Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

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Michil
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Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Michil »

Hallo Leute !

Ich habe ein riesen Problem : Mir laufen die Vergaser voll Benzin, daß es beim Abstellen noch nachtropft bis die Drosselklappen komplett naß sind.(von oben her, nicht die Abschaltventile)

Gemacht habe ich : Benzinpumpe überholt (zum zweiten Mal), Schwimmerniveau geprüft mit passendem Werkzeug (läuft komplett über, voll bis Oberkante ), Scheiben unter Schwimmernadel gelegt, zweite Scheibe usw., 3 Stück verschiedene Schwimmernadeln und selbe Prozedur, gute, andere Schwimmer, alles wirkungslos. Scheinbar ist die Benzinpumpe so stark, daß sie in jedem Fall die Schwimmerventile aufdrückt, bei beiden Vergasern, und das im Leerlauf

Wer hat auch solche Erfahrung samt Lösung ?

Überigens hatte ich vorher die alten Vergaser drin Ausf. 1 bir er Probleme machte, habe die Chance gleich genützt und überholte Ausführung 3 verbaut, Probleme blieben weiter bestehen (Vermute ,daß die Ausführung 1 Vergaser auch übergelaufen sind).

Die Benzinpumpe wurde laut Werkstatthandbuch eingebaut, sprich, Spiel beim Stößel unten eingestellt auf richtiges Maß.

Habe Heute den ganzen Tag verschissen wegen der Saukarre ohne Resultat !

Bin gespannt wer mir helfen kann, Gruß Michael
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Lorenz
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Lorenz »

- Ist das Bodenventil bzw. das Pumpengummi der Beschleunigerpumpe(n) ok? Spritzt es ein wenn Du Gas gibst?
Michil
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Michil »

Hallo !

Nach einer fast schlaflosen Nacht habe ich um ca 03.30 die wahrscheinliche Lösung gefunden.

Ich hatte ja vor Wochen Probleme mit dem Vergaserloch, habe alles top eingestellt bis schlußendlich herauskam, daß die Benzinpumpe nach unten durchsabbert (Die hatte ich vor Jahren schonmal überholt,Orginaldichtsatz).

Nun hatte ich bei Florian div. Teile geordert, darunter ein Rep. Satz für die Benzinpumpe. In meinem unermesslichen Ratschluß Geld zu sparen, habe ich mich für den billigeren nicht orginalen Rep. Satz entschieden, weil da auch Ersatzwelle und Kipphebel drinnen waren.

Bin beim Auspacken bereits draufgekommen, daß Kipphebel und andere Teile nur in billigster China "Rausstanzfertigung" dabei waren, komplett unsymetrisch und nicht für den Einbau geeignet. Habe hier bereits die besten Altteile wiederverwendet. Die Hauptmembran sah gut aus, allerdings die kleine Membran im Obergehäuse samt dem Ventil, das den Rücklauf in den Tank verhindern soll in Stanzqualität. Der Dichtgummi in der Mitte erinnert mehr an ein Stück Planenteil, liegt schon rund in dem Zylinder, was nach dem Einbau schon zur Folge hatte, daß mir der Benzin komplett in den Tank zurückgeronnen ist, daß die Pumpe nicht mal mehr aus dem Tank ansaugen konnte.(Habe mit dem Mund gesaugt)

Dann gingen mir die Vergaser über. Nach langem studieren der Teile, dem Werkstatthandbuch und einem Glas Wein verstand ich die Funktionsweise der Benzinpumpe und was einen Überdruck dermaßen steigern könnte, daß die Schwimmernadelventile keine Chance mehr haben, dan Benzinfluß zu beenden.

Es ist...........................................na, wer weiß was in der Benzinpumpe passiert wenn die Schwimmernadeln schließen......................?

Wißt ihr nicht, erklär`ich (Sendung mit dem Klaus)

Diagnose : Durch den Einbau der Billighauptmembran, welche ja fixfertig samt Feder beiligt, habe ich das System ausgehebelt, weil ich sehr stark vermute, daß die Billigheimerhersteller nicht bedacht haben, daß diese Feder mit ihrem vordefinierten Federdruck (die Feder muß bei Schwimmerventilschließung NACHGEBEN und darf nicht drücken), dafür verantwortlich ist, den Benzin zurückzuhalten wenn die Schwimmer schließen. In diesem Falle geht die Benzinpumpe sozusagen in den Leerlauf, da die Feder den Benzin nicht in den Vergaser drücken kann und somit der Kippheben nicht mehr die Membranstange nach unten zieht, da sie in der unteren Stellung verharrt, bis die Schwimmer wieder öffnen.

Da ich wie viele davon ausgegangen bin, ohne weiter nachzudenken, daß der Hebel den Benzin raufdrückt und nicht die Feder, kam es meinerseits vorher zu dem Denkfehler, dan eventuell die China Rausstanzer auch begangen haben.

Fazit : Für den Benzindruck zum Vergaser ist AUSSCHLIEßLICH die Feder an der Hauptmembran zuständig.

Hoffe allen, die Probleme mit Vergaserloch (wie ich ursprünglich) haben oder hatten, Aufklärung gegeben zu haben und laßt die Finger von dem Billigrepsatz, das ist der reine Müll (Habe Photos gemacht Orginalteile/Stanzteile, die ich mal anfügen werde, wenn ich die Uploaderei wieder ausgetüftelt habe)

Nachtrag : Mein Vergaserloch ist wahrscheinlich weil der Vergaser komplett übergeht und oben die Düsen tropfen, sodaß er im Übergang ersäuft.

Werde die alten Membranen von vor 6 Jahren wieder einbauen, dann schauen wir mal. (Die neuen Erkenntnisse noch nicht praktisch vollzogen, falls ich mich irre und es nicht funktioniert, werde ich mich auch melden)

Hoffe, das war ein weiterer Schritt in Richtung " ...tötet das Vergaserloch, es lebe der Übergang...

Doktor Michil
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Lorenz
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Lorenz »

Guten Morgen Herr Doktor,

wir hätten auch ganz neue, bezahlbare originale Pumpen hier.
Grundsaniert oder Nagelneu.

Ich kenne Florians Überholsätze nicht, aber es gibt/gab auch brauchbare Nachbauten aus Südamerika und natürlich die originalen Überholsätze, die aber nicht viel günstiger als eine komplette neue Pumpe sind.

Unter der Pumpe ist eine Stösselführung aus Plastik. Schau mal ob der Stössel sich darin frei bewegen kann.
Ansonsten muss das Plastikteil auch neu, das "harzt" ab und zu zu.

Gruß
Lorenz
Michil
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Michil »

Guten Morgen Lorenz !

Danke für den Tipp, aber im Zuge der Einstellarbeiten und Herstellung des vorgeschriebenen Abstandes mußte ich zwangsläufig auch die schwarze Scheibe samt Stössel revidieren, sah aber super aus, weil ölgeschmiert durch Motor bzw. Fett von der Pumpe und ich hatte den Krempel ja vor ca. 6 Jahren schon restauriert.

Das mit dem "bezahlbar" erkläre ich dir jetzt, ist fast wie beim Bundesheer, und zwar :

Zu meiner Puchsammlung hat sich noch ein würdiger Mitstreiter hinzugesellt, der auch Budget verbraucht. Wie bei den Meisten hier, habe ich einen Finanzminister (und Verteidigungsminister), der nicht gewillt ist, das Budget für mein Hobby.. hüstel...staatlichen Auftrag zu erhöhen. Somit hat sich praktisch das Budget verdrittelt und ich muß damit haushalten. Also wenn deine bezahlbare Pumpe bei 50 Euro liegt, wäre das heurige Jahresbudget so gut wie aufgebraucht.
Wenn dann noch eine kleine Schraube zu tauschen ist, dann MUß ICH IHN VERSTEIGERN....ihr wißt schon, Dorotheum und so ! :lol:

Aber falls uns der Europäische Rettungsschirm, die Hypo oder der Verkauf von Liegenschaften doch noch was hereinspült, komme ich gerne auf dein Angebot zurück.

Gruß Dr. Michil

PS : Nicht alles GANZ enst gemeint.........bis auf die 50 Euro Pumpe :D
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Lorenz
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Lorenz »

Eine nicht originale Pumpe, in neu, die verpresst ist, kann ich für unter € 50.- liefern.
Die kannst Du aber nicht überholen. Wenn defekt, dann in den Mistkübel.


edit:
Im Übrigen empfehle ich getrennte Buchführung.
Selbst ein Konto
die Frau ein Konto
und ein gemeinschaftiches Konto für Lebensmittel und laufende gemeinsame Kosten.
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Willi
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Willi »

Meinen Dank übrigens an die "Sendung mit dem Klaus". Ich war bisher - ganz ohne nachzudenken - auch immer davon ausgegangen dass die Stößelstange für das Pumpen zuständig ist und die Federstärke mehr oder weniger egal. Ich hatte das immer als eine Art Rückholfeder abgespeichert. Insofern: again what learned.
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h@nnes
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von h@nnes »

Bild

Auf dem Bild sieht man, das der Kipphebel (der vom nicht sichtbaren Stößel von unten betätigt wird) die Membran gegen die Federkraft der Membranfeder nach unten zieht. Dabei bestimmt die Membranfeder (wenn sie frei wird und nach oben gegen das zuvor angesaugte Benzin drücken kann) in Wechselspiel mit der oberen Membranfeder tatsächlich den Förderdruck der Pumpe
- bin da ganz bei der Erklärung von Michil.
Ich schätze das die obere Membrane mit der großen Feder, in Kombination mit dem Rückschlagventil (ganz rechts im Bild) für einen möglichst konstanten Benzinfluss sorgen soll. Während die Hauptmembrane ansaugt drückt die obere Membrane das Rückschlagventil zu, und presst den Sprit weiter Richtung Vergaser. Dabei ist das ganze System mit Federn, etc. wohl auf einen bestimmten Gegendruck von den Vergasern abgestimmt. Das heißt das die Pumpe einen deffinierten Druck aufbauen kann, den sie dann hält, und nicht weiter steigert, wenn sekundärseitig die Schwimmernadeln zumachen.

Die Spiralfeder (Links unten) ist wohl dazu da um den Kontakt zwischen Kipphebel und Stößel (von der Nockenwelle) aufrechtzuerhalten weil sich die Membrane durch den Gegendruck des geförderten Benzins langsamer nach oben bewegt, als der Kipphebel.

Beste Grüße
Hannes
Michil
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von Michil »

Guten Abend !

Nun noch der Nachtrag : Habe meine zu viel fördernde Pumpe ausgebaut und zerlegt. Wie ich schon vermutet und vorangekündigt habe, ist die große Feder an der Pumpmembran viel zu stark.

Ich habe zwei orginale,alte Federn hier und die "neue" Feder. Beim zusammenpressen der drei erkennt man blind, daß die Feder des Zubehörsatzes viel zu stark ist, während die kleine Feder der oberen kleinen Membrane mir schwächer zu sein scheint wie die orginalen alten Federn.

Die zu starke Pumpmembranfeder ist aus gelblichem Material während die orginalen Federn aus silbernem Stahl (?) sind.

Habe mir nun so beholfen : Auf die Pumpmembran des Zubehörsatzes habe ich die Orginalfeder montiert, die obere kleine Membran samt Ventil aus den besten Altteilen zusammengesucht und eingebaut.
Nun konnte ich das Schwimmerniveau einstellen, die Vergaser laufen nicht mehr über. Nun muß ich nocheinmal neu die Vergasereinstellung überprüfen, da durch die Überflutung der Vergaser die vorherige Einstellung wahrscheinlich für den Hugo ist.

Somit Problem gelöst, Pinzi läuft wieder sauber.

Fazit : Orginalreparatursätze sind vorzuziehen, da ich wegen des Vorfalles alle Arbeiten doppelt und zehnfach ausführen mußte !

Wünsche noch einen schönen Abend

Michil
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SteyrPuch1912
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Re: Benzinpumpe fördert zu viel-vermutlich

Beitrag von SteyrPuch1912 »

Guten Abend!

Ich wechselte heute bei meinem 710er Rehab vorsorglich, und weil die Benzinpumpe schon minimal vom Benzin genässt hat die 2 Membranen inklusive aller Dichtungen alle Schläuche und den Benzinfilter.

Bei zerlegen viel mir auf das die Obere kleine beim Deckel (die normalerweise auf die kleine Membran drückt) DRUCKFEDER D=18.5X20X0.7 nicht vorhanden war... :roll:

Da ich keine herumliegen hatte und beim Reperatursatz auch nichts dabei war baute ich nach den Einstellarbeiten alles wieder so ein wie es voher war.

Mal schauen ob es mit den neuen Membranen jetzt besser wird, hatte aber bisher das Problem das bei langer Standzeit (1Monat) der Pinzi ca 30sekunden brauchte bis er ansprang dann aber alles normal funktionierte. Vermutlich wegen zurückgelaufenen Benzin...
Die Testfahrt nach dieser kleinen Reperatur verlief bislang problemslos...

Kann es sein das diese ewige Starterei nach langer Standzeit nur von dieser kleinen Ferder abhängt? Warum wurde sie nicht verbaut, oder wurde diese bei der letzten revision vom Heer einfach vergessen? :D

mfG
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