mal wieder Bremsen ...

Rund um Antrieb und Elektrik

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kawahans
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Beitrag von kawahans »

@ Fett in den Bremsen: der Effekt der Schmierung bei Trommelbremsen ist deswegen so dramatisch, weil der effektive Flächendruck vom Bremsbelag auf die Trommel(innen)fläche rel. gering ist (große Fläche / mäßiger Anpressdruck) Daher ist auch das Material des Bremsbelages anders / weicher - offnener, ist gegen das Eindringen von Schmierstoffen empfindlicher. Bei Scheibenbremsen macht das dann schon wieder fast nichts mehr aus, wesentlich kleinere Fläche, hoher Druck, meist harte Beläge.
Auch die Art der Belastung macht etwas aus, Trommelbremsbeläge werden "längs" genutzt, Scheibenbremsbeläge "quer".

Wenn amn sicherstellen kann, dass die geringe Fettmenge, die man unter die Staubkappen einbringt, nicht herauskommt, wird nichts passieren, der Risikofaktor erhöht sich aber. Die Paste, die Blackpinzi meint, wird ja eigentlich nur dafür eingesetzt, dass beim Zusammenbau nichts verklemmt und sich die Manschetten richtig legen und gut einlaufen = eine bessere Vaseline.
Auf der anderen Seite ist es durchaus lege artis, die Verstellmechanismen mit Kupferpaste zu schmieren und diese liegen ja auch im Inneren der Bremstrommel - mit MAß und Ziel eben :wink:

Klugscheißermodus aus :D

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

@ kawahans: ... also eher ein Problem der Temperaturbeständigkeit des Fettes als eine Reaktion mit z.b. der Bremsflüssigkeit oder der Dichtungen?
Gruß

Stefan
exilfranke
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Beitrag von exilfranke »

Das Fett zieht in den Belag ein, wenn das erste mal gebremst wird und die Beläge etwas wärmer werden. Öl zieht halt direkt rein.

Beides nicht wirklich schlau, denn an dieser Stelle steht eine Minderung des Reibbeiwerts dem eigentlichen Konstruktionsziel entgegen.

Höchst SPARSAM gefettet werden alle Gleitflächen an der Bremse sowie Gewinde und Anlageflächen (Scheibe-Nabe z.B.) - heutzutage mit Hochtemperatur-Keramikpaste, um a) Passungsrost / Festgehen zu verhindern und b) zu ermöglichen, dass z.B. die Bremsbeläge an der Scheibenbremse auch wieder ordentlich von der Scheibe weggehen ( und nicht im Führungskanal verklemmen. Dann quietschen die Bremsen im offenen Zustand, und der Verschleiß wäre erhöht.)
Blackypinzi
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Beitrag von Blackypinzi »

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eniac
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Beitrag von eniac »

Man mag es kaum glauben, aber es scheint ich hab die Sache in den
Griff bekommen :D :D :D :D

Unbedarft wie ich ja bin, hab ich mir gedacht, baust die Bremsen (Trommel+Beläge)
von hinten nach vorne .. An Simplex oder sowas wie Duplex hab ich dabei mal
garnicht gedacht. :oops: :oops: :oops:

Später ->

... hab ich vorne alles runter gemacht (Trommel/Beläge) und die Beläge in die Trommel
gelegt um zu ergründen ob da sichtbare Unterschiede wären .... Waren aber nicht.
Einzig das auf der einen Seite die Beläge irgendwie minimal dunkler waren; selbst nach
dem ich die grob abgeschmirgelt hatte.

Beim zusammenbau hab ich dann einen dunklen oben und nen hellen unten je Seite ...
Und siehe da .. Ich kann beim Bremsen wieder das Lenkrad loslassen ....

Das soll mir jetzt mal einer erklären .... da die aus einer Quelle kommen
Grüße

derStefan
kawahans
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Beitrag von kawahans »

:shock: scheinbar unterschiedlich hart ....
Ursache ???
verrschiedene Charge oder Spezifikation gemischt

genau schauen bringts wieder einmal :P

Gratulation und liebe Grüße!

kawahans
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Wolfram
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Beitrag von Wolfram »

kawahans hat geschrieben::shock: scheinbar unterschiedlich hart ....
Ursache ???
verrschiedene Charge oder Spezifikation gemischt
Oder wegen der Nutzung: vorne werden sie sehr viel heißer als hinten.

Ich hab mir mal ein Paar Beläge ruiniert, weil ich an der Mittelachse zu knapp eingestellt hatte, die waren dann überhitzt und verhärtet. Wenn die Trommel ein wenig unrund ist, passiert das schnell.

Jedenfalls Glückwunsch zur Problemlösung! 8) !

Gruß

Wolfram
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Peter Lustig
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Beitrag von Peter Lustig »

Wolfram spricht hier gleich 2 wichtige Dinge an; 1. unrunde Trommeln und 2. zu enges Einstellen der Beläge. Denke mal, dass gerade durch das oft (in bester Absicht) zu eng eingestellte Spaltmaß zwischen Belägen und Trommel schnell zu einer dauerhaften Überhitzung der Trommeln kommen kann. Dass sie sich dann verzieht und unrund wird, liegt auf der Hand. Wenn die Trommeln erstmal unrund sind, ist es wiederum fast unmöglich die Bremsen ordentlich einzustellen. Es lohnt sich also, wenn man sowieso an den Bremsen dran ist, auch die Trommel auszumessen. Nach meiner komplett Sanierung der Bremsanlage habe ich nun zum ersten Mal das Gefühl, dass das Auto richtig bremst und nicht nur verzögert - ein gutes Gefühl! Habe aber eben auch Lehrgeld zahlen müssen...
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M38A1
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Beitrag von M38A1 »

"... Ich kann beim Bremsen mit der Handbremse wieder das Lenkrad loslassen ..."

Hab ich jetzt was falsch zitiert ? Ist KEINE Bremswirkung nicht auch irgendwie gleichmässig ?

Also mir war klar, dass Du das hin bekommst und zwar professionell und sicher mit besserer Qualität als die Fachleute die zum ersten mal einen Pinzi sehen ... na denn bis demnächst in Birmenstorf oder spätestens am Bodensee ...

Grüssle Micha
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Wolfram
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Beitrag von Wolfram »

Peter Lustig hat geschrieben:Wenn die Trommeln erstmal unrund sind, ist es wiederum fast unmöglich die Bremsen ordentlich einzustellen. Es lohnt sich also, wenn man sowieso an den Bremsen dran ist, auch die Trommel auszumessen.
Messen muß man eigentlich nix. Wenn sie unrund ist, dann merkt man das beim Einstellen. Man muß nur darauf achten, daß man immer ganze Umdrehungen macht und nicht nur ein wenig hin und her dreht.

Schwieriger ist natürlich die Frage, wie schlimm es ist. Ein wenig unrund ist noch normal, sehr unrund nicht mehr. Wenn es rechts/links sehr unterschiedlich ist, ist es wohl zu viel. Dann lohnt messen u.U. schon, oder einfach zum Ausdrehen geben.

Hat 30,- für 2 Stück gekostet, also nicht wert, da lange drüber nachzudenken.

Gruß

Wolfram
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kawahans
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Beitrag von kawahans »

@ M38A1: Vorsicht :!:

Da war wohl nicht von der HANDBREMSE die Rede :!: :!: :!:
Die Handbremse beim Pinzgauer wirkt ja über den Antriebsstrang, das Ziehen der Handbremse beim fahrenden Auto würde ich nicht empfehlen - man beachte die Auflaufvorrichtung in der Handbremse, die die Beläge selbsttätig immer fester anpresst.
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Hotzenplotz
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Beitrag von Hotzenplotz »

Hallo Leute

Jetzt muss ich einen alten Thread exhumieren; der passt am Besten zu meinem Thema

Ich habe jetzt seit knapp einem Monat einen 712-er, und bin daher schneller mit meinem Latein am Ende als Ihr langjährigen Experten :-)

Situation: Ich habe den Pinz in der Steiermark gekauft, und mit dem Verkäufer bei der S-Tec durchsehen lassen. Dort wurde ich auf poröse Bremsschläuche aufmerksam gemacht. Die Bremswerte waren ziemlich ok. Ich habe die Schläuche alle getauscht,mindestens 3 Liter Bremsflüssigkeit beim Entlüften durchgepumpt, alle Trommeln herunten gehabt und mit Pressluft gereinigt. Dann mit sauberem Fetzen und Bremsenreiniger Spray die Trommeln und Beläge abgewischt. Trommeln drauf, Einstellschrauben fest bis hörbar, und dann gelöst bis freigängig.
Der Wagen fährt und bremst gerade, aber am Prüfstand habe ich auf der vorderen und mittleren Achse Werte von 2,8 auf einer und 4,2 auf der anderen. Daher gibt's kein Pickerl...

Wer weiß Rat ?

Danke im Voraus

Albert
Grüße, woher auch immer

Albert
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begga69
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Beitrag von begga69 »

Trommel runter und nachstellen, am besten gleich beim Prüfstand, solange bis es paßt.
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M38A1
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Schläuche / Beläge

Beitrag von M38A1 »

Hallo Albert,

ohne Rollen-Prüfstand wirst Du vermutlich nur mit einem Komplett-Austausch aller Komponenten hin kommen.

Mit Prüfstand ist es so:

Meiner hat bei wenig Pedalkraft extrem ungleich gezogen (so wie bei Dir). Bei starkem Druck auf die Bremse kam dann die schwächere Seite nach - bis fast zum gleichen Wert der guten Seite.
Passiert das ist die Diagnose fast 100%, dass der Schlauch zugequollen ist. Bei hohem Druck presst Du etwas Flüssligkeit durch die zugequollene Seite und sie wird besser.
Auf diese Situation würde ich bei Dir tippen denn das habe ich auch beim Fahren nicht bemerkt.

Sind die Bremsen auch unter hoher Last so unterschiedlich gibt es die 3 üblichen Verdächtigen
* Luft im System
* Belag verölt oder verglast
* Radbremszylinder defekt.
Das sollte aber dann auch beim Fahren deutlich zu bemerken sein.

Bitte schau auch darauf wo die Werte schlecht sind. bei einem Zweikreis-Bremssystem wie beim Pinzi wird vom Hauptbremszylinder einmal Druck für vorne rechts und hinten links und einmal für vorne links und hinten rechts (über Kreuz) geliefert.
Ist also der Hauptbremszylinder defekt müsste die Bremsleistung entweder gar nicht passen (Pedal fällt langsam durch) oder die Bremsen über Kreuz "schwächeln". Durch das gleichmässige Schwächeln über Kreuz fährt er beim Bremsen auch ziemlich gut gerade aus. Hier merkst Du das Problem beim stärkeren Bremsen in Kurven.

So wie Du die Einstell-Prozedur korrekt beschreibst bekommst Du möglicherweise eine kleine Differenz zwischen rechts und links - ich würde schätzen im Bereich 5-15%. Aber auf keinen Fall fast 50% Unterschied.

Na ja vielleicht helfen Dir die Tips bei der Suche in die richtige Richtung.

Grüssle Micha
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Hotzenplotz
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Beitrag von Hotzenplotz »

Hallo Micha

Danke für die rasche Antwort.
Wie hängen beim 712-er die Bremskreise zusammen ?

Ich habe auf der vorderen und der mittleren Achse die schwächere Bremsleistung rechts, aber die Karre bremst , ohne auf die Seite zu ziehen, das kapier ich nicht....

Werde wohl die gesamte Bremserei erneuern; jetzt sind die Beläge gerade günstig auf ebay...

Grüße

Albert
Grüße, woher auch immer

Albert
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begga69
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Beitrag von begga69 »

beim 712 ist VA ein Kreis und die 2 HA ein extra Kreis!!!!!!!!! Nix Lix v. rechts hinten!!
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Hotzenplotz
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Beitrag von Hotzenplotz »

Hallo Begga69

Was schließen wir daraus ? Wohl wirklich eine Belagssache, oder ?

Dummerweise habe die Jungs im Lagerhaus keinen Hebestempel in der Grube; und mit Wagenheber am Grubenrand zu experimentieren ist auch nicht meine Sacher.

Kann mir jemand einen Bremsenprüfstand in Wien / Umgebung empfehlen, der diese Einstellung mit mir / für mich machen kann?

Grüße

Albert
Grüße, woher auch immer

Albert
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begga69
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Beitrag von begga69 »

Du hast eh einen Wagenheber ;) (hoffe ich) Ist halt eine Spielerei.

Bremsbacken von links nach rechts und umgekehrt tauschen,...

Sehr zeitaufwendig, aber hilft
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M38A1
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OK ...

Beitrag von M38A1 »

Hi Mario,

wer Getriebe so in Einzelteile zerlegt dem glaube ich das mit den Bremskreisen :lol:

Liebe Grüssle Micha
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begga69
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Beitrag von begga69 »

Sehr gut Bild
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