Schweizer Stoffplane

[Artur]

Hallo Forum,

kürzlich habe ich eine angebotene Stoffplane für schweizer Pinzis gekauft.
Die darin befindlichen Fenster waren derart alt, dass sie beim Einrollen fast gebrochen sind
und ausserdem sehr gelb und zum Teil milchig. Daher habe ich sie erneuert.
Ist aber ein Indiz, dass es sehr alte Ware ist. Allerdings auch nie benutzt.
Mal ein paar Bilder von der montierten Plane:








Die Ösen aus Messing sind neu; die alten aus lackiertem Stahl waren zum Teil angerostet.
Eigentlich gefällt die mir die Plane ganz gut, weil ich diese "Canvas"-Optik mag;
ansonsten wäre ich das Projekt Canvas-Plane eh in Kürze oder Bälde angegangen.

So, nun aber meine Fragen:
Kennt jemand solche Planen, die offensichtlich für schweizer Pinzis hergestellt wurden.
(Führerhausplane mit auffälligem Lederband für die schweiz. Befestigung,
ansonsten keine Hinweise auf Hersteller etc.)
Was war der besondere Verwendungszweck bzw. warum gab es solche Planen?

"Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des ..." wäre ich Euch sehr dankbar.

Gruß aus Dortmund
Artur

[Gueller]

Hallo Artur

Sicher eine gute Arbeit die Plane die du da gekauft hast. Original CH Armee ist diese jedoch keineswegs.
Sieht man an den Beschlägen, Am Stoff, An der Art der Fenster wie sie eingenäht wurden und auch die Grösse.
Die Fenster sind gegenüber dem Original zu klein.
Übrigens imprägnier die Plane gut sonst lässt Sie bei längerer Regenzeit durch.

Wenns dir jedoch gefällt ist doch alles Bestens

[Artur]

Hallo Gueller,

danke mal für eine Antwort.
Zu Deinem Kommentar:
Die sichtbaren Beschläge sprich Ösenteile aus Messing sind von mir.
Die, die ich entfernt habe, entsprechen aber den bei den Schweizern benutzten.
Also denen, die ich bei meiner alten Plane dranhatte.
Was meinst Du mit "Stoff", "Art der Fenster" und "Grösse" genauer?
Vielleicht ist es ja Absicht bei einer Stoffplane kleinere Fenster einzunähen wegen der
auftretenden Verspannungen, ist halt keine PVC-Plane.
Im Übrigen sind da schon ein paar Sonderheiten:
- die Laschen zum Fixieren im aufgerollten Zustand sind unvollständig (3 fehlen)
- ein Nähfehler (was angenäht, aber im völlig falschen Winkel, abgetrennt und nochmal richtig)
- die relativ grelle Lederausstattung u. a. an der Frontscheibe
- der Materialmix für die Riemen, die man mit der Hand anfasst, um Haken irgendwo einzuhängen (sieht man auf den Fotos aber nicht)
Andererseits relativ aufwändige Details für die Zugluftunterdrückung an der Windschutzscheibe
und auch im Bereich der Heckklappe.
Ich wüsste eigentlich gerne, ob das Ding ein Original ist oder eine irgendwo produzierte "Raubkopie".
Allerdings recht passgenau. Den Deckel oben am Überrollbügel werde ich noch anschrauben;
aber auch da passen die vorgestanzten Löcher ziemlich gut.
Alt ist das Teil auf jeden Fall (wegen der spröden Fenster)
Und zu Deinem Tipp mit der Imprägnierung:
Habe mal einen Test gemacht mit einer Wasserpfütze auf diesem Planenstoff, bevor ich sie montiert habe.
Alte Imprägnierung immer noch wirksam (Wasser perlt schön ab), aber wo bei der gefalteten Plane Leder auf
Stoff gedrückt hat, ist die alte Imprägnierung unwirksam: da saugt sich der Stoff voll.
Also habe ich mal die gesamte Plane nachimprägniert und dem Leder ordentlich Fett verpasst.
Mal sehen, ob es taugt. (Der Pinz steht draussen)

Gruß aus Dortmund
Artur

[Gueller]

Grüezi Artur

Zurück zu deiner Frage Original oder nicht. Abschliessend mit 100% Sicherheit kanns dir niemand sagen. Auf jedenfall ist mir noch nie eine solche Plane untergekommen beim Pinzgauer. Und bei der Schweizer Armee ist jedes Produkt mit Hersteller und Jahrgang bezeichnet. Dies müsste also irgendwo zu finden sein wenn es eine Armee Blache ist. Zudem wurde dieses Material eher bei Fahrzeugen aus den 40er bis 50er Jahren verwendet. Später gab es den normalen Planenstoff wie auch heute noch. Die Fenster sind zu klein gegenüber dem Schnittmuster. Verrostete Ösenteile die nach CH Aussehen sind ja schon ein Indiz dafür dass es sich um eine " Nachgefertigte " handelt. Die Ösenteile sind nur noch sehr begrenz Verfügbar und nicht von jedem Planenmacher beschaffbar. Daher wurden mit ziemlicher Sicherheit die Originalen erneut verwendet.

Grüsse Michel