Auf in den Norden

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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xxJohnxx
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Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Servus,

Für den Sommerurlaub sollte es dieses Jahr in den Norden gehen. Auf dem Weg wollte ich ein bisschen was von der Landschaft und den Städten sehen, und dann im Norden auch ein wenig von der Wildniss. Dafür eignet sich der Pinzi ja halbwegs gut, auch wenn man auf der Autobahn defintiv ganz rechts fährt. Aber im Urlaub will man ja sowieso keinen Stress, also... 8)

Ein Tag vor der Abfahrt steht der Pinzi bereit. Zündung wurde kurz davor neu eingestellt, Vergaser wurden auf synchronen lauf getestet. Danke Stefan ;)

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Auch im Innenraum ist alles Startklar. Bett, Profiant und alles weitere was man so braucht und nicht braucht ist dabei.

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Am nächsten Tag geht es dann los. Plan ist nach einer Übernachtung unterwegs am nächsten Tag in der Nähe von Hamburg beim 'Hati' anzukommen. Den im Pinzi liegt ein paar Scheuerleisten für seinen 712San.

Nicht weit weg vom geplanten Übernachtungsplatz fällt mir ein komischer Geruch auf. Ähnlich wie Benzin. Kurz danach mal stehen geblieben und mal ums Auto gelaufen. Oh je, ganze Rückseite voller Tropfen. Unters Auto gelegt und der Übeltäter war gleich gefunden.

Aus der linken mittleren Achsmanschette tropft die Suppe raus. :shock:

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Nach langem Überlegen ging es dann die letzten paar Kilometer Richtung Schlafplatz weiter. Auf dem Weg dorthin ab und an stehen geblieben und mal begutachtet wie stark es den Tropft. Alle ein bis zwei Sekunden ein Tropfen. Nicht gut.

Am Schlafplatz angekommen ging es dann erst mal ins Bett. War schon am dunkel werden und zu diesem Zeitpunkt war der Frust recht groß.

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Das "Bett" erwies sich als durchaus komfortabel. Die Blinddeckel die die Generatorkästen ersetzten bekommen aber bald Löcher + Lüfter, damit es bei 30° im Freien nicht 40° im Pinzgauer hat. Neben der direkten Sonneneinstrahlung wird der Boden ja auch ziemlich warm.

Am nächsten Morgen war dann mal Sichtung angesagt. Füll- und Kontrollschraube des mittleren Diffrentials raus. Zumindest ein bisschen Öl scheint noch drin zu sein. Neben ein paar Litern Motoröl hab ich auch einen Liter passendes Getriebeöl dabei gehabt. Den mal reingekippt bis die Büchse leer war. Zur Kontrollschraube kam es aber trozdem nicht raus. :x
Es gehören ja 2 Liter rein und mindestens einer ist jetzt zumindest drinnen. Ganz auslaufen sollte das Öl ja sowieso nicht können also vermutlich eher mehr. Sonntags um 7 in der Früh ists auch sowieos schwierig mehr zu bekommen. Also egal und weiter gehts.

Bis zum 'Hati' wars nicht mehr weit. Dort konnte man dann auch mal in Ruhe die Achsmanschette herunter schrauben was am Sonntag Nachmittag dann auch gemacht wurde.

Davor war noch eine Besichtigung einer WWII Ölbunkeranlage mittels 712San angesagt. Sehr beeindruckend.

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Anschließend dann der weniger Spaßige Teil und die Achsmanschette herunter gezogen.

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Auf dem Bild nicht ersichtlich ist die Ladung Getriebeöl die da mit herausgekommen ist. Selbige war auch voller (gottseidank) nicht magnetischer Partikel. Tja, da hat es wohl eine Dichtung zusammengerieben. Per Forum wurde dann auch der Arbeitsaufwand für eine Reperatur ermittelt. Mit schnell reparieren und dann weiterfahren wird das wohl nix. :(

Am nächsten Morgen wurde dann die Achsmanschette laut Reperaturanleitung (danke Lorenz) wieder aufgezogen und Ordnungsgemäß verklebt (war sie davor nicht, hmm...). Dann einige Werkstätten angerufen. Tja, leider will dass in Hamburg keiner machen, bzw. die, die meinen sie könnten es, definitv nicht vor Ende August. Pinzgauer ist halt eben nicht gerade häufig.

Mit der geklebten Achsmanschette weiter Weg von der Heimat fahren wollte ich dann auch nicht so wirklich. Wird ja nicht gerade einfacher eine Werkstätte zu finden.

Nach abwägen der Möglichkeiten war dann die naheliegenste Lösung den Pinzi wieder in Richtung Heimat zu bewegen. Was dann auch eine vorzeitige Beendigung des Urlaubs bedeutet hätte. Aber gut, wenns nicht geht, gehts nicht.

Montags gings zuerst zu einem Ölfachhandel und anschließend mit 5L Getriebeöl im Gepäck Richtung Süden. Nach einer Stunde fahrt war noch alles dicht.

Von einem Kollegen kam dann noch eine SMS, ob ich denn bei einer Offroad Werkstätte in Magdeburg auch angerufen hätte. Nö, die hab ich nicht gefunden, war aber zu dem Zeitpunkt nur cirka 2 Stunden weg. Also angerufen, und dann mal gute Nachrichten: "Ja, wir kennen Pinzis nicht wirklich zu gut, aber anschauen können wir uns das mal."

Also gut, Adresse ins Navi und ab gehts Richtung Magdeburg. Das Navi hatte so wie ich anscheinend nicht wirklich den besten Tag, und es ging aus mir ungeklaren Gründen über einen fragwürdigen Forstweg. Aber mit dem Pinzi ja kein Problem.

In Magdeburg war dann warten auf den nächsten Tag angesagt. In der Stadt sorgte dann der Pinzi doch für Aufsehen.

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Hab lange zugeschaut wie Passanten die österreichische Rarität begutachten. So ein Pinzgauer ist halt schon nicht ganz unauffällig, obwohl er in Tarnfarbe gemalt ist.

Am nächsten Tag das Auto zur Werkstatt gebracht und mit schwerem Herzen dort zurückgelassen. Da ich nicht meinen halben Urlaub in Magdeburg verbringen wollte, (was ehrlich gesagt nicht so verlockend klang), ging es dann mit dem kleinsten und günstigsten Mietauto in den alle (relativ) wichtigen Sachen sowie ein weiterer Passagier + Gepäck gepasst haben. Gar nicht so einfach da was passendes zu finden, vorallem wenn man dann noch 3 Wochen mit 5000km haben will. Aber gut, mit ein bisschen telefonieren und einem halben Tag Zeitaufwand ist auch das geschafft. ;)

Dann ging es auch los in Richtung Hamburg. Dort waren mal 2 Tage eingeplant. Jetzt ist es halt bloß noch ein Abend.

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Am Mittwoch Morgen ging es dann in Richtung Dänemark. Per Fähre ist das eine Flotte Sache.

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Kurze Zeit später war dann auch schon Kopenhagen erreicht. Dort war ein Aufenthalt von 3 Nächten geplant um ein bisschen Zeit mit Bekannten zu verbringen. Schöne Stadt! :)

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Am Samstag ging es dann in der Früh weiter. Per Landbrücke ging es zuerst nach Schweden und dann der Küste entlang Richtung Norden. Da der Mietwagen deutlich schneller war als der Pinzi, wurde der Zeitplan ein bisschen über den Haufen geworfen und es wurde ein außerplanmäßiger Abstecher nach Götheborg eingeschoben. Auch nicht schlecht! :D

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Einige Zeit später ging es dann weiter nordwärts. Das Ziel war Sarpsborg, cirka eine Stunde südlich von Oslo. Dort hab ich dann am Bahnhof auf einen Kollegen gewartet mit dem eine Norwegentour geplant war. Die Tour wurde eigentlich so ausgelegt das wir sie nur durchführen wenn dass mit dem Pinzgauer klappt. Eigentlich war sie schon abgesagt, aber nach einigem hin und her wurde dann noch in Hamburg entschieden dass wir doch weiter fahren. Jedoch deutlich gekürzt um die Mietkosten in Grenzen zu halten. Meinen Berechnungen nach ist der Mietwagen inklusive Miete dank reduzierten Fährüberfahrten, Mautgebühren und vorallem Spritkosten dann etwa gleich teuer gekommen wie mich selbiger Spaß im Pinzgauer gekostet hatte. :wink:

Auf jeden Fall war dann in Sarpsborg die erste Übernachtung im Zelt anstatt im Pinzgauer angesagt. Gut dass das als Reserver dabei war. :)

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Anschließend ging es dann Sonntags weiter durch Oslo und dann Richtung Westküste Norwegens. Der Kollege hat uns eine schöne Route geplant die an sehr vielen Seen, Gebiergen und weiteren tollen landschaftlichen Sehenswürdigekeiten vorbeigeführt hat!

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Dann war bald auch schon der nächste Rastplatz in mitten eines schönen Fjordes erreicht!

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Direkt vor einem Wasserfall haben wir unsere Zelte bei einem Campingplatz aufgeschlagen. Ohne den Pinzi waren die Campingplätze die sicherste Lösung zu übernachten. Die Wasserkanister hatten im Mietauto auch nicht so recht platz.

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Am nächsten Morgen ging es dann über eine spektakuläre Gebirgsstraße wieder aus dem Fjord heraus.

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Auch ein paar Fähren waren dabei. Lässt sich dank der vielen Fjorde kaum vermeiden.

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Die Szenerie in Norwegen ist aber wirklich sehr beeindruckend!

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Gegen Mittag des nächsten Tages ist dann die Westküste erreicht. Der Nordatlantik liegt uns zu Füßen!

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Am Abend erreichten wir die Heimat des Kollegen, Trondheim. Dort wurden die nächsten Tage verbracht. Auch eine sehr schöne Stadt! Wirklich sehenswert! :)

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Nach ein paar Tagen wurde anstatt der aufgrund Kilometerbegrenzung und zeitlichen Kürzung wegfallenden weiterfahrt bis zum Polarkreis noch eine Wanderung inklusive Übernachtung an einem schönen, abgelegenen See eingeschoben. Gute Alternative würde ich sagen! :D

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Anschließend ging es am Sonntag wieder alleine zurück in den Süden. Diesmal auf schnellstem Weg. Nächster halt war Oslo.

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Traumhaft schöne Stadt! Ich hab da eindeutig zu wenig Zeit eingeplant. Aber gut, schon gibt es einen Grund wieder nach Norwegen zu fahren! :wink:

Am heutigen Montag war dann Rückreise mit der Fähre angesagt. Die für den Pinzi gebuchte Reservierung, die erst nächste Woche geplant war ließ sich auf das Mietauto zum früheren Termin verschieben. Nochmals glück gehabt!

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Die größe des Schiffes hab ich eindeutig unterschätzt. Durch soviele Restaurants kann man sich in 20 Stunden überfahrt gar nicht durchessen. :lol:

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Morgen ist dann Vormittags die Ankunft in Kiel. Danach geht es zurück nach Magdeburg um den Pinzgauer bei der Werkstatt abzuholen. Die Werkstatt hat sich nach Begutachtung aller Handbücher leider nicht daran getraut das Diffrential auszubauen und die Dichtung zu tauschen. :roll:
Ein abziehen der Halbachse und Dichtungstausch dort, hab ich jetzt mal vorerst abgelehnt. Denke es ist vernünftiger den Pinzgauer zu einer Werkstatt zu bringen die sich dann doch besser damit auskennt. Nur wild daran rum-schrauben und Teile auf gut Glück auszutauschen bringt weder mir noch dem Pinzgauer was. Aber gut, das ist jetzt eine andere Geschichte...

Hoffe euch haben die paar Impressionen auch ohne Pinzgauer gefallen. Die Reise nach Norwegen ist definitiv zu empfehlen. Traumhafte Landschaft, nette Menschen und schöne Städte. :wink:

Beste Grüße,

Jonathan
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FrankL
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von FrankL »

Hallo Jonathan,

vielen Dank für den tollen Bericht. Warum zieht es bloß die Nordlichter in den Süden und umgekehrt. Wahrscheinlich sucht man immer das was man nicht vor der Tür hat.

Leider fällt unsere Tour zum Neusiedler See dieses Jahr aus. Wir freuen uns daher auf solche feinen Erlebnisse aus dem Forum.

Grüße aus OWL

Frank

PS: Bei der nächsten Tour bitte Rast bei uns und einen Schluck Pinziwein genießen!!! :mrgreen:
Nur wo Du zufuß warst, da warst Du wirklich oder mit dem Pinzgauer!
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Hallo Frank,

Ja, ich denke es ist so wie du es beschreibst. Dass was man nicht direkt vor der Tür hat ist intressant. :D

Morgen geht es eh noch bei der Fahrt von Magdeburg nach Köln zur Werkstatt bei euch vorbei. Naja, fast (A2). Ich kann ja mal laut hupen. :wink:

Allzeit gute Fahrt!

Jonathan
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Sindy
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Sindy »

Hallöchen,

sehr schöner Bericht trotz beständiger Hintergedanken an das kranke Pferdchen.

Wenn Du in Köln bist, dann ist es nicht weit (ca. 30km) nach 50129 Bergheim-Niederaußem, wo Du in der Industriestr. 13 - 15 die Fa. Hambloch findest:
http://www.hambloch-nfz.de/ , Tel.: 02271 5 10 11-13

Die haben absolut sehr gute Erfahrung in Wartung & Rep. von Pinzgauern, die früher (bis Ende der 80er oder 90er?) zu Dutzenden als Service- und Zubringerfahrzeuge für den Rheinbraun-Braunkohletagebau dort eingesetzt waren.
Da gibt es auch unter Werkstätten im Forum vor einigen Jahren Erwähnungen dazu.
Robi hatte da jahrelang einen 6x6 stehen, den er dann aber vor ca. 5 Jahren verkaufte.

Viel Erfolg!

LG. Norbert
1 x Nepal
roundtrip
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Hallo Norbert,

Danke für deine Antwort! Ja, mit den schönen Erlebnissen ist es mir fast gelungen die Problemchen des zurückgelassenen Pinzis zu vergessen. :)

Danke auch für den Tipp bezüglich der Firma Hambloch, von der hab ich im Forum auch schon gelesen. :wink:
Das ist auch der Grund warum ich noch den Umweg über Köln mache anstatt direkt nach Hause zu fahren. Am Telefon war der Chef sehr zuversichtlich dass sie das Diffrential wieder hinbekommen. Ist für mich einfacher bzw. schneller zu erreichen als Graz, und sicher günstiger als die schweizer Werkstätten.
Mal schauen wie es läuft.

Danke und beste Grüße,

Jonathan
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Sonnenpinzi
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Sonnenpinzi »

Hi Jonathan,

super Bericht und tolle Bilder, danke fürs Berichten :D .

Ja, Norwegen hat schon was, war auch schon mal dort (vor meiner Pinzizeit).
Ist genauso wie Du sagst, tolle Landschaft, tolle Leute, entspanntes fahren.

Und viel Glück bei der Reparatur wünsche ich Dir.
Kannst ja mal berichten wenn wieder alles in Ordnung ist :) .

Viele Grüße
Bernd
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Hallo Bernd,

Ja mal schauen wie es jetzt weiter geht. Heute bin ich leider nur so um die 30cm gerollt anstatt bis nach Köln zu kommen. :|

Am Morgen wollte er nicht starten und ich hab mal gleich an den Zündverteiler gedacht, da er mir die letzte Zeit schon Kopfzerbrechen bereitet hat. Gut, man weiß ja mittlerweile was zu tuen ist, also Motorabdeckung raus und ZZP neu eingestellt. Der Grund warum sich der ZZP verstellt ist leider sehr ärgerlich: Das Gewinde dass die Schraube festhält ist leider am Ende seiner Lebensdauer. Das war mir mittlerweile schon kurz vor Reiseantritt bekannt, hab aber darauf gehofft dass es noch eine Weile hält, da es sich bisher immer noch halbwegs anziehen ließ. Mit Gewindeschneider versucht neues Gewinde gleicher Größe zu schneiden. Funktionierte nicht so toll, leider. Dann versucht ein M8 Gewinde zu schneiden. Mettall war von Anfang an sehr knapp, und hat dann leider schlussendlich nicht gereicht und ist gebrochen. Mist.

Ein wenig später hab ichs dann geschafft die orginale Imbusschraube mit einer Mutter gegenzuhalten. Ist zwar nicht so schön, hält aber.

Anschließend ZZP neu eingestellt und versucht zu starten. Nichts. Wieder Mist. Drei Stunden später war dann nach viel hin und her das Problem gefunden. Wie es ausschaut ist das Kabel von Spule zu Verteiler am Ende. Je nachdem wie das gerade lag kam zu nächst noch ein Funke am Ende raus, nach und nach wurde das am Ende immer weniger bis dann schließlich gar kein Funke mehr zu sehen war. An einem der Steckerenden ist da auch von Übergang von Kabel auf Stecker der Mantel in so einem Zustand dass man schon das innenliegende Kabel sehen kann... Ich rede mir auch ein dass aber das 'Zirpen' des Lichtbogens noch zu hören war und hoff nun mal einfach dass es nur das Kabel ist und die Spule noch funzt. Primärseitig war die auch von den Spannungen ganz in Ordnung.

Naja, aber da ich immer noch mitten in Magdeburg gestanden bin und mir langsam die Zeit und die Nerven ausgehen wollt ich mir ehrlich gesagt noch ein paar Tage aufs Kabel warten und dann inmitten der Stadt wieder einbauen nicht mehr antuen. Vorallem da ich ja nicht garantieren kann dass ein neues Kabel meine Startprobleme behebt.

Nebenher mit dem Pannendienst transportiert um zu schauen ob sie den Pinzi nach Köln schleppen. Die Tante vom ÖAMTC hat leider nicht mit sich reden lassen. "Im Rahmen des Schutzbriefes geht es nur zu einer Werkstatt bei ihnen Zuhause!" Später kam dann noch die Option dazu dass man für Aufpreis die Kiste nach Graz bringen könnte wenns den umbedingt sein muss.

S-Tec selbst rät aber übrigens von der Reperatur des Diffrentials ab. Während sie natürlich gerne 30 Stunden Arbeit investieren und rund 4000€ verlangen, würden sie die Reperatur trozdem nicht empfehlen. Solange Achsmanschette dicht bleibt und Ölstand passt sei mal vorerst alles gut. Naja, bei den Preisen kann ich mit der Aussage vorerst mal leben. Villeicht findet sich noch eine Lösung.

Für den Pinzi gings dann mal auf 2 Achsen weiter. Sollte dann hoffentlich irgendwann bei mir daheim ankommen, dann kann ich mal in Ruhe die Zündung wieder gangfähig machen, ohne dass alle zwei Minuten einer neben mir steht und sich über den Pinzgauer erfreut. :D

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Schönen Abend noch!

Jonathan
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Lorenz
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Lorenz »

Wie gesagt, wenn die Manschette jetzt halbwegs richtig montiert und dicht ist und der Ölstand gleich bleibt, wäre ich sicher mit dem Pinzi weiter gefahren, zumindest es nicht unendlich weit war und kein Gelände.

Langfristig darf nicht so viel Öl aus dem Diff kommen. Gerade ÖBH Rehab Pinzis haben das Problem öfters, wenn bei der Überholung nicht richtig an der Stelle Loch Kugelschale / Achse abgedichtet wurde.

Mit einem wissentlich lockeren Verteiler zu starten ist so wie russisches Roulette für den Motor.
Mutter auf die (längere) Schraube hinten drauf geht immer ansonsten kostet eine neue Klemmung nur ein paar Euro.

Zündkabel von uns hätte einen Tag gedauert.



Wer sich die Sache bei Dir in der Nähe anschauen könnte ist:


Karosseriebau Oldtimerrestauration
Harald Feuerstein
Hof 151
A - 6866 Andelsbuch


Grüße
Lorenz
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Hallo Lorenz,

Danke für deine Antwort. Ja mit dem Diff wäre ich so auch noch bis nach Hause gefahren, das Zukleben der Achsmanschette hat den Ölaustritt bis dahin gestoppt.
Wie ich das Problem löse schau ich mir mal an sobald das Auto wieder da ist. Andelsbuch wäre villeicht eine Option. Aber die Kostenschätzung von S-Tec ist mal die nächste Zeit auserhalb meines finanziellen Budgets.

Verteiler war am Anfang auch fest genug dass er sich nicht verdreht hatte (konnte man auch von Hand nicht), nur die Schraube hat bei festem Anziehen das Gewinde übersprungenen. Vor ich beim Hati weg bin hab ich das Ganze auch noch kontrolliert. Kann sein dass das Gewinde dann erst am Morgen entgültig das zeitliche gesegnet hatte, als ich den ZZP nochmal einstellen wollte. Ob die Startprobleme durch einen verstellten Verteiler oder doch schon durch das defekte Kabel ergeben haben weiß ich leider nicht.

Schlussendlich hatte ich dann auch eine Mutter drauf:

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Das ein Zündkabel relativ schnell zu haben gewesen währe hab ich mir gedacht, war mir zu dem Zeitpunkt aber schon alles ein bisschen zu viel um ehrlich zu sein. Nach 2,5 Wochen unterwegs war ich dann froh wieder nach Hause zu kommen.
Pinzgauer sollte in ein bis zwei Wochen auch wieder vor dem Haus stehen, dann kann ich den Verteiler ausbauen und die Klemme ersetzten sowie das defekte Kabel in Ruhe austauschen. Die ÖAMTC Mitgliedschaft darf sich ja auch mal rentieren :wink:

Danke Lorenz für deine Hilfe.

Jonathan
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Karlheinz
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Karlheinz »

Hallo Jonathan

Vielen Dank für die Bilder und den Reisebericht. Norwegen ist schon eine Reise wert.
Und Kopf hoch wegen der Sache mit dem Pinzi. Irgendwann ist er wieder iO und dann
ist die Freude mit dem Fahrzeug umso grösser.

gruss Karlheinz
My Pinzi is my castle.
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

So heute gibt es wieder mal was neues zu Berichten:

Letzten Mittwoch wurde mir der Pinzi dank ÖAMTC bis vors Haus gestellt. Neues Zündkabel rein, ein paar Verschleißteile getaust und Verteiler neu eingestellt. Und siehe da, Motor läuft wieder.

Da die Achsmanschette von außen auch noch staub trocken war bin ich am Wochenende erst mal ein paar Kilometer gefahren, damit ich mir ein Bild machen kann wieviel Öl denn im Diffrential fehlt.

Hab dann gestern mal die Kontrollschraube aufgemacht, und war dann sehr erstaunt als zu viel (!) Öl drin war und mir die Suppe munter entgegen gelaufen ist. Nachdem das Zuviel an Öl einiger Maßen abgelaufen ist, hab ich mich mal auf die Problemsuche gemacht. Wenns hier zu viel ist, muss es ja irgendwo fehlen...
Der direkte Nachbar, das Untersetzungsgetriebe steht da ja automatisch unter Tatverdacht. Mit Hammer und 10er Imbuss dann die Schraube zum lockern überredet. Messbecher zum Öl-Nachfüllen stand schon bereit. Wollte ja sehen wieviel Öl den fehlt.

Als ich dann die Schraube offen hatte wurde es dann ganz Lustig. Am besten schaut ihr euch das selbst an:

https://www.youtube.com/watch?v=ARFqEv57i9g

Schlussendlich war da ein halber Liter schwarze Brühe zu viel drin!

Könnte dass die Ursache sein? Zu viel Öl im Untersetzungsgetriebe -> Zu hoher Druck -> Öl sucht sich einen Weg ins Diffrential -> Druck drückt das Öl in die Achsmanschette hinein.

Die Farbe der Brühe und die wiederwilligkeit der Schrauben lässt darauf schließen dass der letzte Ölwechsel auch schon eine Weile her ist. Das werde ich die Tage dann gleich mal nachholen und alle Öle des Antriebsstranges auswechseln.

Lg,

Jonathan
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Lorenz
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Lorenz »

Das VTG, Diffs, Portale sind u.a. beim Rehab entlüftet.
Da müsste unter dem Luftfilter eine offener Benzinschlauch mit einem Benzinfilter hängen, schau mal ob das noch alles durchgängig ist.
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Willi
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Willi »

Stimmt, das war schon verblüffend viel Öl, gar nicht so einfach, das alles in einen Pinzgauer einzufüllen :wink:
Allerdings finde ich die Farbe nicht so schlimm und vielleicht mal als Lichtblick: Ich wäre froh, wenn mein Unterboden so sauber und ölfrei wäre wie Deiner ...
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Norbert
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von Norbert »

Mich würde interessieren wie man zu viel Öl ins VTG bekommt :roll:
Legt man da den Pinzi zuerst auf die Seite oder auf´s Dach? :mrgreen:
Liebe Grüße aus der Heimat
Norbert
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xxJohnxx
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Re: Auf in den Norden

Beitrag von xxJohnxx »

Servus allerseits,

So, heute hab ich den Ölwechsel durchgeführt. Getriebe und Verteilergetriebe, 3x Diffrentiale und 6x Radantriebe, alles zusammen schon ein bisschen Arbeit. Jedoch ist nun überall so viel Öl drinnen wie drinnen sein sollte. Böse Überraschungen gabs auch keine mehr.

@Lorenz Danke für den Tip mit der Entlüftung. Hab ich geprüft und ist frei.

Was man anstellen muss damit man da so viel Öl zuviel rein bekommt weiß ich nicht. Ist ja schon schwierig das Öl normal einzufüllen ohne dass es einem entgegenläuft.

Werde mir mal die Stände nach ein paar Kilometern anschauen... dann schau ich mal weiter.

Beste Grüße,

Jonathan
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