Gasannahme ab Standgas

[WolfgangK]

Hallo Kollegen,

mein Hafi nimmt direkt aus dem Standgas nur zögerlich Gas an (Gedenksekunde).

Ventile und Zündung sind gut eingestellt und auch sonst läuft er ordentlich.
Sobald er über diese 'Anfangsschwäche' weg ist dreht er ohne Verschklucken und ohne Löcher bis zum Drehzahlbegrenzer hoch.

Das Verstellen/Neueinstellen der Leerlaufgemisch-Schrauben hat keine Verbesserung gebracht.

Ich hab probehalber auch die Anlenkung der Beschleunigerpumpe verstellt, aber auch das hatte keine spürbare Wirkung.

Hat jemand eine Idee, an welcher Stelle man hier am besten suchen sollte? Oder ist das normal so?

Wolfgang

[Mojohand]

Hallo Wolfgang,
normal ist das nicht aber trotzdem kommt es häufig vor.
Meiner hatte das auch, und zwar wenn ich z.B. auf eine rote Ampel zugerollt bin, die dann gleich grün wurde und ich aus dem Rollen raus beschleunigen wollte war das auch so.
Hab mir den Vergaser vorgenommen und den Abschaltpunkt der Beschleunigerpumpe noch mal genau eingestellt und dabei festgestellt daß eine falsche Pumpendüse eingebaut war.
Mit der richtigen Pumpendüse ist es deutlich besser.
Es kommt öfter vor daß die Vergaser falsch bedüst sind.
Am besten alle Düsen mit Hilfe des Vergaserhandbuches überprüfen, eventuell auch mit einer Düsenlehre nachmesen um auszuschließen daß da jemand schon mal
aufgerieben hat.
Hat es früher oft gegeben, wenn keine passenden Düsen zur Vefügung standen.

Gruß Bernd

[WolfgangK]

Danke für die Tips.

Na dann werde ich das Ding mal ausbauen, einen Dichtungssatz hab ich zum Glück schon rumliegen

Wolfgang

[Norbert Palme]

Und wie sieht die Manschette der Beschleunigerpumpe aus? Pumpt die noch?

[WolfgangK]

Wie die Manschette aussieht kann ich noch nicht sagen, aber ich werde mich am Wochenende mal dranmachen

[WolfgangK]

Jetzt hab ich das Ding mal zerlegt, habe aber mehr Fragen als Antworten bekommen.

Die Bedüsung ist ok, nur die Hauptdüse ist etwas kleiner als im Handbuch angegeben (107.5 statt 115).

Was ich aber nicht verstehe ist die Geschichte mit der Beschleunigerpumpe.

Die Pumpe sieht gut aus, auch die Manschette mit der Spiralfeder ist ohne Risse und elastisch.

Aber ich bekomme das Ding nicht eingestellt.

Laut meinem Handbuch soll der Betätigungshebel am innersten Loch eingehängt werden, so wie auf dem Bild.

Dann drehe ich den Verstellmechanismus so weit, dass ich einen Drosselklappenspalt von 1.6mm bekomme sobald die Drosselklappenwelle Widerstand bekommt.

Wenn ich das aber so mache, dann geht die Drosselklappe bei Vollgasstellung nur noch maximal halb auf. Der Drehwinkel des oberen Pumpenhebels reicht nicht aus, die Pumpe geht auf Anschlag.
Wenn ich hier heftiger aufs Gaspedal stehen würde, dann würde es den Einstellmechanismus verbiegen.

Hänge ich die Hebelei an der mittleren Bohrung ein, dann geht die Drosselklappe immerhin 3/4 auf. Ich muss die äusserste Bohrung benutzen, damit ich bei Vollgas auch offene Drosselklappen bekommen.

Frage: Ist das korrekt, dass man die innerste Bohrung nutzen sollen? Wenn ja, wieso bekomme ich dann keine vernünftige Einstellung hin?

Da muss doch was faul sein, die 2 inneren Bohrungen wären sinnlos.

Reicht da aus irgendeinem Grund der Weg der Beschleunigerpumpe nicht aus? Bei zerlegter Pumpe ist der Weg zwischen dem zweiten und dritten Bild etwa 8mm.

Oder fällt euch auf den Bildern sonst irgendwas auf?







Wolfgang

[Norbert Palme]

Servus Wolfgang, hast Du das Vergaserhandbuch von Roland Heiml? (Steyr Puch Club Salzburg). Kostet 25 Eur. ist aber wesentlich mehr wert.
Was mir noch einfällt: Pumpensaugventil/ Pumpendruckventil.
Oder die Kanäle zwischen Pumpe und Einspritzrohr. Wenn du den Luffilter weg hast und Gas gibst, kommt da Benzin an den Einspritzrohren?

[WolfgangK]

Hi Norbert,

danke für die infos. Ich habe nur das Reparaturhandbuch vom Verwüster, da sind einigen Seiten über den Vergaser drin.

Ich hab die Mechanik jetzt in der äussersten Bohrung eingehängt und damit den Abschaltpunkt eingestellt.

So hab ichs eingebaut und er läuft jetzt auch ziemlich gut, also viel besser als vorher.

Mal schauen, ob ich das Buch herbekomme und nochmal alles zerlege.

Aber mein Unverständnis bleibt. Die beiden inneren Bohrungen scheinen sinnlos, da entweder der Abschaltpunkt richtig eingestellt ist oder die Drosselklappen komplett aufgehen... aber nicht beides möglich ist.

Wolfgang

[Norbert Palme]

Kann es vielleicht noch sein, daß die Beschleunigerpumpe im Gestänge verkantet: Bis zum Abschaltpunkt geht, und dann schiebt es die Feder nicht mehr zusammen - das Gasgestänge steht an?

Aber wie gesagt, das Steyr- Puch - Vergaserhandbuch ist echt gut.

Gruß Norbert

[Atacama]

Hallo
Die Verbindung gehört in das äußere Loch, dann beim Einstellen der Klappe soweit drehen bis ein leichter Wiederstand zu spüren ist, mit dem Wiederstand steht die Klappe mit einem Luftspalt von 1,6mm offen bitte so einstellen. Mir scheint aber wenn ich die Membrane sehe dass diese am Ende seines Lebens ist, denn der Gummi ist auf der ganzen Länge gerade neu würde die Lippe wie ein V nach außen stehen. Weiter unten am Pumpenventil kommt eine Düse mit einer Dichtring der ein Nachtropfen nach dem Beschleunigungshub verhindert, wenn das alles stimmt dann läuft der Haflinger ganz normal.
Ich selber habe zwei Haflinger und habe bei beiden einen Zenithvergaser gehabt Betonung gehabt. Seit ich den Weber Vergaser 36 montiert habe laufen die Motoren viel schöner, denn die Welle im Weber hat Kugellager im Zenith nur "Metall". Ich hatte nur Probleme mit den Dingern die haben einfach ihr Leben hinter sich, das ist einfach meine Meinung.
Gruß Ronald

[WolfgangK]

Hi Ronald,

danke, genau so habe ich ihn jetzt auich eingestellt und das funktioniert ganz gut.

Die Manschette des Pumpenkolbens ist bei meinem Vergaser aber (noch) nicht aus Gummi, sondern aus Leder mit innenliegender Spiralfeder.

Ansonsten ist das Teil aber in guten Zustand. Ausser der Drossselwellenlagerung, undichtem Schwimmer und eventuell Ventilen gibt es ja auch nicht wirklich viel, was an einem Vergaser kaputt gehen kann.

Wolfgang