Elektrik / Start Problem

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fuerni
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Elektrik / Start Problem

Beitrag von fuerni »

Hallo liebe Forengemeinde,
Mein Pinzi (Schweizer 710 M) wollte heute auf einmal nicht mehr angehen.
Ich bin auf zu unserem Wochenendhaus gefahren ohne Probleme. Dort habe ich ihn noch zweimal gestartet und bin ohne Probleme noch ein wenig gefahren, wie ich dann wieder nach Hause fahren wollte, wollte die Sausteigen nicht mehr. :(
Er springt zwar kurz an, geht aber sobald ich den Startenknopf loslasse wieder aus. Natürlich habe ich meinen Elektriker Koffer zu Hause gelassen. :roll: Wenigstens hatte ich eine Prüflampe dabei.
Bis jetzt konnte ich folgendes feststellen: Wenn ich den Starterknopf betätige liegt an den Kontakten des Vorwiderstandes Spannung an, sobald ich diesen wieder loslasse geht die Prüflampe aus. Ich habe herausgefunden, dass diese Kabeln auch zu dem schwarzen Kästchen vorne geht, diesen Drehzahlmesser oder wie das Ding heißt. Sollte nicht wenn ich die Zündung einschalte, am Vorwiderstand Spannung anliegen? Zündschloss scheint in Ordnung zu sein.
Hat jemand eine Idee, an was das liegen kann? Bin für jeden Hinweis dankbar, denn mein armer Pinzgauer muss heute ganz alleine am Straßenrand im Wald übernachten. :(
LG Martin
kawahans
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von kawahans »

Das Problem quälte mich auch lange, schuld war letzendlich das Zündschloss.

Vorschläge für den Fall: wenig / nur Bord- Werkzeug

Schlimmstenfalls kann man die Zündung mit einem Kabel "kurzschliessen" = von 24 V plus auf den Eingang vom Vorwiderstand ein Kabel legen, die Spannungserhöhung beim Starten funktioniert deswegen trotzdem.
Den Vorwiderstand kann man gut einer Sichtüberprüfung unterziehen, wenn man ihn aufschraubt - hier könnte ein Schaden am Widerstandsdraht oder an den Anschlüssen vorliegen. Natürlich auch ein Kabelbruch in der Zuleitung.

Damit (wenn es in dem Bereich liegt), solltest Du nach Hause kommen.

Wenn die Zündspule defekt ist: eine Kerze herausschrauben und schauen, ob der Funken sofort weg ist, wenn der Startknopf losgelassen wird. ES könnte sein, dass die Zündsule nich mehr genug Leistung hat, um bei kaltem Motor ohne Zündanhebung noch ausreichend starke Funken zu erzeugen.

Auf jeden Fall den Unterbrecher und den Abstand kontrollieren, wenn der Unterbrecher einen starken Einbrand hat, wird der Zündfunken schlechter.

Das Zündschloss ohne Messgerät zu überprüfen, ist möglich, aber zeitaufwendig.

Gutes Gelingen!
kawahans
Pinzgauer !!!! ist wie eine Ehe: man löst Probleme, die man ohne nicht hätte.
Aber man tut´s gerne....
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fuerni
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von fuerni »

Sodala. Pinzgauer ist wieder zu Hause. Fehler liegt entweder an Drehzahlschalter oder an der Diode beim Stecker. Ich habe zur Notlösung das Gerät überbrückt indem ich eine Leitung mit Flachsteckern zwischen dem schwarzen Kabel und dem schwarz weißen Kabel, welches zum Vorwiderstand geht geklemmt habe. Somit war eine Heimfahrt ohne Probleme möglich ohne dass die Zündspule überlastet wird. Irgendwie schön die Philosophie: Geht was nicht, einfach abhängen und weiterfahren, wenn man das mit den heutigen Fahrzeugen vergleicht. :) Morgen gehts ans ausbauen des Drehzahlschalters. Bei der Heimfahrt ist mir noch eingefallen, dass vor längerer Zeit einmal während der Fahrt mit niedriger Drehzahl die 4500er Lampe kurz aufgeläuchtet hat. Vielleicht liegt da schon länger ein Problem vor.
Jetzt hätte ich noch zwei Fragen:
1) Was und wie macht dieses schwarze Wunderwerk der Technik names Drehzahlschalter denn genau? Schaltet der einfach nur bei ca. 4500 rpm die Kontrollleuchte auf Masse?
2) Welches schutz Diode gehört denn bei dem Stecker hinein, ich glaube nicht dass ich die Aufschrift noch erkennen kann. :roll:

LG Martin
exilfranke
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von exilfranke »

Der schaltet, soweit ich das bisher erkennen konnte, die rote Lampe an bei 4500 /min, und aus bei ca. 3000/min. Mehr macht der nicht.

Dafür geht praktisch zum "abfühlen" der Drehzahl über die Frequenz des Zündspulenstroms die Plus-Versorgung durch den Kasten durch. Vermutlich gammelt da halt einfach eine Lötstelle an den Leitungen vor sich hin, oder einer der Flachsteckeinsätze im Multistecker wird irgendwann lommelig vorne oder hinten.

Wer jetz nicht im Rekrutenmodus wie bekloppt den Motor nach oben raus dreht, der kann sich das Kasterl ruhig sparen, und elegant, so wie geschehen, einen Bypass legen. Ersatz kaufen braucht schon starken Griff in den Klingelbeutel, da gibts bessere Baustellen, in die man investieren kann.
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fuerni
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von fuerni »

Sodala. Heute habe ich mit mit der Sache näher beschäftigt. Die Diode am Stecker ist in Ordnung.
Danach habe ich den Drehzahlschalter ausgebaut und siehe da, dabei kann man nachdem man vier Schrauben gelöst hat die Platine herausnehmen. Ich habe alle Bauteile überprüft und alle sind in Ordnung. Hmm.
Dann fiel mir auf, dass auf der Platine eventuell eine Leiterbahn unterbrochen ist. Ich bin mir aber nicht sicher. Der Anschluss dieser Leiterbahn wäre + (15er Leitung). Hat jemand zufällig so ein Teil herumliegen und könnte bitte nachschauen ob dort eine Verbindung hingehört? "Liebschau" Ich traue mich nämlich nicht diese einfach so wiederherzustellen, nicht dass ich das Teil dann schrotte, da der Fehler ganz wo anders liegt. Die Ausrichtung der Platine am Foto erkennt man gut am VDO Symbol auf der Platine, am Foto so rechts unten.

Es handelt sich konkret um diese Verbindung:
Bild

LG Martin
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fuerni
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von fuerni »

Heute habe ich die Wurzel des Bösen im Drehzahlschalter entdeckt. Es war nicht die vorhin gedachte fehlende Verbindung, das gehört scheinbar so.
Nach längerem Studieren wie das Teil überhaupt funktioniert, war die Fehlerquelle schnell gefunden. Kurz erklärt: Der Zündungsstrom läuft in dem Kästchen über einen Übertrager, welcher primärseitig nur eine Wicklung hat und die Elektronik wertet dann die Impulse aus. Sprich der Zündungsstrom fließt bei einer Klemme rein, bei einer anderen wieder raus, zwei andere Anschlüsse schalten dann das Kontrolllicht und ein weiterer ist Masse. Die am Stecker angebrachte Diode ist nur eine Schutzdiode, warum diese angebracht ist, weiß ich auch nicht, da in der Schaltung ebenso eine verbaut ist.
Es löste sich ein winziger Teil der Leiterbahn zwischen Eingang und Ausgang. Reparatur war ganz einfach: Stückchen Draht und Lötkolben und der Apparat funktioniert wieder. :) Wieder etwas gelernt und dazu noch den Geldbeutel geschont. Huui. :D
Hier noch ein Foto:
Bild

LG Martin
unverhofft
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Re: Elektrik / Start Problem

Beitrag von unverhofft »

Glückwunsch!!!! Und wieder ist eine mögliche Fehlerquelle für die Nachwelt gut dokumentiert - Danke :)
Ganz aus dem Westen: 2m neben NL und 250m von den AWACS entfernt, immer öfter in der Argonne/F.
"phœnix" 712MK | Defender TD5 110 HT | TD4 2,4 110 Station | bis 2015: "Frettchen" 710M LPG/WoMo
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