Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Technik des Haflingers

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rubber-duck
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Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

heute bei der ersten größeren Ausfahrt ist mir aufgefallen, dass die Hinterräder ein deutlich unterschiedliches Antriebsmoment haben. Das rechte Rad scharrt schon im Kies und beginnt sich einzugraben, da fängt das linke gerade mal an sich zu drehen. An was kann das liegen?

Die Hinterachse ist gestrahlt, geschweißt und lackiert, auf beiden Seiten sind neue Radbremszylinder drin. Die Radlagervorspannung habe ich nicht genau gleich hinbekommen, das linke geht etwas straffer als das rechte. Mit einem um eine Stufe dünneren Einstellring wäre das linke Radlager zu wenig vorgespannt gewesen.

Kann die unterschiedliche Radlagervorspannung ausreichen, dass das Antriebsmoment so unterschiedlich ist? Oder wo soll ich suchen? Bzw. ist das vielleicht gar normal für Haflinger?

Danke!

LG Christof
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eniac
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Beitrag von eniac »

um deiner motorsuche Vortrieb zu geben, würde ich jetzt fast behaupten
die beiden (mein Kommunist und deiner) haben bei einer Hinterachse OP
nebeneinander gestanden....

Hast du eventuell auch unterschiedliche Zahnungen im Portal?
Bei mir waren ja unterschiedliche verbaut... Dann hätte ich deins :-)
hattest du das überprüft?
Grüße

derStefan
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Hallo Stefan,

zum Glück habe ich so viel fotografiert. Geprüft hatte ich es nicht, ich hatte keinen Anlass zu zweifeln, dass rundum dieselbe Übersetzung eingebaut ist.
Auf den Bildern kann ich erkennen, dass es die 13/39 Übersetzung ist, also original.

Aber dass unsere einst nebeneinander standen, ist nicht so unwahrscheinlich. Beide aus Berlin, beide mit dem Rotton RAL 2002, ...
Ich hatte schon überlegt, ob ich vom Orange RAL 2000 umschwenke auf das originale Rot. Werde es aber nicht tun, das Orange gefällt mir inzwischen besser.

LG Christof
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Es ist nicht normal für Haflinger :-)

Kannst Du die Diff Sperre bzw. das Diff an sich ausschliessen?
Was macht er wenn die HA Sperre drin ist?

Handbremse ungleichmäßig?

Andere Übesetzung?
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Hallo Lorenz,
eigentlich schon. Ich hatte alles draußen, und es war alles unauffällig und freigängig. Was kann am Diff für so ein unterschiedliches Moment sorgen?

Die Sperre ist wieder deaktiviert wie vorher. Wenn bei eingelegter Sperre immernoch ein ungleiches Moment herauskäme, würde ich mein technisches Verständnis über Bord werfen müssen.

Die Übersetzung ist gleich (13/39), die Handbremse ist neu.

LG Christof
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Heb ihn mal hinten hoch und schau mal ob noch alles freigängig ist?

Luftdruck in den Räder extrem unterschiedlich?
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Als ich vor der Wiederholungsprüfung die Radbremszylinder getauscht hatte, war noch alles wunderbar freigängig. Ich werde heute Nachmittag nachsehen, ob es immernoch so ist.

Der Luftdruck ist gleich, aber der APK hängt rechts deutlich tiefer in den Federn. Ich vermute mal, durch die ganze rechts angebaute Hydraulik. Nur - wenn ich drin sitze, dürfte das links-rechts-Ungleichgewicht nur noch etwa 30 kg betragen.

LG Christof
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Kolja
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Beitrag von Kolja »

Hallo

ich würde folgendes Versuchen: Hinten aufbocken so das beide Räder frei sind, mit Kreide den tiefsten Punkt auf der linken und rechten Felge/Reifen markieren, dann Gang einlegen und den Motor händisch durchdrehen. Dann Kontrollieren ob beide Markierungen ident. Wenn nicht könnte es an Bremse (Trommel schleift oder Handbremsumlenkhebel fest) oder am unterschiedlicher Paarung Radantrieb (evtl. wurde auch nur das kleine Zahnrad vertauscht) liegen.
Viel Erfolg.

Gruss

Kolja
Kolja
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Beitrag von Kolja »

Sorry was vergessen bzgl. meines obigen Vorschlages, geht natürlich nur wenn man die Sperre hinten drinnen hat, ansonsten kann das Differential die Sache verfälschen.

Gruss

Kolja
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Danke, Kolja, für den Tip. So werde ich es wohl machen. Die Arretierung der Sperre ist leicht gelöst. Zum Durchdrehen genügt Standgas im ersten Gang locker.

Nur ein Zahnrad einzeln vertauscht glaube ich nicht. Der Teilkreis stimmt nicht überein, und die 13er Zahnräder sind die kleinsten. Für alle falschen dürfte der Platz nicht reichen.

LG Christof

Edit:
Die Räder sind total freigängig und laufen gleich schwer. Ich hatte den Hafi hinten aufgebockt und im Leerlauf den Motor angemacht. Nur durch das Schleppmoment der Getriebewellen sind die Räder langsam mitgelaufen, und i.d.R. links und rechts gleich schnell. Wenn ich eins abgestoppt habe, ist das andere entsprechend schneller gelaufen. Und wenn ich das eine Rad wieder losgelassen habe, sind nach ein paar Sekunden wieder beide Räder gleich schnell gelaufen. Der Gegenversuch auf der anderen Seite brachte das gleiche Ergebnis.

Aber auf meinem Kiesplatz hat sich das rechte Hinterrad bis 10cm tief eingegraben. Ich habe keine Idee mehr woran das liegen kann.

LG Christof
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

heute habe ich den Allrad gebraucht, um vom Kiesparkplatz runterzukommen :( Nun habe ich ihn nochmal hinten aufgebockt, um dem ungleichen Antriebsmoment weiter auf die Schliche zu kommen. Soviel vorab: Ich habe wieder nichts gefunden.
Die Idee, ob sich die Radbremsen unterschiedlich schnell lösen, entpuppte sich als falsch. Gleich nach Lösen der Bremse drehten sich die Räder bei eingelegtem Neutralgang im Leerlauf gleichmäßig mit. Auch Handbremse anziehen und wieder lösen brachte das gleiche Ergebnis. Von den Bremsen her kommt dieses ungleiche Moment offensichtlich nicht.

Auch die Idee der ungleichen Radübersetzung habe ich verfolgt, wie es Kolja vorgeschlagen hat. Aber auch hier: Exakt gleiche Umdrehungen der Räder bei eingelegter Sperre.

Ich bin wirklich ratlos.

LG Christof
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pathfinder700ap
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Beitrag von pathfinder700ap »

Mir fällt dazu auch nicht wirklich was ein. Aber was mir auffällt: Fährst Du mit dem ersten Gang an? Beim Fünfganggetriebe reicht der zweite Gang normalerweise, bei Deinen Portalantrieben/Getriebeübersetzungen wahrscheinlich auch der dritte.

LG,
C.
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rubber-duck
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Beitrag von rubber-duck »

Hallo Constantin,

im ersten Gang fahre ich nie an. Da ist der Haflinger so langsam, dass er in der Schaltpause zum zweiten Gang schon wieder zum stehen kommt, bevor der zweite drin und eingekuppelt ist. In der Regel darf der zweite oder dritte herhalten. Ich fahr auch ab und zu im vierten Gang an, das steckt er klaglos weg.

Heute mußte ich aber rückwärts aus dem Parkplatz raus.

LG Christof
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chris
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von chris »

Hallo Christof,

gibt es für das ungleiche Antriebsmoment an der Hinterachse mittlerweile schon eine Lösung?

Habe nach einer Totalrestauration das gleiche Problem bei meinem Haflinger!

LG
Chris
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Lorenz
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von Lorenz »

Es gibt kein ungleiches Antriebsmoment.
Da sperrt irgendwas bei euch. Radlager, Bremse oder weis der Geier oder verschiedene Untersetzung.
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Pinzlinger
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von Pinzlinger »

Hallo Forum,

ich muss auch was dazu beitragen;

Das Antriebsmoment wird bei korrektem Differential immer genau aufgeteilt. Was aber unterschiedelich ist dass die Reaktionskraft des Antriebsmomentes sich auf den Rädern schlussendlich abstützt und das eine Rad be- und das andere entlastet.

So scheint es dass das Moment unterschiedlich ist; Ist es aber nicht, nur die Radlast verändert sich und dadurch rutscht es an einer Seite früher/später.

Grüsse

Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
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Lorenz
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von Lorenz »

So ist es. Wenn der Hafi an sich ganz leer ist und noch eine Winde vorne drauf hat und ich mich als Fahrer reinsetze, dreht das rechte hintere Rad auch schneller durch als das linke - vorallem auf Kies (haben so einen Rieselhof) und beim Rückwärtsanfahren.
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rubber-duck
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von rubber-duck »

Hallo,

dann wird es das bei mir auch sein. Es ist jedenfalls nur das rechte Hinterrad das durchdreht.

LG Christof
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Lorenz
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von Lorenz »

Also ich wiege 108 kg, es war aber auch schon so als ich vor 20 Jahren unter 90 kg hatte :-)
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Hotzenplotz
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Re: Ungleiches Antriebsmoment an der Hinterachse

Beitrag von Hotzenplotz »

eventuell solltet ihr den Test mit symmetrischer Belastung wiederholen :-)
Grüße, woher auch immer

Albert
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Jetzt im zivilen 712-er..
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