Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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rklimi
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von rklimi »

Hallo HAns,
wie heute mit Dir telefoniert würde ich gerne "mit von der Partie sein" und mit meinem 12M18 Hilfsgüter nach Albanien transportien.
Bitte um Kontaktaufnahme und Termininfo damit ich die Reise planen kann

LG
Robert
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Nilolaus
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Nilolaus »

Hallo Mitfahrer hoffe ihr seit alle wieder gut Zuhause angekommen so wie ich.
Hier noch ein Paar Erinnerungsfotos ohne Kommentar.

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FrankL
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von FrankL »

Vielen Dank für die Bilder und die hilfreiche Aktion!

Grüße aus OWL

Frank
Nur wo Du zufuß warst, da warst Du wirklich oder mit dem Pinzgauer!
Hermann48
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Hermann48 »

Fielen Dank,
fürs Bilder einstellen.
Euch allen großen Respekt für euren Hilfseinsatz.
Besonders dem Kawahansteam selbstverständlich
auch den, neue hinzu gesellten Fahrern. :)
Hermann48
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Markus
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Markus »

Lieber Hans,
und alle Mithelfer, Fahrer und Beifahrer ...

Robert (rklimi) und ich (Beifahrer) haben uns gemeinsam interessiert und motiviert mitzufahren.

Obwohl wir doch schon eine große Gruppe waren und trotz aufgetretener Widrigkeiten war ein innerer Zusammenhalt für den Zweck der Hilfsfahrt deutlich spürbar.

Danke an alle für Eure Mühen und Einsatz!.

Den beiden Buben hat es mächtig Spaß gemacht auf eine kleine Fahrt im LKW mitgenommen zu werden:
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IMG_2272.jpg (102.57 KiB) 9276 mal betrachtet
Gruß
Markus B.
Friese
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Friese »

Schöner Bericht und schöne Bilder.
Dann war die Fahrt ja recht erfolgreich.
Sieht schon zeimlich aufwendig aus, nur die Fahrzeuge allesamt vob A nach B zu bekommen.


Für uns gehts übermorgen los nach Albanien. Nicht mehr direkt Holas und Gjere, dafür 6km Luftlinie weiter östlich...

Ciao Claas
kawahans
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von kawahans »

Freitag, 7.12. geht es wieder los: Roland mit 710K, Michael mit 712 FLA-Umbau und ich mit dem 12M18 bringen Weihnachtspakete für die Schulen, Schulutensilien,Rollstühle, Rollatoren, Kleiderspenden und div. Sachen nach Porocan.
Halet uns die Daumen für die Grenzübergänge, wir verzollen diesmal in Graz (Werndorf), aber der Vorgang in Albanien ist immer noch nicht ganz klar. Am 16.12. wollen wir wieder zurück sein, es gibt diesmal keinen Spaß-Offroad-Teil.
Parallel dazu ist gerade der CHW auf der anderen Seite des Mocra-Gebirges mit seiner Weihnachtsaktion zu Gange.

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
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Willi
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Willi »

Ihr seid ja wirklich unermüdlich. Gute Fahrt und viel Erfolg!
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Markus
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Markus »

In der soeben erschienen neuen Ausgabe vom Explorer-Magazin 2019-02 ist ein Bericht über die Albanien Hilfsfahrt(en). Bravo!
Dateianhänge
Albanien2018_mittel.jpg
Albanien2018_mittel.jpg (139.99 KiB) 8408 mal betrachtet
Gruß
Markus B.
kawahans
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von kawahans »

Vorwort: Der Bericht im Explorer ist eine sehr schöne Würdigung unserer Aktion, aber es eine Würdigung Aller, die hier mitwirkten, ich durfte nur als Frontman vor der Gruppe stehen.

Mein Bericht ist umfangreich - zu groß, um ihn in meinem Computer incl. Bildern zu speichern :evil: -> Erfolg: Totalabsturz und Blockade jeder weiteren Aktion :roll: . Jetzt geht er wieder, ich schicke den Bericht voraus und reiche dann Bilder nach so wie ichs zusammenbringe.


Albanien-Aktionen 2018 in 2 Teilen.

Teil 1

Am 26.10. begannen wir die 16 Fahrzeuge zu beladen, wieder wurde es spät (wie immer). In der Panik hatte ich dann noch vergessen, 2 Autos mitzurechnen und bekam die Hektik, weil mir gut 100 Pakete fehlten. Also noch eine Frage rundum und nochmals 120 Pakete eingeladen.

Letztendlich hatten wir 1620 Bananenschachteln mit Kleidung, Computer, Drucker, einen großen Kopierer, Musikinstrumente, Öfen, A4-Papier und viele Kleinigkeiten aufgeladen.

An Fahrzeugen waren mit: 3 Steyr 12M18, 1 Mercedes LAF 1113,1 Steyr 680 (leicht modifiziert), 3 Pinzgauer 712, 1 Pinzgauer 712 San, 1 Pinzgauer 710K, 2 Pinzgauer 710M, 1 Steyr 991, 1 MAN KAT A1A, 1 VW T3 Syncro, 1 Ford Transit, 7 Anhänger

Transportiert haben wir 10 Laptops, 7 Overheadprojektoren, 2 Keyboards, 3 Gitarren, dazu Noten, A4-Papier in Mengen, 1 generalüberholten großen Kopierer, einige Drucker, 7 Öfen, Plastikstreifen für Fensterreparatur (in Holtas), einige Schultische und Stühle und einen Sprungbarren aus Schaumstoff, der auch als Sprungmatte verwendet werden könnte.
Hauptsache aber waren 1620 Bananenschachteln mit Kleidung

Am 27. 10. (Sa.) begann die Reise, die beiden Pinzgauer mit den schweren Anhängern waren fast überfordert. Damit wurde die Reisegeschwindigkeit geringer und die tägliche Fahrzeit länger. Bei der Einreise nach Montenegro stellte sich dann das erste Mal die Notwendigkeit einer Transit-Abfertigung, um 30 .-€ für alle 16 Fahrzeuge ein Schnäppchen, wie wir später noch erkennen werden. In Montenegro verliere ich spät Abends ein Rad am Anhänger, die Bremstrommel ist gebrochen, der Anhänger nicht mehr zu gebrauchen. Wir räumen die Schachteln in die Autos, wo immer noch ein Bett frei oder ein kleiner Spalt nicht befüllt war, der kaputte Anhänger wird auf den leer geräumten Anhänger verladen, den Jürgens Pinzgauer (712 San) zieht. Am Montag Vormittag erreichen wir die albanische Grenze in Hani i Hotit und da wird es mühsam. Nach langen Verhandlungen verfrachtet man uns auf den Zollhof, viele Telefonate folgen, wir bemühen den albanischen Botschafter, die Caritas International, die albanische Caritas, die Botschafterin Österreichs in Tirana, den Schuldirektor in Porocan, die Gemeinde Gramsh und das reihum. Das mit der zollfreien Einfuhr ist nicht so, wie wir uns das naiverweise vorgestellt haben. Wir müssen am Zollhof übernachten, dazu müssen wir die Schachteln teilweise ausladen, obwohl es schüttet und stürmt. Unsere Truppe ist aber echt super und macht notgedrungen Picknick unter einer Plane. Am nächsten Tag zu Mittag (Di.) bekommen wir die Einfuhrerlaubnis per Sondererlass aus dem Innenministeriums, wir müssen aber zur Endabfertigung nach Elbasan. Dort endet der Dienstbetrieb aber um16:00 Uhr, wir sind um einige Stunden zu spät dran. Am nächsten Tag offenbart sich, dass es ohnehin nichts genützt hätte, da erst der Vizebürgermeister aus Gramsh anreisen muss, um die Übernahmebescheinigung zu bestätigen. Um 13:30 ( Mi.) werden wir vom Zollamt entlassen und fahren nach Porocan.
In Porocan angekommen konnten wir die Schachteln unter Dach räumen und die Wohnsituation verbessert sich schlagartig :-)

Am Donnerstag haben wir uns aufgeteilt und 3 Dörfer mit den Schachteln bedacht- gut 900 Schachteln weniger, es gibt für jede Familie 3 Schachteln.

Am Freitag war zuerst Holtas an der Reihe, zurück in Porocan gab es eine Vorsprache incl. Dank durch die Schulsprecher, am Nachmittag dann die Verteilung in Gjere. Nach Gjere hinauf wird gerade die Straße hergerichtet, nur 1 Felsen steht noch etwas weit vor und der letzte Kilometer fehlt noch, da versperrt der Bagger den Weg (der aber bestenfalls durch die Pinzgauer befahrbar gewesen wäre). Die Verteilung erfolgt auf einer Wiese unterhalb des Ortes.
Zurück in Porocan werden wir zu einem Essen geladen, das der Wirt des Ortes und der Direktor ausrichten.

An nächsten Tag verlassen uns der Transit, der 991er, ein 12M18 und der Syncro, der 680er, der 712 SAN und der MAN KAT waren schon am Freitag Mittag nach Hause aufgebrochen – die Arbeit ruft.
Am Samstag also fährt der Rest der Truppe Richtung Berg, am Anfang ist es noch einfach, aber dann werden die Holzwege verwirrend und wir legen einige Suchschleifen hin. Besonders Pirx hat mit dem langen Radstand des Mercedes in vielen Kurven Mühe, an einem Pinzgauer 710M springt ein Gelenkkopf des Schaltgestänges heraus, trotz provisorischer Befestigung bleibt das Schalten unexakt (und verursacht Bedenken).

Sonntag: Nach dem 1. Nachtlager ( mit Lagerfeuer) brechen der Mercedes und der 710M ab und fahren über Porocan zurück, wir anderen finden wieder den Weg zu unserer Bachüberquerung von vor 2 Jahren und finden unsere Rampe verbessert und für die Pinzgauer fahrbar vor. Die Steyr aber sind zu breit (und auch zu schwer).
Wir graben einige Felsstufen vom Berg ab und unterfüttern auf der Bachseite. Ich fahre vor und schaffe zwar die Abfahrt, aber die Talseite ist deutlich abgerutscht und zeigt einen bösen Riss. Für den zweiten 12M18 muss also noch ordentlich nachgebessert werden. Wir graben noch mehr Fels vom Berg ab und unterstützen die unterspülte Böschung.
Die Abfahrt ging dann ohne Probleme von statten und wir fuhren auf der gegenüberliegenden Bergseite noch ein Stück bis zu einem netten Übernachtungsplatz, den wir vor 2 Jahren schon ausgemacht hatten (2.Übernachtung).

Montag: Wir versuchen, über die alte Militärstraße (aus der Russenkarte) entlang des Bachbettes Richtung Bishnice zu kommen, nach vielen Irrwegen gelingt das auch, nur ist leider ca. 2 km vor dem Ziel ein Hochwasser-Sperrwerk erbaut worden, das nicht zu überwinden war. Also Nachtlager 3 im Bachbett, spannend die Bärenspuren im Bachbett, aber der Bär kam nicht.

Dienstag: es zieht uns in die Zivilisation, wir brauchen Treibstoff. Mein 12M18 nimmt hier im Gelände 1 L / km ;-)
Über Qukes (da gibt es ein Cafe mit Wlan) fahren wir nach Proptisht – hier ist die einzige Tankstelle weit und breit. Es geht weiter nach Bishnice, von dort wollen wir über die Bergstraße nach Kukur und weiter nach Gramsh, wo wir den Rest der Bananenschachtel in der Gemeinde abgeben wollen. Leider ist die Straße nach einem Felssturz einfach auf 15 m weg, wir müssen umdrehen und schlagen kurz darunter unser Nachtlager auf. Zwar versuchen wir mit den Pinzgauern einen Umgehungsweg zu finden, aber das Gebiet ist wirklich ziemlich unerschlossen ;-)

Mittwoch: es gibt einen eingezeichneten Weg von Bishnice über den kleinen See zur Bergstraße, den wollen wir probieren. Allerdings ist der so schmal, dass die zwei 12M18 bald umkehren. Die Pinzgauer kämpfen sich weiter, wenige Kilometer danach ist aber die Straße zuerst verschüttet und wenig weiter auch weggebrochen. So drehen auch die Pinzis um und treten den Heimweg an.
Michael und ich bringen die restlichen 93 Schachteln nach Gramsh, Norbert und Michael holen dann noch die 2 in Porocan abgestellten Anhänger und wir übernachten im großen Parkplatz am Stausee.

Am Donnerstag starten wir 3 (Letzten) Richtung Heimat, ich vertraue kurz nach Durres dem Navi und prompt verlieren wir sicher 2-3 Stunden. Die letzten 6 km sind eine Staatsstraße, aber in einem Zustand, dass man nur Schritttempo fahren kann.
Von da läuft es aber gut, wir kommen noch bis zum Neredva-Delta und finden einen Schlafplatz am Berg.

Freitag: Auch da läuft es gut, obwohl mir schön langsam die Kondition ausgeht und ich doch die Autobahn in Slowenien nehme. Nach 22:00 Uhr sind wir in Weinitzen und Licht aus.

Teil 2

Diesmal mit nur 3 Fahrzeugen (1 Steyr 12M18, 1 Pinzgauer 712, 1 Pinzgauer 710K), weil ja nicht so viel zu transportieren war.
Für die Weihnachtsaktion hatten wir uns vorgenommen, am Zoll alles ganz richtig zu machen. Die Beladung der Fahrzeuge war schon 10 Tage vor der Abfahrt festgelegt, alle Schachteln beschriftet und der Inhalt festgelegt. Schenkungsurkunde der Caritas mit Ladeliste für jedes Fahrzeug, Empfehlungsbrief des albanischen Botschafters in Wien, nun zum Zoll zur Ausfuhrdeklaration (großes Danke an die Fa. Schenker!). Da wir wussten, dass am Montag, 10.12. in Albanien Feiertag ist, die Zollabfertigung in Österreich aber nur am 7.12. stattfinden konnte (Sa. 8.12. ist Feiertag), ließen wir es gemütlich angehen und waren am So.9.12. in Hani i Hotit. Diesmal waren die Zollpapiere schnell fertig und wir hatten den Montag frei, weil die Endabfertigung in Elbasan erst am Di. erfolgen würde. So sind wir wieder einmal die alte Bergstraße zwischen Tirana und Elbasan gefahren, die früher die Hauptverbindung zwischen den beiden Städten war. Unglaublich, dass diese Straße einmal das Verkehrsaufkommen bewältigt hat – ich kann mich erinnern, dass es hier nur eine einzige Kolonne in beide Richtungen gab. Wir übernachten bei einer aufgelassenen Tankstelle und stellen uns am Dienstag, 11.12. früh beim Zollamt an. Wir hatten schon per Telefon erfahren, dass auch diesmal wieder ein Repräsentant der Gemeinde Gramsh nach Elbasan kommen würde. Langsam kristallisieren sich die Probleme heraus: die Übernahmeerklärung könnte zwar schriftlich im Voraus vorgelegt werden, aaaber das Ansuchen um Zollfreiheit der Sendung muss nach erfolgter Abfertigungsprozedur durch eigenhändige / authorisierte Unterschrift der Übernehmerorganisation (das Wort „some procedures“ bekommt hier am Zoll eine ganz eigene Bedeutung - ) in Tirana vorgelegt und dort zentral genehmigt werden. Zudem herrscht am Tag nach dem Feiertag ein massiver Andrang und die Zöllner klagen über Systemabstürze. 5 vor 15:00 bekommen wir unsere Freigabe und starten nach Gramsh. Wir hatten noch Transportkapazität und bringen daher 62 Kleidungsschachteln, 4 Rollstühle, einen Leibstuhl und 7 Rollatoren ins Gemeindeamt („Bashkia“) Gramsh und können es dort der herbeigeeilten Bürgermeisterin und ihrem Vize übergeben. Wir sind froh, diesen Teil der Ladung schon abgegeben zu haben und es geht weiter nach Porocan. Wir laden erst alles in die Schule und bestücken dann die Fahrzeuge entsprechend der Schülerzahlen in den einzelnen Dörfern.

Am Mittwoch startet die Verteilung: ich übernehme die Schulen in Porocan und Leshaj, Michael und Roland fahren mit den Pinzgauern zuerst nach Holtas und dann nach Gjere. Obwohl oben noch an der Straße nach Gjere gearbeitet wird, ist sie im mittleren Bereich schon wieder durch den Regen stark in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise ist sie aber gut gefroren und daher ohne gröbere Probleme zu befahren.

Donnerstag verteilen Michael und Roland am Rückweg noch die Schule in Kabash und bringen dann die überzähligen Weihnachtspakete in die Gemeinde Gramsh (die Zahlen stimmen nie genau und wir haben immer Reserve mit).

Am Heimweg erwischt es erst Michael: auf der Autobahn bei Durres ein Patschen am 712er, später in Bar/Montenegro hat Roland einen am 710K. Das Abendessen in Bar im „Berlin“ ist schon Kult bei uns und war wie immer bestens. Wir kommen noch bis kurz nach Dubrovnik und übernachten mit Meeresblick.

Der Donnerstag bringt Regen und tlw. heftigen Wind, wir sind abenteuerlustig und versuchen eine neue Strecke über Knin nach Gracac – naja, für den LKW etwas undersized (für Pinzgauer aber ein Genuss :wink: ).
Dafür beginnt es ab Knin zu schneien, es steigert sich tlw. zum Schneesturm und in der Nähe von Otric habe ich plötzlich ein Platten: ein Schnitt von mehr als 10 cm in der Seitenwand. Wie es dazu kam – keine Ahnung, im tiefen Schnee habe ich nichts gesehen und aufgefallen ist mir nur, dass der Wagen etwas müde wurde. Sobald ich stand, konnte ich allerdings nicht einmal mehr auf die Seite fahren. Mit Hilfe von Michael und Roland wurde der Reifen dann gewechselt, grade noch rechtzeitig, bevor es ganz dunkel wurde. Der Wind hatte zugelegt und die Temperatur fiel auch, alle 10 – 20 km war Enteisen der Frontscheibe und der Wischer angesagt. Weiter ging es über Gracac und die Plitvicer Seen nach Slunj, wo wir beim „Pino“ ordentlich zu Abend essen konnten.

Von da fuhr dann Roland über Karlovac Richtung Villach und Michael und ich Richtung Zagreb, wo wir dann kurz vor Zabok übernachteten. Der Rest bis nach Graz war dann nur noch ein halber Tag. Der Gedanke an den nicht verfügbaren Reservereifen machte mich aber etwas unrund.

Fazit 2018:

Der Truppe im Oktober kann ich gar nicht genug danken für ihre Nachsicht, die Warterei und die Unsicherheit an der Grenze wurde mit Optimismus hingenommen. Dass die Geländefahrten danach für die Pinzgauer einfachen waren als für die anderen, liegt auf der Hand. Aber die schöne Gegend, das tägliche Lagerfeuer und die Einsamkeit entschädigte (hoffentlich) für Vieles.
Der Umfang der transportierten Sachen war mit Sicherheit zu ehrgeizig und muss wieder reduziert werden. Ich bin ehrlich gesagt jeden Tag total fertig und müsste aber eigentlich doch den Kontakt untereinander pflegen. Bei 16 Autos morgens und abends nur 5 Minunten für ein kurzes Gespräch mit jeden - da bräuchte ich 3 Stunden täglich und ich schaffe vielleicht eine halbe Stunde und da bin ich schon halb weggetreten - bitte auch dafür um Entschuldigung.

Wir 3 im Dezember sind schon eine einspielte Gemeinschaft und es war von vornherein klar, dass es eine Ruck-Zuck Aktion werden musste. Trotzdem war es schön, dass es so funktioniert hat.


Ausblick: Es ist wohl das Ende der ursprünglichen romantischen Idee, schöne Erlebnisse in der grandiosen Gegend mit direkter Hilfe für die Bevölkerung zu verbinden.
Die Gemeinde Gramsh kann nur „nützliche Sachen“ zollfrei übernehmen, dezidiert nicht darunter sind Spielzeug oder Süßigkeiten. Dazu kommen die Gebühren für die Transitpapiere, die je Grenze und Auto 30.-€ ausmachen, ungefähr das Gleiche kostet die Endfreigabe in Elbasan. Das gibt mit BIH, MNE, Transit in Albanien und Endfreigabe 120.-€ Gebühren pro Auto, wenn man es nicht schafft, die Gebühren herunterzuhandeln.

Da Weihnachtspäckchen ohne Süßigkeiten und Spielzeug doch etwas neben dem Sinn wären, müssen wir die Caritas Albania zur Mitarbeit bewegen, diese hat die Einschränkung nicht. Und es muss uns gelingen, die Ware mit wenigen großen Fahrzeugen zu transportieren. Ev. auch auf dem Weg über Italien und die Fähre nach Durres. Als Hilfe für eine Überschlagsrechnung: 1 m Containerlänge kann 100 Pakete laden und das sind ca. 1000 kg Ladungsgewicht. Es gibt ca. 490 Familien in der Gemeinde Porocan und ca. 240 Schüler / 40 Lehrer.

Auch die Route im Landesinneren ist nicht besser: Daniel Muralter von der 4x4 Hilfe ist ein Monat nach uns an der Grenze Serbien -> Kosovo gescheitert, er durfte mit seinen Hilfsgütern nicht einreisen, obwohl sich, wie er sagte, die Zöllner beider Länder sehr für ihn eingesetzt haben, aber die Weisung kam dann von "Oben"" :evil:

Bis auf Weiteres kann ich nichts für Albanien sammeln, weil ich nicht weiss, wie es weitergeht. Aber wir werden uns bemühen.

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
kawahans
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von kawahans »

Ich habe mich wirkich bemüht, die Bilder zu drehen, mit dem Eintrag ins Forum springt es wieder zurück :evil:


Entladung in Porocan:

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Sachen für den Kindergarten

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Verteilung der Familienpakete in Porocan

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In Betriebnahme der EDV-Mitbringsel

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Norbert Palme
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Norbert Palme »

Servus Hans,
Du musst Dich nicht entschuldigen. So eine Mammut Aktion auf die Beine zu stellen muß erst mal einer nachmachen:
Sammeln-Sortieren-Einpacken der vielen Hilfsgüter. Bis zur Abfahrt nicht genau wissen, wer tatsächlich alles mitfährt. Und WIR dürfen quasi wie beim "All-inklusive-Urlaub" einfach mitfahren.
Klar waren die Ansichten bei der Anreise nicht immer die gleichen (Tempo, Kolonne, Rückspiegelkontakt), aber spätestens bei der ersten Zollpause waren neue Ziele (Abfertigung) im Vordergrund. Ich kann nur erahnen, was du und Michael telefoniert, gesmst, gemailt, gebittet habt.
Ich täts nicht machen wollen.
Als Idee wäre vielleicht schon die Lösung zu betrachten: großer Anhänger am Kat, Zoll-Plombierung, Kosten auf Teilnehmer umlegen. Sämtliche Klein-Fahrzeuge und Wohn-LKW fahren rein touristisch (leer) bis zum Stausee. Dann umladen und verteilen. Anschließend wieder der Fahrspaß im Gelände.

Was dort wirklich markant und schön war: Jedes technische Problem wurde umgehend kameradschaftlich gelöst. jeder hat im Rahmen seiner Möglichkeiten zugepackt und Teile hergezaubert. Mit der Truppe von der 2. Woche tät ich sofort wieder "in den Dreck" fahren.
Einzig was ich ändern täte, wäre öfter mal ins anhalten und ins Gelände schauen. Ganz absichtlich habe ich manchmal die Frage gestellt: "Wo haben wir gestern übernachtet". Für mich habe ich auch Ortsnahmen erfunden: Die "ich-find-jetzt-deinen-Schlüssel-Kurve" war die 2. Übernachtung nach dem Rampenbau. Übernachtung 1 "die Köhlerwiese". Die Kalkfels-Serpentinen waren auch nicht zielführend. Im Bärenbachtal waren wir zur 3. Nacht. Und die "Badezimmer-Kurve" war die 4.
Die Kukur-Anfahrt direkt war nicht möglich. Ich hätte zu gerne noch meine Idee, den Ost-Aufstieg versucht. Aber unsere Tage giengen zu Ende und der West-Aufstieg über Bishnice war etwas erfolgversprechender, da doch in einem Google-Dings erkennbar.

- Ich bin überhaupt kein Navi-Fan und auf der Suche nach Papierkarten. Ich fahr auch stets nach "innerem Kompass" . Navis haben immer ein viel zu kleines Fenster. Wenns mal einer schafft, die Navi-Bilder in die Frontscheibe vom Pinzi zu projezieren, können wir darüber reden. Und bei Google Maps fehlt auch häufig der Überblick, weil Orte nicht in jedem Ausschnitt mit Namen genannt werden -

Rückfahrt dann nach Porocan zum Abholen der Anhänger. Zusammen mit Michael hätte ich das übers Gebirge mit Michael (Also nur 2 Pinzgauer) in einem ähnlichen Zeitfenster wie die 140 km über Elbasan geschafft. Auch deshalb, weil vom Stausee bis Porocan sinds ja wieder fast 2 Stunden. Aber Michael musste ja noch nach Gramsh zum abladen.
Für die Direktfahrt durchs Mocra-Gebirge wären natürlich Wegmarkierungen hilfreich: bei der Hinfahrt immer am Fahrzeug links aufstellen. Steinmänner, Holzpyramiden, Pfähle.
Ich kenns von anspruchsvollen Bergwanderungen her: Der Rückweg sieht immer komplett anders aus. Wir bauen häufig Steinmänner.

Der Straßenbau an der Rampe war mal richtig krasses Offroad. Ohne die Laster, nur mit den Pinzis wärs "...etwas fad..." (Zitat Michael) gewesen. So was mach ich jederzeit gerne wieder.

Ich bin froh, daß ich dabei sein durfte.

Gruß Norbert
Am schnellsten geht das, was am längsten dauert.
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Karlheinz
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Re: Albanien Hilfsfahrt Oktober 2018

Beitrag von Karlheinz »

Beindruckende Fotos und eine noch beeidruckendere Leistung für die Organisation
dieser Hilfsleistung.

gruss Karlheinz
My Pinzi is my castle.
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