Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Technik des Haflingers

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rubber-duck
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Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

ich kämpfe leider noch immer mit dem leidigen Problem, dass mein APK deutlich Öl tropft. Und bekomme es leider nicht in den Griff.
Es scheint aus dem Bereich Doppelriemenscheibe / Benzinpumpe / Öleinfüllstutzen zu kommen.

Was ich schon gemacht habe:
- Neuer Wellendichtring
- neue Riemenscheibe
- anderen Öleinfüllstutzen mit neuen Dichtungen
- Neue Ventildeckeldichtungen und neue Dichtungen für die Ölrücklaufrohre aus den Ventildeckel

Heute habe ich entdeckt, dass die Kraftstoffleitung zwischen Benzinpumpe und Vergaser komplett leer ist, aber bis zur Benzinpumpe korrekt gefüllt. Das ließ mich vermuten, dass es vielleicht gar kein Öl ist, sondern Motordreck der von Benzin angelöst wurde, Also habe ich den gesamten Bereich mit Bremsenreiniger abgesprüht und gereinigt, und danach den Motor eine Weile laufen lassen. Es blieb alles trocken.
Aber nach ca. 10 Minuten Fahrt war wieder auf dem Absatz direkt unter der Motornummer Öl :cry: Und es ist wirklich Öl.

Nach ca. 15 Minuten weiterer Fahrt habe ich nochmal alles mit Bremsenreiniger gesäubert und geschaut, ob es nun wieder Ölnass wird.

Die Riemenscheibe ist an ihrer Nabe trocken, am Wellendichtring scheint nichts herauszukommen. Aber das Motorgehäuse rechts des Wellendichtrings ist ölfeucht geworden, während es auf der linken Seite trocken blieb. Es scheint mir, als würde das Öl aus einem Bereich rechts oberhalb des Wellendichtrings kommen. Leider ist dort das Gehäuse durch den Halter für den Drehzahlbegrenzer verdeckt, so dass man nichts genaueres dahinter erkennen kann. Nur darüber, an der Schraube die das Spannband für den Dynastarter hält, wird es auch ganz leicht ölfeucht.

Wo kommt nur das Öl her, und wie bekomme ich die Leckage in den Griff?

LG Christof
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rubber-duck
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von rubber-duck »

Hallo zusammen,

es ist leider nicht sehr ermutigend, was ich auf privaten Kanälen als mögliche Ursachen genannt bekommen habe. Einer meint, wahrscheinlich seien es Haarrisse die erst bei Betriebstemperatur aufklaffen und das Öl durchlassen. Ein anderer meint, dass Gehäuse und / oder Zylinder verzogen seien.

Momentan ist das Ölleck irgendwo oberhalb der Doppelriemenscheibe das deutlich kleinere Leck, mehr Ölkommt derzeit aus dem Bereich rechter Zylinderkopf. So weit ich hinschauen kann, könnte man meinen die Ventildeckeldichtung sei nicht richtig dicht. Die Dichtungen waren beim Kauf des APK dabei und ich habe sie im Herbst gewechselt, als ich das Ventilspiel kontrolliert hatte. So wie von VW Luftboxern gewöhnt, habe ich die neuen Dichtungen beidseitig leicht eingeölt und montiert. War das für den Haflinger nicht optimal, sollte ich die Dichtung besser mit Motordichtmasse einkleben? Oder würde es etwas bringen, die Zentralmutter des Ventildeckels nochmals etwas nachzuziehen?

LG Christof
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Steyr-Daimler-Puch Crack
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von Steyr-Daimler-Puch Crack »

Hallo Christof,

es gibt Nachbau Dichtringe aus dem Wiener Grossraum, die dazu neigen, zwischen Aussen- und Innendurchmesser undicht zusein, genauso stammen aus dieser Gegend auch Dichtringe mit falscher Drallrichtung (auch von der Fa KACO)!!

Risse im vorderen Bereich sind im Bereich Ölmesstab zusiedeln, aber nicht im Befestigungsbereich der Zuganker wo die KW läuft. Es kommt seltenst vor, das sich die Hauptschrauben der Blockhälften lösen, eher die der umlaufenden Dichtfläche. Im Ölmesstab muss eine intakte Fiberdichtung sein und der Einschraubstutzen muss fest im Block stecken- dies kannst Du mit einer Grip-Zange testen, ansonsten rinnts ausi. Bei Deinem geschilderten Problem tippe ich eher auf lose Gewindebolzen des Einfüllstutzens im Block oder gerissener Einfüllstutzen.

Abhilfe: Einfüllstutzen und Reglerhalter nochmal abbauen- Gewindebolzen kontern, ausdrehen, beide Gewindeteile reinigen/entfettten und mit aushärtender Dichtmasse/ bzw Loctite wieder eindrehen. Der Anschraubflansch des Einfüllrohres und beide Flächen des Reglerhalters müssen plan und nicht verzogen sein. Der Flansch des Einfüllrohrs biegt sich leicht bei zu starker Befestigung durch-Parallelitätstest/ Sichtprüfung. Die Hartlötung zwischen den zwei Hälften des Einfüllrohres und der Übergang zum Anschraublansch reist auch gerne mal. Zum Prüfen musst du diesen Bereich gut reinigen und penetrierende Rissprobe durchführen oder du schleifst dort blank, meist sieht man diesen Riss mit blossem Auge. Diese Risse beginnen an der Oberkante und sind Schwingungsbrüche auf Grund zu weiter Ausladung (Hebelverhältnisse), vorallem beim geschlossenen System kommen diese vor.

Die Ventildeckel solltest Du auf jeden Fall aufkleben. Risse gibt es hier im Bereich der Spannmutter welche recht häufig sind. Man erkennt dies leicht, wenn man den Deckel von innen betrachtet und auf den Kreuz-Stege schaut. Aussen liegen die Risse häufig im zylindrischen Teil, wo die Hutmutter verborgen ist und diese verdeckt. Bei lackierten oder verschmutzten Oberflächen ist das schlecht" auf Anhieb" erkennbar. Die Auflagefläche zur Dichtscheibe biegt sich wegen zu hohem Anzugsmoment des Mechanikers gerne mal durch, auch unfachmännische Demontage alter Cu-Dichtringe mittels scharfen Gegenstand hinterlassen Riefen, die zwangsläufig zur Undichtheit führen. Die Rücklaufrohre rosten gerne bei den APK´s durch, vorzugsweise rechte Seite im Knickbereich und an Unterseite des Röhrchens. Die aufgelöteten Halteteller für die Silikondichtringe lösen sich gerne bei den späten Baujahren vom Röhrchen, bzw sind werksseitig nicht richtig verlötet , hier "dichtet" lediglich die dünne Zinkschicht...

Wg des Betriebsstundenzählers brauch ich den Zählerstand zum identifizieren, schick ich Dir dann los!
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rubber-duck
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von rubber-duck »

Steyr-Daimler-Puch Crack hat geschrieben:Wg des Betriebsstundenzählers brauch ich den Zählerstand zum identifizieren, schick ich Dir dann los!
Hallo,

vielen Dank für die guten Tipps zum Ölverlust, und vielen Dank dass das Angebot mit dem Betriebsstundenzähler noch steht. Aber ich habe inzwischen einen aus einer anderen Quelle bekommen und brauche deswegen keinen mehr.
Ich hatte die Befürchtung, dass auch Dein Teilebestand durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden wäre.
Wie geht es euch inzwischen, auch im Umgang mit den Versicherungen und mit der weiteren Verwendung des Hauses?

LG Christof
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hafi68
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von hafi68 »

Hallo,

ich hatte enliches Problem, trotz neuer Dichtungen, ich war schon knapp am durchdrehen....
Dann wurde festgestellt dass die neuen Dichtungen nicht genau gepasst haben (natürlich war ich der erste) wers glaubt wird selig. dann mit dichtungen von autoquariat, alles dicht!

gruss
hafi68
Gruss
Tom


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Puch Haflinger 700AP Zivil D
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rubber-duck
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

ein kurzer Zwischenstandsbericht: Gestern habe ich die Ventildeckeldichtung mit Dirko HT eingeklebt und bin danach noch eine Runde gefahren. Normalerweise hat der geparkte Hafi schon nach wenigen Minuten "sein Revier markiert", aber selbst heute morgen finden sich keine neuen Ölflecken am Boden. :)

Bei der Abdichtaktion ist mir aufgefallen, dass die Kipphebelwelle des Einlassventils ca. 9mm verschoben ist und auf einer Seite so weit heraussteht, dass sie vermutlich schon am Ventildeckel ansteht. Zurückschieben oder -drücken war nicht möglich, selbst mit Hilfe einer Schraubzwinge nicht. Auch an den anderen Zylinderköpfen in meinem Fundus hat die Welle offensichtlich eine recht stramme Presspassung.
Kann sich die Kipphebelwelle im Betrieb so weit verschoben haben, oder wurde sie wahrscheinlich nicht richtig montiert? Sollte ich das kurzfristig korrigieren, oder ist das nicht so wichtig?

LG Christof
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Mojohand
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Re: Motor Ölverlust lässt sich nicht stoppen

Beitrag von Mojohand »

Verschobene Kipphebelachsen kommen öfter vor.
Wenn Du eine Schraubzwinge mit ordentlich Vorspannung ansetzst und dann das Ganze mit einem Heißluftfön warm machst, dann knackt es auf einmal und die Achse bewegt sich.
Hab mir schon mal überlegt ob ich Madenschrauben zur Fixierung in die Lagerböcke machen soll, mann müsste halt mit einem Hartmetallbohrer eine kleine Senkung in die Achse machen.

Gruß Bernd
Pure Vernunft darf niemals siegen.
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