pinzgauer mit elekro-antrieb...

Umbau, Ausbau und Tuning

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Norbert
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Norbert »

Gregorix hat geschrieben: Di Feb 19, 2019 19:33 Diffs und alles davor fliegt raus, an jede Achse ein kleiner e-Motor von etwa 20-25 KW Leistung. Ist in Summe stark genug.
Aufwendige Regelung ist nicht nötig, da der Abgleich ohnehin über die Reibung der Räder erfolgt.
Das währe kein Umbau sondern eine Neukonstruktion - oder :roll:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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Gregorix
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Gregorix »

Ich müsste nur am Achstummel, (vor der Klemmung der Achsfaust) einen Flansch anbauen, eine Öffnung für die Zahnräder (eventuell auch Riemen?)in den Stummel einbauen und die Welle ändern...eventuell die Lager der Welle verstärken.
Ist nicht mehr Umkonstruktion als andere Lösungen. Bis auf den Achsstummel bleibt konstruktiv alles gleich.
Rausfliegen sollen ja nur die Inereien der Kraftübertragung. Die Gehäuse des Rahmens bleiben natürlich
Gregorix / Old Shatterhand.(c. Lorenz)
Warum nur einen Pinzi, wenn man um´s doppelte Geld auch zwei haben kann...

www.geoserve.co.at
www.teamsaurer.com
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Norbert
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Norbert »

Gregorix hat geschrieben: Di Feb 19, 2019 19:33 Der wirklich ideale Einbauort ist doch der Achstummel am Differenzialausgang.
Im Prinzip ein Flansch an die Achse, auf dem der (kleine E Motor parallel zur Achse sitzt und über ein Ritzel direkt die die Antriebswelle Antreibt.
Wirklich idealer Einbauort :wink: Da ist ja mächtig Platz
Stelle ich mir spannend vor hier eine Öffnung mit Motorflansch hinzukriegen plus die Steifigkeit des Achsrohres wiederherzustellen.
Wo da das Motörchen noch Platz findet ist auch ungewiss :wink:
platz.JPG
platz.JPG (59.72 KiB) 5125 mal betrachtet
Nur nicht missverstehen - machbar ist alles, aber der Aufwand ist hier doch sehr hoch.
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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h@nnes
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von h@nnes »

Norbert hat geschrieben: Do Feb 21, 2019 12:11
Wo da das Motörchen noch Platz findet ist auch ungewiss :wink:
platz.JPG
Norbert der Benzinmotor (schaut übrigens aus wie meiner :wink: ) ist ja dann nicht mehr an der Stelle wie auf dem Bild, sondern ausgebaut :mrgreen:

Mir gefällt die Idee von Gregor gut ..wir bauen bei Konfektionsmaschinen kleine Servomotoren so ein wie Gregor das meint. Antrieb meistens mit Zahnriemen, oder direkt über Klauenkupplung. Der Riemenantrieb müsste halt in ein dichtes Gehäuse damit der Dreck nicht rein kann.
Für mich wäre so eine Spielerei aber trotzdem nichts ..denn ich liebe meinen Benzinmotor. :wink:
schorsch
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von schorsch »

hallo zusammen,

also mich beschäftigt auch so ein Elektro Gelände Vehikel mit Schlafplatz. Nach mehreren Varianten ist meine
bevorzugte Variante die eines Hybrid Antriebes, wobei ich beim Fahrgestell noch flexibel bin

Der Antrieb soll dabei von https://www.obrist-powertrain.com/hyperhybrid/ kommen und damit die eigene Ladestation mit
dabei sein :-). Das Konzept bindet sich auch gut in das Thema Wohnmobil ein, da dort auch elektrische Energie meist mit einer
Puffer Batterie verwendet wird. Reichweitenprobleme sind dann auch Schnee von gestern und Kurzstrecke kann man rein elektrisch fahren.
lt Fa Obrist wird es um 2020 erste Seriengeräte geben.

Ich wäre bei einem entsprechenden Projekt dabei.

fg
Georg
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Stef@n
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Stef@n »

Hab eben noch eine Steigerung zum E-Pinzi gefunden: Den Solar-Pinzi! :shock:
Kurze Übersicht: https://www.youtube.com/watch?v=Uic1nBq3o-Q
Mehr Infos: https://www.ecarus.org/
Werde das ganze mal gespannt verfolgen!
Gruß

Stefan

P.S.: Wie man liest, wird sogar auf Lustenauer Forumspower gebaut! :D
exilfranke
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von exilfranke »

so sorry, aber da muss ich spielverderben, wenn "allrad aus graz" lektrisch um die welt fahren soll, dann ist das nicht ganz so neu:

https://www.evwt.org

https://www.youtube.com/watch?v=hLPoEcxBaJo


Der hat nen Hänger.




Dabei, hinten dran. MIt Akkus und Solär druff. 1 Tag fahren, 3 Tage laden so in dem wird sich das wohl ausgehen...
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Lorenz
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Lorenz »

Das ist doch mit einem Pinzgauer alles Schwachsinn. Könnte nicht mal einer mit Deutz reden, dass die einen schnelldrehenden luftgekühlten Diesel mit 110PS, 3,2 Liter Hubraum und mit mechanischer Einspritzung für den Benzin Pinzi bauen?
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promedic
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von promedic »

Ich war leider einige Zeit nicht mehr im Forum.

Hier einige Infos zu euren Fragen und Informationen.

E-Pinzi in den USA: die verfolgen das Projekt im Moment nicht(haben zu wenig Zeit)

ECARUS.ORG : Das ist ein cooles Projekt, ich hab natürlich mit den Leuten (Hannes und Familie) Kontakt aufgenommen, sie wollen heuer noch fertig werden.
Die Franzosen mit denen das Team Ecarus zusammenarbeiten http://avs-fr.com/ haben ein E-Pinzgauer Video veröffentlicht, https://youtu.be/Ms24kC0Nl8I eurem geübten Auge wird aber nicht entgehen, dass dies ein Fake Video ist :smoke: .

Technik zu unserem Projekt: Wir verbauen die gesamte Technik aus einem Fiat 500e aus den USA. Die Antriebstechnik stammt von Bosch: Motor 113PS 200nm von Null weg, Batterie Samsung/Bosch 24kw/h. Das Getriebe stammt von der Fa. Oberaigner, die Motor/Getriebekombination liefer 600Nm ab 0 U/min und fällt ab 2200U/min auf 300nm bei 4500 U/min ab. Damit sollte der Pinzi die Wände hochklettern können, wenn die Traktion nicht auslässt :D .
Gewichte: Batterie ca. 170kg, Motor 23kg, Getriebe 20kg, die Batterie wird zunächst auf der Ladefläche verbaut, liese sich aber auch statt der Batterie/Werkzeuboxen und Tank verbauen.
https://uploads-ssl.webflow.com/5c10dd6 ... nblatt.pdf
Ladetechnik: das original Ladegerät hat 6,6kw Ladeleistung (30A bei 230V), man könnte auch ein 22kw Ladegerät von Brusa verbauen, ist aber nicht billig.

Beste Grüße

Clemens
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von exilfranke »

https://blackcockatoos.wordpress.com

Serie Landys mit Elektrisch. 2 hat der Typ gebaut bis jetzt.

Die Verbrauchsangaben find ich interessant, jetzt bin ich doch wieder angefixt von der Idee.

Was sicher für die Grazer Helden nicht einfach wird, ist das ganze im Pinzgauer so auszulegen, dass das Maximalgewicht nicht überschritten wird und im Pinzgauer noch Platz zum leben ist. Das Dach ist ja wegen Solair tabu. Und man möchte ja schließlich autark sein, d.h. aus dem Wald auch wieder rausfahren können, ohne sich die fast Assistance mit 710M für Kraftstoff, 712M für Aggi und Konservendosen rufen zu müssen.
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frank
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von frank »

Es gibt ein paar Sachen, die ich nicht verstehe... zum Beispiel, wieso man sich einen Pinzgauer kauft und dann alles unternimmt, dass es kein Pinzgauer mehr ist :-(

Elektroautos wären ja eine feine Sache, wenn nicht Kinder im Kongo in Minen das Rohmaterial für die Batterien schürfen müssten. Das Cobalt geht dann per Schiff (mit Rohöl) betrieben nach China wo die Batterien produziert werden. Dann kommen die Batterien mit den (wieder Rohöl betriebenen) Schiffen irgendwie nach Europa. Wo sie dann mit Strom aus Braunkohlekraftwerken aufgeladen werden. Uiuiuiui - ist das alles sauber :-(

Elektrogeländewagen sind noch mal was anderes... mit Solar auf dem Dach als einzige Lademöglichkeit heisst es wohl, 3 Tage Sonnenschein abwarten, bis man wieder ein paar Stunden fahren kann. Lade-Steckdosen in Feuerland, in der Wüste, im Dschungel, auf Island - ich weiss nicht so recht. Vielleicht mit einem Aggregat laden :-) was aber die Absurdität sichtbar macht. Radnabenmotoren funktionieren sowieso nicht (waten, Dreck, Sand) und die Verluste von Untersetzung, Getriebe, Differenzialen sind so hoch, dass auch ein "Zentralmotor" keinen Sinn macht. Rekuperation ist auch eher nix.

Also, zum Sparen und als Beitrag zum Umweltschutz sehe ich höchstens LPG Umbauten als etwas Sinnvolles. Aber vielleicht soll es ja ein paar Sachen geben, die ich nicht verstehen muss :)

Beste Grüsse, Frank
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Lorenz
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Lorenz »

Hallo Frank,
desswegen habe ich ja oben geschrieben ob man nicht Deutz animieren könnte einen LUFTGEKÜHLTEN Diesel für den Benzin Pinzi zu bauen, wenn man schon was verändern will. Das ganze Pinzi Konzept ist einfach nicht für Elektro ausgelegt.

Gruß
Lorenz
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dentokult
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von dentokult »

Also ... wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird bei einem Elektro-Allrad ALLES entfernt. Da gibt es keine Differentiale, Getriebe, Untergetriebe und Radgetriebe mehr. Nur noch 4 Motoren, 4 Bremsen - die die Bremsenergie gleich wieder über den Motor an die Batterie bringen - und das was rollt ... Damit spart man dann eine ganze Menge Gewicht, braucht, gerade für den Pinz, eine irre gut funktionierende Motorenelektronik die Sperren etc. ersetzen kann etc.pp. und natürlich jede Menge Batterien. In puncto Batterien sind die schon ordentlich weiter gekommen, immerhin soll der Tesla Batterien haben, die nach 4 Jahren Laufzeit und 120.000km noch 80% ihrer Leistung bringen. Das ist ziemlich gut.
Ich bin da zuversichtlich, daß wir da noch (nicht nur negative) Überraschungen erleben werden. Da gibt es ja auch noch die Wasserstofftechnologie, die interessant werden könnte. Die Idee E-Pinzgauer wird vielleicht mal funktionieren. Aber dann nicht da, wo man es brauchen wird: in den Karpaten z.B. alle 250km eine Ladesäule ... glaub ich noch nicht dran.

Was ich immer noch nicht ganz verstehe ist das ganze Konzept der Elektroenergie: Wie wollen wir in Europa (und die anderen Länder werden es da noch schwerer haben, abgesehen von Ländern mit Wüstenanschluß) die wahnwitzigen Mengen an Elektrischer Energie bereitstellen, die wir brauchen werden, wenn alles elektrisch funktionieren soll ? Das Netz in der EU schwankt doch jetzt schon. Wenn da dann noch die ganzen Elektrokarren dranhängen ... Hat mal jemand ausgerechnet, was das kostet, die ganzen neuen Leitungen zu legen ? Oder was das für den Planeten bedeutet, wenn die 4- bis x-fache Menge Kupfer aufgespürt und verhüttet werden muss - die es wahrscheinlich nicht geben wird, Kupfer ist selten.

Wir müssen uns was einfallen lassen, ok, aber Strom wird es für alle nicht sein. Und mit nem Pinz muss man da auch nicht anfangen. Gruss, Joe
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Stef@n
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Stef@n »

Beim Pinzgauer wird sicher nicht alles wegfallen, was irgendwie ein Getriebe ist. Dazu sind die Baugruppen zu fix mit dem sensationellen Fahrwerkskonzept verbunden. Wenn das alles aus baust, steht die Plattform aufm Boden und die Räder liegen daneben. Das wird also meines Erachtens immer ein Kompromiss bleiben, wenn der Pinzi elektrifiziert wird.
Gruß

Stefan
exilfranke
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von exilfranke »

Die allermeisten UM_bauten sind doch eher nach dem eher simplen Motto gestrickt, einfach mal den Ottomotor durch einen Elektromotor zu ersetzen, und den Rest des Antriebsstrangs gleich zu lassen.

Ein paar wichtige Themen wird man nämlich mit den Radnabenmotoren so einfach nicht lösen: Betriebsbremse und Feststellbremse. Beide müssen ja unabhängig von der Motorbremse funktionieren.

Und wie Stefan schon sagt: möchte man das beim Pinzgauer anders lösen, dann wird es richtig knifflig. Wenn das einer im Nebenberuf _sauber_ gelöst bekommt, ohne die Pluspunkte des Pinzgauer-Fahrwerks nennenswert zu beeinträchtigen, bei Einhaltung des Gewichtsbudgets _und_ der Reichweite dann verdient er unser aller vollsten Respekt und den Posten vom Herrn Källenius.

Die Wunderversprechen auf die sich der Joe bezieht, werden daher in dediziert gebauten Konstruktionen umgesetzt, nicht auf eine alte Konstruktion aufgepfropft, und dann als Prototyp auf dem Autosalon vorgeführt. Zahlen will das keiner, deswegen kannste das nicht kaufen. Drum hat sowas noch nicht mal der Tesla parat, obwohl da schon sehr ausgefuchst angelegt. Auch der 3er-Tesla hat hinten ein Diff, soweit ich das bisher überblickt habe. Vorn glaub ich auch. Also 2 Motoren 4 Räder.

Es gibt da aber auch durchaus Firmen, die sich gut in die nähe dieser Vorstellungen arbeiten. Kreisel z.B.



Im übrigen darf man ruhig etwas kleinlich sein: Es herrscht ein Unterschied zwischen "Elektroantrieb" und "Batterieelektrischer Antrieb". Mit anderen Worten: Brennstoffzellen, ob Methan oder Wasserstoffgespeist, mit Elektromotorik und einer kleinen Pufferbatterie fürs rekuperativ Bremsen in einem sinnvollen Antriebsstrang klug in ein Fahtrzeugkonzept integriert, das wäre meiner Meinung nach der beste Weg für die Individualmobilität der Zukunft.

Leider haben offenbar selbst bei den Grünen nur unterkritisch wenige verstanden, dass eine der größten Chancen auf eine nicht in der globalen Katastrophale endenden Energieversorgung und -verteilung gewesen wäre, auf Wasserstoff zu setzen. Und drum haben da andere Lobbys obsiegt und deshalb steht das Thema ganz hinten an.

Wasserstoff ist absurd teuer an den wenigen Tankstellen, und auch Strom an Schnelladesäulen kostet im fortkommen inzwischen ein äquivalentes Preisniveau wie mit Superbenzin betriebenes Euro6-Auto.

Wenn hier gefragt wird, wie das mit der Energieversorgung gehen soll: Technologien die es erlauben würden, die "regenerativen" Energie dann in hochdichte Formen zu speichern, wo und wann die Quelle gut funktioniert, um den Kraftstoff dann leicht transportieren und in Nutzung zu bringen, die gibt es schon lange. Nur gIbt es mindestens ebensolange mächtige Interessensgruppen, die es schaffen, deren Durchsetzung wirkungsvoll zu verhindern. Beispiel: Desertec. Warum fliegt den diese Kuh auch nach dem 3undfünzigsten Startversuch nicht? Offenbar möchte man halt den Menschen in Nordafrika nicht gönnen, auf der potentiell größten Quelle für zuverlässig im Jahresschnitt für CEO's gerechneten 50% der Zeit verfügbaren Quelle für Energie zu sitzen. Wie wenig im Vergleich bringt es, wenn die Bauern in den Lüneburger Heide und in der Hallertau "Solar" anbauen? Schafe und Hopfen wären doch dort viel besser aufgehoben!
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dentokult
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von dentokult »

:D :D :D
... ich bau da nix raus, will da auch nix rausbauen ... bin ja froh, wenn alles drin ist und funktioniert ...
Finde diese gesamte Elektrohysterie sowieso Pipifax und den Umbau von ehemals gut funktionierender Technik zu Elektronikschrott eine kleine Katastrophe. :oops: Mit E-Motor ist die Wattiefe wie tief ???
Bei Neufahrzeugen ... naja ... wenn es sein muss ... wird es dann so kommen, daß von dem genialen Fahrwerkskonzept nichts mehr übrig bleibt. Geländefahrten sind wahrscheinlich in ein paar Jahren sowieso out, die arbeiten ja schon an diesen Elektrokoptern - wozu durchfahren, wenn man drüberfliegen kann. :wait:
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Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von exilfranke »

dentokult hat geschrieben: Mo Apr 22, 2019 2:49 Mit E-Motor ist die Wattiefe wie tief ???
Genauso tief wie mit dem Hubkolbenmotor mit Zahnriemensteuerung und einem schnöden Staubschutz aus Plastik drüber.

Ich wage mal zu behaupten, dieses Thema ist beim Elektromotor noch viel einfacher zu lösen, da es weniger Dichtflächen gibt, ein relativ stabiles Gehäuse, das mit einem plötzlichen Temperatursprung besser umgehen kann, und innen auch noch das umweltschädliche Öl fehlt. Somit kann Innen vor außen geschützt werden, beim Hubkolbenmotor geht es ja drum, das Öl drinnen zu halten. Zeter. Mordio und Hexenzauber: der Kreisel Electric taucht die Akkuzellen sogar in Brühe!

Die Quintessenz der Diskussion meinerseits: Im Gegensatz zu einem gängigen Fahrzeug für den Zivilbereich, auch zum damaligen Stand (70er-Jahre) ist der Pinzgauer nicht auf Kosten optimiert worden, sondern höchst Aufwendig spezialisiert und relativ kompromisslos in mehr als einer schnellen Runde erprobt und detailverbessert. Wenn man an ein solches Projekt mit dem Impetus des California-Neureichen-Eisdielenmobils herangeht, den Benziner rausklaubt, einen aufpolierten Staplermotor oder nen Drehstrommotor, meinetwegen ans 2-Gang rankleppert, die billigsten Akkus, die man kriegen kann hinten in die Wanne wirft, alles mit bissl Installationsleitung zusammentüddelt und ne CEE-Steckvorrichtung aus der Tanköffnung bambeln lässt, dann wird das sicher dem Fahrzeugkonzept nicht gerecht. An dieser Stelle darf dann gerne auch mal mit dem Umsetzenden diskutiert werden, ob es das wirklich so sein soll, heutzutage. Ein erster indikator wird die amtlich bestellte Rennleitung sein, die ja heut auch nicht mehr alle Hühneraugen zudrücken wird.

Wenn jemand das aber -meinetwegen auch in Teilen-, so löst, dass ihn der Chefkonstrukteur nicht direkt in die Mur geschubst hätte, dann finde ich, ist der Weg, eben auch genau diese hochspezialisierten Konzepte weiterzuentwickeln, genau der einzig Gangbare, um die Mobilität in die Zukunft zu entwickeln. Es ist doch eben so: Die Welt braucht eine Lösung, die uns schnellstmöglich raus aus dem Kohlenstoffzyklus bringt. Und die kann nicht darin bestehen, autonome Batterietaxis zu bauen, die die Menschen zum Bahnhof bringen könnten, wenn die Bevölkerung noch Arbeit und Geld hätte und der Asphalt unten drunter nicht schon weggebröselt wäre.

Daher finde ich die Projekte, mit einem "Lektrischen" um die Welt zu surren höchstehrenwert. Leider fehlt mir der notwendige dicke Geldbeutel, das wär sonst schon eine reizende Sache.
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digidoc
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Pinzgauer mit Elekro-Antrieb

Beitrag von digidoc »

Da mich Norbert Palme freundlicherweise bereits erwähnt hat, möchte ich mich gerne an der spannenden und weitreichenden Diskussion um Elektro-Antrieb am Pinzgauer und generell einbinden. Trotz weitgehend ähnlich negativen Rückmeldungen wie hier im Forum habe ich 2015 meinen Haflinger auf reinen E-Antrieb umgebaut. Dabei habe ich mir die gleichen Überlegungen gemacht wie ihr alle!
Keine davon ist richtig oder falsch, keine die einzig umsetzbare Variante, keine wirklich umweltfreundlicher, aber auch nicht umweltschädlicher als Benzin oder Diesel. Gerne teile ich euch meine Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema mit (nicht interessierte einfach weiter klicken! :-))

Motor-Problematik:
Wenn ihr das Fahrzeug eurer Wahl legal auf die Strasse bringen wollt (gilt für A, D und CH gleichermassen), könnt ihr alles vergessen was nicht exakt am gleichen Ort wie der Verbrennermotor angeschraubt wird.
Nur so gilt es lediglich als "Motorentausch" und nicht als typenverändernde Umbauten, welche entsprechend den HEUTE gültigen Vorschriften geprüft werden müsste.
Radnabenmotoren eignen sich wegen der problematischen Steuerung nur für den Langsamverkehr bis ca. 25 km/h und trotzdem kaum im Gelände. Darum setzt - wie oben irgendwo richtig erwähnt - auch Tesla beim Allrad auf 2 Motoren via Differential. Man stelle sich bei 700 PS einfach mal für ein paar Sekunden 10% Kraftunterschied zwischen links und rechts vor, wenn der Controller grad mal eine (Überhitzungs-) Pause macht...
Zudem programmiert euch das keiner, auch nicht Brusa oder Kreisel, weil sich keiner die rechtlichen Finger verbrennen will.

Getriebe:
Weglassen oder auf einen blockierten Gang reduzieren kann, wer nicht mehr ins Gelände will, keinen Anhänger ziehen möchte und auch nicht wie ich am Berg wohnt. Da mag die Idee "Tesla" (Motor mehr oder weniger direkt auf das Diffential) durchaus Sinn machen.
Mit besagtem Elektro-Haflinger habe ich auf einem 450 kg schweren 2-Achs Anhänger beladen mit einem Benzinhaflinger nach Hause gezogen, 600 Höhenmeter auf 7 km. Klar hat mich das 20% Reichweite (und beinahe den Führerschein wegen der Anhängelast :wink:) gekostet, aber es hat dank Getriebe problemlos funktioniert.
Leute, das dem Elektromotor angedichtete Drehmoment ab Null ist Fake!
Ein klein wenig Spiel im Getriebe reicht zwar aus, um das Drehmoment aufzubauen, nicht aber um es im tiefsten Drehzahlbereich über längere Zeit zu halten. Wer mir das nicht glaubt, leihe sich ein E-Serien-Auto aus, fahre frontal bündig mit den Rädern an eine Bordsteinkante und versucht diese dann zu erklimmen.
Ein Elektromotor freut sich ausserdem über genügend Drehzahl, niedertouriges Fahren mag er gar nicht! Fahre ich längere Steigungen im zu hohen Gang, was von der Leistung her gut machbar ist, wird früher oder später entweder der Motor oder der Controller (oder beides, was auf ein gut abgestimmtes System schliessen lässt) zu heiss.

Energieträger:
Ja, die heutige Batterietechnik steckt noch in den Kinderschuhen, Lithium wird oft durch deren Träger gefördert, viele Probleme sind noch nicht gelöst. Bei eurem Handy, eurem Laptop, allenfalls eurem E-Bike, ja selbst in eurer Kleidung steckt ebenfalls zu oft Kinderarbeit dahinter! Kritiker der E-Mobilität vergessen schnell und gerne, welche Umweltprobleme uns die fossilen Brennstoffe nicht erst an unserem Auspuff, sondern viel mehr bei deren Förderung und Transporte bescheren.
Diese Probleme können wir jedoch mit unserer derzeitigen "Geiz ist geil"-Politik nicht lösen.
Mobilität - (fast) egal in welcher Form - belastet nun mal die Umwelt!

Trotzdem: Elektrische Energie lässt sich derzeit mit keiner anderen Technologie effizienter speichern als mit Batterien. Wir reden hier von 90-95% Wirkungsgrad gegenüber 60-70% bei Brennstoffzellen, 30-35% bei Wasserstoff und lediglich 20-25% bei Verbrennermotoren.
Im Elektro-Haflinger sind beidseitig angebrachte Batteriepacks mit total 19 kWh Speicherkapazität und 160 kg Gewicht verbaut. Das reicht für 80 km Reichweite, ob Strasse oder Gelände ist fast egal bei dem Rollwiderstand eines Haflingers. Es lässt aber erahnen, was es für den Pinzgauer bedeuten würde bei brauchbarer Reichweite...

Und ja, Norbert hat recht, an den Haflingertreffen suche ich im Unwissen der noch kommenden Streckenabschnitten bei jeder Pause eine Steckdose (240V/12A), was sich bis jetzt im Nachhinein allerdings als nicht notwendig heraus gestellt hat. Auch am Erzbergtreffen 2015 bin ich ohne Nachladen 2 Tage im Gelände rumgegurkt und hab auch am Seiberer-Bergpreis erfolgreich teilnehmen können. Eine Schnell-Ladefunktion habe ich aus Platz- und Kostengründen beim Haflinger nicht realisiert.

Ladestationen:
Die langsame Ladetechnik ab üblicher 240V/12A Steckdose ist wohl weltweit kein wirkliches Problem. Bei einem Verbrauch von 20-40 kWh auf 100 km reicht eine Nacht durchaus um die Batterie wieder voll zu bekommen.
Das würde - zumindest in Europa - auch das derzeitige Stromnetz im grossen Stil verkraften. Die Schnell-Ladesäulen mit 50 kW und mehr bringen die wirklichen Probleme. Da sind andere Lösungen gefragt, wie z.B. einheitliche Tauschbatterien, doch davon ist die Industrie noch sehr weit entfernt.

Für den Arbeitsweg aber - immerhin für fast 90% der von euch zurück gelegten Kilometer verantwortlich - reicht das Nachladen über Nacht problemlos. Also zu der Zeit, wo die meisten Kraftwerke ohnehin nicht wissen wohin mit ihrem Strom.
Auch hier wird mehr am Problem vorbei diskutiert statt Taten folgen zu lassen:
Mit meinem Alltagsauto Mitsubishi i-MiEV (ja, er ist so hässlich wie sein Name, aber er fährt! :lol:) habe ich seit Ende 2016 von den bisher 776 Ladevorgängen 9 reichweitenbedingte Schnell-Ladungen vorgenommen und nebenbei erwähnt für die gut 38'000 bisher gefahrenen km 2 Rappen pro km Strom verfahren. Auch Rechnungsmuffel erkennen: Es ist etwa 5x weniger als bei einem sparsamen Verbrenner und 15x weniger als beim Pinzgauer. Das Fahrzeug und die Batterie sind jetzt 9 Jahre alt, alle Zellen sind intakt, die Leistungsminderung ist unter 5%.

Grundsätzlich:
Wenn du auf Elektro umsteigen willst, weil du Spritkosten sparen willst: Vergiss es!
Sind es Umweltüberlegungen? Vergiss es ebenfalls!
Du liebst das Motorengedröhne, die Abgase in der Nase, die Tankstellenbesuche mit den Benzin- und Dieselgerüchen? Vergiss es erst recht!
Findest du Elektrofahren geil? Dann mach es, koste es was es wolle! :mrgreen:
https://digidoc.ch/haflinger
Pinzgauer 710M, 1974, weiss > seit 2015 mit Elektro-Servolenkung
Haflinger Typ 1, 1962, blau > seit 2015 mit Elektro-Antrieb
Suzuki LJ80, 1981, rot > seit 2014 mit Kunststoff-Karosserie
Der_Timm
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Registriert: Mo Jul 31, 2006 17:07

Re: pinzgauer mit elekro-antrieb...

Beitrag von Der_Timm »

Super cool geschrieben

Danke Tim
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