Servus,
auch hier gibts mal wieder was Neues.
Bei Johannes Pinzgauer ist auf der Fahrerseite der obere Federteller etwas schief zum Rahmen gestanden und die Feder hat am Dämpfer gestriffen.
Da liegt die Vermutung nahe, dass die Achse doch ein bisschen verdreht ist.
Also hat der Johannes den Radantrieb gezogen undfestgestellt, dass das Loch der seitlichen Zentrierschraube in eine Richtung ausgeschlagen ist.
Dann hat er das ganze mit dem Eigenbau-Kontrollprüfdorn kontrolliert und man sieht deutlich die Verdrehung.
Oben am Federteller sind es ca. 25mm.
Jetzt ist es natürlich schwierig, welche Möglichkeiten hat man?
Alles erwärmen und den Guss schweißen um dann wieder neu zu bohren? Das wäre schon Aufwändig bei einer ausgebauten Achse, ganz zu schweigen von der Arbeit, die das im Eingebauten Zustand unter dem Pinzi ist...
Also bleibt: Ausbuchsen.
Da der Johannes fit beim Konstruieren und Fertigen ist war der Plan schnell, das passende Werkzeug kurz danach, fertig.
Hier das Bild bei dem man sieht, wie es eigentlich sein soll.
Unten ist der Ring, in den man seitlich einen Dorn einschieben kann. Da die sich die Achse in eine Richtung verschiebt schlägt die Bohrung auch nur in diese Richtung aus. Der seitliche Dorn hat somit den Durchmesser der Original-Bohrung und wird eingeschoben. Dann dreht man den Ring auf Anschlag in die Richtung, in die es sich nicht verschoben hat.
Durch den einschraubbaren Kontrolldorn (den man in den Ring einschraubt, nicht in die Federaufnahme) kann man jetzt prüfen, ob das ganze nach oben passend ausgerichtet ist.
Der Ring ist geschlitzt und kann unten geklemmt werden (wie die originale Achse) und hält dann somit in dieser Position.
Dann gabs das Makita Spezialfutter für große Maschinenreibahlen, das ging aber am Ende von Hand besser.
Erst auf 19mm, dann auf 20mm. Das Standardmaß ist ja 18mm.
Wenn das Loch auf die passende Größe gerieben ist kommt die Buchse rein, verklebt mit Loctite 638.
Und das Ganze kann dann, nach dem Trocknen, verschliffen werden.
Nochmal eine Kontrolle - passt.
Nach dem Einbau des Randantriebs nochmal die Kontrolle, ob es die Buchse raus gedrückt hat. Durch Kleber und einen kleinen Rand oben sollte das aber verhindert werden - hat auch einwandfrei funktioniert.
Und dann alles wieder zusammen mit neuen Federn vom Lorenz.
Da das Loctite seine Zeit bekommt zum aushärten gabs noch keine Probefahrt.
Die Bremse ist aber auch beidseitig entlüftet und alles wieder zusammen gebaut.
Viele Grüße aus München
Simon (für den Johannes
)