Mal wieder: Radantrieb undicht

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WolfgangK
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Mal wieder: Radantrieb undicht

Beitrag von WolfgangK »

So, jetzt hat es mich auch erwischt: Das linke Hinterrad innen total verölt, sieht nach einem undichten Achsantrieb aus.

Ich hab die Bremstrommel runtergenommen, auch innen alles versifft mit Öl :cry:

Da ich mitten in den Westalpen weder Teile dabei noch Lust zum Schrauben hatte, hab ich einfach mit frischem Öl nachgefüllt. Allerdings hat das keine Stunde gedauert, da war der 1/4 Liter wieder draussen....

Ich hab jetzt alle möglichen Beiträge gelesen, aber bevor ich anfange, das alles auseinanderzunehmen, bräuchte ich nochmal den Rat der Spezialisten.

Was brauche ich alles an Teilen und Spezialwerkzeug? Ist meine Liste komplett?

- M8x20 10.9 Schrauben (ist das normales oder Feingewinde?)
- Simmerring CH Version
- Bremsbacken
- Abzieher (Kukko 20-20 oder was würdet ihr empfehlen)?
- Gewindestange M10 und ein paar Muttern
- Loctite (welches?)
- ???

Gruss
Wolfgang
Joe1977
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Beitrag von Joe1977 »

Hallo Wolfgang,

so ein Ölverlust dürfte eigentlich auch bei einem defekten Simmerring nicht sein. Bei mir war das Gehäuse defekt (Bremsankerplatte). An Werkzeug wirst Du einen Großen Abzieher brauchen und wenn möglich eine hydraulische Presse um die Achse aus dem Lager zu pressen und hinterher wieder rein.

Gruß Jochen
Defizit ist das was man hat, wenn man weniger hat, als wenn man gar nichts hätte.
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

Na da hilft dann wohl bloss Zerlegen und reinschauen.....

Das Teil sabbert aber schon richtig. Wenn man ihn schräg abstellt, hat man in kürzester Zeit eine Ölpfütze in der Felge :o
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Richard86
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Re: Mal wieder: Radantrieb undicht

Beitrag von Richard86 »

WolfgangK hat geschrieben: Was brauche ich alles an Teilen und Spezialwerkzeug? Ist meine Liste komplett?

- M8x20 10.9 Schrauben (ist das normales oder Feingewinde?)
- Simmerring CH Version
- Bremsbacken
- Abzieher (Kukko 20-20 oder was würdet ihr empfehlen)?
- Gewindestange M10 und ein paar Muttern
- Loctite (welches?)
- ???

Gruss
Wolfgang



Schrauben sind M8x20 oder M8x25 in 10.9 je nach Version. Wenn du die neuere Schweizer Version hast, dann sind es M8x25. Übrigends mit "normalem" Gewinde.

Du brauchst übrigends Loctite 242 Mittelfest für die 3 M8 Schrauben.

Achja eine ordentliche Flächendichtmasse (kein Sanitärsilikon!!!) und Bremsenreiniger gehört wohl auch noch auf die Liste.



Dennoch vermute ich, dass da noch was dazukommen wird, da ein so
plötzlicher und massiver Ölverlust normalerweise nicht vom Simmerring
kommt.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren Belehren.

lg Richard
Ich hatte mal Superkräfte bis sie mir der Psychiater wegnahm....
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Gremlin
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Beitrag von Gremlin »

Hatte ich an meinem auch, Rad innen total verölt und starken Oelverlust, Bremse auch verölt.Bei mir hat eine Sicherungsschraube den Bremsträger oberhalb der Nabe durchschlagen, beim demontieren der Bremstrommel kamen mir kleine Aluteile des Gehäuses entgegen.
viele Grüsse aus der Schweiz

Dani
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Joe1977
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Beitrag von Joe1977 »

@Dani,

sowas in der Art war es bei mir auch. Den Simmerring hatte ich gerade erst gewechselt und beim Zusammenbau nicht aufgepasst. Aus dem Oberen Nadellager habe ich beim Zusammenschieben 2 Nadeln herausgedrückt die dann das Gehäuse durchschlagen haben. Da hilft dann nur eine neue Bremsankerplatte oder Kaltmetall.

Gruß Jochen
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Hydraulische Presse muss es von der Kraft her nicht sein, Hauptsache etwas wo später die Bremsankerplatte reinpasst. (ich habe hier in der Buchbinderei eine händische Buchbinderpresse, mit der geht es auch)
4 kurze 10x10cm Kanthölzer sind auch nicht schlecht dabei.

Wenn Du es mit normalen Abzieher Armen machst, pass auf, dass Dir das Zahnrad nicht ausbricht, beim Abziehen. Ich nehme manchmal Holzstückchen dazwischen. (zwischen dem jeweiligen Arm und dem Lagersitz (edit: dem Lagerinnenring), damit der Arm nicht vom Zahnrad abrutscht)

Als Dichtung später nimmst Du z.B. eine Tube Hylomar. Kostet beim KFZ Teile Händler € 9.-

Wenn Du einen schweizer Simmerring brauchst, ich habe genug da.

Der Rest steht in der Rep Anleitung.
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Gremlin
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Beitrag von Gremlin »

Joe1977 hat geschrieben: Da hilft dann nur eine neue Bremsankerplatte oder Kaltmetall.
Ich habe bei meinem 2 cm Loch Kaltmetall genommen und danach von der sauber entfetteten Nadellagerseite ( Ausbuchtung )her noch eine flüssige Dichtmasse von den VW Getrieben in die waagrecht liegende Bremsplatte gegeben.Diese fliesst wunderbar und wird dann hart aber bleibt elastisch.Auch von der Bremsseite her habe ich die selbe Dichtmasse noch über die Rep. stelle gemacht um evt. Anrisse zu dichten.Diese Dichtmasse hält auch auf oxidierten Aluteilen, selbst wenn sie auch verschmutzt sind, einfach fettrei ist wichtig.Bei mir ist es bisher dicht.
viele Grüsse aus der Schweiz

Dani
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

Heute habe ich mal den Radantrieb auseinandergenommen.

Als erstes kam mir ein Stück Gehäuse entgegen :cry:

Das Problem: die beiden Schrauben des oberen Antriebsrades waren abgerissen und haben ein ziemliches Loch in die Bremsankerplatte gestanzt:

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Wie kommt es, dass diese beiden Schrauben abreissen? Da ist doch eigentlich keine Last drauf? Und 10.9 er waren es auch?

Haben sie sich einfach gelöst? Die Gewindereste waren jedenfalls problemlos per Hand zu entfernen, da war sicher kein Loctite dran.


Und was mach ich jetzt am besten weiter?

Das Einfachste wäre, das Loch mit den Resten und Kaltmetall wieder zu verschliessen. Da ist keine Belastung drauf, das müsste halten. Der Vorteil wäre, dass ich den ganzen Krempel mit dem Radträger zusammenlassen könnte, der SiRi wa ja dann wohl doch dicht.


Oder sollte ich doch besser eine neue Bremsträgerplatte einbauen? Wo bekomme ich so was denn her und was kostet das Teil in etwa?

Wolfgang
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Tiroler
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Beitrag von Tiroler »

leider wurden früher 8,8 schrauen eingebaut, die diese probleme verursachen.
richard ist das auch auf der 09 breslau passiert.
verwende die 10,9 schrauben die halten
sind in den späteren serien eingebaut worden.

und lesen sollte man auch können....bei dir waren schon die 10,9 er drinnen.
ok, dann weiss ichs auch nicht. wir haben alle getauscht und bei uns halten sie........:-(

lg
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Richard86
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Beitrag von Richard86 »

Hmm noch einer... :?

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Bei mir hats genauso ausgesehen. Bei einem Radantrieb waren die Schrauben schon ausgerissen und haben ein Loch in die Ankerplatte geschlagen. In drei Radantrieben sind die Schraubenköpfe beim losschrauben abgefallen :!: . So wiebei dir war kein Loctite drauf, also konnte man die Schrauben mit den Fingern rausdrehen.
Die zwei Radantriebe mit 10.9er Schrauben haben perfekt gehalten.

Das alles war bei einem Pinzgauer mit etwa 50tkm.


Steyr hat es damals beim Benziner in 2 Schritten versucht zu lösen. Der erste Schritt war 10.9er Schrauben zu verwenden. Bei meinem hält es bis jetzt so. Nur gibt mir das nach deiner Erfahrung schon irgendwie zu denken.

Der zweite Schritt war es die Scheibe mit der der Laufring und das Zahnrad gehalten werden dicker zu machen so, dass sich die Schraube auf einer größeren Länge dehnen kann.


Anscheinend war es immer noch nicht DIE Lösung, denn beim TD gibt es diese Schrauben nicht mehr. Da wird die Welle nur noch mittels Sprengring gehalten.

lg Richard



EDIT: Achja Kaltmetall hat bei meinem Pinzgauer noch 800km Rallyebetrieb gehalten. Dann hab ich auf Scheibenbremsen umgebaut. Die Ankerplatte hab ich noch immer.
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

Bei mir war aber keine Sicherungsscheibe unter den Schrauben (nur bei den 3x M8 auf der Radseite).

Ich werden jetzt mal versuchen, das Gehäuse mit Kaltmetall zu reparieren. Das Teil wird nicht wirklich heiss im Betrieb, Druck ist auch keiner drauf und an dieser Stelle ist auch kaum Belastung zu erwarten. Sollte eigentlich halten.

Dann werde ich alles wieder mit Loctite und neuen 10.9. Schrauben zusammenschrauben.

Am besten wird es dann wohl sein, prophylaktisch alle Radantriebe zu öffnen und die beiden Schrauben nochmal neu, mit Loctite und dem korrekten Drehmoment zu montieren.

Tja, jetzt hab ich ne Presse gekauft, nen vernünftigen Abzieher und eine Kiste mit Ersatzteilen (SiRi, Lager, Schrauben...)... und vielleicht brauche ich ausser neuen Bremsbelägen erst mal nix davon.
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

So, das Loch ist wieder zu und ich werde wohl wieder alles so montieren, wie es war.

Allerdings ist mir immer noch nicht ganz klar, warum die Schrauben eigentlich abreissen. Das sind gerade verzahnte Räder, da kommt doch keine Axiallast drauf?

Auf der Radseite ist es was anderes, da kommt die volle Belastung während der Fahrt auf die 3x M8 Schrauben. Diese halten (neben ein wenig Pressung von Zahnrad und Lager) das komplette Rad.

Aber an der Innenseite? Hat da jemand eine plausible Erklärung?

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