Motor Startprobleme

Technik des Haflingers

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rubber-duck
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Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

leider habe ich massive Startprobleme mit meinem Haflinger, und weiß einfach nicht weiter.
Er stand jetzt knapp ein halbes Jahr, und für die neue Saison habe ich Zündkerzen, Zündkabel und Unterbrecher ausgetauscht. Zuerst gab es noch ein Spritversorgungsproblem, weil das Entnahmerohr im Tank verstopft ist. Das ist nun behelfsmäßig gelöst.

Die Benzinpumpe fördert gut (ca. 1 l/min), und trotzdem gibt der Motor bei jedem Startversuch erst nach einigen Sekunden den ersten Huster von sich, wenn überhaupt. Wenn er dann mal zündet, dann nur sehr kraftlos. Ohne Anlasserunterstützung schafft er es nie lange, bevor er wieder abstirbt. Dem Anschein nach läuft er nach rund 20 - 30 Sekunden Orgeln im Leerlauf noch am willigsten mit. Gas geben sorgt nur für schnelleres Absterben. Die Zündkerzen sind jedes mal wenn ich sie zur Kontrolle herausschraube ziemlich nass.

Den Vergaser hatte ich nun schon zwei mal auseinander und die Düsen und Kanäle durchgepustet. Und ich habe das Empfinden, mit jedem mal werden die Startprobleme größer statt kleiner.

Ich bin für jede Hilfe dankbar! Ich kann auch gern ein Video von den Startversuchen machen, weiß nur nicht wo ich es hochladen kann. Ein Youtube-Konto habe ich nicht und möchte auch keines.

LG Christof
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Norbert Palme
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Norbert Palme »

Wie sieht denn Dein Schwimmer aus? Zenithvergaser: Wenn der Schwimmer dicker als 20 mm ist (nicht der Rundungsdurchmesser von ca. 30 mm), so streift er manchmal an der Schwimmerkammer-Wand und verharrt in einer saublöden Stellung.
Oder vielleicht doch noch eine Benzinpumpe, die unterschiedlich fördert, weil sie am verrecken ist....
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo Norbert,
Schwimmerdicke muss ich messen, er schien aber immer gut freigängig zu sein. Ich habe auch keine Streifspuren entdeckt.
Wenn ich den Kraftstoffschlauch am Vergaser löse, spritzt auch Minuten nach dem letzten Startversuch noch etwas Kraftstoff heraus. Druck ist also vorhanden.

Ich rätsle, ob der Motor zu wenig Sprit bekommt, so dass er beim Gas geben endgültig verhungert. Oder ob er zu viel bekommt, wegen den nassen Zündkerzen.

LG Christof
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Norbert
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Norbert »

rubber-duck hat geschrieben:Er stand jetzt knapp ein halbes Jahr, und für die neue Saison habe ich Zündkerzen, Zündkabel und Unterbrecher ausgetauscht
.
Ich kenne Deine Kenntnisse in Bezug auf Zündung einstellen nicht :roll: .
Währe es möglich, dass Du die Zündreihenfolge um 180° verdreht hast?
Kabel verkehrt angesteckt?
Verteiler verdreht eingesetzt?
Hast Du einen Funken wenn Du orgelst?
Stimmt der Zündzeitpunkt?

Ich denke es ist ein Zündungsproblem - wenn Du nasse Kerzen hast bekommt er auch Sprit - also fehlt eher die Zündung.
Also ran an den Feind und mach die Diagnosezeremonie "step for step" durch dann läuft das kleine
Pferdchen auch wieder :wink: .
Viel Erfolg
Norbert
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo Norbert,
die sind vorhanden :wink: Als alter Enten- und Bullifahrer musste ich da häufig ran, jedes mal Werkstattbesuch hätte ich arm gemacht. Der Umgang mit Fühlblattlehre und Kontrolllampe ist also geläufig.
Und beim Haflinger habe ich die neuen Teile 1:1 so eingebaut wie die alten waren.

Könnte es denn ab und zu zünden und mehr schlecht als recht im Leerlauf laufen, wenn der ZZP um 180° versetzt wäre, also immer in den Auspuff zünden würde?
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Alf Stocki
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Alf Stocki »

Hallo rubber-duck,

zwar kein Puch Boxer aber ich habs bei einem "VW Reihen 4 Zyl." schon geschafft die Nockenwelle um 180° versetzt einzubauen und zum laufen zu bringen - fahren probierten wir damit aber nicht ;-)

lg Alf Stocki
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo Alf,

wenn die Nockenwelle exakt um 180° verdreht eingebaut ist, kann es funktionieren wenn auch die Verteilerwelle um 180° verdreht ist. Ich meine, das ist dann beim Reihenvierer zwangsläufig so, wenn der Verteiler direkt von der Nockenwelle angetrieben wird (ist m.W. bei vielen VWs so). Damit kann der 4-Zylinder wieder laufen, 180° Nockenwelle ist = 360° Kurbelwelle.
Vermutlich wird es trotzdem nicht 100%ig passen, weil m.W. die Zahnräder eine ungerade Anzahl Zähne haben. Damit sind die Ventilsteuerzeiten etwas verschoben.

Für meinen Haflinger hilft es nicht, da der Motor noch nicht zerlegt war und vor einem halben Jahr noch recht gut lief.

Mit den Zündkabeln bin ich nun etwas verunsichert - beim Blick von hinten in den Motorraum geht das Zündkabel von links am Verteiler an den rechten Zylinder. So war es auch vorher - aber im Internet finde ich auch Bilder, die das Kabel links am Verteiler an den linken Zylinder gehend zeigen. Kann das sein?

LG Christof
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

mit der Anordnung der Zündkabel am Verteiler hat sich geklärt. Da der Verteiler nicht mit einem Nutenstein angetrieben wird wie z.B. bei VW, sondern durch ein Zahnrad, kann er weitgehend beliebig eingebaut werden. Es muss dann nur darauf geachtet werden, welcher Zylinder sich tatsächlich im Zünd-OT befindet.

Also: Verteiler hatte ich ausgebaut und geprüft, die Verteilerwelle hat kein spürbares Spiel. Dann habe ich den Tipp bekommen, dass ich evtl. "minderwertige" tschechische Zündkerzen drin hätte. Habe ich leider nicht, es sind NGK B7HS eingebaut. Jetzt habe ich versuchsweise auf Bosch W4AC getauscht, damit lief der Motor zuvor einigermaßen gut.
Nun habe ich den Verteiler wieder eingebaut, Zündung neu eingestellt und neue Kerzen drin. Mit ausgebauten Zündkerzen an den Zündkabeln angesteckt und auf Masse gelegt, eingeschalteter Zündung und Motor durchkurbeln ist ein Zündfunke klar sichtbar. Er ist allerdings nicht besonders stark. Kann das an der geringen Geschwindigkeit liegen, mit der ich den Motor durchgedreht habe?

Einen Motorstart wollte ich heute Abend aus Rücksicht auf Kinder und Nachbarschaft nicht noch wagen. Ich hoffe es klappt morgen :?

LG Christof
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

es ist zum heulen. Bis zum Zündkabelende ist ein schöner Zündfunke da. Aber wenn der Kerzenstecker montiert und die Kerzen aufgesteckt sind, ist der Zündfunke nur noch homöopatisch oder ganz weg. Vier verschiedene Kerzenstecker, sechs verschiedene Zündkerzen, immer das gleiche Bild.

Kann es eine Ursache haben, wenn die einen Zündkerzenstecker 10 kOhm haben, die anderen nur 1 kOhm?

LG Christof
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Lorenz
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Lorenz »

Schon mal mit neuen Benzin probiert?
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo Lorenz,
ja, zu allererst.

LG Christof
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716TDI
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von 716TDI »

Die Zündspule könnte defekt sein! und geht in die Knie sobald der Widerstand von K-Stecker und Kerze angelegt ist...
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Lorenz
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Lorenz »

oder das Kabel hat zuviel Widerstand?
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Lorenz
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Lorenz »

oder der Vergaser ist gnadenlos abgesoffen oder viel zu fett eingestellt, ist der Choke draußen?
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

Zündspule und Zündkabel würde ich eher ausschließen. Zum einen weil ich beides mehrmals durchgetauscht habe (4 Spulen, 3 Kabelsätze, 4 Zündkerzensätze), ohne Erfolg. Zum anderen weil eben bei einem Zündkabel ohne Kerzenstecker dran ein guter Funke da ist, nur mit Kerzenstecker und Kerze nicht mehr.

Vergaser abgesoffen hatte ich auch mehrmals im Verdacht, hatte dann die Zündkerzen herausgeschraubt und den Motor lange per Anlasser durchdrehen lassen.
Choke ist draußen, und da ich den Vergaser mehrmals aus- und eingebaut habe fürs Zerlegen, Reinigen, Durchpusten usw., habe ich mir zunächst das Befestigen vom Chokezug gespart.

LG Christof
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Lorenz
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Lorenz »

Unterbrecherabstand?
Riss in Verteilerkappe?

Warum kommt kein Funke mit Stecker und Kerze drauf? Der muss wenn er in der Nähe von Masse liegt zu sehen sein.
Hast Du mal irgendwo eine Stroblampe mit probiert?
Ist die VErbindung vom Verteiler zur Zündspule ok?
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rubber-duck
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von rubber-duck »

Hallo Lorenz,

es ist zum piepen...

Unterbrecherabstand mehrmals gecheckt, liegt bei genau 0,35mm
Verteilerkappe 3 verschiedene durchgetauscht, auch eine nagelneue dabei, kein Unterschied
Verteiler zur Zündspule müsste ja ok sein, wenn das Zündkabel zum Zylinder einen Funken bringt. Ohne Kerzenstecker selbst bei vollem Tageslicht deutlich zu sehen und auch zu hören. Mit Kerzenstecker selbst abgedunkelt nichts zu sehen.

Ich werde einfach nicht schlau daraus. Das Problem scheint doch irgendwo auf den letzten Zentimetern zu stecken, eigentlich nur Kerzenstecker oder Kerze. Aber beides habe ich auch schon mehrfach durchgetauscht.

LG Christof
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WolfgangK
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von WolfgangK »

Den Kondensator hattest Du auch schon mal getauscht?
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Lorenz
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Lorenz »

oder zum Test mal den Kondensator mal kurzeitig abklemmen
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Stef@n
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Re: Motor Startprobleme

Beitrag von Stef@n »

Sprühflasche mit Wasser nehmen und Zündgeschirr ganz leicht einnebeln, dann siehst, ob irgendwo die Isolierung nix ist...
Gruß

Stefan
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