VW 6Zyl lässt am Überdruckventil Ansaugbrücke ab

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engele
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VW 6Zyl lässt am Überdruckventil Ansaugbrücke ab

Beitrag von engele »

Hallo zusammen,

unser 6Zyl ist ein Jahr gestanden. Jetzt spinnt er. Und zwar sobald Ladedruck aufgebaut wird macht das Überdruckventil an der Ansuagbrücke auf.
Gerade wenn er anfängt zu ziehen (ca. 2500-3000U/Min) zischt es für 2 Sekunden und Leistung geht weg. Druck wird am Überdruckventil abgelassen.

Jetzt ist die Frage ob er Tatsächlich zu viel Ladedruck aufbaut und deswegen ablässt oder ob das Ventil einfach lahm ist?
Wenn er zu viel Druck aufbaut müsste ja das Wastegateventil defekt sein. Ich habe momentan keine Möglchkeit den Laderdruck zu messen.

Hat jemand ne Erfahrung? Ob zu viel Druck da ist kann ich vermutlich nicht ohne Manometer prüfen. Er sollte ja irgendwie bis 0,7bar bringen. Kann der Turbolader überhaupt viel mehr?

Und wenn er tatsächlich zu viel Druck bringen sollte (Wastegateventil defekt), dürfte er doch eigentlich kein Leistungsverlsut haben oder zumindest nicht bis zum erreichen des Ladedrucks dass das Überdruckventil aufmacht? Jetzt macht das Überdruckventil schon sehr früh auf, so früh dass er kaum über 70 läuft, also keine Leistung.
Gruß
Steyr-Daimler-Puch Crack
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Re: VW 6Zyl lässt am Überdruckventil Ansaugbrücke ab

Beitrag von Steyr-Daimler-Puch Crack »

als erstes machst den Schlauch vom Überdruckventil ab und lässt den Motor laufen, Wenn am Stutzen bereits am Standgas dort was raus bläst ist es undicht. ggf kann es sein, dass vorne die Schlitzmadenschraube eingedreht werden muss, da lose, in der Regel ist diese ( grob ohne Einstellwerkzeuge ca 5mm tief eingedreht, oder ganz zu drehen und drei Umdrehungen auf.

Wenn nicht, dann erhöhte Drehzahl bis Turbo einsetzt und Abblasverhalten checken, ob es flattert, re-boost verhalten prüfen.

Da die Teile in die Jahre kommen verhärtet die Gummidichtung, Schlauchschelle runter , Ventil abziehen und vorsichtig mit einem Stumpfen Gegenstand in der Mitte drücken, Dichtabdruck auf Risse prüfen, reist von aussen nach innen, ggf Schlitzschraube lösen um Federdruck zu senken und Druckweg zu erhöhen.

Ebenso gibt es alterungsbedingt Risse in der verpressten Wastegate Dose, Membran reist, das Ventil rostet gerne in der Führung fest, sowie die Steuerleitung(en) Gab zweiTypen für P80 und P90 ( ein und zwei Leitungssteuerung), diese werden pörös oder quillen bei Undichtigkeit des LaderRumpf auf. Ebenso lösen sich die Anschlusstutzen am Lader oft- saugt Nebenluft oder brechen ab- dann ist auch keine Ladedruckregelung.Die Dose kann man grob in einer geht /geht nicht- Probe mit Pressluft max 3 bar beaufschlagen, dann sieht man ob das Ventil sich bewegt oder nicht, bzw ob unten an den 3 bzw 4 Schlitzen der Dose Luft austritt. Ohne Prüfmanometer kannst nur optisch kontrollieren

Die Steuerleitung zwischen Krümmer und ESP nahe Feuerwand ist überall drauf? keine Scheuerstellen ,Knicke, porös oder lose Stutzen? dort kann einfach der Ladedruck gemessen werden...
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engele
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Re: VW 6Zyl lässt am Überdruckventil Ansaugbrücke ab

Beitrag von engele »

Mahlezit....

Also Überdruckventil ist getauscht. Daran lag es nicht. Bei 3.000U/min bläßt er wieder sobald er warm ist. Ich kann den Finger reinstecken dann läuft er.
Hab den Deckel mit den 4 Schrauben unten am Abgaslader aufgemacht mit dem Ventil. Vorne sind zwei Steuerleitungen, bei 3 bar bewegt sich das Ventil nicht. Ich habe jetzt die dicke Steuerleitung genommen die ebenfalls vom Turbo vorne kommt. Müsste es mit beide Leitungen funktionieren?
Wenn ja, gehe ich davon aus dass das Gestänge fest ist. Am Schlitz unten kommt etwas Luft raus.

Wenn finde leider nichts wie die Dose aufgebaut ist. Habe ich eine Möglichkeit an das Gestänge zu kommen mit WD40? z.B. durch den Schlitz?

Gruß und vielen Dank
Steyr-Daimler-Puch Crack
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Re: VW 6Zyl lässt am Überdruckventil Ansaugbrücke ab

Beitrag von Steyr-Daimler-Puch Crack »

Dann ist der Turbo im Arche, die Metalldose( Edelstahl bzw vernicketer Stahl) ist eingepresst in das Abgasgehäuse und der obere Teil( Alu Druckguss) ist verpresst , da ist nix mit öffnen. Genau deswegen kommt man auch nicht an die Arretierung des Überdruckventils ran.

Abhilfe: Ausbauen zum Instandsetzer oder NEU .


engele hat geschrieben: Do Aug 08, 2019 11:15 Mahlezit....

Also Überdruckventil ist getauscht. Daran lag es nicht. Bei 3.000U/min bläßt er wieder sobald er warm ist. Ich kann den Finger reinstecken dann läuft er.
Hab den Deckel mit den 4 Schrauben unten am Abgaslader aufgemacht mit dem Ventil. Vorne sind zwei Steuerleitungen, bei 3 bar bewegt sich das Ventil nicht. Ich habe jetzt die dicke Steuerleitung genommen die ebenfalls vom Turbo vorne kommt. Müsste es mit beide Leitungen funktionieren? JA mit der Dicken Leitung kann besser hantiert werden, ggf kleine Bohrung verschliessen.
Wenn ja, gehe ich davon aus dass das Gestänge fest ist. Am Schlitz unten kommt etwas Luft raus. wenn die Manchette gerissen ist kommt Luft aus den Schlitzen geströmt , ergo bewegt sich das Ventil nicht, ein Gestänge gibt es bei P80- P93 nicht ! Mit Klebeband die Schlitze abkleben und nochmal Druck auf die Dicke Leitung geben, löst sich das Klebeband ist 100% die Manchette defekt! ggf mit Unterdruckmessgerät die Dose zur Referenz prüfen , geht schnell und einfach

Wenn finde leider nichts wie die Dose aufgebaut ist. Habe ich eine Möglichkeit an das Gestänge zu kommen mit WD40? z.B. durch den Schlitz?Die Metalldose ist zwei geteilt, vom AbagsRumpf kommt das Ventilschaftende mit Gewinde durch die Ventilführung in das silbrige Dosen-Unterteil- wird durch eine Druckfeder geführt( Schliessfeder Ventil) , in die Membrane gesteckt und ist dann mit zwei K-Scheibe verschraubt( Abdichtung Membrane zum Ventilschaft) - darauf der verpresste Deckel( Abdichtung Membran zum Dosenrand). Der verpresste Rand ist also die Dichtebene zwischen beiden Luftkammern. Da die untere Kammer keinen Steuerdruck hat, wird hier durch die vier Schlitze mit atmosph. Luftdruck ausgeglichen, lediglich der Überdruck am Oberteil ( Alu Druckguss) ist ein geschlossenes System und als Steuerdruck anzusehen. Die Dicke Leitung ist auf der Stirnseite an einem Messing Stutzen angeschlossen, die Kleine am Lufteintrittloch zur Turbine seitlich.. Am Teller des Ventils ( von der Verschlussplatte mit den 4 Stehbolzen) ist teils ein Schlitz eingearbeitet, teils glatt. Dreh da nicht rum, da die Membrane fest mit dem Ventil verschraubt ist und Du diese zu 100% zerstörst wenn da irgendwie radial gedreht wird. An den Ventilschaft kommt man nur bei ausgebautem Rumpfgehäuse oder ausgebauter Abgaswelle, also alles Sachen die eh ein instandsetzer machen muss, da die Welle im Ganzen gewuchtet werden muss. Der Instandsetzer baut ein neues Dosen Unterteil ein , justiert die Federkraft und repariert Ventilführung, die Abgasgehäuse reisen gerne am Übergang Ventil zur Turbine, sowie am Eingangs V. Mit Homemade kommt man da nicht weiter....

Gruß und vielen Dank
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