Ölverlust bei Allradhebel / Tachoantrieb

Technik des Haflingers

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HannesB4
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Ölverlust bei Allradhebel / Tachoantrieb

Beitrag von HannesB4 »

Hallo,

mir ist aufgefallen, dass im vorderen Rutschblech eine kleine Menge Öl steht. Als Ursache habe ich jetzt mal die Welle für die Allradbetätigung ausfindig gemacht (siehe Bild). Der Bereich darunter war zumindest feucht. Das Öl steht zwar nicht so hoch, aber dass es rausgeschleudert wird, wäre denkbar, oder?
Gibt es da überhaupt eine Dichtung? Im Katalog habe ich nichts gefunden.

Die Fläche zwischen Zentralrohr und Getriebe habe ich neu abgedichtet, da hängt auch kein Tropfen ganz unten.
Auf der anderen Seite beim Tachoantrieb ist es allerdings auch leicht feucht. Eventuell hier auch mal den O-Ring erneuern?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Bild
Zuletzt geändert von HannesB4 am Sa Aug 03, 2013 6:32, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße Hannes

AP700 Bj. 1961
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begga69
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Re: Ölverlust bei Allradhebel

Beitrag von begga69 »

Wenn das teil beweglich ist würde ich auf Simmering tippen
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Pinzlinger
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Re: Ölverlust bei Allradhebel

Beitrag von Pinzlinger »

Hallo,

mal ordentlich waschen und gucken wo es wirklich herkommt... mal nur so ein tipp...

Grüsse

Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
"Wenn ein Ingènieur zu träumen beginnt sticht er jeden Dichter aus"
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pathfinder700ap
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Re: Ölverlust bei Allradhebel

Beitrag von pathfinder700ap »

Die Welle zur Allrad-Schaltgabel ist mit O-Ringen abgedichtet. Ist aber natürlich mühsam zum Ausbauen... da muss wohl die Vorderachse runter.
Tachogetriebe kann man leicht ausbauen, hier ist evtl. der O-Ring unterm Deckel fällig oder die Papierdichtung zum VA-Gehäuse.

LG, C.
Steyr-Daimler-Puch Crack
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Re: Ölverlust bei Allradhebel

Beitrag von Steyr-Daimler-Puch Crack »

Es gab zwei Varianten : Die Schaltwelle ist mit Einem O-Ring gedichtet und die linke Seite ist mit einem Blechdeckel verschlossen, daher rinnt hier selten was raus. Die spätere Variante hatte Zwei O-Ringe und keinen Deckel. Die Bohrung im Zwischengehäuse ist rechts (siehe Bild) stärker angefast, damit die Ringe leichter schlupfen. Wird bei Montage hier nicht mit genügend Fett gearbeitet, sowie bei Wartungsarbeiten das nachschmieren/fetten vergessen, korrodiert die Bohr-und somit Dichtfläche im Gehäuse. Ist die Dichtfläche bereits angenagt und kann nicht mit Schmiergelleine egalisiert werden, so kann aufgebohrt und eine selbstgefertigte Hülse gesetzt werden. Der Umbau auf einen Wellendichtring ist aus mangelder Wandstärke selbst bei G-Serie nicht zu bewerkstelligen.

Beim Tachoantrieb brechen die Gehäuse700.1.41.215.2 gerne, wenn zuviel Anzugsmoment angewendet wurde, bzw bei unsachgemässem Ausbau. Der Verschlussdeckel 700.1.41.223.1 neigt auch leicht zum Verzug, da exzentrisch befestigt, dieser ist als einzigstes mit einemO-Ring- es ist eigentlich ein Formteil -abgedichtet. Der Antrieb selbst( Gehäuse) wird mit einer Papierdichtung zum Zwischengehäuse abgedichtet. Hier ist der 6mm Stehbolzen sehr knapp an der Dichtfläche, evtl rinnt es hier, da bei Montage leicht ein Riss in der Dichtung passiert. Der Stehbolzen ist in den meisten Fällen nicht mehr fest im Gehäuse, denn die (meist) verrostete Mutter wurde gewaltsam geöffnet und der Stehbolzen hat seine Endeinschraublage verändert. Kontrolliert man vor Montage den festen Sitz nicht, tritt Öl zwischen den Geweindegängen aus :wink: . Die Dichtscheibe 700.1.41.237.1, die den Verschlussdeckel hält und dichtet, vergessen auch die meisten, bzw durch die Alterung des Plastiks, reisst dieser ein, Wasser tritt ein und Öl aus ( tw Bestandteil aus der Fettfüllung, tw dichtet verharztes Fett nicht) Die Zahnräder der Tacho-Übersetzung, also die Äuseren hinter dem Verschlussdeckel,laufen in Schmierfett die Abdichtung zum Zwischengehäuse erfolgt über Spaltabdichtung zwischen Tachogehäuse und Eingangswelle.

Der Abrieb bzw die Anschraubbüchse ist nicht zum Gehäuse gedichtet, sondern nur gesteckt. diese muss man nachträglich flüssig dichten, besser einkleben, da diese sehr leicht mitdreht. Die Hutmanschette ist selten defekt, diese ist die gleich wie im Benziner Pinz also noch über S-Tec zuordern.

Der Tachoantrieb ist immer etwas leicht feucht, 100 % Dichtheit kenne ich nicht - und wohin soll die FettFüllung sich bei Temperaturwechsel sich ausdehnen, Druckausgleich der VA?
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HannesB4
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Re: Ölverlust bei Allradhebel

Beitrag von HannesB4 »

Danke für eure Antworten, vor allem an SDP-Crack - wow!
Jetzt weiss ich mal wo ich ansetzen kann.

Mich macht das fertig, wenn bei einem neu aufgesetzten Fahrzeug noch immer was undicht ist, aber es war mein erster und ich lerne noch immer dazu.

EDIT: @Consti: Offen hatte ich es ja schon mal, aber da habe ich nicht an diese Dichtung gedacht. viewtopic.php?f=25&t=5518&start=26
Grüße Hannes

AP700 Bj. 1961
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