Scheuerleisten

Umbau, Ausbau und Tuning

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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

lralfi hat geschrieben:Seit wann ist Eiche hart ???
Ist wohl per Definition ein Hartholz. Und eines der härtesten im europäischen Raum!
Gruß

Stefan
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

lralfi hat geschrieben:Seit wann ist Eiche hart ???
Steineiche z.B. gehört zu den härtesten Hölzern der Welt - gemeinsam mit Buchs. Das sagt zumindest mein Schreiner-Lehrbuch von 1980.
Viele Grüße

Christian
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knittl
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Beitrag von knittl »

... eiche ist meines wissen`s wohl auch ein echtes hartholz - halt heimisch ... fraglich bleibt bei dieser diskussion nur eines: tropenholz und haltbarkeit hin oder her - der wohl an jedem pinz leidige teil zwischen scheuerleiste und metall ist ein thema... warum eine in 100 jahren nicht verwitterbare scheuerleiste, wenn auch bei bester pflege nach naja einiger zeit halt, sagen wir max. 10 jahre mal die leiste weg muss und eine rostnachbehandlung fällig ist... kauf mir lieber alle 10 jahre eine erschwingliche leiste, als einmalig irgendein tropenholz... *meinemeinung*
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Klugscheissmodus EIN


wenn man nur Europäische Hölzer betrachtet, dann ist Eiche schon ein "Hartholz", wird eigentlich nur von der Esche und der Robinie übertroffen. Kommt aber Australien, Afrika, Asien und Südamerika dazu, dann ist die Eiche nur noch Mittelfeld. Z.B. Doussie, Hevea, Jarrah, Palisander und Merbau
liegen deutlich darüber. Noch einen Tick härter sind dann Wenge und vor allem Bambus. Viele davon sind nur noch mit speziellen Werkzeugen zu verarbeiten.

Die Härte ist nicht der Einzige Punkt, der ein Holz geeignet macht, an einem Pinz seinen Dienst zu tun. Je Öl- bzw. Harzhaltiger ein Holz ist, desto resistenter ist es gegen Feuchtigkeit, Schimmel, Fäulnis und Parasiten. Z.B. Lärche, Olive, Meranti. Ich denke, dass die Härte gar nicht so nötig ist. Wichtig ist auch, dass man ein möglichst gerades, astfreies Stück braucht, das lang genug ist. Da sieht es mit Eiche, Lärche, Douglasie und Olive meist schlecht aus, Buche ginge, arbeitet aber bei Feuchtigkeit wie ein polnischer erntehelfer.

Klugscheissmodus AUS


Naja, um es kurz zu machen, ich will Holz das gerade, astfrei und Feuchteresistent ist. Ausserdem mag ich rote Hölzer :-) Es sollte auf keinen Fall splittern, damit fallen die meisten Hölzer raus. Bambus wäre goil, aber ich fahr ja keinen Toyota !! :-)

Eine Eichenbox krieg ich früh genug ! Eiche ist ansonsten völlig o.k. ich mag nur die Maserung nicht.
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

lralfi hat geschrieben:... dann ist die Eiche nur noch Mittelfeld...
Dann solltest Du aber "Eiche" nicht mit "Steineiche" verwechseln ...
Versuch mal was über Steineiche rauszukriegen ... und Du nimmst das mit dem "Mittelfeld" zurück - garantiert! :D
Viele Grüße

Christian
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Hast ja recht, die Steineiche geht als Hartholz durch !! :-)
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tirol_pinzi
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Beitrag von tirol_pinzi »

Scheuerleiste hin, Scheuerleiste her - wer von euch kann mir bitte sagen, wie im Originalzustand diese Leisten behandelt wurden? Farbe?
Danke bereits für die Infos.
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

Meine Vermutung: genauso wie die Bleche ... Haftgrundierung, Füller, Decklack.
Wenn ich mir die alten Leisten an meinem Pinz anschaue, wurde da keine Holzgrundierung o.ä. verwendet.

Mein Tipp:
1. Holzwurm-Ex auf Wasserbasis, mind. 24 Stunden trocknen lassen
2. Holzgrundierung gegen Fäule und Pilze (meistens auf Kunstharzbasis), 12 Stunden trocknen lassen
3. Haftgrundierung
4. evtl. spachteln, wenn Du's schön glatt haben willst (dafür muss das Holz dann aber SEHR trocken und sehr gut abgelagert sein, sonst platzt das Zeugs irgendwann ab).
5. ... weitere Lackierung nach Belieben.

Ich überlege gerade, ob ich statt der Lackierung nicht einfach eine Holzlasur (Teak-farbig) auftragen soll, damit man das Holz auch "sieht" :)
Viele Grüße

Christian
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Wolfram
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Leisten

Beitrag von Wolfram »

Hallo Fodrasca,

Holzlasur ist recht praktisch, v.a. wenn die Leisten alt und unterschiedlich verfärbt sind. Dann sehen sie am Ende alle wieder gut und gleich aus.

Wegen der Behandlung stellt sich erstmal die Frage, wie das Auto insgesamt behandelt werden soll. Wenn man die Leisten tatsächlich braucht, sprich: irgendwo entlangscheuert, dann würde ich nicht so viel Aufwand treiben sondern eher ab und zu mal nachstreichen. Denn das Scheuern übersteht kein Anstrich/Versiegelung etc.

Als "konstruktiven Holzschutz" habe ich stattdessen zwischen die Leisten und das Blech noch einen Abstandhalter dazwischengeklebt, so daß sie 3mm Luft haben und nur noch punktuell aufliegen. Dadurch trocknen die Leisten ab, vorher stand immer Wasser zwischen Leiste und Blech. Das sollte mehr nützen als Chemie. Alternativ bietet sich auch eine Garage an :wink:

Gruß

Wolfram
Natürlich Pinzgauer, was sonst!
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tirol_pinzi
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Beitrag von tirol_pinzi »

Hallo. Vielen Dank für die Infos.
Weiß jemand von euch wie der Urzustand der Scherleisten bei der Fertigung des Pinz war? Militärgrün? Schwar? Natur?
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fodrasca
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Re: Leisten

Beitrag von fodrasca »

Wolfram hat geschrieben: Als "konstruktiven Holzschutz" habe ich stattdessen zwischen die Leisten und das Blech noch einen Abstandhalter dazwischengeklebt, so daß sie 3mm Luft haben und nur noch punktuell aufliegen. Dadurch trocknen die Leisten ab, vorher stand immer Wasser zwischen Leiste und Blech. Das sollte mehr nützen als Chemie. Alternativ bietet sich auch eine Garage an :wink:
Super Idee! Das werde ich auch erwägen! :D
Danke für den Tipp! :D
Viele Grüße

Christian
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

tirol_pinzi hat geschrieben:Hallo. Vielen Dank für die Infos.
Weiß jemand von euch wie der Urzustand der Scherleisten bei der Fertigung des Pinz war? Militärgrün? Schwar? Natur?
Die schweizer Pinzis waren komplett in grün - auch die Leisten.
Viele Grüße

Christian
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

fodrasca hat geschrieben:Die schweizer Pinzis waren komplett in grün - auch die Leisten.
Stimmt. Und bei mir werden sie auch keine andere Farbe bekommen. Von wegen Hochglanz-Klarlack oder so. Schliesslich hab ich am Armaturenbrett auch kein Wurzelholz! :wink:
Aber das ist natürlich alles Geschmacksache!!!
Gruß

Stefan *derabfreitagmitdenwürmernindiewestalpenfährt*
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

Stef@n hat geschrieben:Schliesslich hab ich am Armaturenbrett auch kein Wurzelholz! :wink:
Das fehlt uns noch im Forum ... eine Diskussion über "Original vs. Ästetik" oder noch besser "Original vs. Praktikabilität" :D
Gibt's eigentlich in jedem Forum, wo sich Oldtimer-Liebhaber tummeln ... :wink:

:twisted: :twisted: :twisted:
Viele Grüße

Christian
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siro
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Beitrag von siro »

Also laut Werkszeichnung waren die Leisten schwarz lassiert.
Ich hab meine Leisten mit einer Lasur auf Ölbasis bestrichen. Die bröselt bei Scheuerung nicht ab und kann auch gut nachgestrichen werden. Auf die gesammte Fläche an der Hinterseite (Holz auf Blech) hab ich Hohlraumschutz gestrichen, auch in die Nietmuttern. Das hält das Wasser hinter den Leisten ab und die Schrauben sollten auch gängig bleiben.
L.Gr. siro


Als SteirerBua brauchst an SteyerPuch oda 2 oda 3
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fodrasca
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Beitrag von fodrasca »

siro hat geschrieben:Also laut Werkszeichnung waren die Leisten schwarz lassiert.
Also ich kenne keinen schweizer Pinz, der keine grünen Leisten hätte ... und ich hab' mind. schon 30-40 gesehen.
Und bei meinem ist unter dem grünen Lack auch nur Grundierung und Füller - keine schwarzen Rückstände.
Kann aber sein, dass ab Werk unterschiedliche Varianten angeboten wurden und die schweizer Armee eben Grün wollte.
Viele Grüße

Christian
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tirol_pinzi
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Beitrag von tirol_pinzi »

Hallo Siro. Danke für deine Info. Die originale Militärfarbe hält auf Holz nicht wirklich. Deshalb möchte ich sie mit einer für Holz geeigneten Farbe behandeln. Öl klingt natürlich auch gut. Ein Tischler hat mir dazu erklärt, dass dies bei Nässe aber leicht zu einer Fleckenbildung führen kann.
Werde die meinen somit wohl mit einer schwarzen Holzschutzlassur einlassen.
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tirol_pinzi
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Beitrag von tirol_pinzi »

siro hat geschrieben:Sollte noch Bedarf sein....
Hab irgendwo eine Kopie der Werkszeichnung für die Leisten am 710M bzw 712M.

L.Gr. siro
Hallo Siro,
Dank deiner Werkszeichnung weiß ich nun, dass die Scheuerleisten von Steyr ursprünglich schwarz lasiert wurden, mittels Tauchbad.
Vielen Dank!
Robert
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Beitrag von Robert »

Hallo

Seht euch mal die Leisten am kupfer farbenen 710 in der Rubrik "Zusatztank für 710" an - die sind aus Gummi.

Der Truck war für eine Zeit hier in Miami und ich hab sie da auch "life" gesehen - nicht schlecht, aber auch nicht gerade gut, da nicht so schön schnurgerade wie Holz, aber sicherlich stabiler, da flexibel. War aus einem geschäumten Gummi mit geschlossener Oberfläche. Leider werden sie bei Belastung sicherlich nicht viel halten, da die paar Schrauben bestimmt ausreißen.

Die Kanister auf dem Reserverad sind übrigens nicht an der Spritversorgung angeschlossen sondern werden nur als Kanister da transportiert.

Robert
Robert
Technical Aid Convoy, FL
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WolfgangK
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Beitrag von WolfgangK »

So, um mal den alten Thread wieder auszugraben:

Ich hab mir eben einen Satz neue Leisten fuer den 710M selbst gemacht. Ich hab allerdings die einteiligen Originalleisten in der Mitte geteilt und auf jeder Seite 2 Stueck montiert. Das Material ist leichter zu bekommen und sie sind dann einfacher zu verarbeiten.

Von meinem Saegewerk vor Ort hab ich 4 saegerauhe Laerche Bretter geholt (zusammen 6 Euro!)

Mit der Kreissaege abgelaengt und entsprechend der Originalmasse die entsprechenden Winkel gesaegt.

Die Loecher mit einem 20mm Forstner Bohrer auf halbe Tiefe gebohrt und mit einem 7mm Bohrer durchgebohrt.

Das Ganze habe ich mit Dickschichtlasur mehrmals eingelassen (7 Euro).

Zur Montage benutze ich 3mm dicke 50mm Scheiben zwischen Karosserie und Leisten, um hinter den Leisten etwas Luft zu lassen.

Gesamtaufwand: 2h Arbeit und kanpp 20 Euro

Haelt vielleicht nicht ewig, aber dann sind auch schnell wieder Neue gemacht :D
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