Robis Pinzgauerforum

Liebe Forumsschrauber,
Ich suche einen Korrosionsschutz für den Unterboden etc. Pinz, G und Co. - also eine Schutzschicht, die für mehrere Jahre wirksam ist.
Habe jetzt eine halbe Ewigkeit im Netz herumgelesen, viele Produkte gefunden und Erfahrungen gesucht ... und bin zum Schluss gekommen, dass FluidFilm mit PermaFilm-Deckschickt vielleicht ganz gut wäre - für eine nachträgliche und langfristige Konservierung der frei liegenden Teile. Was meint ihr? Womit seid ihr gut gefahren?
Kann mir jemand sagen welchen Unterbodenschutz die Pinzis im Original drauf haben?
Würde mich sehr über Kommentare und Anregungen freuen!
lg
Josef

Schau mal beim Florian, dieser Unterbodenschutz wird beim ÖBH verwendet.

https://pinzgauer-ersatzteile.webnode.a ... denschutz/

beste Grüße
Andi

Danke für den Link.

Hab jetzt auch noch bei DKS-Technik nachgefragt. Hier deren Antwort:
"Der optimale Schutz für Gebrauchtfahrzeuge besteht aus eine Dinitrol 2-Schicht Behandlung:

1.) Hohlraumschutz mit einem dünnflüssigem Wachs welches eine starke Penetration aufweist - Dinitrol ML - dieses dringt in jede Spalte und Überlappungen ein und schütz die Hohlräume.
Mit diesem Wachs wird auch der Unterboden vorbehandelt. Leicht einsprühen, damit vorhandener Rost sich mit dem dünnflüssigem Material vollsaugen kann - und Falze , Doppelungen etc. geschützt sind.

2.) Nach einer Ablüftezeit von ca. 2-3 Stunden (Grifftest - Dinitrol ML sollte leicht klebrig sein) das Fahrzeug komplett Versiegeln. Hier empfehle ich Ihnen Dinitrol 4941 einen Langzeitschutz auf Wachsbasis.
Dieses Produkt hat eine hohe Abriebfestigkeit und härtet zu einem schwarzen klebefreien Schutzfilm aus."

Manche Seiten im Netz sagen auch, dass Fluid Film auch starkten Rost super durchwandert...Fluid Film alleine - ohne Deckschicht hört mann, dass es bei freiliegenden Teilen alle 4 Jahre zu überarbeiten sei. Mit PermaFilm soll das anders sein...

Mal sehen, was es letztendlich wird.

lg
Josef

Fluid Film ist sehr gut aber nicht als dauerhafter Unterbodenschutz im Spritzwasserbereich. Wenn dann Perma Film als Deckschicht über das Fluid Film. Fluidfilm A und AS-R (Spraydose) kriecht vielleicht noch einen Tick besser rein als Dinitrol ML.

Ich habe das Gefühl, dass Fluid Film und manche (nicht alle) Dinitrol Deckschicht nicht mischbar sind also immer in einer Familie bleiben. Ich hatte schon den Fall dass eine Dinitrol Deckschicht durch Fluid Film aufgelöst wurde und vom Blech gelaufen ist.

Jetzt weiß ich wenigstens, was das BH benutzt hat - ich habe vom BH eine alte Tecalemit Airless - Spritzanlage (ähnlich einer Druckluft - Fettpresse ) - die hat den Hohlraumschutz von Mike Sanders nicht verarbeiten können, trotz Aufheizen des Wachses. Vielleicht funktioniert es mit Dinitrol, werde ich im Sommer mal probieren.

Letztlich auch ein nahezu religöses Thema. Ich bin Anhänger der Schafsanbeter (Fluidfilm). Wenn es dann wo raustrielt, hinterlässt man bockigen Geruch, aber keinen Flurschaden.

Beim Sanders oder anderen Mineralölprodukten ist das eher nicht so schön.

Und wichtig ist mir: lieber keinen Unterbodenschutz. Der wird irgendwann rissig, und da drunter dann geht die Korrosion erst so richtig ab. Lieber einen zähen Fettfilm mit bissl Staub dran, und man sieht die Kratzer und kann sie direkt adressieren.

Kapillare, alle Blechdoppelungen usw. müssen mit sehr dünnflüssigem Matrial, das Wasser verdrängt, geflutet werden.

Es gibt da auch den Ansatz, mit trocknenden ölen zu arbeiten. (Owatrol, aufgebrezelter Leinölfirnis)

Oder, an meinem englisch-spanischen Wunder, da habe ich einen versuch mit Corrosion Block von Lear am laufen. Flugzeuge wie Landrover vereint das thema Kontaktkorrosion Alu-Stahl. Erdölbrühe, riecht etwas fies, als ob es das nicht mehr lange gibt...

Bei Kabelisolierungen, kunststoff- und Gummiteilen muss man auch aufpassen. Gilt für alle dieser Mittelchen!

Vor ca. 10 Jahren,
als ich meinen Toyota kaufte, bat ich um eine Hebebühne in der Werkstatt, um selbst meinen Korrosionsschutz zu machen.
Kurz vor Abschluß des Kaufvertrages wurde dies vom VERKÄUFER natürlich zugesichert.
Ordentlich Material zum Abdecken des Boden mitgenommen, nach Lochau gefahren (Toyota-Händler) begann ich, meine Werkzeuge vorzubereiten.
Kompressor, Druckstrahlpistole und natürlich Fluid Film. Zum Verdünnen und damit spritzen war noch etwas Nitro dabei.
Der Werkstattleiter erkundigte sich dann, was ich da verwenden würde, es sollte doch bitte kein Seilfett sein.

Einige Zeit später, der Geruch von Fluid Film und dem Spritzverdünnder war markant, wollte er wissen, wie lange ich noch brauche....das Auto soll wohl 100 Jahre halten?

Wieder 10 Jahre später, auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug, habe ich nochmal beim Toyota in Lochau angefragt (obwohl die nix mehr selber bauten).
Ich bekam ein Angebot, als Wunschposition "Korrosionsschutz zusätzlich, knapp 1000,-- Eur". Ich erkundigte mich, was die denn da jetzt verwenden.
"Wir nehmen Seilfett"......

Das hab ich jetzt auch unter dem VW drin, obs hilft, schau mer mal. Ganz schlau viele kleine unzugängliche Winkelchen. Und Achsteile immer nur schwarz grundiert.

Den Pinz sehe ich da vorteilhafter, da die Blechteile leichter erreichbar sind. Und besser rausgewaschen werden können.
Die knappe Stunde Waschen nach der Rückkehr Anfang Dezember aus Albanien haben sich gelohnt. Tauernautobahn ging halt nicht ohne Salz.
Der Pinz bleibt aber wirklich größtenteils zu Hause...

Seilfett hat zunächst eine sehr gute Kriechwirkung und wird nach Abtrocken nicht mehr weggewaschen.

Als Händler empfehle ich Korrosionschutz-Depot, die haben wirklich so ziemlich alles im Programm.

Ich bin wie exilfranke Schafsanbeter
Hab meinen Golf Ende 2016/Anfang 2017 mit Fluidfilm konserviert und das Zeug kriecht immer noch.
Hier mal 2 Bilder: Auch an Stellen die häufig gewaschen werden (Griff um die Heckklappe) kann man beobachten, dass es immer noch kriecht.

Für den Unterboden werde ich am Pinzgauer (über dem originalen Steinschlagschutz) Innotec Hi-Temp Wachs verwenden. Das gibt es in klar, da sieht man genau wie es darunter aussieht.
Klar ist in dem fall wirklich klar und nicht braun wie die meisten anderen Wachse

Ich habe meinen 712 komplett vom ÖBH Unterbodenschutz befreit, nur den orign. Steinschlagschutz (grau) belassen, EP grundiert & PU elastifiziert lackiert - 5 Jahre später - kein Rost zeigt sich, allerdings wasch ich ihn gründlich nach jedem Geländeeinsatz. Ich halte persönlich nichts von Unterbodenschutz, schon gar nichts von Seilfett.
lg plipp
p.s. das entfernen des US hab ich mir 2200.-- kosten lassen, wars wert!

Hallo Plipp,

plipp56 hat geschrieben: ↑Sa Jan 29, 2022 21:32 p.s. das entfernen des US hab ich mir 2200.-- kosten lassen, wars wert!

Trockeneisgestrahlt? Nur die Plattform oder auch den Antriebstrang?
Grüße

Stefan

... nur der UBS wurde Eis-gestrahlt, die Karosserie partiell und der Antrieb komplett mit Hartgusskies gestrahlt. Hätte ich die Karosserie ebenfalls Hartguss gestrahlt wäre der org. Steinschlagschutz weg gewesen und der war einfach zu perfekt, abgesehen davon das dieser ein 2K Material ist und nur in 250ml erhältlich und sauteuer ist.
lg plipp

Was passiert beim Hartgusskiesstrahlen? Treibt das den Dreck auch in alle Ritzen und Lager wie das Sandstrahlen? Was hast Du anschließend alles getauscht bzw. neu gemacht?
Grüße

Stefan

Hartgusskies ist das gleiche wie Sandstrahlen, nur das es halt metallisch ist und nicht staubt. Natürlich dringt es in Ritzen ein, wenn sie offen sind genauso wie Spalten, aber dementsprechend ist die Wirkung, SA 2.5 heißt eine einheitliche Oberfläche ohne jegliche Flecken, kein Rost oder Zunder.
Nahtstellen oder Spalten in denen sich die Körner festsetzen werden anschliessend verfugt wenn notwendig.
Beim Pinz wurden alle Stellen, die nicht zu strahlen waren vorher mit Textilband abgedeckt, wir mußten nicht mal die Achsmanschetten tauschen.
lg plipp