Getriebeöl in der Bremstrommel

[Pinz-Max]

Erfolgsmeldung!

Versuch hat kluch gemacht und das ging nur mit der gewaltigen Hilfe von Richard, der mir den (leider wirklich erledigten) vorderen rechten Simmerring getauscht hat.
Wir haben zur Sicherheit auch gleich die linke Seite gemacht und das war schon ganz gut so, dort hätte es wohl auch bald angefangen.
Gelernt habe ich dabei viel und ich glaaaaaaube, dass ich mich über die beiden hinteren Simmerringe traue, wenn es soweit ist.

Vorher wird zwar noch an der Kupplung und an der Zündung etwas gemacht werden müssen, aber das ist schon wieder eine andere Geschichte!

Beste Grüße (und riesigen Dank an Richard)
Markus

[Arpa]

Hallo Leute,

ich hänge mich an diesen Thread, da ich vor demselben Problem stehe.

Nach der letzten Gatschfahrt und anschließendem Bremstrommel reinigen, habe ich festgestellt, dass in einer Trommel Getriebeöl eingetreten ist.

Wenn ich den Beitrag richtig überflogen habe, wäre der Dichtring bzw. Simmerring zu tauschen --> etwas längerwierige Aufgabe die Geschick und Know How verlangen

Meine Frage wäre ob das Ganze sofort erledigt werden muss, oder noch ein paar Monate warten kann?
Natürlich unter der Voraussetzung das trotzdem immer genug Getriebeöl im Radantrieb ist, und man mit der geringeren Bremswirkung leben kann.

In nächster Zeit stehen einige Fahrten an, und in der kalten Jahreszeit, deke ich wäre gut Zeit dafür...

Wieder mal, Vielen Dank für eure Tipps!

LG
Ulrich

[ak88]

Hallo Arpa,

Ich bin zwar kein Experte aber ich würde nicht mit undichtem Wellendichtring fahren.
Das verölt dir die Bremsen, was eher weniger betriebssicher ist.
Offiziell musst du die Bremsbeläge tauschen nachdem sie verölt waren, da das Öl tief eindringt und bei Wärme (Bremsen) wieder an die Oberfläche kommt. Auskochen mit Bremsenreiniger hat aber angeblich auch schon geholfen.

Ich würde als erstes den Leckölkanal sauber machen, damit das Meiste Öl rauskommt und nicht an die Bremsen kommt.
Danach sobald wie möglich Wedi tauschen.
Ist eigentlich keine Hexerei, etwas Spezialwerkzeug ist aber hilfreich.
Wenn du verrätst wo du Zuhause bist, kann dich evtl ein netter Forumskollege in der Nähe unterstützen.

[Gueller]

Wenn du nicht fährst muss da sicher nicht sofort erledigt werden. Aber wenn du fahren willst dann mach es sofort.
Oel in der Bremstrommel bzw. an den Bremsbelägen ist Lebensgefährlich. Und solltest du doch ein Unfall haben damit wird deine Versicherung wie auch die Polizei auf die Zukommen wegen einem " Nicht betriebssicheren Fahrzeug "
Wäre für mich ein NoGo so zu fahren.

Grüsse aus der Schweiz
Michel

[Arpa]

Ja klar, komme aus OÖ, nähe Linz, falls es hier in der Nähe Jemanden gibt, der soetwas schon mal gemacht hat und Unterstützung geben könnte wäre das natürlich der Hammer

Das es sicherheitstechnisch ein gewissen Risiko birgt ist mir klar, aber grundsätzlich bremst der Pinzi wie gewohnt sehr gut (es handelt sich um die mittlere Achse rechts), schließlich sind noch 5 weitere Räder die tadellos funktionieren.


Mir ginge es eher ums Getriebe, ob das einen Schaden davon tragen könnte...

[begga69]

Ich bin aus Engerwitzdorf und kann dir helfen wenn du Probleme hast.
Werkzeug ist genügend da.

lg Mario

[Arpa]

Kleines Update:

Haben die Wellendichtringe bei 2 Rädern selbst nach besten WIssen und Gewissen mit etwas Hausverstand und der Reparaturanleitung gewechselt, bis jetzt scheint alles dicht zu sein. Zeitaufwand pro Rad ca. 0,5 Tag

Vielen Dank für die Tipps!

LG
Ulrich

[Arpa]

Liebe Pinzgauzer Gemeinde,

leider habe ich mich zu früh gefreut

Das Wechseln des Wellendichtrings hat offensichtlich bei beiden Rädern doch nicht geklappt, es läuft in beiden Fällen Öl aus dem "Ablaufkanal" in einem Fall sogar zusätzlich wieder in die Bremstrommel!?

Wir haben das Ganze mithilfe der Reparaturanleitung, den Tips im Forum, Bildergalerie (Inkl. des Loctite Klebers, Flächendichting, etc. Dichtringe sind vom Lagerhaus) gemacht, leider ist es immer noch undicht.
NICHT gewechselt haben wir den O-Ring, den man zB in diesem Video ab ca 4:20 sieht https://www.youtube.com/watch?v=thrWmQYUZnk

Hat irgendjemand eine Idee was wir da grob falsch gemacht haben könnten? könnte es am O-Ring liegen, oder liegt es viell. gar nicht am Simmering?

Wir sind für alle Tips dankbar!

LG
Ulrich

[xaver133]

Naja, möglicherweise sind die O-Ringe rissig.
Keine Ahnung wie oft sowas gewechselt wurde, sind möglicherweise ziemlich alt.


Mfg Xaver

[Lorenz]

Sind die Simmerringe parallel drin und nicht schief im Gehäuse eingepresst?
Haben die Simmeringe wieder die gleiche "Einpresstiefe" wie vorher? (ca. 4mm tiefer als das Gehäuse? (grob geschätzt)
Sind die Laufringe riefenfrei?
Sind es Wedis mit dem richtigen Material und Form?
Was für Öl?

Hattet Ihr den O Ring draußen? Wenn der noch gut aussah, ist das wahrscheinlich weniger der Grund, schon gar nicht wenn so viel Öl rauskommt.

[Arpa]

Danke für die schnellen Antworten!

Also die Wedis wurden mit der Hand wieder bis auf Anschlag zum Kugellager reingedrückt, da sie dort anliegen, müssten sie auch gerade drinnen sein.
Von der Lage haben wir uns an die gehalten die vorher (blaue) drinnen waren.

Verwendet wurden:

- Wellendichtringe 55/78/10 ASL (sehen genau so aus wie deine http://shop.lorenz-offroad.de/radwellen ... 78-10.html , sind aber vom Lagerhaus)
- Mineral Differientialöl 80W90 /EP80
- Welche Laufringe meinst du, die riefenfrei sein sollten?

Den O Ring haben wir gar nicht beachtet, und auch nicht offen gehabt.

Danke!

LG
Ulrich

[Lorenz]

Servus Ulrich,

um das Aufmachen wirst Du nicht drum herum kommen.

Die Laufringe sind die Ringe um die sich der Wedi dreht und unter dem der O Ring ist, den Ihr nicht beachtet habt.
Die O Ringe sollen auch mit "reichlich" Flächendichtmasse verbaut werden.

Gruß
Lorenz

[ak88]

Hallo Ulrich,

vlt helfen folgende Bilder zum besseren Verständnis:
Es geht um diesen Laufring am Radflansch:

Außen soll er nicht eingelaufen sein und darunter sitzt ein O-Ring der Zwischen Laufring und Radflanschwelle abdichten soll.
Das wäre der passende O-Ring (vom Lagerhaus)

Hier nochmal ein bild von der Demontage:


Ich hatte bei meinen das Problem, dass die Ringe nach der Überarbeitung etwas zu locker ware und nicht in der Endposition blieben.
Details siehe hier: http://www.pinzforum.kiruna.de/viewtopi ... &start=120

Gedankenexperiment: Was wäre, wenn es bei dir ähnlich war, und der frische Wedi den Laufring stärker festhielt als der alte O-Ringe (bzw. die Passung Flansch vs. Ring). -> Dann würde der Laufring nicht mehr im Wellendichtring laufen, sondern auf dem Flansch und den dazwischen liegenden O-Ring zerreiben?!

Ums zerlegen wirsd du aber, wie Lorenz schon sagte, nicht herumkommen.
Halte uns auf dem Laufenden!

Die O Ringe sollen auch mit "reichlich" Flächendichtmasse verbaut werden.

Das habe ich leider nicht gemacht. Hätte aber auch gleich das Problem mit dem lockeren Ring gelöst....

[Lorenz]

Und generell aufpassen die CH Versionen haben andere Laufringe, Wedis und auch der O Ring ist anders!

[ak88]

Und generell aufpassen die CH Versionen haben andere Laufringe, Wedis und auch der O Ring ist anders!

Nicht Zwangsläufig, wie mein schweizer Pinzi beweist, aber besser nachschauen und vermessen. Wenn der Falsche Wedi drin ist würde das evt. Auch die Inkontinenz erklären.

[Lorenz]

Ja, ich schätze mal 10-20% der schweizer Pinzis haben nicht die schweizer Abdichtung. Alles klar?

[Richard86]

"...bis auf Anschlag zum Kugellager reingedrückt..."

Genau da liegt denke ich dein Problem. Der Dichtring darf nicht bis auf Anschlag reingedrückt werden. Er läuft sonst (je nach Fertigungstoleranz) auf der Phase des Laufringes und dichtet nicht oder durch die Staubschutzlippe nur kurzfristig.

Lg R

[xaver133]

Servus Richard

Wie ist das, wenn man mit dem originalen Eindrückwerkzeug arbeitet?
Das begrenzt ja die Einpresstiefe. Mit dem sollte es dann immer passen.

BG X

[Lorenz]

Hallo Richard,
das dachte ich mir auch habe es aber mich nicht getraut zu schreiben, weil ich nicht ganz sicher bin.
Ich presse immer zuerst den Wedi oben bündig ein und presse/klebe dann erst das große Lager ein.
Das hat den Vorteil, falls beim Einpressen des Wedis mal was schief läuft, kann ich ihn zu Lagerseite wieder zerstörungsfrei raus holen. Wenn das Lager drin ist, geht das nicht.

Ich hatte vor 10 Jahren einmal den Fall, dass der Wedi zu weit drin war, da war es auch undicht. Ich würde also empfehlen den Wedi oben bündig einzudrücken und nicht bis auf Lager.

Gruß

L.

[Richard86]

@Xaver: Ja das Originalwerkzeug ist deppensicher, damit kann man den Dichtring nur bis dahin reinklopfen wohin er gehört.

lg R