Es geht weiter:
Beim Sandstrahlen lies das nächste Problem nicht lange auf sich warten. Dieser Pinzgauer hat ganz viele Besonderheiten und wurde so auf Kundenwunsch gebaut. Eine der Besonderheiten war auch ein ganz anderer Lackaufbau der so absolut unüblich ist. Hierdurch war es nahezu unmöglich den Pinzgauer zu strahlen da der Materialabtrag einfach zu gering und träge war und somit viel zuviel Wärme in das Material brachte. Für relativ kleine Flächen musste man extrem lange mit der Strahlpistole draufhalten. Die Gefahr für einen Verzug vom Blech war somit einfach zu groß.
Also mal wieder Abbruch der Arbeiten ganz nach dem Motto: Satz mit X, das war wohl (wieder) nix !
Hier die ersten Strahlversuche und das Ergebnis nach ganz laaaaaaaaanger Zeit:
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So ganz langsam kam erster leichter Frust auf. Es wurden viele Überlegungen angestellt wie es weiter gehen sollte. Wir entschlossen uns, sämtliche Hohlräume per Endoskop weiter zu untersuchen. Die Überlegung war ob evtl. eine "smarte" Behandlung mit Rostumwandler Hilfe bringt.
Ihr ahnt es sicherlich schon....
Die Hohlräume waren bereits auch von dieser dunkelbraunen Pest befallen ! ....zwar alles noch erträglich, nur wenn man mittlerweile schon so einen Aufwand getrieben hat, dann fängt man hier sicherlich nicht an zu Pfuschen.
Diese "Patina" wie es mittlerweile so liebevoll genannt wird, ist leider nicht in meinen Interesse ....und irgendwie habe ich an diesem Wort keinen Gefallen. Wer meine anderen Fahrzeuge kennt, kann das sicherlich bestätigen. Also reift ein neuer Plan immer nach dem Motto: Ganz oder gar nicht.
Das bedeutet im Klartext eine komplette Zerlegung des Pinzgauers !
Bevor die Karosserie abgehoben wurde und zum Entlacken ging, wurden natürlich sämtliche notwendige Schweißarbeiten erledigt. Diverse Löchern von nicht mehr benötigten Bohrungen wurden verschlossen. Alle Anbauteile wurden angepasst, Befestigungen erstellt, diverse neue Befestigungslöcher gebohrt, kleinere Durchrostungen beseitigt, Ausschnitte z.B. für die Klimaanlage erstellt, Seilwindenhalterung wurde angepasst, Verstärkungen für die Seilwinde wurden eingeschweißt, kleinere Dellen (auf „neudeutsch“ auch liebevoll Gebrauchsspuren genannt
) wurden beseitigt….
Sämtliche Dämmmatten, Leitungsstränge, Hydraulikleitungen wurden entfernt, diverse Gewinde kontrolliert und teilweise neu nachgeschnitten, die Halterung der Hecktüre wurde überarbeitet und diverse neue Bohrungen für zusätzliche Leitungsstränge wurden erstellt.
Alles restlichen Leitungen raus, Kabelstränge raus ....
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Nun Karossiere wurde vom Antriebsstrang getrennt und abgehoben.
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Nach einigen weiteren Recherchen hatte ich einen Entlackungsfachbetrieb gefunden, der bereit war sich der Karosserie von meinem Pinzgauer anzunehmen. Laut den technischen Angaben war er in der Lage die große Karosserie einer Tauchbadentlackung, Tauchbadentrostung und anschließender Versiegelung zu unterziehen. Die Sache hat nur einen kleinen Haken. Der Betrieb war rund 400 Km von Standpunkt des Pinzgauers entfernt und bekanntlich ist eine Karosse vom 718K nicht grad klein und handlich. Also irgendwie mal ein größeres Zeitfenster freigeschaufelt, einen großen geschlossenen Anhänger mit den passenden Ausmaßen organisiert, Termine abgestimmt und los ging es.
Zuerst mal rund 200 Km um die Karosse abzuholen und aufzuladen, dann 400 Km Fahrt in die andere Richtung zum Entlackungsbetrieb.
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Selbstverständlich wurden auch Türen, Scheibenrahmen etc. der gleichen Prozedur unterzogen.
Nur zur Info: So wie die Teile in folgenden Bild sind, so wurde das selbstverständlich nicht transportiert! Der Entlacker und wir haben alle zugehörigen Teile in die Karosserie gepackt damit nichts verloren geht oder evtl. einem anderen Fahrzeug / Auftrag zugeordnet wird.
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Nach genauer Betrachtung aller Teile hat der Werkstattleiter sofort entschieden, dass der Pinzgauer sofort in das entsprechende Tauchgestell verfrachtet wird. In diesem Gestell wird dann die Gesamte Karosserie in das Bad verfrachtet. Ok, es kam Freude in mir auf ! Es geht zügig voran.
Diese Freunde dauerte aber nicht sehr lange an und es kam der nächste Schock
Obwohl das Transportgestell 15cm größer ist, ging die Karosserie dort nicht hinein weil sie schräg von oben eingefahren werden musste
.....okay ....die bösen Schimpfworte erspare ich Euch hier
Nachdem also mittlerweile ein Teil der Belegschaft schon um die Karosserie und das Gestell rumgeschlichen sind, gab der Werkstattleiter einem Mitarbeiter die Anweisung eine große Flex zu holen !!!
Was für meine Karosserie ????
Nachdem ich den Werkstattleiter fragend und auch geschockt angeschaut hatte, lachte dieser und gab einem Mitarbeiter die Anweisung: er soll doch das Transportgestell in der Mitte auseinanderschneiden.
Puh ....Glück gehabt ! Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Das Gestell wurde in zwei Hälten zerlegt, die Karosserie reingestellt und anschließend wurde das Transportgestell wieder zuammengeschweißt. Tolle Leitung von dieser Firma und der Mannschaft ! Mein Dank nochmals an dieser Stelle.