Wiedermal Startprobleme...

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maxi82
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Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von maxi82 »

Hallo Pinzi-Freunde!
Wiedereinmal bräuchte ich eure kompetente Unterstützung! :smoke:

Ich habe meinen 710er Pinzi BJ72 mittlerweile soweit überholt, saniert, konserviert und restauriert...
Nun wäre es halt wieder an der Zeit gewesen, dem Pinz etwas Leben einzuhauchen (ist mittlerweile gut 1Jahr her, dass er das letzte mal gelaufen ist). Also Elektrik fertig gemacht, Zündung grob eingestellt, getankt und versucht zu starten. Fazit: NIX... :?: , fast wie erwartet, der Pinzi schläft tief und fest und macht keinen Mucks...
Also erstmal alle Beiträge im Forum studiert und so manches ausprobiert.

Zündfunke an allen Kerzen gut (für mein Dafürhalten), Zündzeitpunkt passt auch.
Sprit bekommt er auch, nur anspringen will er nicht...
Also Vergaser überprüft, Schwimmer in Ordnung, Spritzufuhr auch ok, Abschaltventile knacken auch...
Keine Ahnung was der Pinzessin fehlt :x :roll: :evil:

Beim Vergaser durchschauen ist mit aufgefallen, dass die Starterscheibe beim vorderen und hinteren Vergaser unterschiedlich sind. => kommt die eine Scheibe aus einem Vergaser Version II?
Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie diese korrekt montiert gehört. Die leicht angekokelte Stelle gehört in die Öffnung zum Ansaugkrümmer bzw. zur Drosselklappenplatte, oder? Weiß Vielleicht jemand, wie Starterscheibe richtig eingebaut gehört?
Starterscheibe
Starterscheibe
20161214_190533.jpg (65.41 KiB) 3828 mal betrachtet
Vielen Dank für Euren Input!

lg aus Tirol!
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fuerni
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von fuerni »

Hallo Max,
Macht er nicht einmal einen Hüpfer? Zu der Startvorrichtung kann ich dir leider nichts sagen wie die montiert gehört, aber so wie ich das verstehe müsste das ja egal sein, anspringen müsste er trotzdem, er läuft vl auf 1&2 zu fett und auf 3&4 normal oder umgekehrt, aber Saft sollte er schon bekommen. Ja ich weiß, im Nachhinein ist man immer klüger, aber für die Zukunft: Vorher Position markieren. :o Wenn die Vergaser leer sind kann es schon mal dauern bis die wieder voll sind. Spritzt er wenn du Gas gibtst Benzin in den Ansaugkanal zu den Drosselkappen, oder ist er nach langem Orgeln komplett abgesoffen (Krümmer voller Benzin)? CO Schrauben auf Grundeinstellung gedreht (2 Umdrehungen heraus)? Hast du einmal Die Spannung am Zündverteiler gemessen bzw nach dem Vorwiderstand bei Zündung ein? Sollte so ca. 12-15V sein. Hast du militärische oder zivile Zündanlage?
Ich habe deine Restauration nicht verfolgt. Gibt es dazu einen Thread? Ich schaue nämlich unheimlich gerne Schrauberfotos an, vor allem an so olivgrünen Fahrzeugen. :)
LG Martin
maxi82
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von maxi82 »

Hallo Martin!
Danke für deinen Input!
Sprit kommt beim Gasgeben => Beschleunigerpumpe funzt...
Sprit ist auch in den Schwimmerkammern.
Der Pinz macht aber keinerlei Anstände anzuspringen, nach längeren Startversuchen mal ein anständiger Schuß, das wars...
Die Spannung nach dem Vorwiderstand und vor der Spule messen werde ich noch probieren, aber da er einen guten Funken zieht und gelegentlich eine salve zum Besten gibt, habe ich die Zündung (vielleicht verfrüht) ausgeschlossen. Verbaut ist eine zivile, kontaktlose Zündung...
Eine Restaurationsdoku bin ich noch schuldig, werde ichaber über Weihnachten nachliefern.... :wink:

lg
max
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fuerni
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von fuerni »

Wegen dem Schuss würde ich auf die Zündanlage tippen. Hört sich nach meinem Ermessen nach viel zu viel Nachzündung an oder Zündkabel falsch montiert an. Ich kenn mich leider nicht mit der kontaktlosen nicht aus. Zur Not probier mal provisorisch auf Unterbrecher zurückzurüsten. Dann siehst du auch ob er dort einen vernünftigen Funken hat. Bevor du aber losfährst kläre das mit der Startervorrichtung, nicht dass er zu fett läuft. Kurzfristig wird er dir das nicht verübeln. Bitte verlass dich jetzt nicht auf mich, aber so viel ich mich erinnern kann ist dieser "verkohlte" Teil die Null- Stellung, sprich choke drinnen.
Aber dir werden hier sicher noch einige weiterhelfen können.
LG Martin
Norbert Palme
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert Palme »

Wegen Montage der Starterscheibe:
Die Scheibenwelle ist auf einer Seite abgeflacht. Im Gegenstück am Vergaser selbst ist eine 3-Kant-Nocke, wo diese Abflachung hingehört.
Wenn die Welle / der Chokedeckel falsch montiert wird, steht das runde Teil der Welle auf diese Nocke an.

Wenn man jetzt den Deckel anzieht, wird dieser verbogen und der Vergaser am Chokedeckel undicht. Die Chokestellung stimmt dann nicht mehr.

Umkehrschluß: Chokedeckel undicht = Welle falsch herum montiert. Passiert unheimlich schnell.

Gruß Norbert
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
Norbert Palme
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert Palme »

Maxi,
wenn Du mir eine Faxnummer via PN schickst, mach ich Dir eine Skizze.
Hier sei wieder einmal das Vergaserhandbuch der Steyr-Puch- Freunde Salzburg erwähnt.
Kostet ca. 30,-- Eur, ist mindestens das Doppelte wert.
Behandelt zwar den 32er Haflinger-Vergaser, beschreibt aber unheimlich viele Grundlagen. Und die Choke-Klappen-Thematik ist bei 32 und 36 gleich.
Gruß Norbert
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
Norbert Palme
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert Palme »

Und noch eine Idee für "läuft nicht":
Weißer Schlotz im Vergaser. Hatte mein Haflinger nach mehrjähriger Restauration.
Benzin, daß zusammen mit Feuchtigkeit und Luft reagiert.
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
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Norbert
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert »

maxi82 hat geschrieben:Zündzeitpunkt passt auch
maxi82 hat geschrieben:und gelegentlich eine salve zum Besten gibt
fuerni hat geschrieben:oder Zündkabel falsch montiert
Zündreihenfolge prüfen!

Zündreihenfolge 1-2-4-3 passt sicher?
Die "Salve" lässt auf Zündung zum falschen Zeitpunkt schließen.

Die elektronische Zündung kann schon ihre Macken haben - aber wenn Du sagst es funkt alles muss das Tier ja aus dem Winterschlaf zu wecken sein :wink:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
ThomasG
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von ThomasG »

damit man es sich leichter merkt gibt's da eh ein schildchen :-)
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Artur
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Artur »

Hallo,

zündet der Motor denn auch wirklich im Verdichtungs OT?
Hatte neulich mal dasselbe, bei einem gebrauchten Verteiler war der Mitnehmer unten um
180′ verkehrt montiert. Wenn der nämlich im Überschneidungs-OT zündet wird er tatsächlich
nie anspringen, nur so abartige Lautäußerungen hier und da machen. Und der Zündzeitpunkt scheint
an der Kurbelwelle okay zu sein.

Gruß
Artur
-----------------------------
Ein Leben ohne Pinzgauer ist möglich, aber sinnlos.
Norbert Palme
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert Palme »

Was hat sich eigentlich seit dem letzten Fahrbetrieb verändert?
Hast du den Verteiler wirklich auseinander und - evtl falsch - zusammengebaut?
Hast du evtl. Kondenswasser im Tank? Ich hab das tatsächlich mal an einem Dieselmotor erlebt.... Gegenversuch mit nagelneuem Benzin aus Kanister.....

Luftfilter sauber?
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
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Norbert
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von Norbert »

Ist leicht zu überprüfen - wenn die Kurbelwellenmarkierung übereinstimmt müssen der Verteilerfinger und die Markierung am Verteiler übereinstimmen (die Beiden Pfeile)
.
Bild
.


Was währe wenn die Leerlaufabschaltventile keinen Strom haben oder anderthalber streiken :roll:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
maxi82
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von maxi82 »

Danke für eure Antworten!

Das mit dem verstellten Zündzeitpunkt (um 180° verdreht) hatte ich auch schon mal, lag vermutlich am relativ großen Längsspiel der Welle und der Klauenkupplung. Nach mehreren Startversuchen habe ich den Zündzeitpunkt nochmals überprüft => immer ca. 2mm vor OT
Auch die Zündreihenfolge 1-2-4-3 habe ich mehrfach geprüft, mit aufgelegten Kerzen am Lüfterrad...
Das mit der Salve ist vielleicht falsch rüber gekommen: nach mehreren längeren Startversuchen ohne einen Mucks hat er dann mal hinten rausgebrüllt. Ist aber nicht so, dass er laufend knallt...
Kondenswasser im Tank kann ich auch ausschließen => kam alles neu vom Lackieren und wurde frisch zusammengebaut, neuer Sprit ist auch drin.

Kann es sein, dass der Zündfunke zwar da ist aber zu schwach, oder sich der Funke im Zylinder ändert/schwächer wird? Lässt sich das irgendwie überprüfen?

Werde heute weiter auf Fehlersuche gehen und euch dann berichten!

Danke schon mal und lg aus Tirol...
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fuerni
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Re: Wiedermal Startprobleme...

Beitrag von fuerni »

maxi82 hat geschrieben:
Kann es sein, dass der Zündfunke zwar da ist aber zu schwach, oder sich der Funke im Zylinder ändert/schwächer wird? Lässt sich das irgendwie überprüfen?
Spannung messen am Zündverteiler. Sollte bei Zündung ein so 10-15V sein. Bei gedrücktem Startknopf wird der Vorwiderstand überbrückt, somit sollte die Spannung dort um einiges höher sein.
LG Martin
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