Einstellungsproblem

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kawahans
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Einstellungsproblem

Beitrag von kawahans »

Ich habe folgendes Problem an meinem 710er:
Plage mich seit Wochen ohne Erfolg

Der Motor läuft nur mit Chocke, nur mit erhöhter Leerlaufdrehzahl. Bei warmen Motor kann ich den Motor ohne Choke im Leerlauf im Laufen erhalten, sobald ich Gas gebe, verschluckt er sich und stirbt ab. Starten wieder mit Choke. Wiederholtes vorsichtiges Pumpen mit dem Gaspedal (Einspritzen mit der Beschleunigerpumpe) bringt mich manchmal durch den kritischen Bereich. Über 1800 UPM normaler Lauf.
Bis jetzt gemacht:
Umbau auf Laubtec
Zündungseinstellung: 2 mm vor OT statisch
neue Kerzen (145)
Vergasereinstellung nach Durchsicht und Reinigung:
kein nennenswertes Spiel an den Drosselklappenwellen
keine ersichtliche Verunreinigung, keine vestopfte Düse
Schwimmerkammerventile funktionieren
Gleichstellung der Drosselklappenbetätigung
Grundeinstellung 1 1/2 Umdrehungen geöffnete Leerlaufschraube
weitere Einstellung mit Unterdruck-Flowmeter
alle 4 Abschaltventile funktionieren

Effekt Null :!: :?: :cry: :cry:
Weiter Behirnung von meiner Seite ergibt keine neuen Ansätze :oops: :oops: :evil: Sprich ich bin mit meinem Latein am Ende

Kann mir jemand einen Tipp geben ? :roll: der zur :idea: führt?

Frohe Weihnachten an alle Forumsmitglieder!

Liebe Grüße aus Graz!

kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
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Ochiba63
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Beitrag von Ochiba63 »

hallo
hast du noch die alte version mit den außenliegenden schrauben oder schon die neuen die haben ein feingewinde und da mußt du viel weiter aufdrehen als 11/2 umdrehungen
überprüfe mal deine leerlaufschrauben ob die kegel noch i.o. sind.
habe vor kurzem bei meinem 712 das problem gehabt daß die schrauben im eimer waren.
der lief im stand auch sehr schlecht und ließ sich nicht einstellen.
gruß ralf
exilfranke
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Beitrag von exilfranke »

Fliehkraftverstellung Zündung hakelig / Federn / Lagerungen ausgeleiert?
kawahans
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Beitrag von kawahans »

Hallo Ralf!

Mein Vergaser hat schon die versenkten Einstellschrauben. Die Schrauben selber sind ok, habe ich auch herausgenommen, gereinigt, Bohrungen durchgeblasen, Steigung ca. 0,7 mm ?. Die Einstellung mit dem Flowmeter zeigt, dass ca. 2 1/2 Umdrehungen im Leerlauf den besten Rundlauf erbringen.

Ich drehe die Schrauben langsam heraus, bis der Unterdruck absinkt und dann wieder 1/4 bis 1/2 Umdrehung hinein. Grundsätzlich ja ein Problem bei diesem Vergaser, weil immer beide Kanäle den Unterdruck bestimmen.

Aber leider bis jetzt kein Erfolg. Die Leerlaufschrauben haben übrigens je einen O-Ring als Dichtung, auch die erscheinen in Ordnung (sind in der Repanleitung nicht angegeben).

Danke jedenfalls, ich werde noch einmal mit weiter geöffneten Leerlaufdüsen versuchen.

Liebe Grüße aus Graz!

kawahans
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Einfach mal grob mit den Leerlaufgemischschrauben rumspielen. Natürlich alle 4 gleichmäßig raus- oder reinschrauben. Ich würde mal in Deinem Fall eine Umdrehung mehr raus gehen, dann wird sich ziemlich sicher was ändern.

2mm statisch scheint mir deutlich zu spät, aber laufen müsste er trotzdem. Wenn das Problem mit den Vergasern behoben ist, einfach mal bei warmen Motor den Verteiler verdrehen und schauen bei welcher Postion der Motor am willigsten beschleunigt. Ist bei mir mit der Strobo Lampe gemessen ca. 12 - 10mm vor OT bei Leerlaufdrehzahl.

Nur mal nebenbei: "Hast Du deine Ventile in den Zylinderköpfen eingestellt?" Bevor Du ans Feintuning der Vergaser gehst, sollten die auch passen.
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Mach mal noch ein ungeschirmtes Kabel z.B. zwischen Spule und Verteiler und daran eine Strobolampe, dann siehst Du ob die Zündunmg richtig geht.
Hast Du evtl. zu lange Schrauben genommen um die Laubtec zu befestigen? Die zu langen Schrauben können nämlich die Fliehkraftverstellung blockieren - hatte ich schon im Unimog 404S.
kawahans
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Beitrag von kawahans »

Danke für die Hilfe an Alle!

Verteiler: im Stehen erscheint die Drehzahlvestellung (Zurückdrehen am Verteilerfinger) etwas hackelig, mit der Stroboskoplampe aber zeigt sich die Verstellung schön fliessend - ob auch zur richtigen Zeit, kann ich mit freiem Auge / ohne Drehzahlmesser nicht sagen.

Die Ventile habe ich vor 600 Kilometern kontrolliert - war in Ordnung, werde ich aber auch wiederholen, habe ja jetzt einige Feiertage vor mir.

Zündung: bei 5 mm vor OT schoß er sehr häufig in den Vergaser, da habe ich die Zündung wieder zurückgenommen.

Liebe Grüße aus Graz!

kawahans
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Wolfram
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Beitrag von Wolfram »

Hallo Kawahans,

irgendwo Falschluft vielleicht? Irgendwo ein Riss in einem Schlauch, z.B. unter den Vergasern der Ausgleichsschluch zwischen den Ansaubkrümmern?

Oder vielleicht sogar ein Riss im Metall?

Gruß

Wolfram
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Wolfram hat geschrieben:Falschluft vielleicht?
Test: Bei laufendem Motor die Gegend um den Vergaser mal ordentlich mit Bremsenreiniger einnebeln, wenn die Drehzahl ansteigt, dann zieht er irgendwo Falschluft. Vielleicht nicht bei heissem Motor machen, Bremsenreiniger ist leicht entzündlich und schwarze Pinzgauer mag nicht jeder... :wink:
Gruß

Stefan
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Papier Deckeldichtungen an den Veragsern ok?
Blackypinzi
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Beitrag von Blackypinzi »

Vergaser auch mal auf festen Sitz prüfen (da ist die Bremsreinigermethode gut)
Die befstigungsschrauben lösen sich bisweilen
exilfranke
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Beitrag von exilfranke »

Leerlaufgemisch:

a) alle Stecker von den Abschaltventilen einzeln abziehen (immer eins). Drehzahländerung? gut, Ventil i.o.

schmeiss den flowmeter weg.
Ohren auf. fühlen.

0. Warm fahren!
1. Gasgestänge aushängen
2. Anschlagschrauben Drosselklappen synchron einstellen (=Leerlaufdrehzahl via Luft/Gemischmenge) (hierzu flowmeter)
3. Einhängen gestänge, sodaß beide vergaser synchron.

4. Leerlaufgemisch: Schrauben einzeln auf optimal höchste drehzahl (Geduld, öfter mal Gasstoß geben und die drehzahl hoch, sodaß die neue Einstellung wirken kann). Dann noch 1/4 weiter rausdrehen (=mehr Sprit geben)

4. dauert lang
4. musss man üben.
4. geht nur mit allen Teilen montiert und ohne flowmeter.

5. Leerlaufdrehzahl nach gefühl runter/rauf
6. 4. mit kleineren verstellschritten.
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Evtl. empfiehlt sich bei ausgeschlagenen Gasgestängelagerungen (Umlenkhebel) noch eine nicht originale zusätzliche Rückzugsfeder, damit das Gestänge auch wirklich immer auf "0" ist, beim Leerlauf.
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setrine
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Beitrag von setrine »

Wenn Eure Motoren in der warmen Jahreszeit normal liefen ist jede
Schrauberei und Teile auswechseln fehl am Platz. Der Motor braucht
temperierte Ansaugluft sonst gibt's Eis am Vergaser! Basteln ist angesagt,
freie Tage stehen ja vor der Tür!
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

@ Setrine:
Theorethisch und in vielen Fällen ist es so. Aber es kann natürlich trotzdem mal sein, dass ein Kabel gebrochen ist oder so.

Basteln braucht man am Pinzi nicht viel, sondern nur die Luftanlage wieder 100% auf den Original Stand bringen. Wichtig ist, das alles dicht ist, auch der Wärmetauscher keine Rostlöcher drin hat etc.

Wenn man viel Zeit, Lust und Geld hat, könnte man den Wärmetauscher gegen einen neueren mit 3 warmen Abgängen tauschen und dann oben statt der primitiven Klappe einen Luftthermostat einbauen, hatten die neueren Benziner ab Werk drin.

Frohes Fest

Lorenz
kawahans
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Beitrag von kawahans »

Hallo und DANKE nochmals für die vielen Anregungen.

Ich hoffe, dass ich Eure Anregungen über die Feiertage ausprobieren kann.

@ setrine: hatte das Problem auch in der warmen Jahreszeit, jetzt um´s Kennen schlechter. Bei uns zur Zeit + 5 ° C, also nicht extrem kalt.

@ Lorenz: jezt weiss ich wenigstens, wofür der zugeschweisste Abgang an meinem Wärmetauscher ist :idea: , ist eine Überlegung wert!!!

Besonders auch dem Falschluftproblem werde ich Augenmerk schenken, das habe ich bis jetzt überhaupt nicht bedacht.

Warm fahren ist so eine Sache - ist noch nicht Typisiert - daher auch nicht angemeldet.... Aber ohne vernünftige Einstellung brauche ich gar nicht erst zur Prüfstelle fahren.

Liebe Grüße aus Graz

euer sicher Feiertagsschraubender :wink:
kawahans
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

5° Plus ist ja der Temperaturbereich wo die Vereisung auftreten kann. Schau mal unter wikipedia, da ist das ganz gut erklärt.
moto.max
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Hallo Kawahans

Beitrag von moto.max »

Ich hatte ähnliches Problem nach ein paar Wochen Zündungsumbau...
Schau mal mit der Strob Lampe alle Kerzenkabel an.
Bei minimal falschen Abstand von Hallgeber und Ring ist mir immer der 3. Zylinder ausgefallen.
Bei mir funktioniert alles mit ein bisschen mehr Vorzündung besser. ca. 6 mm statisch.
kawahans
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Beitrag von kawahans »

:D Problem scheint behoben :idea: :idea: :idea: :

Nach vielen bösen Gedanken und Vorsätzen :oops: habe ich
dank Eurer Hilfe einige Fehler entdeckt und die Einstellung verändert:

Vergaserunterteil war leicht undicht - Falschluft (4 Schrauben am der Vergaserflanschfläche nachgezogen)

Beschleunigerpumpe am hinteren Vergaser: Gewinde an der Drehwelle komplett abgenudelt :shock: die Welle liess sich seitlich aus dem Vergaserdeckel herausziehen .... die Beschleunigerpumpe hatte aber noch eingespritzt :!: z.Z. provisorisch angeschraubt (bis ich eine neue Welle bekomme)

Länge der Beschleunigerpumpenstange eingestellt - soll 80 mm haben (war am hinteren Vergaser nur 76 mm)

Leerlaufdüsen sind nun 3,5 Umdrehungen geöffnet (hätte ich mich sonst nicht getraut)

Zündverteiler mit viel WD 40, Klopfen und Hebeln ausgebaut, Schaft abgeschmirgelt, geschmiert
Zündzeitpunkt 6 mm vor OT statisch (Laubtec - Anlage)

Ventile kontrolliert, waren im wesentlichen i.O., 2 Auslassventile mit 0,25 mm, korrigiert auf 0,2 mm

Startet jetzt sofort, nach kurzem Warmlauf nimmt er auch Gas an. Startet warm sofort ohne Choke :lol: :lol: :lol:

Ich gehe also voll Zuversicht ins neue Jahr 8)

Danke an Alle!!!

Liebe Grüße aus Graz!

kawhans
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Na in dem Fall hat sich's ja mal richtig gelohnt, nach den Vergasern zu schauen! :wink:
Gruß

Stefan
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