Bremse: Ein Rad überbremst

Rund um Antrieb und Elektrik

Moderatoren: eniac, Robi, xaver133

Antworten
Benutzeravatar
Stef@n
Beiträge: 8043
Registriert: Mo Okt 03, 2005 9:09
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Bremse: Ein Rad überbremst

Beitrag von Stef@n »

Hallo zusammen,

zweimal hatte ich das jetzt schon, einmal in Val 'd Isere, als wir aus dem Offroadpark gekommen sind und jetzt am Wochenend, als ich aus Saverne heimgefahren bin: Beim normalen Bremsen überbremst ein Rad heftigst, dass es nur so pfeift. Die anderen bremsen kaum und die Karre zieht schräg. Zwei, drei Bremsungen später ist alles wieder normal...
Beidesmal hab ich in die Trommel geschaut, eigentlich sehr ordentlich alles, da drin, nix nass, keine übermäßige Verschmutzung. Komisch...
Kann mir das jemand erklären?
Gruß

Stefan
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Beitrag von Wolfram »

Moin Stefan,

hast Du auch in den Bremszylinder geschaut? Wenn da Dreck drin ist kann ich mir vorstellen, daß er sich nicht mehr richtig löst.

Gruß

Wolfram
Natürlich Pinzgauer, was sonst!
Benutzeravatar
Stef@n
Beiträge: 8043
Registriert: Mo Okt 03, 2005 9:09
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Beitrag von Stef@n »

Wolfram hat geschrieben:...hast Du auch in den Bremszylinder geschaut? Wenn da Dreck drin ist kann ich mir vorstellen, daß er sich nicht mehr richtig löst.
Nein, aber es ist auch nicht so, dass die Bremse hängt.
Überbremst schon beim leichtesten Druck aufs Pedal, jedesmal eine der hinteren Achsen, nicht das gleiche Rad...
Gruß

Stefan
Benutzeravatar
Wolfram
Beiträge: 1823
Registriert: So Okt 23, 2005 6:44
Wohnort: D-79312 Emmendingen

Beitrag von Wolfram »

Stef@n hat geschrieben:Überbremst schon beim leichtesten Druck aufs Pedal, jedesmal eine der hinteren Achsen, nicht das gleiche Rad...
Also mal rechts, mal links? Könnte aber trotzdem mit der Rückstellung zusammenhängen, wenn sich die Bremse nur ganz wenig öffnet, dann bremst sie halt sofort.

Gruß

Wolfram
Natürlich Pinzgauer, was sonst!
Benutzeravatar
burki
Beiträge: 490
Registriert: Sa Apr 15, 2006 19:23
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Beitrag von burki »

Gibt nach Stefan's Problembeschreibung auch nicht wirklich Sinn - es ist jedes Mal ein anderes Rad. Dann müssten ja grad alle Federn die die Rückstellung bewerkstelligen lahm sein. Kann ich mir kaum vorstellen.
Ich hab das Problem gelegentlich an der VA - mal zieht er nach links, dann wieder nach rechts, dann ists wieder normal. Wie verhext. Inzwischen bin ich der Meinung das es bei der VA mit dem Geberzylinder im Bremskreis zusammenhängt - aber so wirklich ans Auseinanderbauen trau ich mich auch nicht.

Gruss Burki
'A Soilwinda braucht's eh bloß für's Eiscafé...'
Drum glei' môl oine ännegschraubet
Blackypinzi
Beiträge: 1708
Registriert: Sa Sep 17, 2005 22:52

Beitrag von Blackypinzi »

Gibt verschiedene Ursachen

die Ruckstellfedern werden weniger das Problem sein

manchmal sind es zugequollene Bremsschläuche die den Druck nicht mehr schnell genug vom Radbremszylinder retour kommen lassen

oder aufgequollene Manschetten im Hauptbremszylinder

bei Burki ist wohl der HBZ der Übeltäter,da der Bremskreislauf einmal nur die VA und die Ha getrennt bedient (nicht diagonal)

bei Stefan würde ich mal die Schläuche inspizieren
kawahans
Beiträge: 1591
Registriert: Mo Jan 07, 2008 13:11
Wohnort: Graz

Beitrag von kawahans »

Ich wäre bezüglich Burki anderer Meinung, weil der Rückfluss im Hauptbremszylinder nicht über die Manschette sondern über eine Rückflussbohrung erfolgt, die beim Rückgang über eine bestimmte Stellung freigegeben wird.
Vorschlag: 1.) nachsehen, ob das Bremspedal immer ganz zurückkommt, auch wenn man ganz langsam von der Bremse geht
2.) man kann im Bremsflüssigkeitsbehälter erkennen, dass ganz am Beginn der Pedalbetätigung etwas Bremsflüssigkeit zurückströmt. erst beim Überschreiten der Rückflussbohrung wird die Bremsflüssigkeit in Richtung Bremszylinder gepumpt.
Ist beides wie beschrieben, sollte der HBZ unverdächtig sein
Übrigens, keine Panik, ist einfach zu zerlegen, nur darauf achten, in welcher Reihenfolge die Teile herausgenommen werden.

Die Bremsschläuche würde ich prinzipiell überprüfen, haben mich schon 3 x heftig zum Narren gemacht (Jeep, Goggo, Merzedes) mit ähnlichen wechselnden Bremsen. Funktionieren manchmal wirklich wie ein Ventil und lassen den Druck erst bei einer ganz bestimmten Biegung des Schlauches wieder ab.

Liebe Grüße aus Graz!

kawahans

Nachsatz: Exec II Pinzgauer können vorne jeweils einen zur diagonalen Seite geschalteten Zylinder haben, erkennt man daran, dass 2 Bremsschläuche zur Bremstrommel gehen.
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
Blackypinzi
Beiträge: 1708
Registriert: Sa Sep 17, 2005 22:52

Beitrag von Blackypinzi »

??Die aufgequollene Manschette verschliesst ja die Bohrung bzw lässt den Rückfluss nicht zu.

Die Schweizer Pinzgauer haben nur einen Bremsschlauch zur Vorderradbremse
Benutzeravatar
WolfgangK
Beiträge: 1320
Registriert: Fr Mär 02, 2007 9:29
Wohnort: Kaff bei Tübingen

Beitrag von WolfgangK »

Ich habe die Bremsen nach unserem Saverne-Ausflug aufgemacht um den Sand rauszuspuelen.

Was kommt mir entgegen an einer Seite: Eine der Federn, die die Bremsbelaege zusammenziehen.

Wenn so eine nicht mehr da ist koennte es vielleicht sein, dass ein 'auflaufender' Bremsbelag ruckartig bremst?

Gruss
Wolfgang

PS: wo bekommt man so eine Feder als Esatzteil her? Federlaenge etwa 60mm, Gesamtlaenge incl. der (fehlenden) Einhaengebuegel knapp 180mm
Waldemar Steek
Beiträge: 29
Registriert: Di Jun 27, 2006 13:28
Wohnort: Höfen, Schwarzwald

Beitrag von Waldemar Steek »

Ich hatte so etwas an meinem Fahrzeug.

Folgende Ursache:
Die Bremsschläuche waren fast zu. Beim mehrfach hintereinander bremsen
konnte sich der Druck in der Leitung zum jeweiligen Rad nicht schnell genug
abbauen. Die Bremsbacken lagen dann fast noch an der Trommel. Beim erneuten Bremsvorgang reagierte das entsprechende rad sofort mit einer leichten Überbremsung (kleines Wölkchen). Habe darauf hin die Bremsschläuche erneuert und das ganze System gereinigt (zerlegt).
Bei den alten Bremsschläuchen, nicht alle, konnte ich trotz Mühe nicht durchpusten, bei den neuen Schläuchen wars ein Kinderspiel.

Kann natürlich auch etwas anderes sein.

Gruß
Waldemar
Es gibt "fast" nichts besseres als einen 6*6 Waldesel!!
Michil
Beiträge: 185
Registriert: Sa Jan 19, 2008 11:18
Wohnort: Schwaz

Senf

Beitrag von Michil »

Hallo Stefan !

Gebe jetzt auch noch Senf dazu :

1.
Wenn wir in der Lkw Branche das Problem "Bremsfressen" hatten, das heißt bei leichter Betätigung volle bremste mit lautem Quietschen, haben wir an den Bremsbelägen die Kante ein wenig abgeschliffen ( oben und unten ) damit es die Backe nicht förmlich in die Trommel hineinzieht. Natürlich auch den Belag ein bischen abgedreht (maschinell), bei Pinz geht es auch mit der Schmirgelleine.

2.
Ich nehme an, daß Du nicht das Problem nach Wasserdurchfahrten gehabt hast, sonst hätte ich diese Begründung.

3. Ich habe vor zwei Wochen festgestellt, daß meine Bremsflüßigkeitsbehäter, Sperren und Kupplung mit sozusagen "Rama Butter" voll waren, hat man nichts gemerkt, weil oben noch ca 1 cm flüssig war.Finger rein und alles in fester Form rausgeholt...alles durchgeputzt und neu befüllt und entlüftet....
Eventuell bei Dir auch ????

Vielleicht ist ein Lösung dabei für Dich, Gruß Michael
Die Rainbow Warrior fährt auch nicht mit Apfelsaft !!!!
Benutzeravatar
Stef@n
Beiträge: 8043
Registriert: Mo Okt 03, 2005 9:09
Wohnort: Friedrichshafen/Bodensee

Beitrag von Stef@n »

Wasserdurchfahrt hats in Saverne wohl gegeben, aber da habe ich die Bremsen über eine längere Strecke trockengebremst... In Val 'd Isere war alles trocken...
Hm, gegen die zugequollenen Schläuche spricht eigentlich, dass es nie in den Pässen passiert ist, wo man eigentlich viel auf den Bremsen steht ud wieder loslässt...
Komische Sache, ich werd mal versuchen, es zu provozieren, vielleicht taucht eine Regelmäßigkeit auf...
Gruß

Stefan
Benutzeravatar
WolfgangK
Beiträge: 1320
Registriert: Fr Mär 02, 2007 9:29
Wohnort: Kaff bei Tübingen

Beitrag von WolfgangK »

Ich denke nicht, dass das von Dreck in der Bremse kommt. Bei mir kam zwar 'ne Menge Sand und Matsch raus, aber nach ein paar Mal bremsen ist das Zeugs nicht mehr zwischen Trommel und Belaegen.

Raus muss es natuerlich trotzdem, damit der Sand nicht auf Dauer schmirgelt und der nasse Matsch alles zum rosten bringt, aber ich wuerde hier die Ursache woanders suchen.

Gruss Wolfgang
Benutzeravatar
Wullewatz
Beiträge: 235
Registriert: Fr Apr 07, 2006 23:29
Wohnort: 67816 Dreisen

Beitrag von Wullewatz »

Bei der Frage von Wolfgang wollte ich noch mal nachhaken. :·)

Kennt jemand eine Quelle für das Hühnerfutter in der Bremse?
Ich meine die Rückhohlfeder und den anderen Kleinkram.
Das ganze Gerümpel ist in meinen Bremsen nämlich schon ziemlich üppig mit italienischem Blattgold überzuckert. =:·]
Benutzeravatar
WolfgangK
Beiträge: 1320
Registriert: Fr Mär 02, 2007 9:29
Wohnort: Kaff bei Tübingen

Beitrag von WolfgangK »

@ Wullewatz: in Graz kostet die grosse Feder (6 Stueck beim 4x4) je rund 3 Euro, die kleinen (2 Stueck) rund 11 Euro (plus MWSt.).

Ich hab sie auch in der Schweiz gefunden, aber der Grazer Preis war um einiges besser.

Mit ein wenig rumsuchen haette man aehnliche Standard-Teile vieleicht auch woanders aufgetrieben, aber bei den ueberschaubaren Kosten will ich nicht an solch sicherheitsrelevanten Teilen sparen.

Gruss Wolfgang
Benutzeravatar
Richard86
Beiträge: 1226
Registriert: Mi Feb 07, 2007 21:59
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Richard86 »

Das mit dem Bremsbelagskanten anschleifen kenne
ich auch vom Jeep her.

Da machen nämlich oft die hinteren Trommelbremsen
das selbe was du beschrieben hast.

Gerade bei nassem Wetter oder nach Wasserfahrten blockieren
sie nämlich ganz gerne auf den ersten paar Kilometern bis sie
nach einigen Bremsungen trocken sind.
Abhilfe schafft da eben das Anfasen (Kanten schleifen)
der Bremsbeläge.

@WolfgangK:

Sehe ich genauso. Bei solchen kleinen Geldbeträgen sollte
man nicht sparen. Vor allem bei den Bremsen nicht.

lg Richard
Ich hatte mal Superkräfte bis sie mir der Psychiater wegnahm....
Benutzeravatar
Wullewatz
Beiträge: 235
Registriert: Fr Apr 07, 2006 23:29
Wohnort: 67816 Dreisen

Beitrag von Wullewatz »

Danke Wolfgang!
Antworten