Motor-Kompression testen

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h@nnes
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Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

Da ich meinen Ottomotor vom 710MK gerade neu aufgebaut habe ergibt sich die Gelegenheit Referenzwerte zu ermitteln.

Motor: ÖBH, Baujahr 1973, Verdichtungsverhältnis 1:7,5

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Neue Originalteile am Motor:
Zylinder, Kolben (ELKO): 92,0 Toleranzgruppe 2
Zylinderköpfe mit Ventile, Schaftdichtungen, Kipphebel, usw.

Motoröl: Mobil 10W-40
Batterien voll geladen

Vorgehensweise bei der Messung:
1. Motor warm gefahren
2. Schlauch bei Benzinpumpe abgeschlossen und Motor laufen gelassen bis Vergaser leer
3. Alle Zündkerzen ausgebaut
4. Spannungsversorgung zur Zündspule abgeschlossen
5. Kompressionstester beim Zündkerzengewinde angeschlossen
6. Gaspedal voll durchgetreten, bzw. Drosselklappen geöffnet
7. Starter betätigt bis am Manometer des Kompressionstesters keine Drucksteigerung mehr erkennbar
8. Kompressionsdruck in bar abgelesen

Gemessene Kompression an den vier Zylindern:
9,9 bis 10,0 bar

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Messgerät: “Professional Compression Tester” (Made in Taiwan) €27 bei Scheuerlein Motorentechnik

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Zusätzliche Infos aus diesem Forum (keine eigenen Erfahrungswerte):
* Die Kompressionsmessung eignet sich zur Diagnose der Dichtheit im Bereich Kolben, Kolbenringe, Zylinder, Ventile
* Verschiedene Messgeräte können unterschiedliche Messwerte anzeigen
* Bei der Diagnose ist besonders auf Unterschiede bei den Messwerten zwischen den Zylindern zu achten
* Der Bereich über 8 bar (gleiche Werte an allen Zylindern) ist für diese Messung in Ordnung. Es können aber trotzdem Schäden vorliegen die mit der Kompressionsmessung nicht erkannt werden, beispielsweise: Kolbenreiber, gebrochener Kolbenring, usw.
* Bei 7 bar oder weniger: Zylinder abziehen und die relevanten Verschleißteile prüfen
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Hotzenplotz
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von Hotzenplotz »

Hallo H@nnes !

Gratuliere zum fertigen Umbau !
Wie schon früher geschrieben komme ich hier auf 11,5; meine Zylinderköpfe sind aber um 2 mm ausgedreht
Grüße, woher auch immer

Albert
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h@nnes
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

Danke Albert! ..auch für das Werkzeug
Mit meinen alten Köpfen die um 1,5mm niedriger als original waren hab ich vor dem Umbau 11,2 bar gemessen.
Das Maß von der Unterkante Zylinderkopf bis Planfläche beträgt hierbei 7,5mm. Bei einem anderen, alten Kopf bei dem ich annehme das er noch das Originalmaß hat habe ich 6mm gemessen, ergibt die -1,5mm.

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Hotzenplotz
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von Hotzenplotz »

h@nnes hat geschrieben: Mi Jan 13, 2021 9:16 Mit meinen alten Köpfen die um 1,5mm niedriger als original waren hab ich vor dem Umbau 11,2 bar gemessen.
Das Maß von der Unterkante Zylinderkopf bis Planfläche beträgt hierbei 7,5mm. Bei einem anderen, alten Kopf bei dem ich annehme das er noch das Originalmaß hat habe ich 6mm gemessen, ergibt die -1,5mm.
Erfolgreich Verdichtung verringert :D
jetzt darfst Du wieder 87 Oktan Normalbenzin tanken ....
Grüße, woher auch immer

Albert
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h@nnes
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

Hotzenplotz hat geschrieben: Mi Jan 13, 2021 11:08 Erfolgreich Verdichtung verringert :D
jetzt darfst Du wieder 87 Oktan Normalbenzin tanken ....
Es tut halt weh einen neuen Zylinderkopf abzudrehen. Und so schlecht wird der Motor in Originalkonfiguration nicht sein :wink:
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fuerni
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von fuerni »

Hallo Hannes!

Werte und Vorgangsweise passt meiner Meinung nach.
Darf ich fragen, weshalb du den Motor neu aufgebaut hast, mir kommt vor deine GÜ ist noch gar nicht so lange her.
Vergiss nicht beim 1er den oberen Stößel sauber in die Aufnahme am Kipphebel zu geben. Ist laut Foto nicht richtig drinnen.

LG
Martin
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h@nnes
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

fuerni hat geschrieben: Mi Jan 13, 2021 17:23 Darf ich fragen, weshalb du den Motor neu aufgebaut hast, mir kommt vor deine GÜ ist noch gar nicht so lange her.
Hallo Martin,
zu deiner Frage:
1. Bei der Generalüberholung 2015 hatte ich gebrauchte Kolben und Zylinder verbaut. Das Kippspiel der Ventilschäfte war damals schon Grenzwertig.
2. Der Ölverbrauch ist immer mehr geworden, zuletzt 1 Liter auf 350 Km
3. Hatte ich die Teile, viel Zeit und Lust für den Neuaufbau des Motors
4. Wollte ich dieses Mal keine Kompromisse mehr eingehen

Der Motor ist mit den alten Teilen bis zuletzt sehr gut gelaufen, aber der Ölverbrauch hat mir nicht gefallen. Der neu aufgebaute Motor läuft auch perfekt, muss nur noch die Abgaswerte messen.

lg. Hannes
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fuerni
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von fuerni »

Wow, wie die Zeit vergeht. Mir ist das nicht so lange vorgekommen. Hatte auch nicht mehr genau in Erinnerung was du damals alles am Motor gemacht hast. In Summe (Gesamtprojekt) hast du ja wahnsinnig viel gemacht. :)
Ok, dann verstehe ich es. Klug von dir, dass du gleich alles neu machst. Kleiner Tipp, bevor du zum Abgastester fährst CO-Schrauben auf Anschlag (vorsichtig) rein, zwei volle Umdrehungen raus und wieder eine viertel Umdrehung rein, wenn synchronisiert bist du schon ungefähr in der Nähe.
Am Abgastester braucht der Pinzi zwischendurch einen Gasstoß, damit er sich neu reguliert, das sehen die Prüfer aber nicht gerne, da bei den neuen Geräten die Messvorrichtung kaputt gehen kann. Du kannst ihn einmal grob im Leerlauf am Abgastester einstellen und final dann nochmals sonde raus, Gasstoß, kurz warten bis er wieder im Leerlauf ist und dann nochmals kontrollieren.
Und noch ein kleiner Tipp: Vorrangig auf HC schauen (180-250), CO ergibt sich. Ob der Wagen 3, 3,5 oder 4% hat ist nicht so wichtig, zu mager sollte er nicht sein.
Ach ja, vorher Zündung kontrollieren, hast eh so ein tolles Gerät. ;)
LG
Martin
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Lorenz
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von Lorenz »

warum 2 Umdrehungen raus und dann wieder 1/4 rein?
Warum nicht gleich 1 3/4 raus?
Ernstgemeinte Frage, keine Kritik.
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fuerni
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von fuerni »

Hallo Lorenz. Berechtigte Frage, aber steckt nichts dahinter, sondern ist einfach mein System. Finde eine ganze Umdrehung und eine Viertelumdrehung ist leichter abzuschätzen als eine 3/4, vor allem im eingebauten Zustand. Diese Aussage gilt aber bitte nur für mich. :D Einzig „theoretischer“ Vorteil wäre womöglich, dass auf den O-Ring bei der Stellschraube wieder Druck von außen kommt und diese sauberer dichten, denke das ist aber eher Rocket-Science. :wink:

LG
Martin
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h@nnes
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

Viertel Umdrehung rein klingt gut 😂 ..ich werd‘s rausfinden mit diesem Ding:

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Gunson CO Tester ein kleinwenig aufgemotzt mit aktiver Membranpumpe, Filter und Wasserabscheider. Zum spielen zu Hause wird‘s reichen, die genaue Messung wird dann in der Werkstatt gemacht
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Stef@n
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von Stef@n »

Das "Ding" hat bei mir nur um 0,1% neben dem vom TÜV gelegen...
Grüße

Stefan
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eniac
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von eniac »

Den Gunson hab ich auch, aber traue dem nicht so recht über den Weg. Main Ausflug in die "Viergas Welt" ist leider in die Hose gegangen.
Ich kann mir imme rnoch nicht erklären warum die einfachen Co tester auf dem Gebrauchtmarkt so teuer sind ....
Grüße

derStefan
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h@nnes
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von h@nnes »

eniac hat geschrieben: Fr Jan 15, 2021 17:41 Ich kann mir imme rnoch nicht erklären warum die einfachen Co tester auf dem Gebrauchtmarkt so teuer sind
Ja leider.. ich hätte mir gerne ein gebrauchtes Bosch Abgastestgerät zugelegt. Für die Hobbyanwendung sind diese aber zu teuer
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Stef@n
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von Stef@n »

Vielleicht das Thema mit Angebot und Nachfrage? :wink:
Grüße

Stefan
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eniac
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von eniac »

Stef@n hat geschrieben: Fr Jan 15, 2021 19:27 Vielleicht das Thema mit Angebot und Nachfrage? :wink:
Grüße

Stefan
Vermutlich. Den Viergastester den ich bei eBay Kleinanzeigen gekauft habe war auch Kernschrott. Zum Glück konnte ich dem Typen nachweisen das er mir
Bullshit erzählt hat ... Gott sei Dank mein Geld zurück bekommen.

Ich glaub ich geb dem Gunson noch ne Chance ...
Grüße

derStefan
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biomio
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Re: Motor-Kompression testen

Beitrag von biomio »

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