xaver133 hat geschrieben:Servus Hannes
Ich hätte ein paar kurze Fragen zum Glasperlen.
Welche Korngröße, Druck verwendest du?
Strahlst du selber oder läßt du strahlen?
Welche Kabine, Profi- oder Hobbygerät?
Hast du vielleicht auch eine Nahaufnahme kurz nach dem Perlen zwecks Oberflächenbeschaffenheit?
Gibt es keine Probleme auf frisch verzinkten Teilen zu lackieren? Ich dachte das hält nicht gut?
Entlacken mit Gel etc. habe ich erfolglos versucht - angeblich geht das nur mit umweltschädlichem Zeug das nur außerhalb der EU (Schweiz) zu bekommen ist.
In Aceton einlegen funktioniert bei Kleinteilen ganz gut. Ansonsten habe ich sehr gute Erfahrung mit der Zopfdrahtbürste auf dem Einhandwinkelschleifer gemacht.
Das aufwärmen mit Gasbrenner, und anschliessendes abschaben mittels angeschliffener Spachtel funktioniert auch sehr gut.
Die größeren Flächen habe ich vor dem Strahlen grob vom Lack befreit, damit das Glasgranulat nicht so schnell versaut/ staubt.
Glasperlen 100 bis 150 my von EDER Sandstrahltechnik Eignet sich gut zum entrosten der Kleinteile, und zum reinigen der Aluteile
Glasgranulat vom Korrosionsschutzdepot (ist im Gegensatz zu den Glasperlen scharfkantig) Eignet sich hervorragend zum entlacken und entrosten, ohne das darunterliegende Metall zu beschädigen. Viel schonender, effektiver, und billiger als Korund. Druckluft-Druck zwischen 4 und 8 bar je nach Wiederstand der abzutragenden Schicht.
Ich habe alles selber gestrahlt - die großen Teile in einer professionellen Kabine (Strahlgut = Stahlkugeln), die kleinen Teile inklusive Sitzgestelle, Wärmetauscher, etc. in meiner eigenen kleinen Kabine.
Auf frisch verzinktem hält der Lack tatsächlich nicht wenn man nicht mit einem speziellen Reinigungsmittel vorbehandelt. Das war der Grund warum ich alles Gelbchromatieren hab lassen. Bei diesem Verfahren wird zuerst galvanisch verzinkt, und danach die Oberfläche chemisch passiviert. Auf dieser Chromatschicht kann sofort (ohne anschleifen, und ohne zusätzliches entfetten) lackiert werden - und der Lack hält 100%ig auf dieser Schicht. Dieses Verfahren kostete nicht mehr als normal galvanisch zu verzinken.
Meine Kabine ist ein chinesisches Billigteil, das ich geschenkt bekommen habe - allerdings hab ich etliches daran umgebaut:
* LED - Scheinwerfer
* Elektropneumatisches Fußpedal
* Mini-Strahlkopf mit 6mm Borcarbit-Strahldüse
* Druckregler (Wartungseinheit) mit effektivem Wasserabscheider, und elektromagnetisch betätigtem Schaltblock von FESTO
* Innen alles mit Gummimatten ausgekleidet
* Schnellwechselhalter für die Glasscheibe. Abziehfolien sind Mist - besser die Glasscheibe tauschen (kostet nicht viel, und hält lange
* Eines der wichtigsten Dinge beim Kabinenstrahlen ist eine effektive Absaugung mit Zyklonabscheider, und Zuluftfilter. Der Industriestaubsauger auf dem Bild mit Abscheider aus dem Baumarkt ist nur bedingt
geeignet. Inzwischen verwende ich das große Radialgebläse von der Lackierkabine auch für die Sandstrahlkabine weil sie viel effektiver absaugt.
* Das Gitter im Innenraum habe ich herausnehmbar gemacht, um bei großen Teilen auch den Raum unter dem Gitter (Strahlguttrichter) nützen zu können.
* Gute Gummihandschuhe von der Fa. Eder
* Alle Schläuche, und Druckluftanschlüsse neu