Luftfederung HA

[Artur]

Hallo zusammen,

möchte euch mal meinen letzten Umbau vorstellen.
Es wurde hier im Forum viel über Luftfederungen oder Zusatzluftfederungen diskutiert, vor allem an der VA.
Für mich ist es aber ausreichend, nur an der HA eine Luftfederung zu haben.
Die Achslast an der VA ist bei mir im Prinzip konstant und mit dem sich ergebenden Sturz bin ich zufrieden.
Nur die Stellung der Hinterräder nervte mich.
Ich habe mich dabei für Balgfedern entschieden,
weil die mit ihrem relativ großen Durchmesser mit geringen Drücken die auftretenden Lasten aufnehmen können.
Hier mal ein paar Bilder vom Einbau:

- Vorbereitung der Montage untere Adapterteile,
(in den Gewindebohrungen der Federbolzen sind Zentrierstücke eingeschraubt und der Achskörper mit Trennmittel behandelt)


- Probemontage der Adapterteile mit "Hilfsbrücke" für korrekten Schraubenabstand



- Adapterplatten mal von unten



- Endmontage der Adapterplatten mit 2K-GfK-Masse und "Hilfsbrücke"



- Bausatz für obere Federaufnahme



- Bausatz montiert



- fertig für Balgmontage



- Balg eingebaut (verschiedene Blickrichtungen)







So gefällt's mir; trotz Minimalbeladung ohne O-Beine bei ca. 3 bar Fülldruck.



Das Ganze (daher das Trennmittel) ist ja nur ein Test.
Jederzeit naherzu spurenlos wieder rückrüstbar.
Okay, die Bremsleitungen musste ich ein bißchen anders verlegen.
Die Bälge haben übrigens innen einen Gummianschlagpuffer.
Die Anordnung ist so, dass die Bälge im voll eingefederten Zustand quasi in ihre schonendste
Ruheposition kommen.
Über die obere Abstützung kommt noch eine Blechverkleidung, die den ganzen Kram abdeckt.
War jetz auch mal damit ein WE im Fürstenforest und hatte keine Probleme.
Und, schöner Nebeneffekt: mal kann den Hintern runterlassen um das Wasser nach der Reinigung
mit dem Kärcher ablaufen zu lassen.

Mal sehen, wie ich es mit der Regelung mache; im Moment ist alles noch ziemlich provisorisch verschlaucht,
aber bekanntlich halten Provisorien ja am besten.

Gruß
Artur

[Lorenz]

Hallo Artur,
sieht prinzipiell gut aus. Was sich bei den Tatras bewährt hat sind Bälge der Firma Rubena.
Die fahren mit den Serien Tatra Bälgen (von Rubena) auch die Dakar Rally ...

Pinzlinger und oder SPD Crack werden sicher noch Ihre Expertise zu Deinem Umbau abgeben.

Wir hatten 2007 einen großen Unimog 1700L oder 2150L in Tunesien dabei der hatte an der VA auch umgerüstet. Der war ein Berge LKW. Am Hafen total begeistert, Industriequalität, kann nichts passieren, etc.
Naja, nach 1 oder 2 Tagen Pisten als Berger! musste man auf dem Parkplatz vom Hotel wieder auf Stahl rückrüsten, die Bälge sind undicht geworden.

Ich würde daher die beste, geradeste Stellung für den Balg bei gestreckten Achsen (Sturz0) machen, da sind sie am Meisten und nicht voll eingefedert.

Gruß
Lorenz

[Pinzlinger]

Hallo,

sieht ganz nett aus, der Trick mit den Ringbälgen ist gut weil sonst wären sie zu gross weil sie unter der Wanne sind. Es Fehlt aber noch ein entscheidender Teil: Die Fahrhöhenregulierung. Bei Wabco gibts das ECAS zu kaufen, wäre aber etwas zu teuer. Du musst nämlich die Fahrhöhe im Betrieb mit einem Niveaugeber regeln, dann stellt sich der Druck je nach Beladung ein. Es gibt hier auch mechanische Systeme mit Ventilen. Das ECAS wäre insofern gut da du mehrere Höhen programmieren kannst und auch tiefer-oder höhergelegt fahren kannst. Auch könntest du die Kneelingfunktion nutzen um seitlich schrägfahren zu können....

also alles in allem guter Anfang, das knifflige kommt noch ...

Was dann noch fehlt ist der Stabilisator; Luftfedern haben kaum eine Selbststabilisierung, kann sein dass dir da drin schlecht wird...Aber ausprobieren. Kommt auf die Kennlinie und Eigenfrequenz der Federn an. Ringbälge kenne ich nicht so gut.

Nochwas, Nachtrag: Wieviel Platz ist zum Dämpfer und Fangband? Die Bälge dehnen sich gerne. Bei Rollbälgen muss man 20mm rundherum Dazurechnen. Aber merkst du gleich wenn er durchgescheuert iss

Grüsse

Stefan

[KaseKasimir]

Wie sind deine Erfahrungen inzwischen damit? Und was sagt die Rennleitung dazu?

[Artur]

Hallo KaseKasimir,

also meine Erfahrungen damit sind eigentlich super. War damit schon diverse male im Gelände und konnte nichts Nachteiliges feststellen.
Eher positiv, weil man den gesamten Federweg nutzen kann.
Das System ist schön dicht; muss also nicht dauernd nachpumpen, wie ich befürchtet habe. Hab' mir eine manuelle Steuerung hinten rechts eingebaut
(kleines Kästchen mit zwei Manometern und Füll- und Ablassventilen getrennt für links und rechts).
Damit kann ich das Aoto je nach Beladung schön gerade einstellen, auch einseitige Last lässt sich gut ausgleichen.
Nur, und aber erst da muss ich Stefan recht geben, bei hoher Zuladung und hohem Schwerpunkt der Ladung merkt man einen fehlenden Stabi.
Hatte mal eine größere Sandstrahlkabine hinten drauf (ohne Plane und Spriegel); dass ließ den Wagen unangenehm wanken.
Im normalen Fahrbetrieb braucht's aber keinen Stabi; ohne O-Beine hinten wedelt der Wagen sehr schön um die Ecken.
Also ich würde es auf jeden Fall wieder machen.
Rennleitung: keine Probleme. Für die 2-jährigen Untersuchungen kommt die alte Aufhängung wieder rein.
Der Umbau ist jeweils locker an einem abend zu schaffen.
Hoffe, Dir damit ein bisschen Deine Frage beantwortet zu haben.

Gruß Artur