Tip: Im Winter kostet die Fähre nur 400,-EUR hin UND zurück für ein Auto und zwei Personen! So einfach kommt man nach Island, und ganz ohne touristischen Rummel.

Wolfram
Benutzeravatar
lralfi
Beiträge: 1634
Registriert: Di Nov 15, 2005 10:38
Wohnort: Ilsfeld

Beitrag von lralfi »

wie kommst Du auf 400 Euro, das ist viel billiger, ich habe mich mal dafür interessiert, Ferryman sagt unter 200 !! incl. Kabine. Das wäre mal ein Ort für ein Pinzitreffen. Aber die Buben hier sind ja so verfroren :-)

Tankstellen wäre die nächste Frage gewesen, mit welchen Distanzen muss man rechnen ?
Benutzeravatar
Stef@n
Beiträge: 8043
Registriert: Mo Okt 03, 2005 9:09
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Beitrag von Stef@n »

Jaja, Island zu kalt, Tunesien zu heiss, Ostblock zu weit weg...
So sind sie eben, die Neulinge... :wink:
Gruß

Stefan


@Ralf: Lass mal was hören, falls du noch einen Bergegurt zu viel hast. Gibts die Möglichkeit, dass ich am Freitag (da bin ich beim Peter in Ellwangen) irgendwie an den Gurt vom Pinzlinger rankomm und den mit an den Bodensee nehm? Ich hab nämlich vor, den demnächst zu besuchen...
Benutzeravatar
lralfi
Beiträge: 1634
Registriert: Di Nov 15, 2005 10:38
Wohnort: Ilsfeld

Beitrag von lralfi »

zu teuer hast Du noch vergessen ;-) Das letzte Hemd hat keine Taschen !


komm bei mir vorbei !! Dann gibts ein Bierchen !! Ist nicht direkt auf der Strecke, aber auch kein Riesenumweg !
Benutzeravatar
Stef@n
Beiträge: 8043
Registriert: Mo Okt 03, 2005 9:09
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Beitrag von Stef@n »

lralfi hat geschrieben:zu teuer hast Du noch vergessen ;-) Das letzte Hemd hat keine Taschen !


komm bei mir vorbei !! Dann gibts ein Bierchen !! Ist nicht direkt auf der Strecke, aber auch kein Riesenumweg !
Stimmt. "Zu teuer" war auch noch. Wollt mich nicht so bloß stellen... :wink:
Je nachdem, wie das mit den Reifen läuft, kann das schon noch sein, dass ich kurzfristig einen Haken schlag und in deine Richtung komm...
Gruß

Stefan
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Preise

Beitrag von Wolfram »

Ralf,

ich habe damals im Wintertarif 220,- einfach gezahlt, wenn es inzwischen noch billiger ist, umso besser. Denn im Sommer zahlst Du vermutlich weit über 600,- einfach, oder?

Die größte Entfernung zwischen tankstellen waren bei uns 450km bei der Hochlandquerung in Ost-West Richtung. Aber normalerweise ist es viel weniger, auf Straßen sowieso. Zusatztanks braucht man in Island an sich nicht, wir hatten zwei 20l Kanister mit statt einem.

Inszischen ist mir noch eingefallen, daß sich selbst Pinzgauer schon mal im Treibsand vergraben hatten, Herr Gut höchstpersönlich hat es mit seinem Dreiachser in die Lokalpresse geschafft. Ein Artikel über die "dämlichen Touristen" mit Bild von der Bergeaktion. Das war unterhalb eines Gletschers, da gibt es wohl einige Schwemmkegel aus nassem Sand. Ich glaube aber, daß es damals noch viel weniger Markierung auf den Pisten gab.

Gruß

Wolfram
Benutzeravatar
lralfi
Beiträge: 1634
Registriert: Di Nov 15, 2005 10:38
Wohnort: Ilsfeld

Beitrag von lralfi »

Frag mal den Ferryman, der Preis für Winter lag letztes Jahr bei 136 + Treibstoffzuschlag.
Im viermalvier-Forum ist das ausgiebig diskutiert worden. Das ist echt ein Argument, wenn man die Seefahrt liebt, denn das sollte man im Winter im Nordatlantik :-)

600 im Sommer einfach im "Studentenwohnheim" kommt etwa hin, eher etwas mehr.

450 km zur nächsten Tanke ist ok.
Antworten