Massives Zündungsproblem???

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Norbert
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert »

Ist für mich nicht nachvollziehbar :roll: Ob der Saft jetzt von vorn nach hinten oder umgekehrt rinnt ist doch egal (Primärwicklung zwischen 1 und 15 -eine Spule Draht mit einem Ende und einem Anfang - mehr is nicht) - oder?
Gibt´s hier keinen Experten der da aufklären kann - oder is grad Kehrwoch? :mrgreen:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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Gregorix
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Gregorix »

Hätte ich auch so gesehen..hab da noch nie drauf geachtet...
Gregorix / Old Shatterhand.(c. Lorenz)
Warum nur einen Pinzi, wenn man um´s doppelte Geld auch zwei haben kann...

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M38A1
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von M38A1 »

NÖ ... so einfach ist das nicht.

Klick mal auf den Link dann siehst Du Zeichnung und eine Beschreibung. Allein wie Primär und Sekundärwicklung oben rechts an Klemme 15 verbunden sind macht auch ohne Beschreibung klar, dass die Anschlüsse eben nicht austauschbar sind.

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... 3&biw=1366

LG Micha
exilfranke
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von exilfranke »

Kehrwoch ist zwar nicht, aber annerer Krimskrams wegen unserem kleinen Ausflug kommende Woche.

Die Zündspule ist nichts anderes als ein Trafo. Für den Mechaniker: wirkt wie ein Hebel. Wenn Du am Hebel kurzes gegen langes Ende tauscht, und mit derselben Kraft reinfährst, Norbert, dann kannst Du nicht erwarten, dass dieselbe Wirkung am anderen Ende rauskommt. Deshalb schlechter Funken, und der Funken fährt unter Umständen an der falschen Stelle umher (Abbrand Unterbrecher)

Spulenschaden:

Die Isolation innerhalb der Spule besteht ja nur aus Lack, in den der Draht getaucht ist. Das macht ja im Prinzip auch nichts aus, weil bei den vielen tausend Windungen die einzelne Windung nur wenige Volt zum Spannungsabfall beiträgt. Insofern ist die zu isolierende Spannung von WInung zu WIndung recht gering.

Zu einem Kurzschluß kommt es, wenn 2 Windungen elektrisch abgekürzt werden, weil es zum Isolierfehler (Schaden am Lack) gekommen ist. Das passsiert meist durch Hitzeeinwirkung. Nun kürzt der Strom den Weg ab, mit der Folge, dass sich die entstehende Spannung auch auf weniger Windungen verteilt, es also zu weiteren Kurzschlüssen aufgrund Isolierfelher / Durchschuß kommt.

Wenn man die Sekundärspule (die mit vielen Windungen, hoher Spannung, geringem Strom und vor allem sehr dünnem Draht) nun an die 24V anschließt, bestenfalls noch einen mechanischen Unterbrecher hat, den Motor nicht drehen lässt und damit Dauerstrom auf der Spule hat, dann erwärmt sich der dünne Draht ungleich so schnell, dass die Isolation des Drahtes schaden nimmt. Siehe oben.

Generell sollte man aus diesem Grunde nicht mit angeschalteter Zündung und stehendem Motor rumtrödeln. Die Zündspule wird dann nicht als Trafo betrieben, sondern als Heizwiderstand. Und das mag die nicht.
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Norbert
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert »

exilfranke hat geschrieben:Wenn man die Sekundärspule (die mit vielen Windungen, hoher Spannung, geringem Strom und vor allem sehr dünnem Draht) nun an die 24V anschließt.....
Das meinte ich ja nicht :( Ich vertausche an der ZS nur Klemme 1 und 15 so hatte ich das aus dem Bericht von SteyrPuch1912 verstanden

Jetzt nochmal für Bescheuerte wie mich.
Warum sollte das nicht funzen??? :roll:

Bild
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Norbert
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Lorenz
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Lorenz »

Weil die Primär- und SEkundärspulen nicht baugleich sind. (Drahtstärke etc)
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Norbert
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert »

Es bleibt ja immer noch die Primärspule, nur die Durchfluss Richtung ändert sich - oder? :roll: :roll:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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Lorenz
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Lorenz »

Schaun wir mal wie es mit der Kehrwoche aussieht.
Ich hatte gerade so einen Fall mit einer rumänischen Werkstatt und das falsche Anschliessen tut der Spule nicht gut. Das Auto läuft zwar auch aber nicht gut.
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M38A1
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von M38A1 »

Bild
Edit: Falsches Bild durch richtiges ersetzt ...

die beiden Spulen-Wicklungen sind am Anschluss 1 miteinander verbunden wie man auf der Zeichnung oben rechts ziemlich gut sieht.

Dreht man also die Anschlüsse um läuft die Erreger-Spannung zuerst durch die gesamte Primärspule bevor sie an der Sekundärspule ankommt.
Wir sprechen also von Leistungs-Verlust durch die Drahtlänge und damit auch höherer Erwärmung.

Der Wirkungsgrad der Zündspule wird dadurch bestimmt wie lange der Draht der Primärspule exakt parallel zum Draht der Sekundärspule läuft.
Die Elektronen der Primärspule verlaufen direkt parallel neben denen der Sekundärspule und ziehen diese mit ... vereinfacht so als wenn Du (Primärspule) sich mit 2 Mädels (Sekundärspule mit doppelter Anzahl Windungen) einhängst und beide mitnimmst.
Hat man 2 Mädels eingehängt nimmt man sozusagen doppelt so viele mit und es wird doppelt so spannend.
Hat also die Sekundärspule doppelt so viele Windungen wie die Primärspule würde sich ideal die Spannung verdoppeln - tatsächlich gibt's natürlich Verlust.
Der Eisenkern dient zum verstärkten dieses Effekts.

Mit umgedrehtem Anschluss ist diese Parallelität nicht mehr geben und dementsprechend die in der Sekundärspule per Induktion erzeugte Spannung sehr viel geringer. Läuftst Du (als Primärspule) Zickzack und die Mädels gerade aus kann dieses "Einhängen und Mitnehmen" nicht mehr optimal funktionieren und die Mädelsquote sinkt ... also wird der Abend weniger Spannend.

Sollte das Mädels-Beispiel nicht so einleuchtend sein probier ich es nochmals mit Bierflaschen und Kisten :lol:
Wenn man nach der Party die Bierkiste gerade durchs Gewühl schiebt kann jeder ordentlich seine Buddel rein stellen. Läuft man zickzack wird der Eine oder Andere die Kiste nicht treffen also werden diese Bierflaschen (Elektronen) nicht mitgenommen und es gibt am Ende weniger Pfand (Leistung).

Und eh klar, wenn der Getränke-Händler Dir nur das halbe Pfand zurückzahlt wird Dir auch ganz heiss ... so geht's halt auch der Zündspule ... oder so ähnlich.

Der Unterschied beim Leitungen vertauschen ist also Leitungslänge und Ordnung ... darum geht es generell aber mit wesentlich schlechterem Ergebnis.

So weit geben es meine Jahrzehnte zurückliegenden "Grundlagen Elektrotechnik" wieder her - sollte was falsch sein: "Exilfranke" Du bist hier der Profi dann korrigier mich bitte ...

LG Micha
Zuletzt geändert von M38A1 am Mi Sep 14, 2016 8:50, insgesamt 1-mal geändert.
Blackypinzi
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Blackypinzi »

Micha :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

der mit dem Bierkasten gefällt mir noch besser
kawahans
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von kawahans »

:?:

Wenn das tatsächlich so ist, ist das ein einziges Gemurkse, tut mir Leid.
Dann leite ich die Hochspannung über den Unterbrecher oder den Kondensator auf Masse??? Und wozu benötigt die Zündspule dann Masse, wenn sie gar keinen Anschluss auf Masse gelegt hat?

Das würde erklären, warum
1.) die elektronischen Zündungen oftmals unerklärlich den Geist aufgeben
und 2.) der Unterbrecher oft dermaßen schnell verleisst.

Im Weiteren würde das die Umrüstung auf eine 2-Funken-Zündspule nachelegen, bei der müsste man dann ein Zündkabel auf Masse legen.

Solche Zündspulen gibt es z.B. für den Haflinger, dort einen Vorwiderstand von 2 bis 3 Ohm anlegen.

So weit meine laienhaften Ansichten, bitte erleuchtet mich, wenn sie falsch sind und die Belegung der Klemme 15 doch einen Sinn hat :D

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
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walterle
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von walterle »

Halloo, ueber den unterbrecher bzw bei elektronischen systemen wie petrix oder laubersheimer wird die zuendspule mit 24 v
angesteuert.hochspannung wird dann ueber den verteilerfinger an die zuendkerzen weitergeleitet.
also wichtig ist funkenloesch funktion ueber kondensator .ist der am arsch, dann gibts probleme mit abbrand am unterbrecher
Norbert Palme
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert Palme »

Kurzform:
Batterie/ Versorgung auf 1
Unterbrecher/ Kondensator auf 15,
dann sollts gehen.
So ein geiles Schaltbild hab ich noch nie gesehen. Da kapierts sogar der Instalalteur. Ich drucks aus und befestige es dauerhaft in Hafi und Pinzi.
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M38A1
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von M38A1 »

Also die Liste der Klemmen-Bezeichnungen sagt's genau anders herum ...

1 - Klemme an der Zündspule. Kabel führte früher zum Unterbrecherkontakt, heute zum Zündsteuergerät

4 - Hochspannungsleitung von der Zündspule zum Zündverteiler.

15 - geschaltetes Plus vom Zündstartschalter - Kabel kommt von 15a - Ausgang am Vorwiderstand zu Zündspule und Starter


Richtig ???

Ich hab immer eine Liste der Klemmenbezeichnungen aus dem Wiki bei mir liegen ... schon die Nummer sagt fast immer wohin bzw. woher das Kabel kommt und was es dort zu messen gibt ... https://de.wikipedia.org/wiki/Klemmenbezeichnung

LG Micha
Norbert Palme
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert Palme »

Das umgedrehte hab ich jetzt auch auf meinem Pinzi-Plan entdeckt. Was stimmt denn jetzt eigentlich?
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
Norbert Palme
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Norbert Palme »

Wozu ist eigentlich der Vorwiderstand da? Ich dachte wenn ich viel Funken will, brauch ich auch viel Spannung. und wenn ich schon kräftig in die Spule reinfahre, muß der Trafo nicht mehr so viel leisten oder macht einfach mehr Funken......
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
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M38A1
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von M38A1 »

viel Spannung macht in der Tat viel Funken aber sowohl die Spule ist für eine definierte Spannung ausgelegt und wenn Du mit mehr rein fährts dann wird sie heiss und schlägt durch (Kurzschluss).
Ausserdem willst Du am Unterbrecher ja auch einen Funken erzeugen anstatt die Flächen zusammen zu schweissen.

Einfach gesagt das System ist eben nicht auf 24V ausgelegt - darum der Vorwiderstand.

LG Micha
kawahans
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von kawahans »

@ walterle: Wo ist die Masse der Hochspannungsspule in Deiner Darstellung :D

@ Norbert Palme: Beim Starten wird der Vorwiderstand überbrückt, damit hat man einen stärkeren Zündfunken. Da das i.A. nur kurz geschieht, ist die Belastung der Zündspule zu vernachlässigen. Im Fahrbetrieb liegt dann eine verringerte Spannung an, das schont die Zündanlage generell.
In meiner theoretischen Darstellung der Verwendung einer Haflinger-Zündspule würde der (zusätzliche) Vorwiderstand die Systemspannung von 24 V auf eine für die Zündspule zuträgliche Spannung reduzieren.

Liebe Grüße aus Graz!
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von exilfranke »

klemmen:

immer besser, mehrere Quellen zu vergleichen, insbesondere im Netz. Da kann ja jeder Kehrwochenfetischist den größten blödsinn reinschreiben!

http://www.elektron-bbs.de/verkehr/klemmen.htm


15 = geschaltetes Plus.

Auch sonst, nicht nur an der Zündung.
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Re: Massives Zündungsproblem???

Beitrag von Hecki28 »

Wenn das mit dem Spulenumdrehen so gut funktioniert, dann werde ich mal unser Wechselstromschweißgerät mit Masse und Elektrode auf 230V hängen. Mal sehen, was da im Stecker rauskommt.

Gruß

Christian
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