Der Grund warum ich bei Euch gelandet bin, ein Bild aufgenommen am Ende unserer diesjährigen Islandtour.
Aber erstmal chronologisch. Eigentlich wollte ich mit meinem Freund Manfred nachdem wir beide 50 geworden waren auf den Kilimandscharo steigen, aber der weite Flug, die Hitze dort, die Tatsache dass man da nicht selbst bestimmt seine Tour machen kann und die Unwägbarkeiten mit dem Lungenödem haben uns die Lust genommen, dort nochmals den Schnee zu sehen bevor der endgültig weg ist. Stattdessen haben wir Island in unser Planungsvisier genommen, auch dort kann man einsame Wanderungen in einer grandiosen Natur unternehmen.
Mitte Juli an einem Samstag ging es von Dürkheim, respektive Neustadt/Wied los.
Eigentlich hatten wir ja Urlaub, vier Wochen lang, aber kurz hinter dem Kamener Kreuz ging der Stress dem wir entfliehen wollten, erneut los. Manfreds Iltis nahm hin und wieder kein Gas mehr an. Erstmal Anhänger umgekuppelt und dann Fehlersuche. Meine Vermutung irgendwas mit der Benzinversorgung, aber Filter vor Vergaser war sauber und die elektrische Benzinpumpe klackerte. Das Problem trat dann noch mehrmals auf, hinter Hannover bei Soltau bekamen wir die Kiste nicht mehr ans laufen. Eine brenzlige Situation, da die Standspur wegen des hohen Verkehrsaufkommens zur Fahrspur aufgemacht wurde. Zum Glück war es Samstag und wenig Brummiverkehr. Der Iltis konnte schnell geborgen werden.
Trotzdem das war haarig, mein Pinz bekommt eine gelbe Rundumleuchte.
ADAC Diagnose: Benzinversorgung, Benzinpumpe, die klackerte auch nicht mehr erst ein leichter Schlag hauchte ihr wieder Leben ein, trotzdem kein Zustand mit dem man für die nächsten Wochen leben wollte. Muphy’s law; das Teil hatten wir natürlich nicht dabei, so musste es rangeschafft werden. Übrigens alle anderen Ersatzteile wurden nicht gebraucht und konnten jungfräulich ungeöffnet, nur ein bisserl durchgeschüttelt zurückgegeben werden.
Am Campingplatz in Soltau wurde am Sonntagmorgen die Pumpe getauscht und von dort an schnurrte auch Manfreds Iltis wie ein Kätzchen.
Immer den blöden Gedanken im Kopf, wegen weiterer Pannen die Fähre, Abfahrt Dienstag früh, zu verpassen, sind wir dann am Sonntag bis Hanstholm durchgeballert. Am Montag war Sightseeing angesagt, viel hat nun Hanstholm nicht zu bieten außer einem Bunkermuseum eingerichtet in einer ehemaligen Westwallstellung. Als wir mit den Iltissen dort vorfuhren wurde ganz akzeptabel salutiert, das ist mir auf der Tour übrigens noch häufiger passiert.
Das Einschiffen am Dienstag verlief reibungslos, die Passage mit der Norröna via Faroer war am ersten Tag ausgesprochen sonnig, die zweite Nacht war etwas ruppig, entsprechend wenige traf man am Frühstücksbuffet an.
Nach dem Zollgefummel in Seydisfjödur, als ob ich zuviel hochprozentiges an Bord hätte, blöde Ideen die manche Menschen so haben, ging es danach zum Geldwechseln, Tanken und Einkaufen nach Egilsstadir.
Umtauschkurs: 180 Kronen /Euro
Benzinpreise günstiger als in Luxemburg ca. 180 Kronen/Liter, das war eine positive Überraschung den der Iltis hat schon ein wenig mehr Durst, ist aber mit 12-13 Liter/100 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h noch im Rahmen des erträglichen.
Nachdem alle Vorräte aufgefüllt waren, Bier (Viking Gull) hatten wir noch von der Fähre, fuhren wir via F910 zum Snaefells dort gab’s dann auch die erste Furt, harmlos, einfach durch und dann direkt über die F909 weiter Richtung Vatnajökull.
Eigentlich wollten wir den Snaefell besteigen, aber wegen zuviel Neuschnee hat uns der Ranger abgeraten. Entlohnt hat der Vatnajökull. Das Gletschereis hatte, dort wo wir ranfuhren keine Spalten und Risse, deshalb sind wir bei strahlender Sonne schnurstracks raufgewandert.
Unser nächstes Ziel war die Askia, eine gigantische Kaldera mitten im Lande. Die Pisten (F910/898) dorthin sind ganz gut, z. Teil hat man den Eindruck in der losen Asche stecken zu bleiben, aber dann schaltet man beim Iltis eben einfach den Allrad zu. Etwas gefobt hat uns die Karte, da in Bru, keine Tankstelle mehr ist, sondern man muss weiter nach Adalbrol.
Nach einem knackig kühlen Abend am Grill (Steaks aus der Heimat) wurde am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein die Askia erklommen.
Nach soviel Anstrengungen sind wir die 10 km von der Askia zum Viti See gefahren, ein Bad in der Brühe haben wir uns aber geschenkt.
Ein Suzuki Jimmy hatte sich ohne Reservekanister, die sind in Island anscheinend Mangelware, mit zu wenig Benzin vorgewagt. Dem jungen Paar konnte geholfen werden, da Manni aus einer leeren PET Flasche schnell einen Trichter herausschnitzte.
Über Herdubreid nach Norden (F88) ging’s dann zum Myvatn.
Phantastisch war das Bad im dortigen nature bath, im Sommer bis 24°° oder gar rund um die Uhr geöffnet; es wird ja auch nicht wirklich dunkel.
Die Imbissbude am Vogar Campingplatz, da ist lang kein so ein Trubel wie am See direkt hat uns mit hervorragenden Pizzen und Viking Gull versorgt (Frage von Neunlife: Wie viel Bierdosen sind im Bild?)
Solfataren im Námaskarð, Aschevulkan bei Vogar und dann weiter zum Dettifoss, Sellfoss (F862), Wanderungen bei Hljodaklettar und Asbyrgi, dort wurde auch mehrmals salutiert, waren die nächsten Tagesziele.
In Husavik wollten wir Wale beobachten, aber das schlechte Wetter hat uns davon abgehalten, stattdessen haben wir dem liebevoll ausgestatteten Walmuseum einen Besuch abgestattet.
Über Godafoss und Akureyri sind wir dann die F 35 Kjölur gefahren.
Mehrere Male wurde uns salutiert. Die ersten 60 km dieser Piste waren in einem super Zustand, der Iltis ist mit 80 km/h dahin gebrettert.
Etwa in der Mitte der Strecke zum Strokkur-Geysir befinden sich ebenfalls heiße Quellen und eine ausgedehnte Wanderung zum Krater des Strytur läd ein. Die skurrile Hütte am Hveravellir hatte ausreichend Viking Gull, Knaller war wenn man was Warmes zum Essen wollte. Hauptgericht anscheinend tagein tagaus „Chicken with rice“ –but not ready yet, klar, not ready yet, da der afghanische Küchenchef ständig im Internet surfte anstatt sich um seine kulinarischen Köstlichkeiten zu kümmern.
Anfangs August waren wir dann am Gullfoss, Strokkur und in Landmannalaugar (F225) und haben mit den Isländern in Laugaras den Feiertag verbracht. Großes Interesse an unseren Fahrzeugen, immer wieder neugierige Blicke unter die Motorhaube.
Rekjavik war schnell abgehandelt, viel zu viele Menschen. Lohnenswert das zum Museum umgebaute Atelier des Bildhauers Asmundur Sveinson.
Über Grindavik, den Besuch des dortigen Salzfischmuseum kann ich nur wärmstens empfehlen ging’s über die F249 nach Porsmörk.
Schnapszahl auf dem Tacho bei Hella.
Am Gletscher des Eyjafjallajökull erkennt man dramatisch das Voranschreiten der globalen Erwärmung, 2003 war der Bereich der jetzt als brauner Fels zu sehen ist noch komplett vergletschert.
Am Skogarfoss hat uns der Regen wieder, es läuft soviel Wasser über den Wasserfall, dass seine „Zahnlücke“ verschwunden ist. Angesicht der Wassermassen haben wir es dann auch gelassen dort nach dem Schatz des Presi zu tauchen.
Die lustigen Papageientaucher am Cap Dyrholae. waren noch vereinzelt da, aber ich hatte den Eindruck, dass die dort auch immer weniger werden.
Bei Höbdabrekka sind wir den kurzen Stich über die F214 zum Pagil und zur Katla/Höbdabrekkajökul gefahren und an die Gletscherzunge gewandert.
Ringstrasse brettern, Reggae Musik dröhnt bei mir aus dem Iltis, bei Manfred flötet Gisli Holgersson. Vom Skaftafell zum Jökulsarlon, Kaiserwetter, erstmal die Action unter der Brücke wo die Eisberge aufs Meer hinaustreiben und manchmal krachend zusammenstoßen und das Wooling bei den Amphibienfahrzeugen beobachtet und dann wieder ein paar Meter westlich zurück gefahren, geparkt, unsere Boote aufgeblasen und stundenlang zwischen den Eisbergen herumgepaddelt, Sonnenbrand geholt.
Es war kurz vor 18°° als wir in Höfn ankamen, wir hatten die Wahl zwischen Vinbud und Fischladen. Klar für was wir uns entschieden haben. Die nette Dame die uns mit Viking Gull versorgte, meinte im Hafen gäbe es ja auch eine Fischfabrik vielleicht würden wir dort was bekommen. Als ich dem Hafenmeister erklärte, dass wir frischen!! Fisch zum Grillen suchen meint er nur lakonisch: „fresh fish is a big problem in Iceland“, gab Manfred noch einen Klaps, sauste los und kam 3 Minuten später mit diesen Prachtkerlen wieder.
Das Ausnehmen, ich machte das zum ersten Mal, war die Show auf dem Campingplatz. Die Filets, gegrillt mit Olivenöl eine Delikatesse.
Über die Öxi und den Lagarfljöt ging’s nach Seydisfjödur zur Fähre. Und jetzt schließe ich auch den Bogen zu dem Eingangs erwähnten Pinzgauer.
Wenn man Solo unterwegs ist, ist der Iltis brauchbar und gerade ausreichend, ich habe mir z.B. den Beifahrersitz ausgebaut um dort ausgestreckt problemlos schlafen zu können. Jetzt möchte ich aber nicht immer alleine "herumprodjagaren" sondern auch meine Frau mitnehmen, dabei die Möglichkeit haben windgeschützt sitzen zu können und zu schlafen ohne jeden Tag ein Zelt auf und ab zubauen und dafür scheint mir der Pinz insbesondere da er keine elektrischen Fensterheber hat, das ist sehr wichtig für mich, bestens geeignet, mit anderen Worten ein Pinz muss her.
Details dazu und Touren damit später.
Prodjaga
Island 2009 (Diesmal im Iltis bald im Pinz)
Hallo Prodjaga,
willkommen im Klub! ! Island ist auch bei mir "schuld" daran, daß ich mir einen Pinzgauer gekauft habe und Du findest hier ja noch einige weitere Reiseberichte in denen man sieht, daß Pinzgauer und Island hervorrabend zusammenpassen.
Dann mal viel Erfolg beim Auto-Aussuchen,
Gruß
Wolfram
willkommen im Klub! ! Island ist auch bei mir "schuld" daran, daß ich mir einen Pinzgauer gekauft habe und Du findest hier ja noch einige weitere Reiseberichte in denen man sieht, daß Pinzgauer und Island hervorrabend zusammenpassen.
Dann mal viel Erfolg beim Auto-Aussuchen,
Gruß
Wolfram
Natürlich Pinzgauer, was sonst!