Irgendwo in Norditalien

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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volvo 9031
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Irgendwo in Norditalien

Beitrag von volvo 9031 »

Durch Berichte von Freunden, die im vergangen Jahr schon mal da waren, haben wir uns mit 2 Pinzis und einem Fiat Campagnola auf den Weg nach Italienien gemacht.

Bei den ersten Überlegungen hatte ich ganz schön Bammel, mit 25 und 30 Jahre alten Autos ingesamt rd. 2000 Kilometer am Stück zu fahren.

Aber wir fanden fach- und sachkundige Begleitung, und mit einem Sack voller Ersatzteilen und einer Abschleppstange gings los.

Die beiden 712er auf Achse


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und der Campagnola Baujahr 57 und komplett frisch aufgebaut auf dem Hänger vom T4 zusammen mit der Verstärkung (wenn die mal nicht ein wenig angetrunken war).

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Nach insgeamt 15 Stunden Fahrt, die zum Glück ab dem Brenner bei Sonnenschein offen mit Cabriogefühlen gefahren werden konnten,

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gab´s das erste kühle Bier und weckte wieder die Lebensgeister

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Nach einer genialen spontanen Begrüßungsfeier durch unsere Gastgeber, gings am nächsten Tag erst mal vor grandiosem Panorama, zum "Spielen"

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Alles was das Herz begehrt. Kilometerweise Steine, Kies und Felsen. Gelände zum kraxeln, surfen und vorsichtigen tasten.

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Abends gabs einen "Moonshine-Raid" mit einer spektakulären Steilwandabfahrt. Mein O-Ton "Die spinnen doch, da fahr ich nicht runter, ich bin doch nicht lebensmüde".

Aber dann sah man doch, daß es wohl gehen muß, wenn man die Anweisungen der teils Dakar erfahrenen Veranstalter befolgt.

Manfred war mit seinem 712er der schnellste. Ungebremst einen 30-Meter-Steilhang runter und unten zwei Einschläge, daß in China eine Ming-Vase aus dem Regal gefallen sein muß.

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Beide Felgen vorne verbogen und eine kleine Beule in der Front ansonsten alles o.k., was die anwesenden Landy-Fahrer gar nicht glauben konnten. Denn von denen hatte sich einer 2 mal dabei überschlagen und konnte die Heimreise auf dem Hänger antreten.

Unter sachkundiger Anweisung von unserem Dakar erfahrenen Freundes Andrea, wurden die beiden Räder (ab da 2 Pinzis ohne Ersatzräder) ohne zeit- und kraftraubenden Einsatz eines Wagenhebers ruck-zuck gewechselt.

Pinzi in eine Rinne, 12 bis 15 Helfer und seitlich hoch das Bein. Unglaublich wie einfach und vor allen Dingen schnell das ging.

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Nach einem anschließenden Nacht-Trail und einer kurzen Nacht mit vielen Geschichten und Scherzen über das erlebte und erlittene (bin übrigens mit dem SAN dann doch noch den Abhang runter, mit einer gehörigen Portion Respekt in der Hose), gings nach einem erfrischenden Bad (brrrrrrrrrrr),


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in die Berge, Wege wie ich sie noch nicht mal beim Bergwandern erlebt habe. Man fragt sich wer sich jemals die Mühe gemacht hat sich diesen Strapazen auszusetzen so was in die Berge zu graben. Wegen dem Holz kann das eigentlich nicht sein. Aber des Rätsels Lösung ist wie immer sicher die menschliche Machtbesessenheit und die damit verbunden Kriege.

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Aber am Ziel, einem Weltkriegsfort, standen dann die Pinzis mal wieder, wie man sieht, im Mittelpunkt.

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Auch auf der Heimfahrt haben wir unsere Ersatzteilkiste nicht gebraucht. Entweder sind wir jetzt alle Taub oder die Motoren laufen wirklich runder und die Radantriebe mahlen nicht mehr so.

Der Spritverbrauch mit allen Geländefahrten hat sich dann doch über über 20 ltr. eingependelt.

Beim Bilderabend waren sich alle einig. Das war so toll, da wollen wir noch mal hin.

Danke allen Freunden aus Italien. Insbesondere Massimo und Andrea sowie Klaus und Angelika, die unermüdlich für uns gedolmetscht haben.

Grüße aus dem Westerwald

Vivat Italia, vivat Pinzgauer

Volvo 9031

Vali
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eniac
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Beitrag von eniac »

Hey Vali
Saugeiler Reisebericht. Glaub ich muss Euch nochmal besuchen kommen.
Gib mal bitte Bescheid wenn ihr nen Diaabend startet. ;-)
Grüße

derStefan
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Um din Ming Vase ist es ja nicht schade, aber um die Pinzi Felgen !!!

Ansonsten super Bericht! Würde ich auch mal gerne hin!

Ist der Haflinger auch die Steilwand runter? Wenn der Hafi das unbeschadet überstanden hat, muss der 712 schon sehr großes Pech gehabt haben.
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a404tg
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Beitrag von a404tg »

Sche..... das ganze ist für mich immer so weit weg.
Tolle Aktion :)
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Stef@n
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Re: Irgendwo in Norditalien

Beitrag von Stef@n »

Feiner Ausflug! Glückwunsch! :D
Was "Eingeborene" für Möglichkeiten haben, durfte ich am Wochenend bei Peter (cappet) wieder erfahren... Solche Verbindungen sind schon was wert! :wink:

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Hand auf's Herz, was macht man mit solchen Felgen? Wegwerfen oder richten?
Gruß

Stefan
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Richard86
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Beitrag von Richard86 »

Ich wuerde sie wieder geradeklopfen. Solte bei Stahlfelgen kein Problem sein. Auch wuerde ich sie ueberpruefen lassen ob sie noch rund laeuft.

Bei Alufelgen waere es ein groesseres Problem.
Ich hatte mal Superkräfte bis sie mir der Psychiater wegnahm....
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Richard86 hat geschrieben:Auch wuerde ich sie ueberpruefen lassen ob sie noch rund laeuft...
Das wiederum ist eine Frage der Toleranz... :wink:
Ich denk' aber auch, dass diese Verformung wieder rückgängig gemacht werden kann, is ja das schöne an Stahlfelgen...
Gruß

Stefan
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