Island 2006
Island 2006
Da ich schon mehrere "Mahnungen" bekommen habe, schreib ich jetzt mal schnell was über unsere Islandtour.
Nach unzähligen Anläufen haben wir in diesem Jahr Nägel mit Köpfen gemacht, ich habe einfach mal die Fähre gebucht, dank der späten Ferien in BaWü lag die Rückfahrt dann in der Nebensaison. Ferryman hat das alles geregelt. Wir haben versucht, ein paar "anspruchsvollere" Touren zu finden, was mit Hilfe einiger Islandcracks auch gelungen ist.
Also 5 Wochen waren gebongt, am 12. August sollte die Fähre ab Hanstholm starten. Die Vorbereitungen wurden wie immer in letzter Sekunde abgeschlossen, oder besser nach erneutem Sortieren der Prioritäten abgebrochen.
Wir starten in Heilbronn, besuchen den Ferryman, liegt halt auf er Strecke. Nach einigen Bieren haben wir schnell die nächsten 10 Touren vorgeplant
Samstag nachmittag erreichen wir nach nerviger Regenfahrt und vielen Staus, den Fährhafen in Hanstholm. Unser Begleitfahrzeug, ein LR 130 ist bereits dort. Das Verladen ist genauso chaotisch wie in Genua oder Tunis, ein durchdachtes System habe ich nicht erkennen können, egal, irgendwann waren wir drauf und es ging los.
Die Norröna in Thorshavn
Wir haben für die Hinfahrt nur noch Couchettes also sowas ähnliches wie Studentenwohnheim bekommen, die sich dann aber als akzeptabel erwiesen. Habe da auf der Habib Richtung Afrika ein paar andere Erfahrungen gemacht. Bei Regen und ordentlichem Seegang kommen wir 2 Tage später in Thorshavn auf den Färöern an, dort bleiben wir zwei Tage, die Fähre fährt derweil nach Bergen und lädt uns anschliessend wieder ein.
Die Färöer Inseln sind, sofern man mal keinen Nebel oder Starkregen hat, recht interessant, kleine stark zerklüftete Inseln mitten im Atlantik. Wohnen wollte ich dort nicht
Hier gab es auch den ersten Schaden, der Pinzgauer, hatte plötzlich starken Leistungsverlust....... Ursache war ein gebrochener Kipphebel, irgendwie blöd ;-(, kein E-Teil in Sicht, also wurde das Teil kurzerhand geschweisst, bei der Gelegenheit haben wir die Jungs von der Thorshavner Berufsfeuerwehr kennengelernt, die uns ihre Werkstatt zur Verfügung gestellt haben, vielen Dank nochmal !! War ein lustiger Abend.
Der ADAC hatte grosse Probleme, die Färöer Inseln zu finden, die E-Teil Versendung nach Island hat auch nicht funktioniert. Naja, ist halt nicht Frankfurt. Aber der Kipphebel hat gehalten, er wurde mit all seinen aderen Kipphebelkollegen nach der Tour getauscht, verchromt und hängt jetzt eingerahmt in der Werkstatt. Ursache war vermutlich ein lang zurückliegender Wartungsfehler bei den Schweizern, die wohl das Ventilspiel eng eingestellt haben. Die Stößel waren auch alle krumm, zum Glück habe ich das auf der Tour nicht bemerkt, sonst hätte ich eher nicht so gut geschlafen.
Die Technik, ein Landy 130 Tdi und ein Pinzi
Hier ein paar Bilder von den Färoer Islands
Am 16.8. kamen wir morgens dann in Seydisfjördur auf Island an, Das Wetter war perfekt, ca. 22 Grad und Sonnenschein. Nach ein paar bangen Minuten beim Zoll, wir hatten ein paar Getränke an Bord, die das erlaubte Limit gesprengt hätten. Ging dann aber völlig problemlos. Als erstes gab es eine Belehrung, dass Offroad Fahren in Island streng verboten ist und es immer Stress mit Deutschen und Österreichern gibt.
Na sowas ????
Islandwetter, wie man es sich vorstellt !
Wir hatten keine feste Tourplanung, wollten uns in Egilstadir, entscheiden ob rechts, links oder geradeaus, abhängig vom Wetter ! Da das Wetter überall gut war, haben wir uns für rechts also den Nordteil entschieden. So ging es zuerst Richtung Myvatn, Dettifoss, Husavik. Wir haben versucht, Touriwege zu meiden, was auch problemlos klappt. Hier gibt es an der Krafla die ersten Kontakte zum immer gegenwärtigen Vulkanismus.
Die Tankstelle in Mördadalur
Weiter geht es zum Godafoss und nach ausgiebigem Tanken, (der Pinzgauer mag das oft und viel) ab Richtung Herdubreid und Askja ins Hochland. Die Pisten sind zu gut, die ersten Furten folgen umgehend. Touristen werden seltener. Klaus findet das Wasser recht lustig und brettert durch, dass es kracht, dass ihm sein Landy dabei zum Feuchtbiotop wird, merkt er erst später. Ich bin kein grosser Freund von Furten, da geht zu viel kaputt, wenn etwas schief geht. Ausserdem hatte ich in Australien massenhaft davon.
Immer wieder Wasser, selten so tief, dass der Pinzi ins Schwitzen kommt (oder der Fahrer)
Prüfen der Wassertemp. durch ein deutsches Spezialistenteam.... 4 Grad !!
Pseudokrater am Myvatn
Herdubreid
Am Herdubreid, einem einzeln stehenden Berg beschliessen wir, das Wetter ist wechselhafter geworden, statt Kverkfjöll und Snaefell geht es zuerst zur Askja, einem riesigen Krater mit zwei Seen, einer davon ist warm, der Viti, das Wasser ist grünlich weiss und riecht recht streng nach Schwefel. Egal, wir machen uns nackig und rein ins Vergnügen. Der Geruch verliert sich mit der Zeit
Krafla, hier sieht man, dass es unter Island wohl recht heftig zugeht
Ein schöner kalter Kratersee an der Krafla
Ein paar mittlerweile erschienene Touristen nehmen das Badevergnügen kopfschüttelnd zur Kenntnis.
Sandsturm
Der grosse See im Askjakrater
Der Viti Krater der Askja, nicht sehr einladend
Weiter geht es, nicht ohne von den Parkrangern ermahnt zu werden, dass das Sammeln von Steinen verboten ist, Richtung Süden die F910 entlang durch schwarze Sand- und Lavawüste. Der erste Sandsturm folgt sofort, es sieht recht bedrohlich aus, der Himmel wird schwarz vom Staub. Grobe Richtung ist erstmal Reykjavik, da dort isländische Freunde und mein Kipphebel warten (dachte ich), auf den Färöern ist einer gebrochen, nach Schweissung hat er 5000km gehalten !!!
Die Stadt würde ich als goldig bezeichnen, hier ein paar Fotos. Die Häuser sind klein, die Autos gross.
Reykjavik
Da das Kipphebelliefern nicht geklappt hat, sind wir ohne E-Teil weiter auf die im Westen liegende Halbisel Sneafells gefahren um den dortigen vergletscherten Vulkan zu besteigen, was wir dann aber abgebrochen haben, das wetter war einfach zu instabil und das Eis hatte gewaltige Spalten. Klaus meinte (er ist österreichischer Bergführer) das es zu gefährlich ist, ich verstehe davon nicht viel, mir war nicht so wohl auf dem Gletscher.
Die Westfjorde haben wir uns für das nächste Mal aufgehoben. Wir wollten wieder ins Hochland, also Sprit und Verpflegung bunkern und auf den kleinsten Pisten die wir finden konnten, Richtung Zentrum der Insel. Einige davon, waren wohl monatelang nicht befahren und kilometerweise stark verblockt, der LR hat einige Male harten Bodenkontakt gehabt.
Der Strokkur bricht alle paar Minuten aus
Nächstes Ziel waren die Geysire an der Kjölur, einer Standard- Touristenroute. Danach nach Landmannerlaugar, Eldgja immer am Nordrand des Myrdalsjökull zum Strutur. Dort war es so kalt, nass und stürmisch, dass wir in der Hütte übernachtet haben. Eine super Sache, es gibt mehr oder weniger gut ausgestattete Hütten im Hochland verteilt, in denen man gegen ein paar Kronen übernachten kann, das Geld legt man in eine Box, verlässt alles wie es war und fertig. Ich bezweifle, dass dieses System hier funktionieren würde.
Weiter ging es zur Lakispalte und dann an der Südküste entlang, nach Ingoldshöfdi, einer Vogelinsel vor der Küste, die über eine Sandbank erreichbar ist, die mehr oder weniger überflutet ist.
Hier hat unser Landyteam den Begleitschutz verweigert. Es war toll, meine Frau sagt nix zu dem Thema, obwohl die einiges mitmacht. Das ist der Weg zur Insel, bis 1m tief und endlos
Lustige Strasse, Adrealin pur, unser Begleitlandy kneift !!
Der Weg nach Ingoldshöfdi
Luft raus, hier wollte ich nicht unbedingt stecken bleiben
So sieht das von der anderen Seite aus
Die Kids amüsieren sich prima
Nächste Station war Bölti am Vatna, vielleicht errinnert sich jemand an den gigantischen Gletscherlauf 1996 als dort unter dem Vatnajökull ein Vulkan ausbrach.
Jökulsarlon im Süden, die Eisberge treiben bei Ebbe ins Meer
Es wurde zunehmend kühler, die Saison ging zu ende, Hütten und Camps schliessen meist am 1. September. Da wir alles an Bord hatten, juckte uns das wenig. Nächstes Highlight war der Lönsheidi Track, eine nur 15km lange "Abkürzung" an der Ostküste, "nehmen wir die Abkürzung, oder haben wir keine Zeit" .
Lönsheidi Track, Temp ca 6 Grad Sichtweite < 20m, seltsame Gegend
Ein Offroaderschrottplatz, von Willys über UAZ und LR bis Austin, alles da.
Innerhalb 3km geht es 500m rauf, es wurde neblig und teilweise fehlte der Weg, durch starke Regenfälle waren Brücken und Track stellenweise hundert meter tief abgeruscht, es gab 1-2 m tiefe Auswaschungen und das Wetter trug seinen Teil zu der Untergangsstimmung bei. Meine beiden grossen Girls sind ausgestiegen damit sie das Elend nicht sehen müssen, die Kleinen wurden eingespannt, einen zum Weg suchen, die andere hatte die Aufgabe, vor grossen Steinen zu warnen, was sie auch lautstark tat, schon sah das alles nur noch halb so wild aus. Die Panik wich allgemeiner Begeisterung. Der Landy hat hier aufgegeben, die Schäden wären enorm gewesen, 3 Achsen sind halt drei Achsen.
Langsam aber sicher ging dann der Urlaub seinem Ende entgegen, wir sind noch zum Snaefell und Kverkfjöll gefahren und danach ging es wieder retour.
Fazit: Absolut lohnend, wenn man sich für Natur interessiert, für den Pinz gab es kein wirkliches Hinderniss, man sollte auf schlechtes Wetter eingerichtet sein, speziell der Wind ist ein grosses Problem, mit Dachzelten kann man da Pech haben. Man hat unter Umständen alle vier Jahrezeiten am selben Tag.
Pinzi hat gut durchgehalten, bis auf ein nerviges Zündungsproblem und einen gebrochenen Kipphebel. Mein Ausbau hat sich total bewährt, Kleinigkeiten werden jetzt korrigiert. Das Hauptproblem ist die altbekannte geringe Reichweite und ein im schweren Gelände schwer zu Kalkulierender Verbrauch.
Die Versorgung ist O.k. man muss halt bunkern, wenn es eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Die Preise waren wider erwarten nicht so furchtbar hoch, es gibt dort BONUS (Schweinderlmarkt), eine Kette, die erträgliche Preise verlangt, selbst ein bierähnliches Getränk ist dort nicht teurer als bei uns. Süssigkeiten, Spirituosen und Gemüse sind deutlich teurer als hier, Sprit auch.
Man sollte Lamm und Fisch mögen wer keine Lakritz mag, wird bei den Süssigkeiten nicht viel finden.
Lakritz-Eis, krass aber nicht schlecht
Die absolute Spezialität ist Hakarl, fermentierter, manche sagen auch vergammelter Hai, ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich dazu durchgerungen habe, das Zeug zu essen, bei starkem Wind im freien, geht's sogar mit dem Geruch. Dazu schüttet man Brennivin, ein an Flugbenzin erinnernder Fusel in sich hinein. Man sagt, wenn das Zeug nach Bahnhofsklo riecht, dann wäre es in Ordnung.
Fischtrocknung im Freien
Isländische Kavallerie, man sieht, der Unfallschutz wird sehr ernst genommen
Wer keinen Fisch mag, der kann auch gesengte Schafsköpfe oder Widderhoden essen.
Zum Glück versteht man die Sprache nicht, sodass manches gegessen wird ohne wirklich zu wissen, was es ist.
Die Rückfahrt lief stürmisch wie gehabt über Thorshavn, Lerwick auf den Shetland's und Bergen. Man sollte also auch etwas für die Seefahrt übrig haben. Diesmal in einer 4'er Kabine, war es richtig komfortabel.
Viele lassen sich von den Preisen abschrecken, ich fand es annehmbar, alles über den Daumen ca. 4000 Euro incl. Fähre für 5 Wochen und 2 Erw. + 3 Kids. Das geht eigentlich, zumal der Sprit für den 6 rädrigen Österreicher ein grosser Teil davon ist.
Fotos stelle ich heute abend dazu !!
Warum sind isländische Schafe immer zu dritt??
Hier noch ein paar Unsortierte !
Frost gab es auch
Ein krasser Fall von Sandblechmissbrauch
Relaxen im Hotpot
Nach unzähligen Anläufen haben wir in diesem Jahr Nägel mit Köpfen gemacht, ich habe einfach mal die Fähre gebucht, dank der späten Ferien in BaWü lag die Rückfahrt dann in der Nebensaison. Ferryman hat das alles geregelt. Wir haben versucht, ein paar "anspruchsvollere" Touren zu finden, was mit Hilfe einiger Islandcracks auch gelungen ist.
Also 5 Wochen waren gebongt, am 12. August sollte die Fähre ab Hanstholm starten. Die Vorbereitungen wurden wie immer in letzter Sekunde abgeschlossen, oder besser nach erneutem Sortieren der Prioritäten abgebrochen.
Wir starten in Heilbronn, besuchen den Ferryman, liegt halt auf er Strecke. Nach einigen Bieren haben wir schnell die nächsten 10 Touren vorgeplant
Samstag nachmittag erreichen wir nach nerviger Regenfahrt und vielen Staus, den Fährhafen in Hanstholm. Unser Begleitfahrzeug, ein LR 130 ist bereits dort. Das Verladen ist genauso chaotisch wie in Genua oder Tunis, ein durchdachtes System habe ich nicht erkennen können, egal, irgendwann waren wir drauf und es ging los.
Die Norröna in Thorshavn
Wir haben für die Hinfahrt nur noch Couchettes also sowas ähnliches wie Studentenwohnheim bekommen, die sich dann aber als akzeptabel erwiesen. Habe da auf der Habib Richtung Afrika ein paar andere Erfahrungen gemacht. Bei Regen und ordentlichem Seegang kommen wir 2 Tage später in Thorshavn auf den Färöern an, dort bleiben wir zwei Tage, die Fähre fährt derweil nach Bergen und lädt uns anschliessend wieder ein.
Die Färöer Inseln sind, sofern man mal keinen Nebel oder Starkregen hat, recht interessant, kleine stark zerklüftete Inseln mitten im Atlantik. Wohnen wollte ich dort nicht
Hier gab es auch den ersten Schaden, der Pinzgauer, hatte plötzlich starken Leistungsverlust....... Ursache war ein gebrochener Kipphebel, irgendwie blöd ;-(, kein E-Teil in Sicht, also wurde das Teil kurzerhand geschweisst, bei der Gelegenheit haben wir die Jungs von der Thorshavner Berufsfeuerwehr kennengelernt, die uns ihre Werkstatt zur Verfügung gestellt haben, vielen Dank nochmal !! War ein lustiger Abend.
Der ADAC hatte grosse Probleme, die Färöer Inseln zu finden, die E-Teil Versendung nach Island hat auch nicht funktioniert. Naja, ist halt nicht Frankfurt. Aber der Kipphebel hat gehalten, er wurde mit all seinen aderen Kipphebelkollegen nach der Tour getauscht, verchromt und hängt jetzt eingerahmt in der Werkstatt. Ursache war vermutlich ein lang zurückliegender Wartungsfehler bei den Schweizern, die wohl das Ventilspiel eng eingestellt haben. Die Stößel waren auch alle krumm, zum Glück habe ich das auf der Tour nicht bemerkt, sonst hätte ich eher nicht so gut geschlafen.
Die Technik, ein Landy 130 Tdi und ein Pinzi
Hier ein paar Bilder von den Färoer Islands
Am 16.8. kamen wir morgens dann in Seydisfjördur auf Island an, Das Wetter war perfekt, ca. 22 Grad und Sonnenschein. Nach ein paar bangen Minuten beim Zoll, wir hatten ein paar Getränke an Bord, die das erlaubte Limit gesprengt hätten. Ging dann aber völlig problemlos. Als erstes gab es eine Belehrung, dass Offroad Fahren in Island streng verboten ist und es immer Stress mit Deutschen und Österreichern gibt.
Na sowas ????
Islandwetter, wie man es sich vorstellt !
Wir hatten keine feste Tourplanung, wollten uns in Egilstadir, entscheiden ob rechts, links oder geradeaus, abhängig vom Wetter ! Da das Wetter überall gut war, haben wir uns für rechts also den Nordteil entschieden. So ging es zuerst Richtung Myvatn, Dettifoss, Husavik. Wir haben versucht, Touriwege zu meiden, was auch problemlos klappt. Hier gibt es an der Krafla die ersten Kontakte zum immer gegenwärtigen Vulkanismus.
Die Tankstelle in Mördadalur
Weiter geht es zum Godafoss und nach ausgiebigem Tanken, (der Pinzgauer mag das oft und viel) ab Richtung Herdubreid und Askja ins Hochland. Die Pisten sind zu gut, die ersten Furten folgen umgehend. Touristen werden seltener. Klaus findet das Wasser recht lustig und brettert durch, dass es kracht, dass ihm sein Landy dabei zum Feuchtbiotop wird, merkt er erst später. Ich bin kein grosser Freund von Furten, da geht zu viel kaputt, wenn etwas schief geht. Ausserdem hatte ich in Australien massenhaft davon.
Immer wieder Wasser, selten so tief, dass der Pinzi ins Schwitzen kommt (oder der Fahrer)
Prüfen der Wassertemp. durch ein deutsches Spezialistenteam.... 4 Grad !!
Pseudokrater am Myvatn
Herdubreid
Am Herdubreid, einem einzeln stehenden Berg beschliessen wir, das Wetter ist wechselhafter geworden, statt Kverkfjöll und Snaefell geht es zuerst zur Askja, einem riesigen Krater mit zwei Seen, einer davon ist warm, der Viti, das Wasser ist grünlich weiss und riecht recht streng nach Schwefel. Egal, wir machen uns nackig und rein ins Vergnügen. Der Geruch verliert sich mit der Zeit
Krafla, hier sieht man, dass es unter Island wohl recht heftig zugeht
Ein schöner kalter Kratersee an der Krafla
Ein paar mittlerweile erschienene Touristen nehmen das Badevergnügen kopfschüttelnd zur Kenntnis.
Sandsturm
Der grosse See im Askjakrater
Der Viti Krater der Askja, nicht sehr einladend
Weiter geht es, nicht ohne von den Parkrangern ermahnt zu werden, dass das Sammeln von Steinen verboten ist, Richtung Süden die F910 entlang durch schwarze Sand- und Lavawüste. Der erste Sandsturm folgt sofort, es sieht recht bedrohlich aus, der Himmel wird schwarz vom Staub. Grobe Richtung ist erstmal Reykjavik, da dort isländische Freunde und mein Kipphebel warten (dachte ich), auf den Färöern ist einer gebrochen, nach Schweissung hat er 5000km gehalten !!!
Die Stadt würde ich als goldig bezeichnen, hier ein paar Fotos. Die Häuser sind klein, die Autos gross.
Reykjavik
Da das Kipphebelliefern nicht geklappt hat, sind wir ohne E-Teil weiter auf die im Westen liegende Halbisel Sneafells gefahren um den dortigen vergletscherten Vulkan zu besteigen, was wir dann aber abgebrochen haben, das wetter war einfach zu instabil und das Eis hatte gewaltige Spalten. Klaus meinte (er ist österreichischer Bergführer) das es zu gefährlich ist, ich verstehe davon nicht viel, mir war nicht so wohl auf dem Gletscher.
Die Westfjorde haben wir uns für das nächste Mal aufgehoben. Wir wollten wieder ins Hochland, also Sprit und Verpflegung bunkern und auf den kleinsten Pisten die wir finden konnten, Richtung Zentrum der Insel. Einige davon, waren wohl monatelang nicht befahren und kilometerweise stark verblockt, der LR hat einige Male harten Bodenkontakt gehabt.
Der Strokkur bricht alle paar Minuten aus
Nächstes Ziel waren die Geysire an der Kjölur, einer Standard- Touristenroute. Danach nach Landmannerlaugar, Eldgja immer am Nordrand des Myrdalsjökull zum Strutur. Dort war es so kalt, nass und stürmisch, dass wir in der Hütte übernachtet haben. Eine super Sache, es gibt mehr oder weniger gut ausgestattete Hütten im Hochland verteilt, in denen man gegen ein paar Kronen übernachten kann, das Geld legt man in eine Box, verlässt alles wie es war und fertig. Ich bezweifle, dass dieses System hier funktionieren würde.
Weiter ging es zur Lakispalte und dann an der Südküste entlang, nach Ingoldshöfdi, einer Vogelinsel vor der Küste, die über eine Sandbank erreichbar ist, die mehr oder weniger überflutet ist.
Hier hat unser Landyteam den Begleitschutz verweigert. Es war toll, meine Frau sagt nix zu dem Thema, obwohl die einiges mitmacht. Das ist der Weg zur Insel, bis 1m tief und endlos
Lustige Strasse, Adrealin pur, unser Begleitlandy kneift !!
Der Weg nach Ingoldshöfdi
Luft raus, hier wollte ich nicht unbedingt stecken bleiben
So sieht das von der anderen Seite aus
Die Kids amüsieren sich prima
Nächste Station war Bölti am Vatna, vielleicht errinnert sich jemand an den gigantischen Gletscherlauf 1996 als dort unter dem Vatnajökull ein Vulkan ausbrach.
Jökulsarlon im Süden, die Eisberge treiben bei Ebbe ins Meer
Es wurde zunehmend kühler, die Saison ging zu ende, Hütten und Camps schliessen meist am 1. September. Da wir alles an Bord hatten, juckte uns das wenig. Nächstes Highlight war der Lönsheidi Track, eine nur 15km lange "Abkürzung" an der Ostküste, "nehmen wir die Abkürzung, oder haben wir keine Zeit" .
Lönsheidi Track, Temp ca 6 Grad Sichtweite < 20m, seltsame Gegend
Ein Offroaderschrottplatz, von Willys über UAZ und LR bis Austin, alles da.
Innerhalb 3km geht es 500m rauf, es wurde neblig und teilweise fehlte der Weg, durch starke Regenfälle waren Brücken und Track stellenweise hundert meter tief abgeruscht, es gab 1-2 m tiefe Auswaschungen und das Wetter trug seinen Teil zu der Untergangsstimmung bei. Meine beiden grossen Girls sind ausgestiegen damit sie das Elend nicht sehen müssen, die Kleinen wurden eingespannt, einen zum Weg suchen, die andere hatte die Aufgabe, vor grossen Steinen zu warnen, was sie auch lautstark tat, schon sah das alles nur noch halb so wild aus. Die Panik wich allgemeiner Begeisterung. Der Landy hat hier aufgegeben, die Schäden wären enorm gewesen, 3 Achsen sind halt drei Achsen.
Langsam aber sicher ging dann der Urlaub seinem Ende entgegen, wir sind noch zum Snaefell und Kverkfjöll gefahren und danach ging es wieder retour.
Fazit: Absolut lohnend, wenn man sich für Natur interessiert, für den Pinz gab es kein wirkliches Hinderniss, man sollte auf schlechtes Wetter eingerichtet sein, speziell der Wind ist ein grosses Problem, mit Dachzelten kann man da Pech haben. Man hat unter Umständen alle vier Jahrezeiten am selben Tag.
Pinzi hat gut durchgehalten, bis auf ein nerviges Zündungsproblem und einen gebrochenen Kipphebel. Mein Ausbau hat sich total bewährt, Kleinigkeiten werden jetzt korrigiert. Das Hauptproblem ist die altbekannte geringe Reichweite und ein im schweren Gelände schwer zu Kalkulierender Verbrauch.
Die Versorgung ist O.k. man muss halt bunkern, wenn es eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Die Preise waren wider erwarten nicht so furchtbar hoch, es gibt dort BONUS (Schweinderlmarkt), eine Kette, die erträgliche Preise verlangt, selbst ein bierähnliches Getränk ist dort nicht teurer als bei uns. Süssigkeiten, Spirituosen und Gemüse sind deutlich teurer als hier, Sprit auch.
Man sollte Lamm und Fisch mögen wer keine Lakritz mag, wird bei den Süssigkeiten nicht viel finden.
Lakritz-Eis, krass aber nicht schlecht
Die absolute Spezialität ist Hakarl, fermentierter, manche sagen auch vergammelter Hai, ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich dazu durchgerungen habe, das Zeug zu essen, bei starkem Wind im freien, geht's sogar mit dem Geruch. Dazu schüttet man Brennivin, ein an Flugbenzin erinnernder Fusel in sich hinein. Man sagt, wenn das Zeug nach Bahnhofsklo riecht, dann wäre es in Ordnung.
Fischtrocknung im Freien
Isländische Kavallerie, man sieht, der Unfallschutz wird sehr ernst genommen
Wer keinen Fisch mag, der kann auch gesengte Schafsköpfe oder Widderhoden essen.
Zum Glück versteht man die Sprache nicht, sodass manches gegessen wird ohne wirklich zu wissen, was es ist.
Die Rückfahrt lief stürmisch wie gehabt über Thorshavn, Lerwick auf den Shetland's und Bergen. Man sollte also auch etwas für die Seefahrt übrig haben. Diesmal in einer 4'er Kabine, war es richtig komfortabel.
Viele lassen sich von den Preisen abschrecken, ich fand es annehmbar, alles über den Daumen ca. 4000 Euro incl. Fähre für 5 Wochen und 2 Erw. + 3 Kids. Das geht eigentlich, zumal der Sprit für den 6 rädrigen Österreicher ein grosser Teil davon ist.
Fotos stelle ich heute abend dazu !!
Warum sind isländische Schafe immer zu dritt??
Hier noch ein paar Unsortierte !
Frost gab es auch
Ein krasser Fall von Sandblechmissbrauch
Relaxen im Hotpot
Zuletzt geändert von lralfi am So Okt 04, 2015 10:56, insgesamt 15-mal geändert.
- tirol_pinzi
- Beiträge: 979
- Registriert: Di Jun 13, 2006 0:12
- Wohnort: Tirol / Bezirk Innsbruck-Land
- Westzipfler
- Beiträge: 117
- Registriert: Mo Jan 09, 2006 13:21
- Wohnort: Aachen
- Pinzlinger
- Beiträge: 2075
- Registriert: So Jan 08, 2006 16:51
- Wohnort: Schwerin
- Kontaktdaten:
Toll
Hallo Iralfi!
Ein echt toller Urlaub, ich denke da muss ich mit einem meiner Haustiere auch mal hin!
Danke für den Bericht!
Schöne Grüsse
Stefan
Ein echt toller Urlaub, ich denke da muss ich mit einem meiner Haustiere auch mal hin!
Danke für den Bericht!
Schöne Grüsse
Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
"Wenn ein Ingènieur zu träumen beginnt sticht er jeden Dichter aus"
"Wenn ein Ingènieur zu träumen beginnt sticht er jeden Dichter aus"
Das ist ganz einfach: Mutter, dieshähriges und vorjähriges Lamm. Die Lämmer bleiben halt zwei Jahre bei der Mutter, bevor sie erwachsen sind.eniac hat geschrieben:Was ist nun mit den Schafen???lralfi hat geschrieben:Warum sind isländische Schafe immer zu dritt??
@ Ralf: Wo sind denn die Bilder mit den großen Steinblöcken her, wo war das? So eine "Piste" hab ich in Island noch nicht gesehen, ganz offenbar "etwas abseits" der Touri-Routen !
Gruß
Wolfram
Natürlich Pinzgauer, was sonst!
Na so eine einfache Lösung kann's bei Ralf ja nun wirklich nicht sein!Wolfram hat geschrieben:Das ist ganz einfach: Mutter, dieshähriges und vorjähriges Lamm. Die Lämmer bleiben halt zwei Jahre bei der Mutter, bevor sie erwachsen sind.
Feiner Bericht, interessantes Land, scheint mir. Die Bilder sind sehr beeindruckend!
Gruß
Stefan
- Peter Lustig
- Beiträge: 851
- Registriert: Mo Aug 01, 2005 14:44
- Wohnort: 55606 Kirn
Hallo iralfi,
bin neu hier im Forum. Beobachte das Treiben im Forum schon seit fast 2 Jahren. Bin über deinen Islandbericht gestolpert und musste feststellen, dass wir uns im Fährhafen in Hanstholm geshen haben. Am 12.August sind wir mit unserem Pinzi gerade von Island zurückgekommen.
LG
Christian
bin neu hier im Forum. Beobachte das Treiben im Forum schon seit fast 2 Jahren. Bin über deinen Islandbericht gestolpert und musste feststellen, dass wir uns im Fährhafen in Hanstholm geshen haben. Am 12.August sind wir mit unserem Pinzi gerade von Island zurückgekommen.
LG
Christian
Christian