Radantriebe überholen

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h@nnes
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Radantriebe überholen

Beitrag von h@nnes »

Da ich meine Radantriebe drei Mal auseinandernehmen musste, weil ich durch Hinweise hier im Forum, und speziell von einer Person dankenswerterweise sehr wertvolle Tipps bekommen hatte, möchte ich diese Tipps hier zusammenfassen, damit es andere Greenhorns etwas leichter haben ☺. Ich bitte um Ergänzung bzw. gegebenenfalls um Korrektur.

Unprofessionelle aber funktionierende Weise das Radantriebsgehäuse von der Halbachse zu bekommen.

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Großes Zahnrad von der Radflanschwelle abziehen:
Hierzu gibt es einen Spezialabzieher original, oder wie auf dem Bild eine hochwertige Konstruktion von Timm

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Simmerringe Tauschen:
Da die Simmerringe nicht viel Geld kosten (ca. € 6 pro Stück bei Persicaner in Wien) sollte man diese bei Gelegenheit gleich mittauschen. Dimension: 55-78-10 mit Staubschutzlippe – Achtung! Bei den Schweizern wurden andere Dimensionen verbaut
Den alten Simmerring heraushebeln – dabei aufpassen das man den Simmerring-Lagersitz im Alukörper nicht beschädigt.
Zum einpressen des neuen Simmerringes sollte man sich ein Rohr, oder Rundstangenstück das den Simmerring abdeckt, aber mit einen etwas größeren Außendurchmesser (damit der Simmerring nicht zu tief eingepresst wird) anfertigen. Die Oberkante des Simmerringes soll mit dem Ansatz am Alukörper (Bremsträgerplatte) plan abschließen. Die offene Seite des Simmerringes soll in Richtung Getriebe (Öl) stehen.
Den Zwischenraum zwischen Staubschutzlippe, und Dichtlippe sollte zu ca. 70% mit Universalfett aufgefüllt werden – hierzu gibt es auch ein Spezialfett welches aber teuer ist.

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O-Ring Tauschen
An der Welle des Radflansches gibt es versteckt unter dem Laufring des Simmerringes einen O-Ring welchen man bei der Gelegenheit auch gleich tauschen könnte.
Rostige Stellen säubern – neuen O-Ring leicht einfetten (Silikonspray)

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Radlager prüfen, tauschen:
Das Radlager auspressen und mit Bremsenreiniger und Druckluft reinigen. Das Kugellager auf Leichtlauf prüfen – ein geringes Lagerspiel ist normal. Ein neues Rillenkugellager der Firma SKF (Bauartbezeichnung 6308) kostet ca. € 36.- beim Fachhändler. Achtung! Die Billigangebote im Internet stellen sich oft als minderwertige China-Kopien heraus. Falls der Lagersitz gegenüber dem Lager Spiel aufweist, kann das Lager mittels Loctite 638 eingeklebt werden. Das Lager darf auch gegenüber dem Seegerring kein (Axial) Spiel aufweisen – mittels Fühl-Lehre prüfen. Zum ausgleichen eines vorhandenen Spiels gibt es Seegerringe mit verschiedenen Stärken. In meinem Fall waren die originalen Seegerringe 3mm stark – diese habe ich gegen Seegerringe mit der Stärke 3,2mm getauscht. Zum einbauen der Seegerringe sollte man die scharfe Außenkante dieser mit einer Feile leicht anfasen, damit diese in die Nut eingedrückt werden kann. Der Seegerring soll nach dem einlegen schwer in die Nut gehen - mit Hammer und Durchschlag den Ring einschlagen.
Auf dem Bild erkennt man den Spalt von 0,2mm zwischen Seegerring und Lager - das darf nicht sein!!

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Vor dem einsetzen der Radflanschwelle in das Radlager kann der Innenring des Radlagers aufgewärmt werden um das Einpressen zu erleichtern - Dabei muß man aufpassen das der Wellendichtring nicht beschädigt wird, bzw das Fett nicht aus dem Wellendichtring ausläuft.

Hintere Radantriebswellen ausbauen:
Falls kein Spezialabzieher für das Antriebszahnrad zur Hand ist kann der Seegerring unter diesem Zahnrad mittels selbst angefertigtem Haken herausgedrückt werden. Dazu habe ich einen Haken aus einem Nagel gebogen, und diesen unter dem Seegerring eingefädelt. Durch abwechselndes Hebeln mit einem Schraubenzieher, und weiterschieben des Hakens kann der Seegerring herausgehebelt werden. Danach kann die Antriebswelle mitsamt dem Zahnrad ausgebaut werden – jetzt kann das Zahnrad mit einem Standartabzieher abgezogen werden. Den Rundlauf der Antriebswelle zwischen Spitzen prüfen – Max. zulässiger Schlag = 0,5mm. Das Zahnrad auf die Antriebswelle aufkleben mit Loctite 641. Nadellagerinnenring auf 80°C erwärmen, und aufschrumpfen.

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Spannschrauben, und Spannscheiben:
Die Spannschrauben an der Stirnseite der Antriebswelle (2 Stk.), und der Radflanschwelle (3 Stk.) müssen auf jeden Fall auf M8x20 mit dem Stempel 10.9 schwarz ausgetauscht werden (nicht verzinkt, weil das die Schraube verspröden kann). Weiters muss die Spannscheibe an der Antriebswelle auf die Version mit der Kennrille getauscht werden. Die Schrauben müssen mit einer Schraubensicherung (Loctite 243, oder Loctite 270) eingeklebt werden – Anziehdrehmoment = 35Nm. Keine Sicherungsbleche und Beilagscheiben an diesen Schrauben verwenden!

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Radantriebsgehäuse abdichten:
Die alten Dichtungsreste lassen sich gut mit Loctite 7200 entfernen.

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Zum Abdichten habe ich Loctite 574 verwendet - dieses Dichtmittel bleibt dauerelastisch – dadurch lässt sich das Antriebsgehäuse auch nach Jahren noch leicht auseinanderbauen.

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Achtung! Bei den hinteren Radantrieben werden zwei Schraubenlöcher in der Bremsträgerplatte nicht verwendet. Dadurch kann eine undichte Stelle entstehen, wenn man die Dichtmasse nicht auch um das Dummiloch herum aufträgt.

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Gelenkkugeldichtring tauschen:
Wenn der Radantrieb schon mal zerlegt ist sollte man auch gleich den Gelenkkugeldichtring tauschen, weil das bei eingebauter Halbachse nur durch das zerschneiden, und kleben des Dichtringes möglich ist. Achtung! Hier gibt es zwei mögliche Durchmesser. Wenn an der Achsfaust seitlich ein „S“ (Saniert) eingeschlagen ist wurde die Achsfaust schon einmal überarbeitet - hier braucht man einen Dichtring mit kleinerem Innendurchmesser (D=155,2mm). Ansonsten den Standartdichtring D=156,2mm verwenden. Vor dem Zusammenbau die Dichtlippen mit LGEM 2 (SKF)– Fett einfetten. Die 8 Stk Befestigungsschrauben zum Dichtring nur mäßig festziehen, gegebenenfalls die Schrauben bei Undichtigkeiten gefühlvoll nachziehen.

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Achsfaust überholen:
Kleine Beschädigungen der Chromschicht an der Achsfaust können von Spezialfirmen repariert werden. Bei größeren Beschädigungen der Chromschicht kann die Achsfaust überarbeitet werden, so ferne noch kein „S“ eingeschlagen ist.
Die Achsfaust der rechten Halbachse unterscheidet sich von der Achsfaust der linken Halbachse durch die Ausfräsung des Radeinschlages. Äußerlich ist dies durch ein eingeschlagenes „R“ für rechts, oder „L“ für links am Radantriebsgehäuse erkennbar.
Die O-Ringe an den Lenkbolzen, und die Anlaufscheiben tauschen. Die Lenkbolzen vor dem Einbau mit Getriebeöl einölen.
Die Lagerung der Gelenkkugel prüfen – es gibt Kugelpfannen in verschiedenen Längen, mit denen das Spiel eingestellt werden kann. Eine Lagerkugel ist nur an der Achsfaustunterseite eingebaut. Kugelpfannen vor dem Einbau einfetten!

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Radantriebsgehäuse an der Halbachse befestigen:
Der Klemmbereich des Radantriebsgehäuses, und der Halbachse muss frei von Kleberrückständen sein.
Zum Aufkleben des Radantriebsgehäuses auf die Halbachse Loctite 648 (gibt es nicht mehr) oder Loctite 603 (ähnlich zu 648 laut Vertreter) oder OMNIFIT 230M verwenden.
Die Dehnschrauben sollten auf originale Teile getauscht werden.
Anziehdrehmoment = 250Nm

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Achsstulpen tauschen:
Bei dieser Gelegenheit kann man die ungeteilte Version dieser Dichtstulpen verbauen.
Die gelben Stulpen gibt es nur mehr als Restposten – die neuen Stulpen sind schwarz.

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Zuletzt geändert von h@nnes am Mi Jun 05, 2013 18:10, insgesamt 3-mal geändert.
unverhofft
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von unverhofft »

Danke! Für diesen ausführlichen Bericht zur Vermeidung von Fehlern und doppelter Arbeit - das hilft!

Nicht dass ich da dran müsste, aber man steckt halt nicht drin und vielleicht muss schon morgen irgendwer da dran? :(

Gruss - Peter
Ganz aus dem Westen: 2m neben NL und 250m von den AWACS entfernt, immer öfter in der Argonne/F.
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selfmade
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von selfmade »

Hallo!

Ich bin auch gerade dabei den Simmering am Radantriebsgehäuse zu tauschen. Gibt es auch eine andere Möglichkeit das große Zahnrad runterzubekommen?
Leider habe ich diesen Abzieher nicht. Danke für eure Rückmeldungen!

lg. Roland
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Lorenz
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Lorenz »

Vorsichtig warm machen und mit einem normalen 2 oder 3 Arm Abzieher geht auch.
Wenn Du kleine Holzkeilchen mit dazu nimmst, kannst Du die Abzieherarme festkeilen und er kann nicht nach Innen abrutschen.
Es gibt Radantriebe da geht das Rad fast von alleine runter und welche wo das Rad richtig fest drauf ist.
Mit einem 2 Armabzieher ist mir schon mal ein Stück aus dem Rad gebrochen, also Vorsicht.

Es gibt außerdem noch solche Nachbau Abzieher zu kaufen.

Die Anleitung zur Montage hier weiter oben ist gut.
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eniac
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von eniac »

Der Vorteil von einem guten Zweiarmabzieher ist, das du den auch für andere Dinge nutzen kannst.
Ich hab mir dafür zB den kuko 20-20 gekauft. Mit geringen Modifikationen kannst du mit dem Ding
den ganzen Antrieb zerlegen. Sprich nicht nur das Zahnrad abdrücken, sondern auch danach die Welle
aus der Trägerplatte drücken.
Die "Bohrinsel" war mir auch bei diversen anderen Aktionen am Pinz und am Hafi nützlich ....
Ist zwar mit ca. 160€ nicht günstig, die Anschaffung hat sich aber bezahlt gemacht...
Grüße

derStefan
unverhofft
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von unverhofft »

Nachtrag:

- Timm´s Abzieher funktioniert toll und risikolos! Mit ihm kann man um eine Traverse erweitert auch noch das äussere Radlager ausdrücken - super!

- bitte immer dran denken: bei Ausbau der Halbachse müssen die zwei Dehnungsschrauben UND der DICKE ZENTRIERBOLZEN ausgebaut werden!!! :-)

Gruss - Peter
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Hotzenplotz
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Hotzenplotz »

Hallo Peter

Auf dem Bild:

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was ist der DICKE ZENTRIERBOLZEN, von dem Du sprichst
Grüße, woher auch immer

Albert
====================
Jetzt im zivilen 712-er..
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begga69
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von begga69 »

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Lorenz
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Lorenz »

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begga69
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von begga69 »

Ich war schneller ;) (Blöder 20 zeichen Scheiss)
unverhofft
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von unverhofft »

begga69 hat geschrieben:http://www.puch.at/2767_Gehaeuse.aspx?LNG=de Nr. 36 wird er meinen
korrekt! :)
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Willi
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Willi »

Hallo zusammen,

ich habe den vorderen Radantrieb jetzt ebenfalls demontiert um den achsantriebsseitigen Befestigungsring für die Achsstulpen zu wechseln. Ich habe den Bremsenträger abmontiert und dabei ist mir jetzt aufgefallen, dass ich noch die alten 8.8er Schrauben montiert habe, die muss ich also wechseln. Wenn ich den Bremsenträger wie auf dem Bild zu sehen auf der Werkbank liegen habe kann ich an der Bremsenträgerplatte wackeln, sie hat einige mm Spiel im Verhältnis zum Zahnrad. Ist das normal oder muss ich das Radlager auch noch wechseln, dann muss ich ja alles auseinanderbauen (und vorher einen Kukko abzieher kaufen). Was sagen die Profis?

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h@nnes
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von h@nnes »

Hallo Willi,

bei einem einreihigen Rillenkugellager (wie dem Radlager) ist ein Kippspiel zwischen Lager-Innenring, und Außenring normal. Die Stabilität bekommt die Nabenflanschwelle erst durch die zweite Lagerung (Zylinderrollenlager).

Du kannst folgende Dinge überprüfen:
* Versuche den Radflansch gegenüber der Bremsträgerplatte mit Kraftaufwand axial zu bewegen - hier sollte kein Spiel vorhanden sein.
* Das Radlager muss mit dem Außenring spielfrei in der Bremsträgerplatte eingepresst sein, und der Innenring des Lagers muß fest auf der Radflanschwelle sitzen.
* Durch drehen des Radflansches kannst du feststellen ob verdächtige Geräusche zu hören sind, und ob irgendwas eckt.

Im besten Fall ist alles in Ordnung - ich würde mir aber an deiner Stelle einen Abzieher ausleihen, und zumindest den Simmerring tauschen. Bei der Gelegenheit kannst du das Radlager reinigen, und genau überprüfen.

Gruß
Hannes
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Willi
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Willi »

Halo Hannes,

danke! Das habe ich gleich ausprobiert. Meine Diagnose wäre: alles ok, jetzt bin ich erstmal beruhigt. Vielleicht lege ich mir den Kukko dennoch zu und übe mal das Demontieren. Andererseits, es ist alles trocken gewesen und es sind auch keine Geräusche zu hören. Never change a running system. Mal sehen.
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h@nnes
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von h@nnes »

Ich habe bei meinem Pinz einige Simmerringe ausgebaut, die optisch in Ordnung waren, aber dann doch teilweise zwischen meinen Fingern zerbröselt sind. Daher habe ich generell alle Simmerringe und Gummiteile getauscht.
Später ärgert man sich wenn man wieder alles zerlegen muß wegen einem € 6.- Teil.
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Willi
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Willi »

Hallo Hannes,

oder alle anderen Radantriebsspezalisten: Nachdem O-Ring und Simmerring auf der Radflanschwelle getauscht sind gilt es ja, die Radflanschwelle wieder einzupressen (also den Radflansch auf den Bremsträger). Der Laie hämmert das Radlager im Bremsträger mit einem entsprechenden Rohrstück auf den Radflansch. Jetzt ist die Frage, wie stelle ich fest, ob die Radflanschwelle tief genug eingepresst ist? Gibt es da ein genaues Maß? Nach Gehör oder Gefühl ist mir das irgendwie zu unsicher. Mein Eindruck ist, dass wenn ich das Zahnrad aufsetze und den Lagerinnenring aufschrumpfe unter der Spannscheibe noch ein oder zwei mm Luft wären. Dann wäre der Bruch der 10.9er Schrauben vermutlich vorprogrammiert, oder?
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Willi
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Willi »

na gut, Nachmessen hilft. Die Welle hat mit aufgepresstem Laufring am Radflansch eine Länge von ca. 96,5 mm. Das Kugellager hat ca. 22,5 mm, d.h. wenn man das Lager des Bremsträgers soweit aufgepresst bzw. aufgetrieben hat, dass es sich anders "anhört" und man dann noch ca. 74 mm "übrig" hat, dann passt am Ende alles zusammen. So waren zumindest bei mir die Maße.
michipinz
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von michipinz »

Hallo,
Ich überhole auch gerade den vorderen Radantrieb und habe eine Frage zu den Spannscheiben.
Muss diese plan auf der Welle aufliegen oder darf/muss darunter ein paar mm Luft sein?
Danke
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Lorenz
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Re: Radantriebe überholen

Beitrag von Lorenz »

Muss Luft sein.
Wenn Du mit einem Tiefenmaß von der Kante des Lagerringes auf die Welle runtermisst sind es ungefähr 4,5 bis 5mm.
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