Kaufberatung diesel oder benzin bei expeditionsmobil

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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Geht mal hier auf Seite 8:
http://www.pinzgauer.uk.com/user_files/ ... ochure.pdf

Vielleicht kann ja jemand von euch erkennen, ob es noch das alte Automatikgetriebe aus den 6 Zylindern ist ?!
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lutzl
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TDI

Beitrag von lutzl »

altes Getriebe ? steht leider nix drin, ich glaube eher nicht, da ZF in den 90ern sehr oft alte Getriebe nochmals verstärkt hat, bevor dann die 5 und 6 und 7-Zylinder-Automaten herauskamen.
Die LKW-charakteristik des Drehmomments (Platte Drehmomentkurve über breiten Bereich) deutet darauf hin, daß der Motor elektronisch gedrosselt ist, um Getriebesalat zu vermeiden.
Ich vermute, es ist noch der 5-zylinder mit Verteilereinspritzpumpe, da der Pumpedüse wohl zu hoch bauen würde, außerdem zu anfällig, da eine PD-Pumpe viel zu viele Teile hat und die letzte und modernste VEP den gleichen Druck aufbauen kann.
Ob der Pinzi variable Turbinen schaufeln hat, wage ich zu bezweifeln.
Ich vermute aktuell werden die Marine VW 5 zylinder verbaut, allerdings ohne VTG (http://www.vw-m.de/index.php?id=15&L=0)
leider fehlen genauere Leistungsdaten bei den UK-Pinzis
die ersten T5 wurden noch mit VEP ausgeliefert, jetzt gibts nur noch PD, weil VW da zu viel bestellt hatte ???
dabei ist die VEP viel robuster
aber wie ihr seht hat VW da so viel und so oft geändert am 5-zylinder, dann noch Elektronik etc
da nehm ich lieber den alten 6-zylinder, der paßt, hat nicht zuviel Drehmoment und außerdem gabs nur 3 Versionen, da finden sich billige Ersatzeile bei jedem Autoverwerter...
Lutz
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aparg
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Beitrag von aparg »

Hallo,
für fernreisen sollte man generell Dieselmotoren bevorzugen da Benzin schlichtweg nicht immer verfügbar ist. bei hohen Temperaturen ist auch sieden des Kraftstoffes in den Leitungen ausgeschlossen. Die Betriebssicherheit ist generell grösser, da Motor durch die hohen Drücke robuster ausgelegt werden muss und ich kein Zündsystem benötige. Ganz zu schweigen das Diesel kaum unter normalen Bedingungen zum brennen gebracht werden kann. Ganz speziell beim Pinzgauer sollte man die zahlreichen und langen Abhandlungen zum Vergasereinstellen nicht einfach ignorieren, während ein Turbolader auch in grossen Höhen über brauchbare Leistung verfügt. Jedoch sind bei niedrigen Temperaturen geeignete Massnahmen erforderlich um Diesel fliessfähig zu halten.

Leider hat sich neulich herausgestellt, das der Motor/Getriebe für Sandpassagen eher unbrauchbar ist. Das Turboloch ist so gross das man eine Schule Wale durchschicken kann. Dadurch ist man gezwungen mit übertrieben hoher Drehzahl und somit Geschwindigkeit zu fahren was in engen Passsagen die Struktur unnötig beansprucht. Habe mir bei solcher Gelegenheit die Stoßstange an der Seite so verbogen das sie eine Dulle in den Aufbau gedrückt hat. Meiner Erfahrung nach ist das Kühlsystem auch für Hitze und hohe Belastung ausreichend dimensioniert. Nichtsdestotrotz ist der ZylinderkOPF thermisch sehr anfällig. Der BLOCK andererseits ist noch 2007 als Basis für die Dakkar VW Tuaregmotoren eingesetzt worden. Vw bietet nicht umsonst für die LT's eine Nachlaufpumpe an um nach Abstellen den Hitzestau zu reduzieren. Volvo hat so was ähnliches hier aber um das Kühlwasser warm zu halten.
Vom manuellen Getriebe ist schon bei wenig Offroadeinsatz mM abzuraten, da zu schwach ausgelegt hat allerdings den Vorteil das man durch höheren Wirkungsgrad Kraftstoff sparen kann. Durch intelligente Wahl der Schaltpunkte ist weiteres signifikantes Sparpotenzial vorhanden. Bei (Langstrecke allerdings hinfällig) Dank Automatikgetriebe brauchts du keine Verschleiß der Kupplung zu fürchten und das Schalten ist Unterbrechungsfrei. Allerdings muss man sich im klaren sein das bereits kleine Defekte in der elektrischen Anlage das Fahrzeug imobil werden lassen wenn der Anlasser nicht funktioniert. Hier wäre eine Wandlerschaltkupplung wünschenswert. Leider kenne ich keine die nicht überdimensioniert wäre. Allerdings neigt das Automatiggetriebe vor allem wegen der oben beschriebenen hohen Drehzahlen zur Überhitzung. Ich selbst habe mir in Dünenpassagen die Wandlerüberbrückungskupplung verbrannt. Ölkühler ist hier ein absolutes muss.
Ich habe lange geprüft aber nun mich (hoffentlich) ewig an einen Diesel gebunden.
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Lorenz
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Beitrag von Lorenz »

Mit andernen Worten, der 6 Zylinder Diesel im Pinzgauer ist im Sand einfach zu schwach. Dass das Auto überhaupt so weit kommt (kommt es das eigentlich?), ist nur dem guten Fahrwerk und einem besonnenen Fahrer zu verdanken und einer Reduzierung der Ausrüstung um Gewicht zu sparen.

Das ist ja der Grund warum viele vor dem Diesel-Pinzgauer zurückschrecken. Man stelle sich einen Diesel Pinzi mit 450 Nm Drehmoment vor, das wäre im Sand endlich mal halbwegs auf einer Wellenlänge mit einem TD5 Defender oder Toyota.

Viele von den hier im Forum Reisenden sind keine Bastler und wollen oder können nicht den LT Motor auf eigene Faust haltbarer machen, nur mit dem Ergebnis, dass man dann vieleicht nach 1-2 Jahtren Ärger und 10.000 € weniger, 235 Nm hat, was immer noch gegen einen reisefertigen 6x6 von 4 Tonnen kämpfen muss. Da ist es dann wirklich gescheiter auf einen neuen Bremach oder Scam aus zu weichen. (zumindest für den Sand - im Gebirge sind mir die alle zu breit - bin jetzt gerade mit dem Pi nzi und Haflinger auf Anhänger den Kaiserjägerweg runter, da zählt dann bei Gegenverkehr jeder cm.)

Man sollte wirklich mal mit den Engländern Kontakt aufnehmen, ob die nicht einen alten 6 Zylinder Pinzgauer zum 130 PS 300 Nm 5 Zylinder in Ihren Werkstätten umbauen könnten.

Das Automatikgetriebe, hat auch den Nachteil, dass es wenn der Pinzi unglücklich zwischen Steinen hängt, auch im kleinsten "gang" einfach zu wenig Karft an die Räder bringt und die Räder einfach stehen bleiben.
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