Albanienhilfe 2021

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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kawahans
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Albanienhilfe 2021

Beitrag von kawahans »

Bericht zur Albanienaktion 2021

Nach der Absage im vorigen Jahr konnten wir dieses Jahr nach Albanien fahren. In Bezug auf Covid gab es null Probleme an den Grenzen, vereinzelt wurde der Nachweis geimpft / genesen nachgefragt. Auch an den Grenzen bekommen wir schon Routine mit den Zollformalititäten und die Behörde Gramsh macht es aus dem efeff.
Angemeldet waren ~ 1100 Familien und 440 Schüler, weil wir dieses Jahr neben den Dörfern der Gemeinde Porocan auch Dörfer in der Gemeinde Kukur beteilen wollten.
Insgesamt waren 14 Fahrzeuge mit ihren Besatzungen zur Hilfe angetreten, die Fahrt nach Albanien erfolgte in 2 Kolonnen, weil nur eine der Kolonnen durch den Zoll musste. 6 Fahrzeuge transportierten die zollpflichtige Ware, Gregor mit dem 3-Achser fuhr hier mit, als Backup, falls ein Auto schwächelt. In dieser Kolonne war ich und schreibe aus dieser Sicht.
Beladung am 11.11., wobei der Anhänger von Jürgen schon gepackt war, ebenso der Anhänger von Stefan und das WoMo (dzt. ohne Inneneinrichtung von Michael). So waren wir das erste Mal vor Mitternacht fertig :-)
Am 12.11. (nach schneller Patschenreparatur am Sandmännchen) dann Verzollung in Werndorf – hier wieder herzlichen Dank an Hrn. Posch von der Fa. Schenker für die Gratis-Erstellung der Papiere – und der Start in die Reise: durch Slowenien über die Autobahn, Kroatien bis Karlovac, dann Ri. Slunj, Gracac, Biograd auf der Bundesstraße. Wie meistens mit einem späten Mittagessen bei Pino, danach frisch motiviert noch bis Biograd weitergefahren, wo die anderen einen schönen Stellplatz in der Nähe des neuen Friedhofes gefunden hatten.
Am Sa. 13.11. weiter über Sibenik, Split, Makarska durch die Enclave von BIH, hier war der Zollcomputer ausgefallen, was uns kurz einbremste. Letztendlich ließ man uns ohne Zollabfertigung durch, was dann bei der Ausreise aus der EU bei den Kroaten massives Kopfschütteln und Ratlosigkeit auslöste. Schließlich aber löste sich die Situation mittels Transiterklärung für Montenegro und wir fuhren über Herceg Novi zur Fähre. Unser Ziel, in Bar im Paris zu essen, konnten wir aber nicht einhalten und übernachteten nach der Fähre neben einem Sportplatz – zumindest viel Platz.
Am Sonntag, 14.11. fuhr die Kolonne dann durch den Tunnel nach Podgorica und Hani i Hotit, nur ich nicht, weil ich mich wieder einmal verfahren habe. Die Fahrt über das Gebirge war aber landschaftlich einfach schön, ich habe es genossen, nur für Jürgen mit dem schweren Anhänger wäre das eine Tortur gewesen. Kurz nach Podgorica haben wir uns wieder getroffen und waren kurz nach Mittag am Zollhof in Hani i Hotit, schlauerweise haben wir nicht gesehen, dass die Speditionen im Zollhof gesiedelt sind und am anderen Ende in Containern arbeiten – das hat uns 3 Stunden (höchst unnötige) Wartezeit eingebrockt, das Personal der Speditionen wäre ja vor Ort gewesen …
Nach der Transitabfertigung dann zum Zollhof in Elbasan, die Autobahn durch Tirana ist schon fast durchgehend, ein Genuss nach den letzten Jahren. In Elbasan in einem Innenhof der alten Stadtmauern ein wunderbares Abendessen.
Am Montag, 15.11. übernahm die Gemeinde (eher Bezirk) Gramsh die Zollabfertigungen, es lief alles so im Hintergrund, dass wir vorerst schon nervös wurden, weil wir gar nichts davon mitbekommen haben. Aber gut vor Dienstschluss war alles fertig und wir konnten weiterfahren nach Porocan, vor der Auffahrt ins Tal genehmigten wir uns noch ein Essen im Seerestaurant – sehr zu empfehlen übrigens. Bei der Ankunft in Porocan war es schon dunkel, es wurde schnell abgeladen und für den nächsten Tag vorbereitet. Roland mit der ersten Kolonne war schon lange vor uns angekommen und hatte mit der Schule schon vieles besprochen.
Die Verteilung an den nächsten Tagen verlief einfach perfekt, die Aufteilung in mehrere Gruppen erwies sich als sehr wirksam.
Die Verteilung in den Einzelnen Schulen und Dörfern kurz umrissen:
Di. 16.11.Vormittag: Schule Porocan, Mittag Familien in Porocan und Leshaj (Nach Leshaj gibt es eine neue Straße, nur die Zufahrt zur Schule haben wir nicht gefunden) Die Weihnachtspakete für die Schüler in Leshaj haben wir in Porocan deponiert.
Mi. 17.11.wieder in 2 Gruppen: Holtas ond Gjere, jeweils zuerst Schüler und dann Familien
Die Straße ins Dorf Holtes wurde etwas verbreitert und die Engstelle beim Bach endlich zugeschüttet, nun kann man mit dem LKW zur Schule fahren. In Gjere ist das letzte Stück zur Schule noch immer max. mit Pinzgauer (oder Landy) zu befahren, aber die 3 Pinzgauer haben die 90 + Pakete locker transportiert.
Do. 18.11. Vormittag Kabash, zuerst Schule, dann Familien, danach fuhren wir nach Gramsh – Mittagessen in der Pizzeria, dann wieder die Teilung, die einen direkt nach Kukur, die anderen noch zum Kindergarten in Gramsh mit Spielzeug, Matratzen und Paketen für Kleinstkinder und Schwangere. Die Zufahrt mit dem LKW und Anhänger – naja spassig ;-)
Eigentlich hatte ich (früher) die Parole ausgegeben, in Albanien fahren wir nicht ín der Nacht, aber irgendwie geht sich das nicht mehr aus, die Fahrt nach Kukur war wieder weitgehend im Dunkeln.
Fr. 18.11. Aufteilung der Gruppen und spezifische Beladung, durch die Reserven, die wir immer mitnehmen müssen (die Zahlen passen ja oft nicht so ganz), hatten wir ein Luxusproblem . Zu viele Pakete. Nach kurzer Nachfrage beim Direktor (über unsere Kontaktlehrerin Arjola, die mittlerweile wirklich gut Englisch spricht) werden wir an einer weiteren Schule angekündigt.
So verteilen wir an diesem Tag in 4 Gruppen:
Kukur: Schüler und Familien
Grazhdan: Schüler und Familien
Snosem und Sojnik: Schüler
I Rmath : Schüler, und Gribe: Schüler der Unterstufe
SA. 19.11. Familienpakete in Snosem und Sojnik
Damit war der „Pflichtteil“ der Fahrt erledigt, die anschließende Fahrt ins Gelände musste ich für mich ausfallen lassen, weil sich mein Kupplungsdrucklager am 12M18 mit bösen Geräuschen meldete, bei der Heimfahrt auf der Autobahn nach dem Neredvadelta fiel es dann ganz auseinander, das Starten in den Gang machte der Starter auch nur eine gewisse Zeit mit, ab Zagreb brauche er zarte Motivierung durch kräftige Schläge mit dem Hämmerchen.
Kurz, in Kukur trennten sich die Wege, die einen noch ein paar Tage ans Meer, zwei Ri. Igoumenitsa zur Fähre, die Pinzgauer noch ins Gelände, ich nach Hause, Stefan fuhr als Begleitschutz mit mir – hatte ihn dann auch bitter notwendig. Danke nochmal dafür.
Probleme unterwegs: natürlich, alles Autos über 35 J. :-), Stefan mit Patschen, Gregor: kaputter DC-Wandler, braucht ihn aber zum Arbeiten unterwegs, Pirx: schleichender Patschen am Anhänger, den lässt er in Elbasan machen und kommt nach nach Porocan, leider fährt er übers Gebirge und reisst sich die Tankhalterung ab (die Straßen rund um Porocan bestrafen jede Schwäche ;-) ). Jürgen hat einen Batterieschaden im Aufbau und hat 7 Tage keinen Strom im Aufbau bis er eine Konstruktion zur Überbrückung auf die Starterbatterie macht.
Mittlerweile sind alle gut zu Hause, keine Corona-KH eingeschleppt, kein Auto verloren gegangen.

Bilder kommen nach, ich bin noch am Aufräumen nach den Aktionsvorbereitungen.

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
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