Geteilte Achsmanschetten

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kawahans
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Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von kawahans »

Als fauler Mensch braucht man mitunter geteilte Manschetten. DIeselmot hat nun gerade auf Ebay gelbe geteilte angeboten, die musste ich unbedingt haben. Hier der Vergleich Gelbe von Dielselmot, Nachbau Prokschi, Original. Die Fotos sind leider nicht besonders gut, aber man sollte die Ausprägung der Dichtlabyrinthe erkennen können.

In Worten:
bei den Gelben von Dieselmot ist das Labyrinth schlecht ausgearbeitet, muss tlw. nachgeschnitten werden und ist weniger hoch.
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Die wird nur in Notfällen verwendet werden

Prokschi-Nachbau: fast besser verarbeitet als die Originale, tiefes Labyrinth, gute Elastizität.

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die alte originale STEC-Version (aus dem Rehab-Programm :evil ) :

Das Labyrinth ist gut ausgeprägt, ev. etwas weniger tief als der Nachbau von Prokschi. Leider nur noch die ausgebaute Manschette zur Hand, da ich die Neue schon eingebaut habe, aber die Manschette ist deutlich härter als die von Prokschi :

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Irgendwo im Netz gab es angeblich welche aus Silikon, habe ich aber nicht erwischt bis jetzt :wink:

Wie man sieht, war die Manschette nicht entsprechend verklebt, daher erlaube ich mir ein paar Anmerkungen:
durch das Trennmittel muss die Kontaktfläche gründlich vorbereitet werden, ähnlich wie beim Kleben eines Schlauchs für die Reifen. In diesem speziellen Fall:
Reinigen mit Silikon-Entferner, danach Reinigen mit Aceton (Bremsenreiniger geht nicht), idealerweise etwas mit Schleifpapier aufrauen.
Kleben mit Sekundenkleber.
Wenn man die Manschette weiter außen am Achsrohr klebt, schraubt und etwas wartet (die Bereiche, die dann mit der Schelle fixiert werden, halte ich dabei mit Kabelbindern zusammen), hat man meiner Ansicht man bessere Karten. Aufschieben, wenn die Klebung gut hält, dabei darauf achten, dass das Achsrohr möglichst in 90° zum Diff. steht, sonst ist es sehr mühsam.

Zur Haltbarkeit werde ich berichten, ich habe jetzt eine von der STEC und eine von Prokschi drauf.

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
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eniac
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von eniac »

Also gefühlt hatten die Nachbauten vom Dieselmot noch nie ne gute Rezession ..
Grüße

derStefan
kawahans
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von kawahans »

Ich weiss, aber jetzt gab`s die in gelb und die Neugier siegt ...

:wink: Hans
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eniac
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von eniac »

Dann danke fürs Testen :D
Grüße

derStefan
Steyr-Daimler-Puch Crack
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von Steyr-Daimler-Puch Crack »

@kawahans

Schön, daß Du einen Produktvergleich zeigst. Dies ist ein weiteres Thema für eine Pinzgauer Wiki ! Hoffe die Admin machen da mal was... Die Themen/Fragen wiederholen sich hier stets und es werden immer wieder neue Themen aufgemacht, die bereits mehrfach diskutiert wurden.

Wünschenswert wäre bei Deinem Test, nicht nur Bilder der Dichtflächen, sondern auch von allen Seiten. Am Besten, natürlich im Vergleich zu OriginalTeile! Die Nachbau Manchetten haben nicht nur im Labyrinth Abdichtungsprobleme ( keine genauen Gußformen und aussermittige Dichtelemente), sondern auch bei den Schraubendurchlässen. Apopos Bundschrauben, hier variert die Schaftlänge gegen über dem Original um 1mm, was in der Praxis heißt, es wird zu stark gequetscht da kürzer. Die Bundmuttern gibt es mit und ohne Ripp-Sicherung an der Auflagefläche. An der Manchette variert der Innendurchmesser der kleineren Seite ( Achsrohrseite) , sowie die Gesamthöhe ( vorwiegend beim Dieselmot ist sie niedriger).

Shorehärten und Qualität im Sinne von Beständigkeit gegen Öle, Lösungsmittel, Laugen, Kühlmittel ( für TD interssant) und nicht zuletzt bei Gebrauch sprich Beständigkeit gegen Steine, Dornen, Äste könnten Erfahrungsberichte in eine Wiki nachgetragen werden. Ein Anbauversuch, wie ich es von der Mercedes Oldi Scene kenne und dort mache , wäre auch TOP ! ....dabei sollte nicht gegen Händler geprangert werden, daß jemand nur Schrott verkaufen würde, nein, man muss Preis/Leistung betrachten, sowie es ob es eine Notreparatur zur Überbrückung (unterwegs auf Reise) oder eine Endreparatur sein soll..Mach weiter, freue mich auf Deinen detailierten Bericht. Grüsse Wolfgang
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Lorenz
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von Lorenz »

Als es noch die gelben, geschlossenen Manschetten gab hat sich aufgrund deren Beständigkeit vor allem auch gegen Dornen, Äste etc. der Aufwand gelohnt den Radantrieb runter zu machen und die geschlossene, gelbe zu montieren. Jetzt haben die ungeteilten schwarzen von S-Tec oder deren Händler ja die gleiche Form und Material wie die Geteilten. Da lohnt es sich nicht mehr extra den Radantrieb abzubauen. d.h. nicht dass die neuen Manschetten schlecht sind aber sie sind im extremen Einsatz beim Plattwalzen von Dornenhecken oder Schlehdornbüschen und sonstigen Hartlaubgewächsen etc. nicht so stabil wie die Gelben.

Interessant wäre mal ein Test der ungeteilten Manschette von Prokschi, die zwar schwarz ist aber die Bauform der alten Gelben hat.

Viele der Hersteller die solche Gummiteile in Kleinserie produzieren arbeiten nicht wirklich konsequent oder zertifiziert. Da kann es von Charge zu Charge schon extreme Unterschiede in der Zusammensetzung des Gummis geben. Die Pucherl und Hafi Fahrer können ein Lied davon singen wenn die Ventilstösselgummis manchmal ewig halten und manchmal schon bei der 1. Testfahrt von 5km hinnig sind und das Öl rausläuft. (wieder Motor ausbauen ...)
NU-BY59
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von NU-BY59 »

Hallo Kawahans, kannst Du schon etwas zur Haltbarkeit der geteilten Achsmanschetten berichten? Ich muß bei meinem 710er alle vier gelben (ungeteilten) austauschen und suche natürlich die "besten, günstigsten Geteilten". Hat jemand ebenfalls "neuere" Erfahrungen mit den "geteilten"? Besten Vorausdank für eine Rückmeldung.
kawahans
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von kawahans »

Ich habe auf der Superkarpata eine (originale schwarze - STEC, geteilte) Manschette gerissen und nun eine der roten Silikon-Manschetten (Verkäufer in Telfs / Tirol) montiert. Auf diesen sind nun etwas über 2000 km - zu wenig für eine endgültige Beurteilung. Montiert, da Silikon, rundum und an der Teilungsfläche mit Getriebedichtmasse (red Gasket) und bisher gut dicht.
Zur Zeit kann ich leider nicht mehr beitragen.

Zur Diskussion steht, ob die bessere Flexibilität durch schlechtere Rissfestigkeit (durch Stoß eines Astes) ungut auffällt oder ob doch das Rissig-Werden der herkömmlichen Manschetten nicht doch zu Gunsten der Silikon-Manschetten überzeugt. Bisher sind bei meinen Pinzen die Manschetten rissig geworden und durch Materialermüdung kaputt gegangen (oft recht schnell).
Mein Pinzgauer wird sehr artgerecht bewegt :wink:

Liebe Grüße!
kawahans
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NU-BY59
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von NU-BY59 »

Hallo Kawahans, vielen Dank für Deinen Erfahrungsaustausch. Meine Fahrleistungen sind mehr "normaler Art" und die gelben Manschetten hat wohl, auch im Hinblick auf die Risse, der Zahn der Zeit angenagt. Bei mir zählt mehr das Thema "Materialermüdung im Laufe der Zeit", als Beanspruchung durch Belastung beim Geländefahren. Ich glaube, die von dir genannten "roten" kommen in die engere Wahl. Wünsche weiterhin allzeit gute Fahrt.
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Hotzenplotz
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Re: Geteilte Achsmanschetten

Beitrag von Hotzenplotz »

Lorenz hat geschrieben: Do Mai 20, 2021 11:35
Interessant wäre mal ein Test der ungeteilten Manschette von Prokschi, die zwar schwarz ist aber die Bauform der alten Gelben hat.
Ich habe 2015bei der Renovierung die zerrissenen geteilten gegen ungeteilte vom Prokschi getauscht. Seitdem ca 50000 km gefahren, und weder einen Schaden durch Ast, Stein, ...also beim Fahren , noch irgendwelche Ermüdungsrisse zu sehen.
Grüße, woher auch immer

Albert
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Jetzt im zivilen 712-er..
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